Bad Rappenau 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Große Kreisstadt
Homepage: http://www.badrappenau.de
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Einwohner: 20142
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 274.0
Max. Höhe ü. NN (m): 302.52
Min. Höhe ü. NN (m): 140.63
PLZ: 74906

Im Norden des Landkreises Heilbronn gelegen, setzt sich das 73,56 qkm große Stadtgebiet von Bad Rappenau aus dem Hauptort und acht Stadtteilen zusammen. Das Höhenmaximum befindet sich im Gärtnerswald zwischen Obergimpern und Wollenberg bei knapp über 300 m NN, der niedrigste Punkt liegt am Neckar bei Heinsheim auf ca. 143,7 m NN. Nördlich von Heinsheim liegt das Naturschutzgebiet Gäßnerklinge-Hohberg, entlang dem Neckar erstreckt sich ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet. Das örtliche Steinsalz wurde bereits 1822 erbohrt, aber erst seit 1834 teils in der Ludwigssaline, teils für den Solebadbetrieb gewonnen. Der Landesentwicklungsplan weist die Stadt mit ihren unterzentralen Funktionen der Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart zu. 1806 fielen die gemmingischen Orte Bonfeld und Fürfeld an Württemberg. Dagegen wurden die ritterschaftlichen Orte Babstadt, Rappenau und Treschklingen (Gemmingen-Hornberg), Wollenberg (Gemmingen-Guttenberg), Grombach (Venningen) 1806 von Baden mediatisiert wie auch Heinsheim und das bis 1935 selbständige Zimmerhof, deren Deutsch-Ordens-Teile 1802/03 an Hessen-Darmstadt gefallen und 1805 an die Racknitz verkauft worden waren. Die kurpfälzischen Orte Obergimpern und Wagenbach fielen 1803 an das Fürstentum Leiningen und wurden 1806 wiederum von Baden mediatisiert. Im Zuge der Gebietsreform wurden die acht heutigen Teilorte zwischen 1971 und 1973 nach Bad Rappenau (Titel seit 1930) eingemeindet, das am 29. Mai 1973 zur Stadt und am 1. Januar 2003 zur Großen Kreisstadt erhoben wurde.

Die Stadt Bad Rappenau liegt im nördlichen Teil des Landkreises und gehört dem Landesentwicklungsplan zufolge zur Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart. Ihre Entfernung zum südöstlich gelegenen Oberzentrum Heilbronn beträgt in der Luftlinie etwa 14 Kilometer. Nach Neckarsulm und Eppingen ist Bad Rappenau die drittgrößte Stadt im Landkreis. Aufgrund der engen Nachbarschaft zum Oberzentrum Heilbronn kommen ihm überwiegend unterzentrale Funktionen zu. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Gundelsheim, Offenau, Bad Wimpfen (alle Landkreis Heilbronn), Heilbronn (Stadtkreis), Massenbachhausen, Kirchardt (beide Landkreis Heilbronn), Sinsheim, Neckarbischofsheim, Helmstadt-Bargen (alle Rhein-Neckar-Kreis), Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis), Siegelsbach (Landkreis Heilbronn) und Haßmersheim (Neckar-Odenwald-Kreis). Die von mehreren, zum Teil ausgedehnten Waldinseln durchsetzte große Gemarkung (73,55 Quadratkilometer) ist Teil des Kraichgaus, der geologischen Senke zwischen dem Odenwald und dem Schwarzwald. Das sanfthügelige Gemeindegebiet nimmt den nördlichen Teil des Leinbachgäus ein und greift im Nordwesten mit einem Zipfel zwischen Obergimpern und Wollenberg in die stärker zertalten Neckarbischofsheimer Höhen aus; dort liegt mit wenig mehr als 300 Meter über Normalnull (Gärtnerswald) der höchste Punkt der Gemarkung. Im Nordosten bildet bei Heinsheim der Neckar die Gemarkungsgrenze (143,7 Meter über Normalnull). Bad Rappenau selbst liegt auf 235 Meter über Normalnull. Überwiegend besteht das Gebiet aus Gipskeuper, während Muschelkalk und Lettenkeuper lediglich entlang des Neckartals und im Bereich der Neckarbischofsheimer Höhen anstehen. Die Oberfläche des Gemeindegebiets ist überwiegend von Löss