Eschbronn
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Typauswahl: | Gemeinde |
Status: | Gemeinde |
Homepage: | http://www.eschbronn.de |
service-bw: | Informationen zu wichtigen Adressen, Nummern und Öffnungszeiten in Eschbronn |
Einwohner: | 2060 |
Bevölkerungsdichte (EW/km²): | 188.0 |
Max. Höhe ü. NN (m): | 784.66 |
Min. Höhe ü. NN (m): | 672.04 |
PLZ: | 78664 |
Gemeindenamen und Gemeindebildung: | Zum 1. Dezember 1972 wurde aus den Gemeinden Locherhof und Mariazell die neue Gemeinde Eschbronn gebildet, deren Namen sich von der Quelle des Hauptgewässer, dem Eschbach, im Gewann Feurenmoos herleitet. |
Visitenkarte
Eschbronn liegt im Südwesten des Landkreises Rottweil und setzt sich aus den Teilorten Locherhof und Mariazell zusammen. Das 11,41 qkm große Gemeindegebiet dehnt sich auf den östlichen Randplatten des Mittleren Schwarzwaldes und auf den Eschach-Platten des Oberen Gäus aus. Im Rahmen geringer Reliefunterschiede markiert der Teufenbach den tiefsten Punkt auf etwa 670 m NN im Südosten an der Grenze gegen Dunningen; das Höhenmaximum erreicht das Gelände westlich Mariazell vor Hardt im Gewann Burschachen auf rd. 772 m NN. Die im Buntsandstein-Muschelkalk angelegte und nach Südosten geneigte Hochfläche gliedern der Eschbach und der Teufenbach, die beide nach Südosten über die Eschach zum Neckar entwässern. Dehnte sich Mariazell in der Nachkriegszeit nur geringfügig nach Osten aus, wuchs Locherhof großflächiger nach Norden, Osten und Süden. Der Landesentwicklungsplan verortet Eschbronn im Ländlichen Raum. Im Zuge der Säkularisation 1802/03 ging Locherhof aus dem Kondominat mit dem Reichsstift Rottenmünster vollständig an Württemberg über. Der 1806 zur selbständigen Gemeinde erhobene Ort wurde zunächst dem Stabsamt Rottenmünster und am 26. April 1808 dem Oberamt Rottweil zugewiesen. Mariazell wurde 1806 württembergisch und als Stabsort am 27. Oktober 1810 dem neu gegründeten Oberamt Oberndorf unterstellt; bis 1839 gehörte Hardt zu Mariazell. Während 1939 ein Vereinigungsversuch fehlschlug, schlossen sich Locherhof und Mariazell zum 1. Dezember zur neuen Gemeinde Eschbronn zusammen.
Ortsteile
Teilort
Wohnplatz
Topographie
Die Gemeinde Eschbronn liegt circa 13 Kilometer westlich der Kreisstadt Rottweil. Zu erreichen ist sie über die Kreisstraßen K 5540, K 5535 und K 5532 (Rottweil-Zimmern ob Rottweil–Flözlingen-Weiler-Mariazell) oder schneller über die B 462 (Rottweil-Dunningen-Schramberg) mit Abzweig in Dunningen. Die Gemeindefläche misst 1141 Hektar und verteilt sich ungleich auf die Gemarkungen Locherhof (193 Hektar) und Mariazell (948 Hektar). Im Westen stößt das Gemeindegebiet an die Gemeinde Hardt und die Stadt Schramberg, im Osten an die Gemeinde Dunningen und im Süden an die Gemeinde Zimmern ob Rottweil sowie an die Gemarkung Weiler der Gemeinde Königsfeld (Schwarzwald-Baar-Kreis). Naturräumlich betrachtet gehört Eschbronn teils zu den östlichen Randplatten des Mittleren Schwarzwaldes, teils zu den Eschach-Platten des Oberen Gäus. Ähnlich wie in der benachbarten Gemeinde Dunningen bestimmen den Aufbau und die Formung des westlichen Teils von Eschbronn der Buntsandstein, der Untere und Mittlere Muschelkalk hingegen den östlichen. Die mittlere Höhe schwankt um die 715 Meter über Normalnull. Die Reliefunterschiede sind gering. Der höchste Geländepunkt erreicht 772,2 Meter über Normalnull (Höhe westlich Mariazell vor Hardt), der tiefste Punkt liegt im Teufenbachtal unterhalb von Locherhof bei 670 Meter über Normalnull. Morphologisches Kennzeichen ist die im Buntsandstein-Muschelkalk angelegte und nach