Bad Wurzach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1273

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadtanlage des Mittelalters bestand im wesentlichen nur aus der breiten Marktstraße und der gegenüber dem Schloss von Süden schrägwinklig einmünden­den Mühlgasse (heute Schlossstraße). Ihre ummauerte Fläche hatte etwa elliptische Form. 3 Tore: Oberes oder Unser Lieben Frauen Tor im Westen (bei der heutigen Kreissparkasse, um 1780 beim Bau der Herrenstraße abgebrochen und dafür am Ausgang der Herrenstraße die zwei Pfeiler des Ravensburger Tores errichtet, die 1961 abgebrochen wurden), Unteres Tor oder Achtor im Оsten vor der Achbrücke (erst 1940 abgebrochen) und Mühltor im Süden (beim heutigen Amtshaus, abgebrochen 1969). Beim ehemaligen Achtor ist noch ein Stück Stadtmauer erhalten. Die Vorstadt links der Ach mit der Pfarrkirche und dem Kloster Maria Rosengarten (beide früher ummau­ert) geht ebenfalls bis in das Mittelalter zurück, war aber nicht ummauert. Ein Straßenzug aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhundert ist die Herrenstraße. Typische Bebauung mit Beamtenhäusern jener Zeit, abgeschlossen durch zwei Wachhäuschen (eines noch erhalten, renoviert 1973). Bahnanschluss 1904. Achbergsiedlung 1935/36. In diesen Jahren auch erste Anfänge des Moorbads. Nach dem zweiten Weltkrieg neue Wohn­siedlung West zwischen Ravensburger Straße und Bahnlinie sowie weitere neue Wohngebiete am West-, Süd- und Ostrand der Stadt, hier besonders am Reischberg auch das neue Kurzentrum. Im Westen, abgesetzt von der Stadt, seit 1948 Glasfabrik.
Historische Namensformen:
  • Wrzun
  • Wurtzun
Geschichte: 1273 Wrzun (oppidum), 1275 Wurtzun. Wohl Gründung der Truchsessen von Waldburg. 1333 als Stadt bezeichnet. 1292 werden Bürger erwähnt. 1333 Verlei­hung des Memminger Stadtrechts, 1362 durch den Stadtherrn bestätigt. 1335 wird erstmals ein Ammann und ein Rat, 1385 erstmals ein Bürgermeister erwähnt. Der Rat ist zugleich Gerichtsgremium. Rathaus von 1482, im 17. Jahrhundert baulich verändert. 1422 Burg genannt. Bei der ersten Teilung im Hause Waldburg (1429) fiel Wurzach an die Georgische Linie. 1485 Neubelehnung des Truchsessen Johann mit dem Blutbann in Wurzach durch den Kaiser. Bei der zweiten Teilung des Hauses Waldburg (1601 und 1605) kam Wurzach an Waldburg-Zeil, das die bis dahin erreichte städtische Selbständig­keit wieder abbaute. Bei der dritten Teilung 1675 wurde die eigene, seit 1803 fürstliche Linie Waldburg-Wurzach gegründet. Dabei Aufhebung des Stadtammannamtes, die Befug­nisse gingen an den Oberamtmann der Herrschaft über. Zur Herrschaft Wurzach gehörten außer der Stadt die vorher zeilischen Bezirke Gospoldshofen und Hauerz, die Mannsinhabung Ellwangen, die Herrschaft Marstetten und die Höfe Langensteig und Nestbaum. 1793 kam der paumgartnerische Teil der Herrschaft Kißlegg dazu. 1723/28 Bau des Residenzschlosses mit berühmtem Treppenhaus. Seit 1924 Progymnasium, jetzt Gymnasium und Internat des Salvatorianerordens. 1967/68 und 1973/74 außen renoviert. Gegen Оsten steht noch ein Teil des wohl vom Ende des 17. Jahrhundert stammenden Alten Schlosses und der noch älteren Schlosskapelle. Stadt und Herrschaft kamen 1806 unter württembergische Oberhoheit, Oberamt Waldsee, 1810 Oberamt Leutkirch, 1938 Landkreis Wangen. Bis 1849 bestand noch das fürstlich Waldburg-Zeil-Wurzachsche Amt für die Verwaltung und die Ausübung der Polizeigewalt in der Standesherrschaft. Seit 1950 Bezeichnung »Bad Wurzach«.
Ersterwähnung als Stadt: 1333
Wirtschaft und Bevölkerung: 1413 Verleihung eines Wochenmarktes und von 2 Jahrmärkten. Hauptsächlich Leinwandproduktion (Golschen). Vertrieb durch Handelshäuser in Memmingen (Besserer-Gesellschaft) und in anderen Städten. 1656 bestanden 5 Zünfte (Bäcker, Weber, Schneider, Schuster und Schmiede), die jedoch nicht am Stadtregiment beteiligt wa­ren.

Name: Burg; Altes Schloss; Residenzschloss
Datum der Ersterwähnung: 1422

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: 1275 Kirche und Pfarrei Unsere Liebe Frau (seit Anfang des 17. Jahrhunderts Unsere Liebe Frau und Sankt Verena). Das Patronat hatte der Stadtherr. Klassizistischer Neubau der katholischen Pfarrkirche 1777 vollendet. Turm noch spätgotisch. Innenrenovierung 1960/65, Außenrenovierung 1970. Im 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts Stiftung von weiteren Pfründen. Wohl 1482 Gründung des Spitals, Neubau 1695. Weihe der Kapelle 1482, 1613/19 umgestaltet. Von 1858 bis 1960 Krankenhaus. 1273 Augustinerinnenkloster genannt, nach Klo­sterbeuren verlegt. 1514 Stiftung des Franziskanerinnenklosters Maria Rosengarten. Neubau 1763, Kapelle 1777 geweiht. 1805 aufgehoben. Seit 1865 Erziehungsinstitut und seit 1936 Moorheilstätte. Weitere Kapellen: Seelenkapelle auf dem alten Kirch­hof, Kapelle des einstigen Leprosenhauses, Gottesbergkapelle mit angebautem Bru­derhaus. Evangelische Kirchengemeinde seit 1950, Pfarrverweserei 1952, Kirche 1958/59.
Patrozinium: Unsere Liebe Frau
Ersterwähnung: 1275

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