bedeckt. Dies zeigt sich gelegentlich auch an der trüben Färbung der vorzugsweise in den Neckar entwässernden Bäche, wenn diese auf ihrem Weg durch Lösslehmgebiete Sedimente aufnehmen. Die Bäche haben sich in ihrem Verlauf teils in die Hochfläche eingeschnitten. Die jungen schluffigen oder sandigen Talfüllungen zeigen nur selten Schwemmkegel kleiner Nebenbäche, wie beispielsweise östlich von Bonfeld. Auffällig sind dagegen mehrere größere anthropogene Aufschüttungen und künstliche Geländeveränderungen, die zumeist durch den Straßen- und Autobahnbau bedingt sind; im Süden wird das Gemeindegebiet zwischen Fürfeld und Bonfeld von der Autobahn Mannheim–Heilbronn durchschnitten. Bedeutendstes Gewässer auf der Gemarkung ist der westlich von Babstadt entspringende, durch Bad Rappenau, um den Zimmerhof und durch das Fünfmühlental zum Neckar fließende Mühlbach, in den kleinere, von Westen kommende Bäche entwässern, darunter der Dobach, der Tiefenbach und der Siegelsbach. Im Süden der Gemarkung vereinigen sich der Krebs- beziehungsweise Treschklinger Bach, der Fürfelder Bach und der Seelesbach zum Grundelbach und fließen ebenfalls dem Neckar zu. Die kleinen Bäche und Gräben im Westen entwässern zur Elsenz. Die im Raum Heilbronn vorkommenden mächtigen Steinsalzlager konnten in Bad Rappenau 1822 erbohrt, aber erst seit 1834 erschlossen werden. Westlich der Stadt entstand außerhalb der Siedlung die Ludwigssaline, die anders als der Solebadbetrieb aus wirtschaftlichen Gründen keinen Bestand hatte. Nördlich von Heinsheim liegt das 1996 eingerichtete Naturschutzgebiet Gäßnerklinge und Hohberg mit einer Fläche von 13,7 Hektar. Die Gäßnerklinge tritt von Westen zwischen Heinsheim und der Staustufe bei Gundelsheim in das Neckartal aus; im Süden wird sie von Burg Ehrenberg überragt. Nördlich der Klinge liegt über dem Neckartal der bewaldete Steilhang des Hohbergs mit zwei aufgelassenen Muschelkalksteinbrüchen, von denen nur der nördliche noch zum Schutzgebiet gehört. Das Naturschutzgebiet umfasst die mit standortgemäßem Laubwald besetzte, tief eingerissene Muschelkalkklinge, einen extensiv bewirtschafteten Mauerweinberg und aufgelassene Weinberge in unterschiedlichen Sukzessionsstadien. Im historischen Mauerweinberg haben mehrere hundert Exemplare des seltenen Schriftfarns ihren Standort. Der am felsigen Steilhang stockende Laubwald ist Lebensraum einer Vielzahl teils seltener Tier- und Pflanzengemeinschaften.

Im Gebiet der Gemeinde Bad Rappenau beendete der politische Umbruch zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine bunte Vielfalt ritteradliger Herrschaften. Die den Freiherren von Gemmingen-Hornberg verschiedener Zweige gehörigen Orte Babstadt, Rappenau und Treschklingen, das gemmingen-guttenbergische Wollenberg sowie das venningische Grombach wurden 1806 von Baden mediatisiert. Das davor unter kurpfälzischer Landeshoheit stehende Obergimpern kam zunächst 1802/03 an das Fürstentum Leiningen und mit dessen Mediatisierung 1806 ebenfalls an Baden. Babstadt, Obergimpern und Treschklingen waren zunächst beim Bezirksamt Neckarbischofsheim, seit 1864 beim Bezirksamt Sinsheim. Rappenau und Wollenberg gehörten anfangs zum badischen Oberamt Waibstadt, 1809 zum Amt Neckarschwarzach und 1813 zum Bezirksamt Neckarbischofsheim, seit 1864 ebenfalls zum Bezirksamt Sinsheim. Alle diese Orte kamen schließlich 1939 zum Landkreis Sinsheim. Beide Teile von Heinsheim – ein Teil war 1802/03 an Hessen gefallen, der andere an Baden – gelangten 1806 an Baden und wurden zunächst dem Oberamt Waibstadt, 1813 dem Zweiten Landamt Mosbach und 1841 dem Bezirksamt Neudenau mit Sitz in Mosbach zugeteilt, 1849 dem Bezirksamt beziehungsweise – seit 1939 – dem Landkreis Mosbach. Württemberg mediatisierte 1806 das zuvor gemmingen-guttenbergische Bonfeld und wies es 1806 dem neu geschaffenen Oberamt Kirchhausen zu, um es nach dessen Auflösung 1808 dem Oberamt Heilbronn zuzuschlagen (1938 Landkreis Heilbronn). Das gleichfalls gemmingen-guttenbergische Fürfeld kam nach einem kurzen badischen Intermezzo 1806 an Württemberg und über das Oberamt Kirchhausen (1806/08) schließlich ebenfalls an das Oberamt beziehungsweise den Landkreis Heilbronn. Besonderer Erwähnung bedürfen die ehedem eigenständigen und seit der Flurbereinigung am Beginn des 19. Jahrhunderts zu Baden gehörigen Hofgemarkungen. Der zwischen Grombach und Obergimpern gelegene Oberbiegelhof wurde ebenso wie der seit 1800 den Freiherren von Degenfeld zustehende Unterbiegelhof 1925 nach Babstadt eingemeindet. Die abgegenzte Gemarkung Wagenbach wurde 1925 aufgelöst und mit Obergimpern vereinigt. Zimmerhof – seit 1935 Teil von Heinsheim – wurde 1950 nach Rappenau eingemeindet. Eine tiefgreifende Neuordnung brachte die Gebietsreform der frühen 1970er Jahre. Überlegungen, Bad Rappenau, das seit 1930 das Prädikat Bad führt, mit Bad Wimpfen zu vereinigen, wurden rasch verworfen. Die heutigen Teilorte schlossen sich dann nacheinander freiwillig Bad Rappenau an, Babstadt und Treschklingen zum 1. Januar 1971, Obergimpern und Wollenberg zum 1. Januar 1972, Heinsheim zum 1. März 1972, Fürfeld und Grombach zum 1. Januar 1973 und Bonfeld zum 1. November 1973. Eingemeindungsverhandlungen mit Siegelsbach führten schließlich nur zur Gründung einer Verwaltungsgemeinschaft. Ebenfalls im Zuge der Gebietsreform kam Bad Rappenau am 1. Januar 1973 zum Landkreis Heilbronn und erhielt mit Wirkung vom 29. Mai 1973 wegen seiner wirtschaftlichen und kulturellen Funktionen für das Umland den Titel Stadt. 2003 wurde es zur Großen Kreisstadt erhoben. Nach der Eingemeindung gab es in zwei Gemeinden – Fürfeld und Grombach – eigene Ortschaftsräte, seit 2004 nur noch in Fürfeld. In den Ergebnissen der Wahlen zum Reichstag im Kaiserreich spiegeln sich die konfessionellen Verhältnisse in den verschiedenen Orten, später auch die Entstehung einer Arbeiterschaft. In den katholischen Dörfern Grombach und Obergimpern dominierte 1871 mit 63,5 beziehungsweise 68,3 Prozent das Zentrum. Im gemischtkonfessionellen Heinsheim hielten sich das Zentrum (43,5 Prozent) und die Nationalliberalen (56,5 Prozent) annähernd die Waage; in Zimmerhof erreichte das Zentrum immerhin 30 Prozent. Die evangelischen Gemeinden – Babstadt (100 Prozent), Fürfeld (99,1 Prozent), Treschklingen (98,9 Prozent), Bonfeld (98,3 Prozent), Rappenau (96,8 Prozent) und Wollenberg (94,4 Prozent) – wählten ganz oder überwiegend nationalliberal. Das blieb im wesentlichen so bis zum Ende der Monarchie, wobei die Protestanten mitunter auch für die Deutsch-Konservativen oder die Deutsche Reichspartei votierten. Die SPD erhielt erstmals 1890 in Bonfeld (1,6 Prozent) und in Fürfeld (2,1 Prozent) einige wenige Stimmen. Bei den Reichstagswahlen 1912 erzielten die Sozialdemokraten ihre höchsten Stimmanteile in Zimmerhof (31,4 Prozent), Rappenau (29,8 Prozent) und Bonfeld (23,3 Prozent); überall sonst blieben sie allenfalls im einstelligen Bereich. In den Urnengängen zur Zeit der Weimarer Republik blieb das Wahlverhalten nur tendenziell gleich; insgesamt freilich nahmen die Stimmen für den linken Flügel des politischen Spektrums zu. Bei der Wahl zur deutschen Nationalversammlung 1919 erreichte die SPD in Bonfeld 60,2, in Fürfeld 49,8 und in Rappenau 42,3 Prozent; in Grombach (70,7 Prozent) und Obergimpern (44,7 Prozent) dominierte weiterhin das Zentrum. In den folgenden