Schozach - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1396

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Neben dem Hof der Sturmfeder bestand der Weiler Schozach (1396), dessen Gemarkung ursprünglich Teil der Großgemarkung von Ilsfeld war. Über dem hier von Weinhängen gesäumten Muschelkalktal der Schozach am Rande der Hochfläche mit einigen kleinen Wachstumsspitzen der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg (unter anderem Neubaugebiet »Lug« im Südwesten, 1968/70).
Geschichte: Die Herrschaftsverhältnisse in Schozach werden erst zu einer Zeit erkennbar, als Württemberg bereits hier Fuß gefasst hatte, möglicherweise über den Erwerb von Ilsfeld, denn der Ort galt stets als dessen Filial. Seit 1396 war Schozach württembergisches Lehen im Besitz der Sturmfeder, denen hier »ein Drittel zu einem Viertel und zu einem Pflug Acker« verliehen wurde, das einst die Klarissen von Heilbronn innehatten. Den Sturmfeder gelang es, im Lauf der Zeit diesen recht unklar definierten Besitz und ihre Stellung in Schozach so auszubauen, dass der Ort ein reichsritterschaftliches Gut darstellte (Kanton Kocher). Allerdings waren die Rechtsverhältnisse zwischen Schozach und Ilsfeld ebensowenig geklärt wie die zwischen den Sturmfeder und Württemberg, so dass es ständig zu Streit kam. Schon 1500 hatten Württemberg und Burkhard Sturmfeder Differenzen wegen Abgaben aus einem neuen Weinberg. Auch zwischen den Gemeinden gab es immer wieder Weidgangs- und Markungsstreitigkeiten; ein solcher Konflikt zwischen Schozach, Ilsfeld und Lauffen wurde 1606 vertraglich beigelegt. Auch hatte Schozach kein eigenes Gericht, vielmehr waren die Ortsbewohner diesbezüglich nach Ilsfeld gewiesen. 1806 wurden die Sturmfeder’schen ritterschaftlichen Gerechtsame durch Württemberg mediatisiert. Der Kommende Rohrdorf des Johanniter-Ordens stand der große Zehnt von der Gemarkung Schozach zu. Das Spital in Weinsberg hatte einen Hof, der zu Erblehen ausgetan war, 1659 an insgesamt zehn Beständer. Auch die Deutsch-Ordens-Kommende Heilbronn besaß schon 1427 Güter in Schozach, die verlehnt waren. Ab 18.3.1806 Lauffen, ab 24.4.1808 Oberamt Besigheim, ab 24.9.1810 Oberamt Bietigheim nach Verlegung des Amtssitzes nach Besigheim, ab 27.10.1810 Oberamt Besigheim, ab 1.10.1938 Landkreis Heilbronn.
Wirtschaft und Bevölkerung: In Schozach wurden bei der Kirchenvisitation von 1796 insgesamt 272 Seelen gezählt. Von großer Bedeutung war stets der Weinbau, vor allem an den Muschelkalkhängen der Schozach.

Kirche und Schule: Die Schozacher Kapelle zu St. Leonhard wird in der Würzburger Diözesanmatrikel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts noch nicht genannt und muss deshalb erst später errichtet worden sein. Da sie auf dem Sturmfeder’schen Hof stand, ist anzunehmen, dass ihr Bau von der Herrschaft veranlasst war. Ob an der Kapelle eine Pfründe existierte, ist nicht bekannt. Im 18. Jahrhundert beanspruchten die Sturmfeder die kirchenregimentliche Obrigkeit im Dorf, konnten sich damit aber gegen Württemberg nicht durchsetzen. 1743 hielt der Provisor, der Gehilfe des Ilsfelder Schulmeisters, in Schozach Schule; daneben diente er in der Ilsfelder Kirche als Kantor und Organist. Später war für Schozach ein eigener Schulmeister angestellt, den die Gemeinde bezahlte. Zudem hatte die Schozacher Gemeinde ein eigenes Schulhäuschen errichtet. Evangelische Kirche 1964 erbaut. Katholiken zu Talheim.
Patrozinium: St. Leonhard

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