Rot am See - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1139

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Bei Rot am See kreuzten sich zwei wichtige Straßen: Von Crailsheim kommend die Kaiserstraße, die über Blaufelden und Herbsthausen nach Mergentheim führte. Die zweite zweigte von der Straße Wimpfen–Dinkelsbühl bei der Cröffelbacher Steige ab und führte über Kirchberg an der Jagst nach Rothenburg. Sie wurde bereits in vorrömischer Zeit benutzt, was Münzfunde aus der Latène-Zeit belegen. Auch in Rot und in Musdorf sind solche keltischen Regenbogenschüsselchen ausgegraben worden. Bei Musdorf finden sich auch Grabhügel aus der Bronze- oder Hallstattzeit, für den Nachweis einer dauerhaften Besiedlung fehlen jedoch Spuren. Auch der Erdstall – ein unterirdischer Gang – der südöstlich der Kirche in Rot entdeckt wurde, wird nicht mehr als prähistorischer kultischer Bereich interpretiert. Vielleicht diente er in mittelalterlicher Zeit als Versteck für wertvolle Habseligkeiten. Der Ortsname »rode« taucht zum ersten Mal 1139 auf (1303 ebenso, 1330: »rod«) und leitet sich von »roden« ab. Vor allem die verkehrsgünstige Lage, aber auch die Mittelpunktfunktionen, die Rot später für die nähere Umgebung innehatte, deuten wie die umgebenden Ortsnamen (Musdorf, Rufach, Birkach) auf eine Entstehung im Frühmittelalter hin. Rufach und Birkach sind Wüstungen südöstlich von Rot gelegen, die zuletzt 1419 genannt werden. Ein Charakteristikum der Gemarkung war der See, der wohl Anfang des 14. Jahrhunderts so angelegt wurde, dass ein circa 140 Meter langer Damm bei der Seemühle den Bach zu einem 34 Hektar großen See staute. Nicht ganz zu entwirren ist die Besitzgeschichte: Ein Burglehen auf dem »sewe zu Rode« vergab um 1340 Kraft von Hohenlohe an Rudolf von Bebenburg. Unklar ist, ob damit der See selbst gemeint ist, denn 1376 verkaufte das Stift Feuchtwagen ihren »grossen weyer zu dem Rod und drew gut dorzu zu Weyler die auch da bey demselben weyer gelegen sein […]« an den Burggrafen Friedrich. Dieser wiederum kaufte 1399 von Johann von Leuchtenberg ausdrücklich »den See, Gericht und Kirchssatz zu Rodt«. Trotz der Einwände der Mühlenbesitzer wurde der See 1757 trockengelegt. Der kleine Ort Musdorf, auf dessen Wiesen der alte Markt stattfindet, wird 1335 erwähnt, als das Rothenburger Spital die Gülten auf den Gütern zu Oberwinden und auf »kelners« Gut zu »Mogesdorf« kaufte. Ältere Rechte hingen mit der Herrschaft Bebenburg zusammen, wozu wohl das Gut gehörte, über das 1434 der Burggraf von Nürnberg verfügte. Zu seiner Herrschaft Werdeck gehörte auch der Zehnt zu Musdorf. Eine Kirche wird zum ersten Mal 1388 erwähnt. Die Markgrafen belehnten ab 1483 bis ins 18. Jahrhundert die Wollmershausener, daneben hatten im 16. Jahrhundert die Vellberger Rechte, die über Philipp von Crailsheim ebenso an Brandenburg-Ansbach kamen. Den Markgrafen unterstanden 1732 – bis auf einen Rothenburger – alle Einwohner in Musdorf, sie hatten die Ortsherrschaft, die hohe Obrigkeit und – was von besonderem wirtschaftlichem Interesse war – vor allem die Rechte am Jahrmarkt. Das Schicksal