null

Toskanische Regionen im Südwesten: Die Ortenau

Schloss Ortenberg, Grafik von 1843, Quelle Landesarchiv BW, GLAK
Schloss Ortenberg, Grafik von 1843, Quelle Landesarchiv BW, GLAK

Viele Gegenden des Südwestens erinnern an die Toskana. Eine davon ist die Ortenau, wo in der Vorbergzone des Schwarzwalds Obst und Wein angebaut wird. Seinen Namen bekam der Landstrich von der Burg Ortenberg am Ausgang des Kinzigtals, kurz vor Offenburg. Sie wurde von den Zähringern errichtet und unterstand anschließend den Staufern. Ortenberg war Sitz der königlichen Landvögte und Verwaltungszentrum der Landvogtei. Nach dem Ende der Staufer und wechselnden Herrschaften zerfiel der Machtbereich, was auch zum wirtschaftlichen Niedergang der Region beitrug, die noch im 16. Jh. den Namen Mortenau führte. Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jh. gleich zweimal Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen. In der Mitte des 19. Jh. erwarb die livländische Familie von Berckholtz das Areal und ließ auf den Resten von Umfassungsmauer und Bergfried das heutige Schloss erbauen. Sein Architekt, Friedrich Eisenlohr, wurde vor allem durch Bahnhofsbauten im Stil des Historismus bekannt. Die aus Riga stammende Familie von Berckholtz war 1828 wegen gesundheitlicher Probleme des Vaters nach Karlsruhe übergesiedelt. Die als Künstlerin tätige Tochter Alexandra, die ihre Ausbildung in Karlsruhe, Paris und München absolviert hatte, richtete im später so bezeichneten Malerturm des Schlosses ein Atelier ein. Die Anlage mit ihren Aufbauten und Ecktürmen umweht der Geist eines englischen Landsitzes, was die Gäste des heute als Jugendherberge genutzten Gebäudes ebenso erfreuen mag wie die großartige Aussicht. Auf dem Gelände befindet sich außerdem das von öffentlicher Hand betriebene Versuchsweingut Ortenberg.

00

Weitere Blogeinträge

Suche

LEO-BW-Blog

Logo LEO-BW-Blog

Herzlich willkommen auf dem LEO-BW-Blog! Sie finden hier aktuelle Beiträge zu landeskundlichen Themen sowie Infos und Neuigkeiten rund um das Portalangebot. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu den einzelnen Posts.

Über den folgenden Link können Sie neue Blog-Beiträge als RSS-Feed abonnieren: 

https://www.leo-bw.de/web/guest/blog/rss