Südosten geneigte Hochfläche, die die Ostabdachung des Schwarzwaldes und damit die ältere danubische, d.h. von der Donau mitgestaltete, Landoberfläche darstellt. Die kleinen Fließgewässer gliedern die Hochfläche in sanfte Höhenrücken, wie der Hirschbühl, Asperg und Dachsbühl zwischen Locherhof und Mariazell, und in weite Sohlentäler, wie das Mühlbach- beziehungsweise Eschbachtal und das obere Teufenbachtal. Die alte Landoberfläche erhält durch die vom Neckar ausgehende und über die Eschach rückschreitende, jüngere Erosion ihre augenblickliche Akzentuierung. Südlich von Locherhof sind solche rezenten Formungsprozesse am stärkeren Einschneiden des Teufenbachs in die Muschelkalkplatte sichtbar. Am Ostrand des Mittleren Schwarzwaldes gelegen erhält die Gemeinde vergleichsweise reichlich Niederschläge (ca. 830 mm), die auf Grund der geringen Reliefunterschiede und der lehmig-tonigen Böden kaum im Untergrund versickern und auch nur langsam abfließen. Die nach Südosten entwässernden Bäche sind der Eschach und damit dem Neckar tributär. Der Eschbach entspringt aus verschiedenen Quellen im Wald Buchschachen und im Berkenmoos westlich von Mariazell, der Teufenbach in der Nähe von Schönbronn außerhalb der Gemeinde. Er durchfließt den Gemeindeteil Locherhof auf einer vergleichsweise kurzen Strecke. Der Flurname Berkenmoos (auf Topographischer Karte 25 Birkenmoos) macht zudem darauf aufmerksam, dass das Wasser sich staut. Ein weiteres Flachmoor hat sich während der Nacheiszeit im Wald Feurenmoos entwickelt. In der Vergangenheit gab es auf der Gemarkung Mariazell auch stehende Gewässer, die ihre Entstehung künstlichen Eingriffen in den Wasserhaushalt verdanken. Der Mühlesee im heutigen Gewann Weiher diente der Stauhaltung des Mühlenweihers zum Betrieb der Getreide- und Sägemühle unterhalb des Hauptortes. Er wurde 1772 trocken gelegt und in Kulturland umgewandelt. Auch in Locherhof existierte ein Mühlenweiher, der ebenfalls abgegangen ist. Hohe Grundwasserstände kennzeichnen die Hydrologie der Gemeinde. Die Schichtgrenze von Buntsandstein und Unterem Muschelkalk markieren zahlreiche Quellaustritte. Der wichtigste Grundwasserkörper ist aber der Buntsandstein, der durch Tiefbrunnen für die Wasserversorgung genutzt wird. Die Bodenverhältnisse lehnen sich an die anstehenden Gesteine an. Der Obere Buntsandstein liefert tonig-sandige, oft mineralkräftige Böden. Im Bereich des Unteren und Mittleren Muschelkalks sind überwiegend Kalkverwitterungsböden mit tonig-lehmiger Struktur anzutreffen. Von besonderer Bedeutung für die Landwirtschaft und die ehemaligen Ziegeleien ist aber die Ablagerung des in der Eiszeit windverfrachteten Löss. Mit gut einem Drittel der Bodenfläche zählt die Gemeinde Eschbronn zu den waldreichen Gemeinden im Landkreis. Wesentlichen Anteil daran hat die Gemarkung Mariazell, die zu fast zwei Fünfteln mit Wald bedeckt ist. Der Wald stockt hauptsächlich auf den Böden des Buntsandsteins im Bereich Buchschachen/Feurenmoos westlich von Mariazell und ist heute überwiegend ein Fichten-Tannen-Mischwald. In früheren Jahrhunderten prägten die Wälder noch Buchen-Eichen-Mischbestände, worauf insbesondere die Geländebezeichnung Buchschachen hinweist. Der steilere Halde des Teufentals trägt auf den Muschelkalkböden noch Florenelemente der so genannten Steppenheide. Die Gemeinde Eschbronn liegt im Bannkreis der Industriestädte Villingen, Schramberg und Rottweil. Sie erhält von dort wesentliche Impulse ihrer Entwicklung zur Wohngemeinde. Die Berücksichtigung der Belange des Natur- und Landschaftsschutzes kann diese Entwicklung noch stärken.
