Kirche und Schule: | Die Bischofskirche ist Mitte des 8. Jahrhunderts erwähnt. Patrozinium Unserer Lieben Frau, später auch St. Pelagius und St. Konrad (1123). Möglicherweise an Stelle einer zu 615 genannten Marienkirche errichtet. Dreischiffige Säulenbasilika mit Ostquerhaus und gerade geschlossenem Altarhaus mit zwei Nebenräumen über mehrteiliger Krypta. Älteste Bauteile um 1000, das Langhaus nach Einsturz zwischen 1054 und 1089 entstanden, Seitenschiffe und Querhaus im 15. Jahrhundert mit Kreuzrippengewölbe versehen, Mittelschiff um 1680 eingewölbt. Westwerk 1378 auf älterer Grundlage ausgebaut, Umbauten im 15. Jahrhundert, Turmneubau 1497-1525, neugotischer Spitzturm 1857. Zahlreiche Änderungen vom 18. bis 20. Jahrhundert. Von der vorreformatorischen Innenausstattung sind nur wenige Stücke erhalten, darunter das in der Werkstatt von Simon Haider um 1467/70 entstandene Chorgestühl und die sogenannten Goldscheiben des 11. und 13. Jahrhunderts. Romanische bis spätgotische Wandgemälde bei Renovierung freigelegt. Pfarrpfründe 1813 gestiftet, Bistum 1821 aufgehoben, Münster 1955 zur Basilica minor erhoben. Die bischöfliche Pfalz auf der Südseite des Münsters wurde 1830 abgebrochen, vom Münsterkreuzgang auf der Nordseite sind seit 1824 nur noch Ost- und Südflügel erhalten, Kapitelsaal im Obergeschoß des Ostflügels um 1480 erbaut. Die Mauritiusrotunde, um 960 erbaut, mit Heiligem Grab (heutige Form um 1280), eine verkleinerte Nachbildung der Jerusalemer Grabeskirche, um 1300 durch Einbau großer Fenster gotischer verändert, erhielt im 15. Jahrhundert spätgotische Gewölbe, der Schrein selbst ist 1552 gearbeitet. St. Stephan zu 615 erwähnt als außerhalb der Stadt gelegene, möglicherweise spätantike Friedhofskirche, wohl seit dem 10. Jahrhundert Pfarrkirche der Marktsiedlung, später Hauptpfarrkirche der Bürgergemeinde, seit Ende des 15. Jahrhunderts Ort der jährlichen Schwörtage. Chorherrenstift wohl Anfang des 10. Jahrhunderts durch Bischof Salomo III. gegründet, im 12. Jahrhundert belegt, 1811 aufgehoben. Dreischiffige Pfeilerbasilika mit langem Ostchor und Südostturm, überwiegend spätgotisch auf alten Bauteilen. Inneres um 1770 barock umgestaltet. Dreifaltigkeitskirche, Kirche eines 1268 außerhalb der älteren Stadtbefestigung gegründeten Augustinereremitenklosters, wohl noch vor 1300 gebaut, nach Brand von 1399 bis 1417 wiederhergestellt. 1797 nach Schließung des Klosters der städtischen Spitalstiftung übertragen, Spitalpfarrei zur hl. Dreifaltigkeit errichtet, diese 1813 mit den Pfarreien St. Jodok und St. Paul vereinigt. Dreischiffige, querhauslose Basilika, kleiner Turm an der Nordost-Ecke 1813 errichtet. Wandbilder im Mittelschiff von 1417. Pfarrkirche St. Gebhard auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Petershausen. 1909 Kuratie errichtet, 1920 zur Pfarrei erhoben. Kirche 1928/30 errichtet, heutige Innengestaltung von 1961/62. Pfarrei St. Suso, Kuratie 1938, Pfarrei 1957. Kirche 1937/38 erbaut. Pfarrei St. Nikolaus von Flüe, Kuratie 1955, Pfarrei 1962. Bruder-Klaus-Kirche 1955 erbaut. Pfarrei Maria-Hilf, Kuratie 1963, Pfarrei 1970. Kirche 1967 erbaut. Pfarrkuratie St. Gallus 1972 errichtet, Kirche 1971 erbaut. Schottenkapelle auf dem ehem. Schottenfriedhof. Zugehörige Klosteranlage St. Jakob zu den Schotten vermutlich 1142 vor der westlichen Stadtmauer gegründet, 1526 zerstört. Kirche 1697 erneuert, seit 1785 Friedhofskapelle. Kapelle St. Martin im Paradies 1922 an Stelle der 1921 abgebrochenen spätbar. St. Lienhartskapelle errichtet. Kapelle St. Lorenz am Obermarkt, möglicherweise schon im 10. Jahrhundert entstanden, um 1300 als einschiffige Kapelle erbaut, dann