Hornberg - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1216

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort liegt oberhalb der Mündung des Steinbachs (Gaggstatt) in die Jagst, Schloss Hornberg auf einem Bergsporn, welches vom gleichnamigen Dorf durch einen Graben getrennt ist. Zwei alte Steigen aus dem Jagsttal führen östlich des Schlosses auf die Höhe und markieren vermutlich die Stelle, bis zu der sich die der Burg vorgelagerten Gebäude erstreckten, die 1360 als »Bau vor der Veste« erwähnt wurden. Erstmals genannt wurde der Ort 1216 als »Horenburck« (1222: »Hornburc«). Der Ortsname leitet sich von horn entspricht Bergvorsprung ab. Die Anlage des Orts führt auf das durch den Schlossgraben vom Ort getrennte Schloss zu. Unten im Dorf war die Besiedlung dichter als oben im Dorf. Nur noch vereinzelt erhalten geblieben sind Häuser mit der bis ins 18. Jahrhundert vorherrschenden eingeschossigen Bauweise; bereits aus dem Jahr 1763 datiert ein Entwurf für ein zweigeschossiges Einhaus. Die Gemarkung, ehemals Zubehör der Burg, wurde in den Jahren nach 1588 an die Neusiedler ausgeteilt. Die Hornberger Gemarkung war zweigeteilt. Dorf und Schloss bilden den einen Teil der Gemarkung, den anderen Teil bildete der Hornberger Wald. Der Hof Hammerschmiede gehörte den Herren von Crailsheim. 1763 wurden Pläne für die Hammerschmiede in der Steinbachklinge erstellt. Im Оsten Hornbergs an der Straße in Richtung Wallhausen besitzt der Ort eine Wachstumsspitze, unter anderem im Gewann »Schalwiesen« (seit 1973).
Historische Namensformen:
  • Horenburck 1216
  • Hornburc 1222
  • Hornberch 1268
Geschichte: Der Ort entstand seit 1588, als Hans Philipp von Crailsheim nach dem Bau eines Pfarrhauses, eines Wirtshauses und einfacher Wohnhäuser vagabundierende Leute ansiedelte, die dem Hausiererhandel nachgingen. Zwar hatte bereits 1373 Gerlach von Hohenlohe das Recht erhalten, Hornberg zu einem städtischen Verwaltungsmittelpunkt mit Hochgerichtsbarkeit und Marktrecht auszubauen. Die massive Verschuldung der Hohenloher und wohl auch das nahe gelegene Kirchberg verhinderten eine erfolgreiche Stadtgründung. Nach der Begründung der Hornberger Linie der Herren von Crailsheim 1516 entwickelte sich Hornberg zum Mittelpunkt einer kleinen ritterschaftlichen Herrschaft, die lediglich aus dem Ort selbst sowie einzelnen Untertanen, die in benachbarten Orten lebten, bestand. Als die Linie 1647 ausstarb, ging die Herrschaft auf den Mainsontheimer Zweig über. Die Herrschaft Hornberg war Teil des Ritterkantons Odenwald. Kurz vor 1600 begannen die Herren von Crailsheim-Hornberg mit dem Ausbau des Fleckens. Den Anfang machte der Bau einer Pfarrkirche; Neubürger wurden angesiedelt. Wegen der ärmlichen Verhältnisse der Neusiedler bezeichnete man den Ort auch als »Bettlerkolonie«. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach; dies wurde bis 1792 von Hohenlohe-Kirchberg bestritten. 1797 kam der Ort unter preußische Landeshoheit. Über Bayern (1806) kam Hornberg 1810 an Württemberg. Bei der Burg Hornberg handelt es sich um eine spätstaufische Burganlage (1. Hälfte beziehungsweise bald nach der Mitte des 13. Jahrhunderts), die vermutlich von den – edelfreien – Herren von Sulz erbaut wurde. Später saßen die mit ihnen verwandten Herren von Hornberg auf der Burg; ein 1216 und öfter genannter Walter von Hornberg (»Horenburck«) könnte vielleicht von hier stammen, der 1288 genannte Ritter Heinrich von Hornberg stammt sicher von hier. Es bestanden verwandtschaftliche Verbindungen zu den ehemaligen reichsministerialischen Geschlechtern in Rothenburg. Später war die Burg im Besitz der Hohenlohe; erstmals genannt wurde die Burg 1328, als sie von den Hohenlohe den Herren von Hornberg zu Lehen aufgetragen wurde. Nachdem die Burg von 1330 an durch Verpfändung und Verkauf in mehrere Hände übergegangen war, kam sie vermutlich bald nach der Mitte des 14. Jahrhunderts ganz in den Besitz der Hohenlohe; nach 1360 besaßen die Hornberger keine Besitzanteile mehr an der Burg. 1385 wurde sie von den Grafen verpfändet und nicht mehr eingelöst. 