Reichstagswahlen gingen die Ergebnisse der SPD zumeist wieder zurück, aber das Zentrum konnte sich mit Werten bis zu 82,8 Prozent (Grombach Juli 1932) in seiner alten Größenordnung behaupten. In den evangelisch geprägten Orten fanden vor allem die Deutsche Demokratische und die Deutsch-Nationale Volkspartei Zuspruch. Mit der politischen Radikalisierung kamen schließlich auch die Kommunisten und die Nationalsozialisten auf den Plan; erstere erzielten im Mai 1924 in Heinsheim 14,8 Prozent, letztere in Babstadt 6,0 Prozent. In der letzten demokratischen Reichstagswahl vom November 1932 erreichten – um nur die Höchstwerte zu nennen – das Zentrum in Grombach 78,9, der Württembergische Bauern- und Weingärtnerbund in Fürfeld 62,0, die NSDAP in Bad Rappenau 48,0, die KPD in Treschklingen 31,5 und die SPD in Bonfeld 28,5 Prozent. Die Wahlen und Volksabstimmungen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten waren nicht mehr frei und sind insofern nur von bedingter Aussagekraft. Parteieintritte bereits in der Weimarer Zeit erleichterten die Machtübernahme. In Wollenberg waren die ersten Anhänger der NSDAP 1931 beigetreten. In den Rathäusern traten ernannte Parteimitglieder an die Stelle der gewählten Volksvertreter. In Wollenberg wurde Bürgermeister Andres Hambrecht abgesetzt und Wilhelm Stoll vom Sinsheimer NS-Kreisleiter Wilhelm Otto Geiger zum Nachfolger ernannt (1. 10. 1935). Der demokratische gesonnene ›Unterländer Bote‹ kam nicht umhin, sich dem NS-Pressemonopol zu beugen, bevor er 1940 sein Erscheinen einstellen musste. Trotz der erzwungenen hohen Wahlbeteiligung verweigerte sich bei den Volksabstimmungen ein Teil der Bürger dem NS-Regime. Im katholischen Grombach lehnte beim Diktaturreferendum im August 1934 jeder siebte Wähler (16,9 Prozent) die Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und -kanzlers in der Person Hitlers ab. Rechnet man die vorsätzlich ungültig gemachten Voten dazu, verweigerten sich mehr als jeder fünfte Wähler (22,9 Prozent). Nonkonformes Verhalten war gefährlich. Ein Bonfelder Melker musste nach dem Reichstagsbrand 1933 wegen Verbreitung einer »bösartigen Mär« eine dreijährige Gefängnisstrafe verbüßen. Seit dem Beginn des nationalsozialistischen Regimes nahm der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ohnehin schon reduzierte jüdische Bevölkerungsanteil weiter ab. 1940 – vor ihrer Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940 – ist noch von mindestens 49 Juden in den Teilorten Bad Rappenaus auszugehen. Von ihnen starben 38 Personen in französischen Lagern sowie in Auschwitz und Theresienstadt. Nur wenige überlebten und sind nach dem Krieg in ihre Heimatgemeinden zurückgekehrt. Mit Kriegsbeginn mussten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene fehlende Arbeitskräfte ersetzen. In Wollenberg wurden Polen und Russen im »Judenhaus« des Isaak Kahn untergebracht. Im September 1944 wurde in Bad Rappenau ein Nebenlager des KZ-Außenkommandos Kochendorf errichtet, das wie das zeitgleich errichtete Nebenlager in Bad Rappenau dem KZ Natzweiler-Struthof unterstellt war. Die Häftlinge mussten in Salinengebäuden Rüstungsgüter einlagern. Im Frühjahr 1945 räumte die SS das Lager und trieb die Häftlinge, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter auf einem Todesmarsch nach Dachau. Wegen der Nähe zur Heeresmunitionsanstalt in Siegelsbach wurden die umliegenden Orte Ziele von Luftangriffen. Kriegszerstörungen in Obergimpern konnte eine Frau verhindern, indem sie Wehrmachtssoldaten mit einem Dörrfleisch-Vesper zum Abzug bewegte. Wollenberg zählte zu den ersten Orten im Kreisgebiet, die am Ostersonntag, dem 1. April 1945 von der