Feßbach - Altgemeinde~Teilort
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Teilort |
Ersterwähnung: | 1250 [um 1250] |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Feßbach ist vermutlich eine Siedlung des hochmittelalterlichen Landesausbaus (9./10. Jahrhundert) und findet seine erste urkundliche Erwähnung um 1250 (»Vezzelspach«). Die Deutung des Namens – seit dem 18. Jahrhundert in der heute gebräuchlichen Form – bleibt unklar. Der Verlauf der Gemarkungsgrenze gegen Kupferzell war noch Mitte des 16. Jahrhunderts zwischen beiden Gemeinden strittig. 1683 bestand das Dorf aus 21 Häusern und fünfzehn Scheunen; noch hundert Jahre später war es nur unwesentlich größer. Der Ursprung von Kubach dürfte ähnlich zu datieren sein wie der von Feßbach. Aus der unterschiedlichen Pfarreizugehörigkeit – südlich des Bachs (Oberkubach) zum Sprengel von Eschental, nördlich (Niederkubach) zu Künzelsau – hat man vielleicht auf eine separate Entstehung der beiden Siedlungskerne zu schließen. 1266 (»Chvebach«) gelangte Besitz von den Herren von Krautheim an das Kloster Gnadental, das hier 1346/48 noch weitere Güter erwarb. Unter den Berechtigten erscheinen überdies die von Amrichshausen (1348), von Neuenstein (1362) und von Stetten (1420/1513), die Johanniter von Schwäbisch Hall (1362) und das Kloster Komburg (1413/83). Spätestens seit 1357 bestanden hohenlohische Rechte, die hernach arrondiert werden konnten; im 16. Jahrhundert waren die Grafen von Hohenlohe unbestrittene Orts- und nahezu alleinige Grundherren. 1683 hatte der Weiler etwa dreißig Einwohner (sieben Bauern), 1796 zwischen vierzig und fünfzig (zehn Untertanen). Auch Künsbach ist eine in der Ausbauzeit entstandene Siedlung. Sein Name dürfte auf eine Koseform von Konrad zurückgehen. Vor 1289 (»Kunzylspach«) und 1307 veräußerten die von Enslingen Güter an die Johanniter von Hall; daneben waren die Klöster Gnadental (1430) und Komburg (1478) mit Besitz vertreten sowie die Familie von Stetten (1505). Das Haus Hohenlohe tritt zuerst 1328 in Erscheinung und brachte bis ins 17. Jahrhundert den ganzen Ort an sich (Linie Waldenburg). 1682 gab es zwölf Untertanen, das heißt etwa fünfzig Einwohner; 1796 belief sich die Zahl der Familien auf 23, die der Einwohner mithin auf etwa hundert. Die Struktur seines Namens und die Tatsache, dass 1938 südlich des Orts drei Reihengräber gefunden wurden, lassen darauf schließen, dass Rüblingen bereits in merowingischer Zeit entstand. Die erste Erwähnung geschieht indes nicht vor der Mitte des 13. Jahrhunderts (»Ribelingen«). Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war der örtliche Grundbesitz offenbar ganz in niederadliger Hand (von Neuenstein, von Gabelstein, Lecher, von Bachenstein, von Enslingen), gelangte dann aber nach und nach an das Haus Hohenlohe, dem bereits 1357 das Gericht zustand. Vorübergehend war auch das Kloster Gnadental hier begütert (1347). Am Ende des 17. Jahrhunderts verfügte Hohenlohe-Waldenburg über dreizehn zumeist geteilte Höfe und zwölf Sölden; an einem weiteren Gut war Hohenlohe-Langenburg beteiligt. Der Zehnt gehörte zu zwei Dritteln Hohenlohe und zu einem Drittel der Pfarrei Eschental. 1682 umfasste das Dorf 25 Häuser und hatte mithin etwa 110 Einwohner; 1796 zählte man 195 Seelen, darunter nicht weniger als 37 Dienstboten. Seit 1431 ist eine dem heiligen Georg geweihte Kapelle bezeugt. Etwa halbwegs zwischen Künsbach und Rüblingen lag die Siedlung Bullingsweiler (um 1250 »Polinswilaer«), die schon vor 1600 wüstfiel; der Flurname Bühlingsweiler erinnert noch heute an sie. Das nach 1560 abgegangene Hefenhofen, wo um 1090 das Kloster Komburg und 1257 die Zisterzienserinnen von Lichtenstern begütert waren, hat man nordöstlich von Künsbach, an der Gemarkungsgrenze gegen Morsbach zu suchen; am Ende des Mittelalters war es ebenso wie Bullingsweiler ganz in hohenlohischer Hand. An das gleichfalls untergegangene Tiefenbronn erinnert nördlich der Straße von Feßbach nach Rüblingen der Flurname Tiefenbrunnen; der dortige Komburger Besitz (1462) gelangte 1521 an die Reichsstadt Hall. Ende des 17. Jahrhunderts bestanden nur noch zwei zu Hohenlohe-Langenburg gehörige Feldlehen. |
