Walheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1071 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Unterhalb des felsigen Schalksteins, links des Neckars bei der Einmündung des Baumbachs, entstand das alte Dorf. Ortserweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten vor allem westlich davon jenseits der Bahnanlagen in den Bezirken »Neuling« (1952), »Haiglen« (1966), »Obere Bühne« (1973) und »Längermann« (1972/73). Ebenfalls westlich der Eisenbahn sowie nördlich am linken Neckarufer befinden sich gewerbliche Niederlassungen (1950/53).
Historische Namensformen:
  • Wal(e)heim 1071 [1071/75 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert)]
Geschichte: Das Dorf befindet sich auf den Resten eines römischen Kohortenkastells des Neckarlimes. Den senkrecht aufeinanderstehenden Hauptachsen des 134:156m großen Truppenlagers entspricht die Anlage der wichtigsten Ortsstraßen: der von Süden nach Norden verlaufenden Hauptstraße (Abschnitt der Fernstraße Stuttgart-Heilbronn) und der von dieser an der Stelle des ehemaligen Lagermittelpunkts ausgehenden, nach Westen bzw. Osten gerichteten Bahnhofstraße und Neckarstraße. Die Kirche wurde in der Südostecke des Kastells errichtet. Die Siedlungskontinuität seit der Römerzeit dokumentiert auch der Ortsname: 1071/75 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert), 1075 Wal(e)heim, vielleicht Siedlung der Welschen, d.h. der möglicherweise hier sitzengebliebenen romanisierten Kelten. Reihengräber im Ortsbereich, darunter Gräber des 6. Jahrhunderts. Walheim gehörte wahrscheinlich zum Herrschaftsbereich der Grafen von Calw. Die Klöster Hirsau und Denkendorf verdankten Angehörigen dieses Grafengeschlechts im 11. Jahrhundert bzw. vor 1224 ihre ersten hiesigen Güter und Einkünfte. Beide Klöster konnten später ihren Besitz in Walheim durch weitere Erwerbungen noch erheblich vermehren. Bei Macelinus (Uazelinus) de Walheim, der um 1150 Kloster Hirsau hier Güter schenkte, handelte es sich wohl um einen Edelfreien. Das wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert an die Markgrafen von Baden gefallene Dorf teilte das Schicksal Besigheims. Walheim war früher von einer Ringmauer umgeben und besaß zwei befestigte Torbauten. Am Rathaus noch das badische Wappen. Im 30jährigen Krieg 71 Häuser und 44 Scheunen zerstört. Beim Franzoseneinfall 1693 kamen von 80 Bürgern 20 um. In Walheim geboren: Johann Harpprecht (1560-1639), Professor der Rechte in Tübingen.

Ersterwähnung: 1100 [12. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Die dem Hl. Stephan geweihte, heutige evangelische Pfarrkirche gehörte Mitte 12. Jahrhundert zu den hirsauischen Eigenkirchen. Später kam sie an das Kloster Denkendorf, dem sie 1266 inkorporiert wurde. Die aus spätromanischer Zeit stammende, im 18. und 19. Jahrhundert erweiterte und erheblich veränderte Kirche mit Ostturm war stark befestigt. 1494 eine Kapelle genannt. Katholiken nach Besigheim eingepfarrt.
Patrozinium: Hl. Stephan
Ersterwähnung: 1100 [12. Jahrhundert]

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