Brettenfelds ist eng mit Burg und Familie Bebenburg verknüpft. Es erscheint urkundlich 1345: Rudolf von Bebenburg erhielt von Hohenlohe den Zehnten in »Brettenvelt« als Lehen. Auch der Rothenburger Besitz stand im Zusammenhang mit der Bebenburg: Anna Pfitzinger, Bürgerin zu Rothenburg, überschrieb 1366 die Morgengabe ihres ersten Mannes Heinrich Schilher an ihren zweiten Mann Dietrich, darunter befanden sich unter anderem drei Lehen in Brettenfeld. Heinrich Schilher war auf der Bebenburg ansässiger Amtmann. 1368 erwarb das Ehepaar Pfitzinger noch einen Bauhof von Wilhelm von Bebenburg, 1395 übertrug Anna Pfitzinger ihre Höfe in Brettenfeld an das Rothenburger Spital. 1434 hatte das Burggrafentum hier 15 Güter zuzüglich der drei Mühlen. Im 18. Jahrhundert hatte Ansbach die Ortsherrschaft und die hohe Gerichtsbarkeit sowie die niedere Gerichtsbarkeit auf ihren vier Gütern, die Rothenburger übten sie auf drei Gütern aus. Auf Brettenfelder Gemarkung lag der Ort »Krettenbach«, der nach 1419 abgegangen ist. Der ältere der beiden Windenorte ist vermutlich Oberwinden, weil er an der alten Straße lag, die von Kirchberg nach Rot am See führte. 1302 kaufte das Dominikanerkloster Rothenburg hier Güter, weitere Gülten erwarb es 1306 (»Obern Winden«). Der hohenlohische Besitz kam 1525 über Hall an die Herren von Erkenbrechtshausen. 1732 hatten diese auch die Gemeindeherrschaft, den Rothenburgern blieb die niedere Gerichtsbarkeit über ihre Hintersassen, während die hohe Gerichtsbarkeit Ansbach zustand. Niederwinden wird erst 1357 im Hohenloher Gültbuch (»Nidern Winden«) zum ersten Mal genannt. Von 1502–1600 sind die Vellberger Lehensträger der Hohenloher Höfe. Die hohe Gerichtsbarkeit blieb zwischen Hohenlohe und Ansbach bis ins 18. Jahrhundert strittig, obwohl letztere den größten Teil ihres Besitzes 1614 an die Herren von Crailsheim (später Erkenbrechtshausen) verkauften. 1797 hatte Hohenlohe-Kirchberg die Gemeindeherrschaft durchgesetzt, die niedere Gerichtsbarkeit hatten sie, Brandenburg und Erkenbrechtshausen über ihre Güter. Aus dem zur Bebenburg gehörigen Bauhof entstand der heutige Weiler Bemberg. Den Hof verkaufte 1534 Markgraf Georg von Brandenburg dem damaligen Schultheißen, als brandenburgisches Lehen ging er 1603 in bäuerlichen Besitz über. 1732 bestand er aus vier Viertelshöfen und einem Schafhof. Bei Niederwinden lagen mit dem Buschen- und dem Eulenhof zwei abgegangene Höfe. Ortserweiterungen in Rot am See erfolgten in Richtung Bahnhof rechts des Baches sowie entlang der Ausfallstraßen und nördlich der Straße nach Gerabronn. Neubaugebiete der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg liegen unter anderem im Westen in den Gewannen »Hohenbuchäcker« (1948/58), »Krämersäcker« (1955/65), »Kupferholz« und »Eichenhain« (1955/65), »Pfaffenwiese/Bettelhöhe« und »Zolläcker« (seit 1970). Auch Industrie ließ sich am westlichen Ortsrand nieder im Gebiet »Sandäcker« und »Goldäcker« (ab 1955) sowie auf der Ostseite des Bahnhofs im Gebiet »Zolläcker« (seit 1967), ferner nördlich im Gewann »Steinäcker« (seit 1971) und südlich im Gewann »Gänshöhe« (1965/67).
