Die württembergischen Sprachaufsätze
Von der Landesstelle für Volkskunde (Landesmuseum Württemberg)
Bei den Sprachaufsätzen handelt es sich um spezielle Konferenzaufsätze, das heißt schriftliche Hausarbeiten mit dem Schwerpunkt Sprache bzw. Mundart. Sie wurden in den Jahren 1860/61 von Volksschullehrern im Rahmen ihrer Fortbildung in Württemberg angefertigt.
Die Aufsätze gehen auf eine Initiative von Adelbert von Keller zurück, der damals Material für das von ihm begründete „Schwäbische Wörterbuch“ sammelte. Von dem zuständigen Ministerium für das Kirchen- und Schulwesen wurde ihm gestattet, das Thema Mundart für den Konferenzaufsatz der Lehrer zur Wahl zu stellen. Nach Kellers Vorgaben sollten sie die Abweichungen der Mundart ihres Dienstortes von der Schriftsprache erheben und in einem Aufsatz darlegen. Es kamen rund 400 Berichte zustande, wodurch etwa ein Fünftel der württembergischen Gemeinden erfasst wurde.
Die gesammelten Aufsätze gelangten 1931 in den Besitz der Landesstelle für Volkskunde, die heute zum Landesmuseum Württemberg gehört. Sie zählen zu ihrem ältesten Bestand und sind bis heute eine wichtige Quelle. Frühere Teilauswertungen wurden 1961 in Buchform sowie 1963 und 1980 in einer zweiten und dritten Auflage publiziert.
Zitierhinweis: Landesstelle für Volkskunde (Landesmuseum Württemberg). Württembergische Sprachaufsätze, in: Alltagskultur im Südwesten, URL: [...], Stand: 13.11.2020