Die Freie Pürsch

Die Freie Pürsch auf einer Karte des Reichenberger Forsts von Georg Gadner, um 1600. Copyright: LABW
Die Freie Pürsch auf einer Karte des Reichenberger Forsts von Georg Gadner, um 1600. Copyright: LABW

Ilsfeld hatte gemeinsam mit Auenstein, Beilstein, Winzerhausen, Oberstenfeld, Großbottwar, Murr, Pleidelsheim, Mundelsheim, Gemmrigheim und Lauffen (Stadt) Anteil an der Freipürsch zwischen Bottwar, Murr, Neckar und Schozach. Die Jagd in diesem Bezirk wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jh. von den Inhabern der adligen Häuser Höpfigheim, Schaubeck und Liebenstein beansprucht. Ein 1560 geschlossener Vertrag untersagte den beteiligten Gemeinden die Jagd auf Hoch- und Schwarzwild in den entsprechenden Wäldern und gestand ihnen darin allein den Vogelfang und Weiderechte zu. 1721 wurde in Großbottwar der zahme Leibhirsch des Herzogs Eberhard Ludwig geschossen. Den Großbottwarern wurden daraufhin ihre Freipürschrechte aberkannt, und da sie nach der Wiedererlangung dieser Rechte strebten, mussten 1725 alle beteiligten Gemeinden verzichten. Die Verhandlungen darüber zogen sich bis 1848 hin, als ein neues Jagdgesetz den Gemeinden erlaubte, ihre Jagdrechte zu verpachten.

Hermann Ehmer

Veröffentlicht in: Der Landkreis Heilbronn. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Heilbronn (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2010, Bd. 2, S. 11. 

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