Historische Namensformen:
  • Roda 1139
  • Rode am Sewe 1363
  • Rode
  • Rod
  • Rodt
Geschichte: Die Zugehörigkeit von Rot am See zur Burg Lobenhausen, wie sie im Spätmittelalter deutlich wird, lässt annehmen, dass die Erwähnung von Gütern in »Rode« 1139 sich tatsächlich auf Rot am See bezieht, denn in der Urkunde werden sie vom Stift Sankt Gumbert in Ansbach an Walter von Lobenhausen verkauft. Eine Notiz in den Seelbüchern des Stifts gibt einen Hinweis darauf, woher die Güter stammen könnten: 1045 ist der Todestag des Bischofs Bruno von Würzburg vermerkt, der Sankt Gumbert das Dorf Rode geschenkt habe. Bruno war ein Vetter Kaiser Konrads II., der aus dem Erbe seiner Gemahlin Gisela 1033 der Bischofskirche in Würzburg unter anderem den Ort Regenbach überließ. Möglicherweise ist auch Rot von dieser Seite in den Besitz des Würzburger Bischofs gekommen. Die Häufigkeit des Ortsnamens Rot macht es auch schwer, eine Gruppe von Adligen einzuordnen, die sich »de rode« nennen. Sie traten von 1108 bis ins 14. Jahrhundert als Urkundenzeugen auf, aber es ist weder eindeutig festzustellen, ob sie aus derselben Familie stammten, noch ob sie mit Rot am See in Verbindung standen. Über die Lobenhausen gelangte Rot an die Grafen von Hohenlohe: 1333 wurde Reinbot von Wollmershausen hohenlohischer Amtmann von Lobenhausen und erhielt zusammen mit seinen Brüdern Höfe unter anderem in Winden und Rot. Zwischen 1345 und 1350 belehnte Hohenlohe Rudolf von Bebenburg unter anderem mit einem Burglehen von der Feste Lobenhausen »uf dem sewe zum Rod« sowie dem Zehnten zu Brettenfeld. Die Herrschaft der Hohenlohe stützte sich zusätzlich auf den Kirchsatz, den Kraft von Hohenlohe 1348 von Würzburg zu Lehen trug. Ende des 14. Jahrhunderts wurden die Rechte in Rot mehrmals verpfändet (von Bebenburg, Hall, Rothenburg, Dinkelsbühl). Über Johann von Leuchtenberg gelangten See, Gericht, Kirchsatz und drei Güter 1399 an den Burggrafen von Nürnberg. Ein Gut und der Zehnte blieben bei den Hohenlohe, sie wurden in der Folgezeit an die von Wollmershausen vergeben und gehörten zum Rittergut Amlishagen. Ebenfalls bei Hohenlohe verblieben Zollrechte in Rot am See und Musdorf, die sie erst 1698 Brandenburg verkauften. Rot am See ist der älteste Ansatzpunkt der Erwerbspolitik der Burggrafen in der Gegend, bereits 1376 kauften sie Güter vom Stift Feuchtwangen. Ein weiterer Teil der Herrschaftsrechte im Raum Rot kam durch den Kauf der Bebenburg, der sich von 1380–1405 hinzog, an die Burggrafen. Für Oberwinden und Brettenfeld ist der Bezug zur Herrschaft und Familie Bebenburg urkundlich gesichert, bei Rot und Musdorf ist dafür nur die spätere Ämterzugehörigkeit ein Anhaltspunkt. Neben den genannten geistlichen und weltlichen Herrschaften trat das Dominikanerkloster Rothenburg mit Grundbesitz 1303 in Erscheinung, später kamen auch Rothenburger Bürger zu Besitz. Der Umfang rothenburgischer Rechte im 15. Jahrhundert lässt sich daran ablesen, dass zu ihrer Herrschaft 16 Untertanen im Dorf gehörten. Auch das Kloster Anhausen war in Rot begütert, was sich vermutlich auf Schenkungen der Herren von Bebenburg zurückführen lässt. Um 1530 waren die verschiedenen Rechte Brandenburg-Ansbachs in Rot auf mehrere Ämter verteilt. Die Vogtei, hohe und niedere Gerichtsbarkeit unterstanden dem Amt Lobenhausen, die Einkünfte der Güter und das Hauptrecht kamen nach Bemberg, die Mühle und der See waren dem Kastenamt Crailsheim zugeordnet. Die Vielfalt der Herrschaftsrechte zeigt sich im ganzen Ausmaß im 18. Jahrhundert: Die Güter und Einwohner gehörten zu den genannten brandenburg-ansbachischen Ämtern, dazu ins Klosteramt Anhausen, in die Schulpflege nach Crailsheim, in die Pfarrei und zum Gotteshaus Rot, dazu gab es Untertanen der von Holtz – den Inhabern des Ritterguts Amlishagen – und von Hohenlohe-Kirchberg. Schon in hohenlohischer Zeit existierte ein Gericht in Rot, das 1399 an die Burggrafen verkauft und von ihnen weitergeführt wurde. Vorsitzender Richter dieses »burgerlichen« Gerichts war 1530 der herrschaftliche Schultheiß, der in Rot ansässig war. Das Gericht tagte viermal im Jahr, in der übrigen Zeit mussten die Einwohner in Lobenhausen »Recht geben und nehmen«. 