Bad Schussenried - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1153 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Die Stadt entwickelte sich aus einer Ansiedlung bei der ehemaligen Burg und späteren Klosteranlage. Noch Mitte 19. Jahrhunderts bestand sie im wesentlichen nur aus einer 1 Kilometer langen Straße. Seit 1947 starke bauliche Erweiterung, vor allem nach Süden. Neues Kliniken- und Kurgebiet an der Aulendorfer Straße und beim Zeller See. Weitere Neubaugebiete seit 1955 am Ostrand der Stadt (Kohlplatte) und seit 1968 im Nordwesten, zwischen Buchauer und Saulgauer Straße. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | 1153 Schuzen (Fälschung; hierher?), Schuzenriet (Fälschung 13. Jahrhundert), 1179 Shuzenriet. Nach dem sich auf den Flussnamen Schüssen beziehenden Ortsname vermutlich Siedlung der hochmittelalterlichen Ausbauzeit. Edelfreie von Schussenried werden 1153 bis 1187 erwähnt. Niederadel 1240 bis 1264; ihm ist wohl die abgegangene Burg südlich des Klosters zuzuordnen. Die edelfreien Brüder Konrad und Berengar stifteten 1183 in oder bei ihrer Burg die Prämonstratenserpropstei und schenkten dieser ihren Besitz. Das Dorf gehörte vermutlich mit zur Gründungsausstattung. Die Herren von Wartenberg fochten als Erben der Stifter die Schenkung an, bestätigten sie jedoch 1220 im Vergleichswege. Fortan teilte der Ort die Geschicke des Klosters. Heutiges Rathaus ein stattlicher Barockbau von 1758 (im 19. Jahrhundert umgestaltet). Mit dem Kloster kam der Ort 1806 unter württembergische Staatshoheit. 1807 Oberamt Waldsee, 1938 Landkreis Biberach. Standesherrschaft 1835 an den Staat verkauft. Erhebung zur Stadt 1947. Bezeichnung »Bad Schussenried« seit 1966. Klosterschule bis 1803; hier war der Komponist Konradin Kreutzer 1792 bis 1799 Schüler. Progymnasium seit 1907. |
Ersterwähnung als Stadt: | 1947 |
Burgen und Schlösser
Name: | Burg |
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Kirche und Religion
Ersterwähnung: | 1153 |
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Kirche und Schule: | Das Prämonstratenserkloster, lateinisch häufig Sorethum oder Soreth genannt, wurde mit Mönchen aus Kloster Weißenau besiedelt. 1440 Erhebung zur Abtei, später Reichsabtei. 1512 Verleihung der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit. Im 18. Jahrhundert umfasste das Klosterterritorium 7 Dörfer. Die Pfarrkirche gehörte, wenn der Ort Schuzen in der gefälschten Urkunde von 1153 hierher zu lokalisieren ist, damals dem Kloster Weingarten. 1183 kam sie, vermutlich eine Vorgängerin der ehemaligen Kloster- und heutigen katholischen Pfarrkirche Sankt Magnus, an die neugegründete Propstei, die der Heiligen Maria (so 1227) geweiht war. Bau im Kern aus dem 13./14. Jahrhundert, Chor 1493, Einwölbung der ganzen Kirche 1497, Neueinwölbung des Mittelschiffs 1650. Barocker Umbau 1744/46, renoviert 1976 folgende. Vorhalle um 1482, darüber Abtshaus (alte Prälatur) mit Erkertürmen 1590. Im Süden anschließend die »alten« Konventsbauten (teilweise abgebrochen), im wesentlichen Mitte des 17. Jahrhunderts neu erbaut; von den Vorgängern Teile des Kreuzgangs und alte Bibliothek (1486, jetzt Oratorium) erhalten. Im Süden Torhaus (Anfang 17. Jahrhunder), Gästebau (1661/ 1718) und Gesindehaus (im Kern 1. Hälfte 16. Jahrhundert). Im Norden die »neue« Klosteranlage von 1751 folgende, vermutlich nach Plänen von Dominikus Zimmermann von J. Emele errichtet (Teile des Ostflügels abgebrochen), 1971 folgende durchgreifend erneuert. Im Mittelpavillon des Nordflügels der berühmte Bibliothekssaal (1754/61, renoviert 1971/72). Weitere Klostergebäude außerhalb der Klausur; Kanzleiverwaltung 1612 (heute Post), Gerichtshaus 1513 (später Gasthaus, 1977 Instandsetzung und Umbau zur Kreissparkasse). Das Kloster wurde 1803 mit seinem Territorium den Grafen von Sternberg-Manderscheid zugewiesen und aufgehoben. 1806 an Württemberg. Im Südosten des Klosterbezirks seit 1837 ein Hüttenwerk (Wilhelmshütte), im Konventsneubau seit 1875 Psychiatrische Anstalt. Friedhofskapelle Sankt Martin 1613, um 1745 erneuert. Spital des 18. Jahrhunderts an der Straße nach Otterswang. Evangelische Pfarrverweserei seit 1851, später Pfarrei. Christuskirche 1971. |
Patrozinium: | Heilige Maria |
Ersterwähnung: | 1227 |