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Historische Namensformen: |
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Geschichte: | Wie dem ältesten Urbar des Hochstifts Regensburg zu entnehmen, war Feßbach Teil des Besitzes, den Bischof Gebhard von Regensburg im zweiten Drittel des 11. Jahrhunderts seiner Kirche als Schenkung übertrug. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Hohenlohe bevogtet, waren die dazugehörigen Güter im früheren 14. Jahrhundert als hohenlohische Lehen in Händen der ritteradligen Familien von Gabelstein und Lecher. 1319 und 1357 gelangten sie durch Kauf beziehungsweise Verzicht an das Haus Hohenlohe, das im folgenden auch die Vogteirechte am Ort innehatte (Amt Waldenburg). In der Landesteilung 1553/55 kam Feßbach zur Linie Waldenburg und blieb bei dieser (Amt Kupferzell) mit allen hohen und niederen Obrigkeiten bis zur Mediatisierung durch Württemberg 1806. Über die Gemarkung verlief in der frühen Neuzeit die Grenze des Wildbanns von Hohenlohe-Waldenburg und Hohenlohe-Langenburg, allerdings ohne sich auf die Orts- oder Landesherrschaft auszuwirken. Zusammen mit Vogtei und Gericht scheinen die Herren und Grafen von Hohenlohe vom 14. Jahrhundert an auch über nahezu alle grundherrlichen Rechte verfügt zu haben; 1410 handelte es sich dabei um Gültberechtigungen auf fünfzehn Gütern. Daneben tritt 1462 das Kloster Komburg mit Zinsen in Erscheinung, die offenbar auf eine bereits 1335 erfolgte Stiftung eines Klosterbruders aus der Familie Sulmeister genannt von Künzelsau zurückgehen. 1524 erlangten die Nonnen von Gnadental tauschweise den Besitz der Künzelsauer Kirche, der wenige Jahrzehnte später infolge der Reformation an Hohenlohe fiel. Hohenlohe-Waldenburg hatte 1682 Rechte an sechzehn Gütern und zwei Sölden mit insgesamt 337 Morgen Äckern, 104 Morgen Wiesen, 15 1⁄2 Morgen Gärten und 3 Morgen Holz; dem Stift Öhringen standen drei kleine Güter mit 8 Morgen Äckern und 4 1/2 Morgen Wiesen zu. Der große und kleine Zehnt gehörte 1681 zu zwei Dritteln Hohenlohe-Waldenburg und zu einem Drittel der Kirche in Eschental. Hohenlohe erwarb seinen Anteil, der vom Hochstift Würzburg zu Lehen rührte (1488), erst 1404 aus Haller Bürgerbesitz. An der Spitze der Gemeinde standen im späteren 17. Jahrhundert zwei Bürgermeister, die jährlich wechselten. Ursprünglich wurde das Amt unter den Inhabern von Gemeinderechten von Haus zu Haus weitergereicht. Weil aber diese Praxis mit der Zeit zur Vernachlässigung der kommunalen Angelegenheiten führte, ging man dazu über, einen beständigen Bürgermeister zu wählen, ihm ein Löhnlein zu zahlen und ihn damit auf eine sorgfältige Geschäftsführung und Rechnungslegung zu verpflichten. Außerdem stellte man ihm einen jährlich wechselnden Gemeinsmann als Beigeordneten zur Seite. Als Gemeindeämter gab es darüber hinaus einen Hirtenmeister und einen Holzmeister. Im 16. Jahrhundert hatte die Gemeinde etwa 70 Morgen Wald; infolge Rodung reduzierte sich dieser bis 1681 auf 25 Morgen. 1806 fiel Feßbach an Württemberg, 1809 Oberamt, 1938 Landkreis Öhringen. |
Wirtschaft und Bevölkerung: | Um 1680 gab es im Dorf Feßbach zwanzig Bauern und drei Söldner, woraus auf eine Einwohnerzahl von etwa hundert zu schließen ist. Im Jahr 1796 zählte man 27 Untertanen, das heißt etwa 120 Seelen. Die fruchtbaren Böden auf Feßbacher Gemarkung dienten im Lauf der Jahrhunderte ganz überwiegend dem Anbau von Getreide. 1682 nahm das Ackerland mehr als 70 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein, Wiesen und Weiden machten 25 Prozent aus, der Rest entfiel auf Gärten; einige wenige Weinberge gab es nur in Rüblingen. |
Kirche und Religion
Kirche und Schule: | Mit Ausnahme von Künsbach gehörte Feßbach 1681 samt allen Höfen und Weilern zum Sprengel der Pfarrei Eschental, bei Kubach gilt diese Feststellung freilich nur für die südliche Hälfte. Schulunterricht wurde am Pfarrort erteilt. Seit 1806 sind Feßbach und ganz Kubach Filial von Kupferzell. Katholiken zu Kupferzell. |
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