1732 wurde das Gericht aus Kostengründen nicht mehr regelmäßig abgehalten. Trotzdem blieben Rot zentralörtliche Funktionen für die nähere Umgebung erhalten, denn 1645 wurde es nach der Zerstörung der Burg Lobenhausen zum Hauptort des gleichnamigen Amts. Rot am See wurde 1803 bayerisch und kam 1810 an Württemberg. Auf der Spitze eines Hochflächensporns über dem Mündungswinkel von Brettach und Blaubach sind Reste einer Burg zu finden, für die Zeugnisse zur Entstehungszeit und ihrer frühen Geschichte fehlen. Als Erbauer der Bebenburg lässt sich ein Geschlecht namhaft machen, das sich nach der Burg nennt und das von 1140–1214 urkundlich fassbar ist. Die Bedeutung der Familie von Bebenburg, die wohl mit den Herren von Weinsberg verwandt war und deren Vertreter sich wiederholt im Gefolge Konrads III. und Friedrich Barbarossas nachweisen lassen, zeigt sich auch daran, dass Wolfram von Bebenburg 1157 auf eigenem Boden das Zisterzienserkloster Neusaß (nach Schöntal an der Jagst verlegt) gegründet hat. Die Familie gleichen Namens, die seit Mitte des 13. Jahrhunderts auftritt, ging aus der Reichsministerialität der Stadt Rothenburg hervor. Im Zuge eines Versuchs des Reichs, auf die östliche Hohenloher Ebene durch Besetzung von Burgen mit königlichen Ministerialen Einfluss zu nehmen, ist die Familie auf die Bebenburg gekommen, und es gelang ihr von hier aus im Raum Rot und Blaufelden eine kleine Herrschaft aufzubauen, zu der unter anderem die Burg Gammesfeld gehörte. Die Bebenburg kam Anfang des 15. Jahrhunderts endgültig an die Burggrafen von Nürnberg, wobei der Verkaufsprozess bereits 1380 begonnen hatte. Zusammen mit dem von der Herrschaft Werdeck abgeteilten Wiesenbach wurde die Burg der Mittelpunkt des brandenburgischen Amts Bemberg-Wiesenbach; Verwaltungssitz wurde das Amtshaus in Wiesenbach. Wahrscheinlich durch Angriffe des Schwäbischen Bunds im Städtekrieg beschädigt, blieben von der Burg Mitte des 16. Jahrhunderts nur noch der Turm und einige Mauern. 1810 wurde Rot am See dem Oberamt Gerabronn zugeteilt und blieb Sitz von dessen Kameralamt. 1938 zum Landkreis Crailsheim. 1449 wurde Rot im Städtekrieg niedergebrannt. Wegen der Teilnahme am Bauernkrieg wurde dem Dorf eine Brandschatzung auferlegt. 1945 wurden durch Beschuß 35 Gebäude beschädigt.
Wirtschaft und Bevölkerung: Nachdem Rot am See 1449 im Städtekrieg von den Rothenburgern niedergebrannt wurde, wurden in der Reichssteuerliste von 1497 in Rot 32 Haushalte (82 Einwohner) aufgezählt, über die das Burggrafentum Nürnberg die Steuerhoheit hatte. Zuzüglich der anderen Untertanen wird man auf eine Zahl von ungefähr 100 Einwohner kommen. Um 1530 gab es 18 Häuser, 200 Jahre später werden 41 Haushalte genannt, so dass man um 1732 knapp 200 Einwohner annehmen kann. Der Wasserreichtum führte vor allem in Brettenfeld zum Mühlenbau: 1434 werden zum ersten Mal die Au-, Barten- und die Schwarzenmühle genannt. Eine Mühle am Roter See war 1480 nicht mehr funktionstüchtig. Sie ist wohl wieder aufgebaut worden, denn 1497 und 1532 war die Seemühle mit einem Müller besetzt und gab den gewöhnlichen Zins nach Crailsheim. 