Gurtweil - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0873 [873 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Haufendorf auf der rechten Talseite der Schlucht. Neubauten in Hanglage.
Historische Namensformen:
  • Gurtwila 0873 [873 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
  • Churtwila 0885
  • Gurtwilo 1094
  • Gurtwil 1225
Geschichte: 873 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) Gurtwila, 885 Churtwila, 1094 Gurtwilo, 1225 Gurtwil; Herkunft des Ortsnamens unklar. Im Bad der römischen Villa bei der Gemarkungsgrenze zu Tiengen frühalemannische Keramik (4. Jahrhundert). Ausbausiedlung des frühen Mittelalters. In Gurtweil erhielt 873 Kloster Rheinau Güter von Graf Adilbert, 894 Kloster St. Gallen von dem Linzgaugrafen Udalrich. Die Besitzungen dürften schon im 12. Jahrhundert entfremdet worden sein. Ein edelfreies Adelsgeschlecht, das sich nach dem Ort benannte, läßt sich von 1094-1294 nachweisen. Die Entwicklung der Herrschaftsverhältnisse in Gurtweil. Ist sehr undurchsichtig, da die einzelnen Rechte an der Burg (1380 als Haus, 1407 als Veste bezeichnet) und dem Ort durch Verkäufe, Verpfändungen, Unterverpfändungen und Erbschaften stark zersplittert waren. Anfang des 14. Jahrhunderts übte Österreich die Hochgerichtsbarkeit zu Gurtweil aus. Burg und Ortsherrschaft scheinen sich im 13. Jahrhundert und zunächst noch im 14. Jahrhundert in Händen der Herren von Gutenburg befunden zu haben. Daneben lassen sich aber auch Rechte der Herren von Krenkingen feststellen. Noch 1340 behielt sich Lutold von Krenkingen beim Verkauf einer Schuppose Zwing und Bann darüber vor. 1380 verpfändeten Heinrich und Gmoer von Küssaberg, gesessen auf dem Haus zu Gurtweil, ihren Teil der Ortsherrschaft an die Schaffhauser Familie ImThurn; zum Rückkauf kam es 1408. Von den Herren von Küssaberg gelangte Gurtweil an die mit ihnen verwandten von Hünenberg. 1421 verkaufte Hartmann von Hünenberg die Feste mit Zwing und Bann an Hanman von Ofteringen. Dieser scheint wenigstens Teile dieses Besitzes bis 1444 an die Herren von Rümlang verpfändet zu haben. In diesem Jahr kaufte Georg von Erzingen Gurtweil, das Schloß übergab Hanman von Ofteringen erst 1458 seinen Vettern Heinrich von Ofteringen und Georg von Erzingen. Burg und Dorf kamen spätestens 1483 durch Heirat an die von Grießen. 1502 gelangten beide in Pfandbesitz des Klosters St. Blasien, 1531 in den der Familie von Heidegg. Diese trat dann 1646 in Verkaufsverhandlungen mit dem Kloster St. Blasien ein. Österreich gab die Zustimmung zur Veräußerung und belehnte die Abtei 1647 mit der Burg Gurtweil. Diese, 1502 als Burgstall mit Burggraben bezeichnet, hatten die Herren von Heidegg um 1600 wieder instandsetzen lassen. St. Blasien konnte das Wasserschloß in gutem baulichen Zustand übernehmen und als Gästehaus benutzen. 1660 brannte es bis auf den Weinkeller ab. Der Abt ließ daraufhin die Gräben zuschütten und das jetzige Schloßgebäude mit einer eigenen Kapelle errichten. In der ersten Jälfte des 18. Jahrhunderts entstanden die Orangerie (heute Schloßkapelle) und ein Marstall. 1740 wurde die Anlage mit einer hohen Mauer umgeben. Seit 1857 Kloster der Schwestern vom Kostbaren Blute, die eine Erziehungsanstalt für Mädchen angliederten. 1896 vom Erzbischöflischen Ordinariat übernommen, seit 1971 Heimschule. Nach dem Ankauf des Dorfes verlegte Kloster St. Blasien die Verwaltung der Herrschaft Gutenburg - das Schloß zu Gutenburg war 1638 zerstört worden - nach Gurtweil. Der Ort blieb Amtssitz bis zum Übergang an Baden 1805; danach Oberamt/Bezirksamt, 1939 Landkreis Waldshut.

Name: 1380 Haus, 1407 Veste
Datum der Ersterwähnung: 1380

Ersterwähnung: 1575
Kirche und Schule: Kirchlich war Gurtweil zunächst von Tiengen abhängig. 1575 wurde im Dorf eine Nikolauskapelle geweiht. Die Familie von Heidegg ließ 1608 eine Kirche (St. Konrad) errichten, die sie 1612 dotierte. Das Patronat ging mit Gurtweil 1646 an St. Blasien über, dem die Kirche inkorporiert wurde. 1740/47 Neubau eines Gotteshauses, seit Anfang unter dem Patrozinium der Heiligen Simon und Judas Thaddäus. Der heutige Pfarrspengel umfaßt Gurtweil und vom Stadtteil Aichen den Weiler Gutenburg. Die Evangelischen sind nach Tiengen eingepfarrt.
Patrozinium: Nikolaus
Ersterwähnung: 1575

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