Waldburg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1152 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das Dorf liegt am Fuß der Moränengabel mit der gleichnamigen Burg. Im Ortskern stehen noch einige ältere Bauernhäuser, darunter eines von 1688 (Bohlenständerbau). Großes neues Wohngebiet Bannried im Süden, weitere Neubaugebiete am Mittelberg sowie im Оsten und Nordosten.
Historische Namensformen:
  • Walpurch
Geschichte: Um 1152 Walpurch (wohl vom Altdorfer Wald). Vermutlich als Burgweiler der gleichnamigen, spätestens im 12. Jahrhundert erbauten Höhenburg entstanden. Befestigung des Dorfes mit Wall und Graben, in Resten erhalten. Die Burg war der namengebende Sitz welfischer, dann staufischer Ministerialer (Truchsessen), die um oder wenig nach 1200 ausstarben. Amts- und Besitznachfolge spätestens 1214 durch die wahrscheinlich mit ihnen ver­wandten staufischen Ministerialen von Tanne (Alttann bei Wolfegg), von denen sich ab 1219 eine Linie »von Waldburg« nannte. Der Reichstruchseß Eberhard von Waldburg war zusammen mit seinem Neffen Schenk Konrad von Winterstetten seit 1220 Vormund und Ratgeber König Heinrichs VII. Auf der Waldburg wurden die Reichskleinodien verwahrt. Die Truchsessen von Waldburg konnten nach dem Ende der Stauferzeit ihre Stellung bewahren und in den folgenden Jahrhunderten ein umfangreiches Herrschaftsgebiet erwerben, das nach seiner Größe den vorderösterreichischen Landen Oberschwabens nahezu gleichkam. Infolge von Erbteilungen entstand jedoch kein geschlossenes Territorium. Die im 13. Jahrhundert abgezweigten Linien zu Rohrdorf (bis 1432) und Warthausen (bis 1331) blieben unbedeutend. Entscheidend wurde die Teilung von 1429: Jakobinische Linie zu Trauchburg, später auch Scheer (bis 1772; preußische Linie Waldburg-Capustigall bis 1875), Eberhardinische Linie zu Scheer und Wolfegg (1464 nach Kauf der Grafschaft Sonnenberg in den Grafenstand erhoben; bis 1511) und die noch bestehende Georgi­sche Linie zu Waldsee und Zeil. Die Truchsessen versippten sich früh mit dem Hochadel; Eberhard von Waldburg war 1248 bis 1274 Bischof von Konstanz (später weitere geistliche Würdenträger aus der Familie). Im 14./15. Jahrhundert bekleideten sie das Amt der Reichslandvögte in Schwaben. Die Truchsessen Wilhelm (von der Jakobinischen Linie, † 1557), württembergischer Statthalter 1519 bis 1525, und Georg III. (Georgische Linie, † 1531), der »Bauernjörg«, erhielten 1526 den Titel Reichserbtruchsessen. 1628 Erhebung zu Reichsgrafen und 1803 zu Reichsfürsten. Die Waldburg blieb als Reichslehen, in Verbindung mit dem Altdorfer Wald, gemeinschaftlicher Besitz. Sie stammt im Kern wohl noch aus dem 12. Jahrhundert; nach dem Bauernkrieg wieder aufgebaut und in dieser Form im wesentlichen unver­ändert erhalten. Rittersaal im Palas 1568. Zweigeschossige Burgkapelle (1337 Sankt Nicolaus und Maria Magdalena). Das Dorf unterstand der Herrschaft Wolfegg. Die Hoch- und Blutgerichtsbarkeit der Landvogtei ging um 1500 an Waldburg über. Herrschaftliche Richtstätte im Norden; Galgen 1810 abgebrochen. 1806 unter württembergische Staatshoheit. Patrimonialamt Wolfegg mit Unterbrechung bis 1849. Oberamt Waldsee, 1810 Oberamt (1938 Landkreis) Ravensburg. Die Gemeinde entstand 1826 aus dem früheren wolfeggischen Amt. 1969 wurden die Ortsteile Hochrain und Knausenhaus, 1977 der Ortsteil Beikers nach Amtzell umgemeindet.

Name: Burg Waldburg
Datum der Ersterwähnung: 1100 [12. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Kirche und Pfarrei 1275 erwähnt; später Filial der Pfarrei Altdorf. Selbständige Pfarrei wieder seit dem 16. Jahrhundert. Katholische Pfarr­kirche Sankt Magnus in heutiger Form von 1748; Chor und Turm 16. Jahrhundert (Turmunter­bau 14. Jahrhundert). Evangelische nach Grünkraut-Atzenweiler.
Patrozinium: Sankt Magnus
Ersterwähnung: 1748

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