null

Die Virtuelle Bibliothek St. Peter

 Konrad Grünenberg: Bericht über die Reise von Konstanz nach Jerusalem. Handschrift auf Papier. Um 1487 (Quelle: Badische Landesbibliothek)
Konrad Grünenberg: Bericht über die Reise von Konstanz nach Jerusalem. Handschrift auf Papier. Um 1487 [Quelle: Badische Landesbibliothek]

Am heutigen Tag der Bibliotheken blicken wir auf die Geschichte einer ganz besonderen Bibliothek: Die Klosterbibliothek des Benediktinerklosters St. Peter im Schwarzwald. Das im Jahr 1093 gegründete Benediktinerkloster zählte zu den einflussreichsten Klöstern der Region. Als es 1806 im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurde, fiel sein Besitz an das Großherzogtum Baden.

Die historische Bibliothek des Klosters St. Peter im Schwarzwald existiert in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung heute nicht mehr vor Ort, sondern die über 20.000 Bücher und Handschriften wurden auf verschiedene Bibliotheken und Archive Baden-Württembergs verteilt, vor allem auf die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe und auf die Universitätsbibliothek Freiburg; ein kleinerer Teil der Bestände verblieb gleichwohl in St. Peter. Die Archivalien des Klosters befinden sich heute hauptsächlich im Generallandesarchiv Karlsruhe, in St. Peter (heute: Geistliches Zentrum der Erzdiözese Freiburg), im Erzbischöflichen Archiv Freiburg und im Universitätsarchiv Freiburg.

Mit dem Projekt „Virtuelle Bibliothek St. Peter“ versuchen die verschiedenen Institutionen, die barocke Klosterbibliothek anhand historischer Quellen in ihrem Grundbestand zu rekonstruieren und die heute verstreuten Bücher virtuell zusammenzuführen. Unter den 52 Papierhandschriften, die überwiegend aus dem 15. Jahrhundert stammen, sticht besonders der Reisebericht des Konstanzers Patriziers Konrad Grünenberg (vor 1442–um 1494) hervor. Er enthält eine ausführliche Beschreibung seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem, bei der Grünenberg bemerkenswert unvoreingenommen die ihm fremden Städte und Kulturen beobachtete, die er auf seiner Reise erlebte. Die Handschrift ist mit großen kolorierten Federzeichnungen illustriert. Das Besondere an ihr ist, dass sie als Autograph gilt: Man nimmt an, das Grünenberg sie eigenhändig geschrieben und möglicherweise auch die Bilder selber malte oder sie zumindest nach seinen Erinnerungen malen ließ. Damit sind sie authentischer als viele andere historische Abbildungen der dargestellten Städte. (JH)

00

Weitere Blogeinträge

Suche

LEO-BW-Blog

Logo LEO-BW-Blog

Herzlich willkommen auf dem LEO-BW-Blog! Sie finden hier aktuelle Beiträge zu landeskundlichen Themen sowie Infos und Neuigkeiten rund um das Portalangebot. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu den einzelnen Posts.

Über den folgenden Link können Sie neue Blog-Beiträge als RSS-Feed abonnieren: 

https://www.leo-bw.de/web/guest/blog/rss