Eduard Mörike und der alte Turmhahn von Cleversulzbach

Evangelische Pfarrkirche in Neuenstadt-Cleversulzbach. Copyright: LABW
Evangelische Pfarrkirche in Neuenstadt-Cleversulzbach. Copyright: LABW
Zu Cleversulzbach im Unterland / Hundertunddreizehn Jahr ich stand, / Auf dem Kirchenturn ein guter Hahn, / Als ein Zierat und Wetterfahn. … Das mit diesen Worten beginnende idyllische Gedicht schrieb Eduard Mörike (1804–1875) im Rückblick auf seine Zeit als evangelischer Pfarrer in Cleversulzbach (1834–1843). Des weiteren verfasste er eine Erzählung Der Spuk im Pfarrhaus zu Cleversulzbach. Allerdings war der Dichter, dessen besondere Vorliebe der Kunst und den antiken Klassikern galt, in seinem geistlichen Amt gar nicht glücklich und ließ sich bereits im Alter von 39 Jahren in den Ruhestand versetzen, um ganz der Schriftstellerei zu leben. Auf dem Cleversulzbacher Friedhof entdeckte er das Grab von Friedrich Schillers Mutter Elisabeth Dorothea geb. Kodweiß und ließ es mit einem schlichten Kreuz kennzeichnen; unmittelbar daneben wurde 1841 seine eigene Mutter Charlotte Dorothea geb. Bayer bestattet.  

Kurt Andermann

Veröffentlicht in: Der Landkreis Heilbronn. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Heilbronn (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2010, Bd. 2, S. 269.

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