Geschichte (ab 1806)
Anfang des 19. Jahrhunderts kamen beide Teilorte zum Herzogtum beziehungsweise Kurfürstentum Württemberg. Der Stabsort Mariazell, der bis 1840 auch die Nachbargemeinde Hardt umfasste, wurde 1806 in das eben erhobene Königreich Württemberg eingegliedert und dem im selben Jahr entstandenen Oberamt Oberndorf zugeordnet. Bereits 1802 waren die beiden Locherhöfe württembergisch geworden. Zur Ortschaft Wald zusammengefasst, gehörten sie als gemischtkonfessioneller Amtsort zuvor zur Herrschaft des Klosters Rottenmünster. Nach dessen Säkularisierung wurde sie unter der Bezeichnung Locherhöfe selbstständige Gemeinde und 1806 dem Oberamt Rottweil angegliedert. Obwohl nur wenige Informationen über die politische Lage der Gemeinde zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorliegen, darf doch zumindest in den 1840er Jahren mit einigen Unruhen gerechnet werden, zumal die soziale Zusammensetzung verbunden mit der immensen Armut diesbezüglich einige Brisanz hervorbrachte. Ein Indiz für solches Aufbegehren ist die Meldung des Extrablattes zum 18. April 1848, wo von Auflösung der politischen Ordnung in Mariazell und an der badischen Grenze gesprochen wird. Der vom Bürgermeister verlangte Rapport enthält jedoch nur Notizen über eingeschlagene Fensterscheiben am Pfarrhaus und Verleumdungen, die gerichtlich verfolgt würden. Vor allem das katholisch geprägte Mariazell zeichnete sich danach durch eine konservative, zentrumsnahe politische Einstellung aus, die weit ins 20. Jahrhundert hinein erhalten blieb. Die latenten Spannungen während der nationalsozialistischen Zeit eskalierten dort in den Kriegsjahren, als der seit 1927 in Mariazell amtierende katholische Pfarrer Gustav Zeyer durch seine Kritik 1943 zunächst zwangsversetzt und 1944 von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Welzheim eingeliefert wurde. Bei der Verlagerung der Häftlinge gegen Ende des Krieges wurde er erschöpft liegen gelassen und entkam so dem Tod. Bei der Besetzung des Ortes durch die Franzosen wurden mehrere Einwohner verhaftet und deportiert, in beiden Teilorten neue Bürgermeister bestellt, doch hatte sich das öffentliche Leben bis 1948 weitgehend reorganisiert. Das politische Verhalten der Gesamtgemeinde blieb konservativ. Bei Land- und Bundestagswahlen votierte etwa die Hälfte der Bürger für die CDU, 25 Prozent für die SPD, die Grünen erreichten schon bis zu 10 Prozent, die FDP war rückläufig. Sonstige Parteien, insbesondere die Republikaner, bekamen über 13 Prozent (1989) der Stimmen. Bei der Landtagswahl vom 25. März 2001 erreichte die CDU 47,7, die SPD, 28,8, die Grünen 4,1 die FDP 7,2 und die Republikaner 8,3 Prozent der gültigen Stimmen. Eine ähnliche Tendenz zeigten auch die Wahlen zum Europäischen Parlament, allerdings mit sehr schwankenden Wahlbeteiligungen. Bereits in der NS-Zeit war die Vereinigung beider Ortsteile für das Jahr 1939 vorgesehen, kam aber infolge des Kriegsausbruchs nicht zustande. 1972 stand deren Eigenständigkeit wieder zur Disposition, wobei das Innenministerium in Stuttgart eine Zuordnung Mariazells nach Schramberg und Locherhofs nach Dunningen favorisierte. Nach zähen Verhandlungen schlossen sich beide Gemeinden mit Wirkung vom 1.12.1972 unter dem Namen Eschbronn zusammen, allerdings mit der Auflage, dass die Gemeinde eine Verwaltungsgemeinschaft mit Dunningen einzugehen habe. Verwaltungssitz ist Mariazell.
Wappen
In Silber (Weiß) über blauem Wellenschildfuß ein aufgerichteter grüner Eschenzweig mit sieben Blättern.
Beschreibung Wappen
Das redende Wappen bezieht sich auf den Ortsnamen und wurde mit der Flagge 1990 vom Landratsamt Rottweil verliehen.