Obrigheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0774

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Langgezogenes Dorf längs des Heiligenbachs auf einer Lössplatte westlich oberhalb der Neckaraue. Von der Hauptstraße zweigen im alten Siedlungsteil kurze Quergassen rechtwinklig ab. Ausgedehnte Siedlungserweiterung mit einem Neubaugebiet nördlich des alten Dorfes, am Nordrand mit größeren Wohnblöcken, sowie an den Hängen s des straßendorfartigen Ortskerns. 2km nordnordwestlich des Ortskerns nahe dem Neckar Anlagen des Kernkraftwerks.
Historische Namensformen:
  • Hubaracheim 0784 [784-803 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
Geschichte: 774 erwähnt, 784-803 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundet) Hubaracheim, von Personenname. Durch Reihengräber des 6. Jahrhunderts östlich der Kirche wie durch den Namen als Ort der frühen fränkischen Zeit ausgewiesen. Bei Obrigheim befand sich der Neckarübergang der römischen und mittelalterlichen Straße Worms-Mosbach. Lorscher, Stift Mosbacher und dann Wormser Grundbesitz. Ende 11. Jahrhundert große Güter in Obrigheim durch Diemar von Röttingen-Trifels an Hirsau und von Hirsau weiter an Klosterreichenbach geschenkt. Im 12. Jahrhundert edelfreies Geschlecht von Obrigheim, mit Diemar verwandt. Von 1220 an verschiedene Ministerialenfamilien von Obrigheim, später Kind, Gabel, Nest und Vetzer von Obrigheim bis ins 15. Jahrhundert hinein nachweisbar. 1285 Dieter Kind von Obrigheim Vogt über den Klosterreichenbacher Besitz und damit Inhaber mindestens eines größeren Teils der Ortsherrschaft, die wohl dem Reichsland um Wimpfen eingefügt war. 1290 die Pfalz erstmals im Besitz der Burg Obrigheim und wohl auch der Ortsherrschaft genannt; diese Burg vermutlich die 1338 unter dem Namen Landsehr erwähnte, die im 14. Jahrhundert einen wichtigen Bestandteil der Pfalz bildete, aber im 15. Jahrhundert bereits verfallen war. Sie lag oberhalb des heutigen Eisenbahntunnels im Karlsberg. Außerdem aber noch zwei weitere Burgen auf der Gemarkung; wieweit auch mit ihnen ortsherrschaftliche Rechte verbunden, ist ungeklärt: Hohenrot, Wormser Lehen für die Vetzer, wurde wohl im 14. Jahrhundert durch die Neuburg ersetzt; diese 1400 von Berthold Vetzer an König Ruprecht verkauft, unmittelbar nachher weitere Ganerben dort ausgeschaltet. Wormsisches Lehen für Pfalz. Von etwa 1500 bis 1619 an die von Rossau verliehen, später wieder unmittelbar pfälzisch, 1803 an den Fürsten von Leiningen, 1855 an die Grafen von Leiningen-Billigheim, später Privatbesitz. Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert durch Zubauten des 19. Jahrhunderts entstellt. Mit der Mittelburg, im Dorf bei der Kirche gelegen, war das Patronatsrecht verbunden. 1369 von Pfalz erworben. Obrigheim, stets zur Kellerei Neckarelz des pfälzischen Amts Mosbach gehörig, war 1401-1414 an die Markgrafenwitwe Mechthild von Spanheim verpfändet, zählte dann bis 1499 zu Pfalz-Mosbach. 1803 kam es zu den fürstlich-leiningischen Entschädigungslanden, 1806 unter badische Souveränität, stets beim Amt Mosbach.

Name: Burg Obrigheim/Landsehr. Burg Hohenrot. Burg Neuburg.
Datum der Ersterwähnung: 1290

Ersterwähnung: 1369
Kirche und Schule: Die wohl schon zum frühen Bestand zählende Pfarrkirche wurde 1369 vom Pfalzgrafen erworben und 1370 seinem Stift zu Neustadt an der Weinstraße übertragen. Von dort datiert erst die Weihe an St. Ägidius. Durch die Teilung von 1707 den Reformierten gesichert, aber erst 1755 wieder eigene Pfarrei, diese versieht z. Zt. Hochhausen mit. Spätgotischer Chorturm mit Langhaus von 1763 im hochgelegenen Kirchhof. Die Katholiken haben seit 1832 eigene Kirche St. Laurentius, seit 1864 Pfarrei, 1885 Kirche um Turm und Chor erweitert. Zur Pfarrei gehören Hochhausen und Mörtelstein.
Patrozinium: St. Ägidius
Ersterwähnung: 1370

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