1754 verkaufte Brandenburg die Seemühle. In der Brettach und in den Rothener Seen wurde Fischerei und Fischzucht betrieben. Das Fischwasser in der Brettach war 1434 an einen Brettenfelder Untertanen verpachtet. Die Durchreisenden an der Fernstraße und der Jahrmarkt von Musdorf waren sicher neben der Landwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle. Eine herrschaftliche Schankstatt wird bereits 1434 geführt, 1531 ist von mehreren Wirten in Rot die Rede, 1663 wird die untere Schankstatt in Rot erwähnt. Der Markt auf der Muswiese brachte den Burggrafen 1434 nicht unerhebliche Einkünfte, er hatte zu dieser Zeit bereits überregionale Bedeutung. Da frühere Nachrichten fehlen, können über die Gründungszeit nur Mutmaßungen angestellt werden. Möglicherweise ist der Markt, der am Tag des Kirchenpatrons Sankt Michael abgehalten wurde, auf die Initiative der Herren von Bebenburg im 12. Jahrhundert zurückzuführen. Auf dem Markt waren die unterschiedlichsten Handwerker und Händler vertreten: Metzger, Tucher, Schreiner, Kessler, Drechsler, Kürschner, Messerschmiede, Glaser und viele mehr (1530). Neben ihren Erzeugnissen wurden auch Salz, Vieh – einen Rossmarkt gab es seit 1565 – und andere landwirtschaftliche Produkte feilgeboten. Für das leibliche Wohl sorgten Köche und Wirte. 1623 etwa waren 23 Wirte aus den umgebenden Dörfern hier präsent. Die Händler kamen zum Teil aus den umgebenden Städten, etwa aus Kirchberg/Jagst oder Crailsheim, aber auch aus Rothenburg, Nürnberg und Dinkelsbühl. Ab dem 18. Jahrhundert sind zum Beispiel Tuchhändler aus Sachsen, böhmische Glasträger oder Italiener, die mit Gewürzen handelten, zu belegen. Dauerte der Markt im 16. Jahrhundert noch einen Abend und einen Tag, wurde er im 18. Jahrhundert auf fünf Tage ausgedehnt, wobei man bei der Einführung des Gregorianischen Kalenders in Brandenburg-Ansbach im Jahr 1700 den Haupttag auf dem Michaelstag nach dem alten Kalender beließ.

Name: Burg Bebenburg
Datum der Ersterwähnung: 1140

Ersterwähnung: 1285
Kirche und Schule: Trotz des Martins-Patroziniums, das seit 1505 als Glockeninschrift überliefert ist, gehört die Kirche nicht zu den ältesten Martinskirchen im Landkreis, sie ist eher als Tochter der Kirche in Insingen anzusprechen. Ein Pfarrer ist 1285 erwähnt, das Patronatsrecht ging von Würzburg zu Lehen und war 1348 an Hohenlohe vergeben. Als Kraft von Hohenlohe 1363 den Kirchen in der Herrschaft Crailsheim das Recht der freien Verfügung über ihr Eigentum übertrug, war auch die Kirche von Rot am See darunter. 1453 gehörte sie zum Kapitel Crailsheim, 1478 wurde ihr die Filiale Musdorf eingegliedert, die vorher zu Schmalfelden gehörte. Der Kirchsatz von Rot wird ausdrücklich bei dem Übergang der Herrschaft von Hohenlohe 1390 an Johann von Leuchtenberg und auch 1399 an die Burggrafen genannt. Wann die Reformation genau eingeführt wurde, ist unklar. Bei der ansbachischen Kirchenvisitation von 1528 lebte Johannes Kittler noch »vast uf der alten papistischen weys«, aber er soll seine Magd geheiratet haben. Der nächste Pfarrer Melchior Wolmershäuser – bis 1533 in Rot – ist hingegen sicher protestantisch. 1556 gehörte die Kirche zum ansbachischen Dekanat Crailsheim, inzwischen waren Künhard und Limbach nach Rot eingepfarrt worden. Der Turm der aus dem 12./13. Jahrhundert stammenden Chorturmkirche wurde 1584 neu gebaut, größere Umbauten stammen aus den Jahren 1715–21. Ein Schulmeister wird 1653 erwähnt, als Klagen der Gemeinde gegen ihn laut werden. Ein ausgefüllter Fragebogen des Schulmeisters in Rot liegt aus dem Jahr 1656 vor. Das Schulhaus wird erstmals 1728 als reparaturbedürftig genannt, 1798 gingen 54 Jungen und 37 Mädchen aus Rot, Musdorf und Oberwinden hierher zur Schule. Evangelische Pfarrkirche, romanische Chorturmanlage des 12./13. Jahrhundert mit späteren Veränderungen. Gotisches Westportal. Taufstein von 1606. Katholische Kirche St. Michael 1959 erbaut; Pfarrei seit 1965.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1505

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