1406 befand sich die Burg im Besitz des Hochstifts Würzburg, zehn Jahre später teilten sich die Pfalzgrafen bei Rhein und die Hundt von Wenkheim den Besitz der Burg; Hans Stang der Ältere und Konrad von Bebenburg stellten ebenfalls Besitzansprüche. Es kam zu Konflikten, in deren Verlauf auch Burggebäude zerstört wurden (1425). Der Anteil der Hundt von Wenkheim kam 1457/59 als ansbachisches Lehen an die Herren von Crailsheim, die schon 1354 einen Teil der Burg besaßen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts konnten die Herren von Crailsheim über das ganze Schloss verfügen, dessen einer Teil ansbachisches und dessen anderer Teil pfälzisches Lehen war. 1504 übernahmen die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach auch den Pfälzer Teil. Die aus Buckelquadern errichtete Ringmauer wie auch der Bergfried sind erhalten (13. Jahrhundert), ebenso der 1584/85 umgestaltete Nordflügel und der 1599 neu errichtete Westflügel (Neuer Bau); die Neugestaltung der beiden Wohngebäude geht auf Hans Philipp von Crailsheim zurück. Einige Umbauten waren bereits nach der Mitte des 16. Jahrhunderts vorgenommen worden. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden immer wieder Erneuerungen vorgenommen, wie die unterschiedlichen Fachwerkfronten im Hof zeigen. Vielleicht stammt der 1647 erwähnte, vor dem Graben liegende großzügige Schlossgarten ebenfalls bereits aus dem 16. Jahrhundert. Ein kleines Gartenhaus blieb erhalten. Burgähnhliches Schloß aus zwei durch Treppenturm verbundenen Wohngebäuden mit Renaissance-Formen, Ende 16. Jahrhundert. Die Schloßkapelle ist heute ein einfacher Saal. — Zuerst zum Oberamt Gerabronn zugehörig, seit 1938 Landkreis Crailsheim. Hornberg gehörte anfangs zu Kirchberg an der Jagst, seit etwa 1820 selbständige Gemeinde.
Ersterwähnung als Stadt: 1373
Wirtschaft und Bevölkerung: Die Bevölkerung lebte vorwiegend vom Kleinhandwerk und vom Hausierergewerbe. Die Nähe zur hohenlohischen Residenzstadt Kirchberg ließ Hornberg über den Status eines ärmlichen Dorfs nicht hinausgelangen. Die Mühle wurde 1360 an Würzburg verkauft und war seither mit der Burg verbunden. 1732 lebten 15 Untertanen und ein Müller im Ort, 1807 waren es 294 Einwohner (68 Feuerstellen).

Name: Burg/Schloss Hornberg
Datum der Ersterwähnung: 1328

Ersterwähnung: 1588
Kirche und Schule: Hornberg zählte zur Diözese Würzburg (Landkapitel Crailsheim). Vermutlich war der Ort zunächst Filiale von Lendsiedel. Gemeinsam mit Lendsiedel wurde der Ort durch die Herren von Vellberg und die Herren von Crailsheim reformiert. 1588 wurde die Kapelle im Schloss erbaut; sie erhielt pfarrkirchliche Funktion. Aus finanziellen Gründen war die Pfarrei nicht permanent besetzt, sondern wurde vom lutherischen Gaggstatt aus seelsorgerlich mitbetreut. Das Patronat lag bei den Herren von Crailsheim. Nach 1750 war Hornberg nach Gröningen eingepfarrt, dessen Kirche ebenfalls den Herren von Crailsheim gehörte. Eine Schule wurde erstmals 1700 genannt. Evangelische Filial-Kirche, schlichter Bau, 1873 errichtet. Katholiken zur Seelsorgestelle Kirchberg der Pfarrei Rot am See.
Jüdische Gemeinde: Zu den Neusiedlern gehörten um 1700 auch einige jüdische Familien.

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