Hößlinsülz - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1325 [1325/26]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Im ältesten Würzburger Lehnbuch wird Hößlinsülz 1325/26 erstmals erwähnt (»Hesensultz«, 1329 »Hesembachsultze«). Der Ort ist vermutlich im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus entstanden. Sein Name beschreibt mit dem Grundwort ein feuchtes, schlammiges Terrain, das Bestimmungswort dürfte von einem Personennamen abgeleitet sein. Die neuen Wohngebiete liegen unter anderem in den Gewannen »Hühnerhölzle« (1965 beziehungsweise 1976 fortfolgend), »Käppelesfeld« (1974), »Lehmäcker« (1975), »Heiligenfeld« (1975 fortfolgend).
Historische Namensformen:
  • Hesensultz
  • Hesembachsultze
Geschichte: Hößlinsülz erscheint 1325/26 als würzburgisches Lehen des Walther Kudernetsch von Löwenstein, eines Dienstmanns der Grafen. Der Ort wird 1441 als zur Grafschaft Löwenstein gehörig genannt, und im Wesentlichen teilte er deren Geschichte. Nach dem Weinsberger Lagerbuch von 1528 hatte Württemberg die Obrigkeit auf der Gemarkung; außerdem gehörte ihm die Kelter und es bezog Natural- und Geldzinse von fünf Lehen und Höfen. Das Gut Hößlinsülz wurde 1368 von Hans von Wunnenstein erworben. Einkünfte daselbst vermachte 1436 Graf Heinrich von Löwenstein der neu gestifteten Pfründe zu Johannes dem Täufer in der Pfarrkirche zu Löwenstein. 1329 erhielt Kudernetsch vom Bischof von Würzburg die Hälfte des großen und kleinen Zehnten zu Lehen. Derselbe Zehntanteil war 1345 im Besitz des Öhringer Bürgers Johannes genannt Stupffe; 1451 verkaufte ihn Ludwig von Helmbund an den Löwensteiner Vogt Peter von Talheim, wobei Kraft von Hohenlohe als Lehnsherr erscheint. Peter von Talheim veräußerte den Zehnt 1460 an das Kloster Lichtenstern. Dieses bezog fortan von bestimmten Teilen der Hößlinsülzer Gemarkung den Groß-, Klein- und Heuzehnt. Hößlinsülz gehörte bis 1.4.1926 zum Amt beziehungsweise Oberamt Weinsberg, seither Oberamt, seit 1.10.1938 Landkreis Heilbronn.
Wirtschaft und Bevölkerung: Nach der Türkensteuerliste von 1544/45 gab es in Hößlinsülz 32 Schatzungspflichtige, außerdem zwei Männer, die die Kopfsteuer zu entrichten hatten, das heißt etwa 150 Personen. Nach einer 1598 durchgeführten Erhebung lebten in Hößlinsülz 41 Bürger und drei Witwen (circa 200 Einwohner); 1796 wurden 281 Seelen gezählt. Eine 1528 erwähnte herrschaftliche Kelter mit einer Bütte lässt auf Weinbau schließen. Ansonsten wurde Ackerbau betrieben. Die drei Zelgen hießen In der Kirchgasse, Hambacher Flur und Flur genannt Luizhofen.

Kirche und Schule: Kirchlich gehörte Hößlinsülz stets nach Löwenstein. 1796 bestand am Ort eine eigene Schule. Katholiken zu Obersulm-Affaltrach.

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