zur Ratskapelle umgestaltet, 1839 zu einem Geschäftshaus umgebaut. Zahlreiche weitere Kapellen in der Stadt und den Domherrenhöfen. Das Dominikanerinnenkloster Zoffingen besteht seit 1257. Klostergebäude um fast rechteckigen Hof mit Arkaden. Kirche St. Katharina mit spätromanischen und gotischen Resten. Im Innern überwiegend barock, Fresken um 1510. Dominikanerkloster St. Nikolaus auf der Insel 1236 gegründet. Mönche 1785 aus dem Kloster vertrieben, endgültig aufgehoben 1808. Klosteranlage zunächst Fabrik, seit 1874/75 Hotel. Kirche aus dem 13. Jahrhundert, schlichter, turmloser dreischiffiger Bau mit Flachdecke und gerade geschlossenem Chor. Franziskanerkloster 1240 gegründet, Kirche Mariae Himmelfahrt 1255 geweiht, 1727/34 vollständig umgebaut. Kloster 1788 aufgehoben, diente zunächst als Kaserne, dann als Schule, Kirche 1845 zu neuromanischem Stadthaus umgebaut, heute Bürgersaal. Augustinerkloster 1268 gegründet, 1795 mit dem Heiligen Geist-Spital vereinigt. Kirche, jetzt Dreifaltigkeitskirche, seit 1813 Pfarrkirche. Dominikanerinnenkloster St. Peter an der Fahr 1279 errichtet, 1785 mit Zoffingen vereinigt, 1789 aufgehoben. Gebäude 1820 größtenteils abgebrochen. Kirche des 14. Jahrhunderts im 19. Jahrhundert zu einem Wohnhaus umgebaut. Jesuitenkonvent 1592, aufgehoben 1773. Kirche St. Konrad, jetzt altkatholische Christuskirche, Spätrenaissancebau, 1604/07 erstellt. Einschiffiges Langhaus mit Seitenkapellen und quadratischem Ostturm. 1682 eingewölbt, um 1760 neue Innenausstattung. Kapuzinerkloster 1603, zunächst vor der westlichen Stadtmauer im Brühl errichtet, zweite Niederlassung 1649 am Emmishofer Tor, 1694 an die untere Marktstätte verlegt, um 1785 aufgehoben, zunächst als Kaserne verwendet, die Kirche diente dem evangelischen Gottesdienst. Klostergebäude und Kirche 1864 abgebrochen. Chorherrenstift St. Stephan. Chorherrenstift St. Johann in der Niederburg 1266 errichtet, aufgehoben 1807. Kirche wohl im 10. Jahrhundert entstanden. Die dreischiffige flachgedeckte Pfeilerbasilika von 1268/76 wurde 1888 umgebaut, seither Hotel. Chorherrenstift St. Mauritius, wohl im 10. Jahrhundert mit der Mauritiuskapelle gegründet, bis ins 12. Jahrhundert nachweisbar. Heiliger-Geist-Spital, 1225 von Bürgern gestiftet, unter städtischer Pflegschaft. Spitalkirche nach Brand 1403 neu erbaut, als Pfarrkirche für das Spital durch die Kirche des 1797 aufgehobenen Augustinereremitenkloster ersetzt, nach 1802 Umbau zu gewerblicher Nutzung. Evangelische in der Reformationszeit, dann wieder Ende des 18. Jahrhunderts (Genfer Kolonisten). Kirchengemeinde seit 1820. Lutherpfarrei 1820 errichtet. Ambrosius-Blarer-Pfarrei 1947 aus einem seit 1853 bestehenden Vikariat der Lutherpfarrei als Lutherpfarrei II hervorgegangen, seit 1965 unter ihrem jetzigen Namen. 1978 Teilung in Ambrosius-Blarer-Pfarrei Ost und West. Die 1867/73 erbaute Lutherkirche wird von diesen drei Pfarreien gemeinsam benutzt. Pauluspfarrei 1918 errichtet, 1964 Teilung in Pauluspfarrei Ost und West, Westpfarrei seit 1973 Petruspfarrei. Die evangelische Gesamtgemeinde umfaßt im heutigen Verwaltungsbereich der Stadt Konstanz neun Pfarreien. Altkatholiken seit 1873, erste südbadische Gemeinde. Pfarrkirche ist die Christuskirche, ehemalige Jesuitenkirche (St. Konrad). Bischöfliche Domschule schon im 11. Jahrhundert. Erste städtische Lateinschule 1525 erwähnt, Deutsche Schule seit 1612 unter Leitung der Jesuiten. Jesuitengymnasium 1604, wurde auch nach 1773 weitergeführt, 1784 verstaatlicht. Mädchenunterricht seit Ende des 18. Jahrhundert im Kloster Zoffingen. 1685, 1713-1715 kurzfristige Verlegung der Universität Freiburg nach Konstanz. |