US-Armee erobert wurden. In den ersten Wahlen nach dem Zweiten Weltkrieg – denen zur Verfassunggebenden Landesversammlung in Württemberg-Baden im Juni 1946 sowie zum ersten Landtag im November 1946 – differierten die politischen Präferenzen in den verschiedenen Gemeinden sehr stark. In den Landtagswahlen lag die CDU nur in Grombach (72,4 Prozent), Obergimpern (60,9 Prozent), Heinsheim (53,2 Prozent) und Wollenberg (41,7 Prozent) vorn; in Babstadt (11,9 Prozent), Fürfeld (10,6 Prozent), Treschklingen (9,8 Prozent) und Bonfeld (9,2 Prozent) hingegen erzielte sie nur bescheidene Ergebnisse. Dort gewannen entweder die SPD – so in Treschklingen (60,9 Prozent) und Babstadt (50 Prozent) – oder die DVP – so in Fürfeld (68,6 Prozent) und Bonfeld (44,9 Prozent). In Bad Rappenau selbst errangen die SPD 53,3, die CDU 23,9 und die DVP 19,1 Prozent der Stimmen. Die KPD blieb in den meisten der Gemeinden vergleichsweise bedeutungslos; nur in Babstadt (11,9 Prozent) und Treschklingen (17,4 Prozent) fand sie größere Resonanz. Aus den Bundestagswahlen von 1949 bis 2005 ging im Gebiet der Stadt Bad Rappenau die CDU jeweils als stärkste politische Kraft hervor; 1976 (50,9 Prozent) und 1983 (51,5 Prozent) konnte sie sogar die absolute Mehrheit erringen; die SPD, die ihr bestes Bundestagswahlergebnis 1972 mit 42,4 Prozent erreichte, erwies sich stets als zweitstärkste Kraft. Die FDP konnte in den Bundestagswahlen von 1949 bis 1961 jeweils die 20-Prozent-Marke überschreiten und 1957 mit 26,0 Prozent sogar die SPD von ihrem zweiten Platz verdrängen. Die KPD erreichte nur 1949 mit 4,0 Prozent ein nennenswertes Ergebnis. Die Grünen übersprangen in Bad Rappenau erstmals 1983 die 5-Prozent-Hürde (5,8 Prozent), um sich in den nachfolgenden Bundestagswahlen – abgesehen von 1990 (3,9 Prozent) – zwischen 6 und 7,6 Prozent zu bewegen. Die Bundestagswahl von 2009 ergab eine deutliche Verschiebung. CDU und SPD mussten deutliche Verluste hinnehmen, die CDU von 40,7 (2005) auf 34,1 Prozent, die SPD sogar von 32,2 auf 22,0 Prozent. Während die Grünen und die Linke nur einen moderaten Anstieg von 6,8 auf 9,4 beziehungsweise von 4,0 auf 7,7 Prozent zu verzeichnen hatten, legte die FDP von 11,6 auf 19,7 Prozent deutlich zu. Der Gemeinderat hat zur Zeit 39 Mitglieder, die sich nach einem festgelegten Schlüssel aus den einzelnen Stadtteilen rekrutieren. Nach den Ergebnissen der Kommunalwahl vom Juni 2009 gestaltet sich die Sitzverteilung im Gemeindegremium wie folgt: CDU siebzehn Sitze, SPD zehn, ÖDP vier, GAL drei und FDP/Freie Wähler 5. 1982 ging Bad Rappenau eine Städtepartnerschaft mit Contrexéville in Frankreich ein, 2001 folgte eine Partnerschaft mit Llandrindod Wells in Großbritannien. Von 1982 bis 1990 bestand eine Patenschaft für das Minensuchboot Regulus der Bundesmarine, seit 1994 eine ebensolche für das Minenjagdboot Bad Rappenau.

Wappen von Bad Rappenau

In Gold (Gelb) auf blauem Schildfuß ein aufspringendes schwarzes Roß (Rappe).

Beschreibung Wappen

Das Rappenauer Gerichtssiegel aus dem Jahre 1820 zeigt das Heroldsbild der Herren von Gemmingen (in Blau zwei goldene Balken), die den Ort seit 1592 innehatten, belegt mit der in Bezug auf den Gemeindenamen „redenden" Wappenfigur des „Rappen". Wegen der gegen die heraldische Farbregel verstoßenden Mängel dieser Kombination, bei der das schwarze Ross den blauen Schildgrund teilweise überdeckte, wurden von dem Adelswappen nur die Farben (Blau und Gold) in das jetzige Gemeindewappen übernommen. Der Rappe blieb die Hauptfigur. Die Verleihung des Wappens und der Flagge erfolgte am 26. September 1957 durch das Innenministerium.

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