Schwäbisch Hall 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Große Kreisstadt
Homepage: http://www.schwaebischhall.de
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Einwohner: 37096
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 356.0
Max. Höhe ü. NN (m): 512.42
Min. Höhe ü. NN (m): 260.87
PLZ: 74523

Das 104,23 qkm große Gebiet der Kreisstadt Schwäbisch Hall liegt im Westen des gleichnamigen Landkreises. Der größte Teil gehört naturräumlich zur Hohenloher-Haller Ebene, nur die Ränder im Westen, Südwesten und Südosten haben Anteil an den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen, zudem ragt im Nordosten ein kleiner Streifen in die Kocher-Jagst-Ebenen hinein. Seinen höchsten Punkt erreicht das Stadtgebiet mit ungefähr 513 m NN an der Nordostgrenze bei Gailenkirchen, seine tiefste Stelle ist der Übertritt des Kochers auf die Gemarkung von Untermünkheim mit etwa 261 m NN. Das Stadtgebiet Schwäbisch Hall hat Anteil am Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und an den 1985 und 1996 ausgewiesenen Naturschutzgebieten Unteres Bühlertal sowie Kochertal zwischen Westheim und Steinbach. 1204 wurde Schwäbisch Hall, dessen Siedlungskern in einem Talkessel rechts des Kochers liegt, erstmals als Stadt bezeichnet. Nachdem die Entwicklung zur Reichsstadt seit dem 13. und 14. Jahrhundert durch königliche Privilegien abgesichert war, konnte Schwäbisch Hall sein Territorium bis ins 18. Jahrhundert auf 330 qkm ausdehnen. 1802/03 bis 1805/06 fiel das heutige, größtenteils zur Reichsstadt gehörende, in Teilen auch hohenlohische und comburgische Stadtgebiet an Württemberg. Als württembergische Oberamtsstadt und – seit 1934 – als Kreisstadt erfüllte und erfüllt das heutige Mittelzentrum mit malerischer Altsstadt, das zwischen Jahresbeginn 1972 und 1975 sieben umliegende Kommunen eingemeindete, wichtige zentralörtliche Funktionen.

Teilort

Wohnplatz

aufgegangener Ort

Wüstung

Schwäbisch Hall ist die größte Stadt des Hohenloher Landes und Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Obwohl geographisch eher am Rand gelegen, ist die Stadt Mittelpunkt eines weiten Umlands und kulturelles Zentrum des Landkreises. Das Stadtgebiet Schwäbisch Hall erstreckt sich im Nordosten bis zum Bühlertal und im Südwesten bis nach Sittenhardt auf der Hochfläche des Mainhardter Walds und Wielandsweiler im Rottal. Berühmt und reich geworden ist Schwäbisch Hall durch das Salz, dem Stadt und Landkreis auch ihre Namen verdanken, denn »hal« bedeutet Salz. Der größte Teil des Stadtgebiets ist der Muschelkalk/Unterkeuper-Gäufläche der Hohenloher und Haller Ebene zuzurechnen. Im Einzelnen handelt es sich um Hall herum um die Haller Bucht, im Nordwesten um die westliche Hohenloher Ebene und östlich des Kochertals um die mittlere Hohenloher Ebene. Letztere ist häufig mit Löss bedeckt. Haller Bucht und Hohenloher Ebene öffnen sich nach Norden und werden im Westen, Süden und Osten von den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen umrahmt. An den Naturräumen Hinterer Mainhardter Wald im Südwesten und Limpurger Berge im Südosten hat die Stadt ebenfalls Anteile. Den Anstieg zu den Keuperwaldbergen, deren Hochflächen hier vom Kieselsandstein hervorgerufen werden, bildet der breite Saum des Gipskeupers. Die höchsten Punkte des Gemeindegebiets werden mit gut 500 Metern über Normalnull auf den Höhen der Keuperwaldberge erreicht, der tiefste Punkt befindet sich am Kocher bei Gelbingen mit 265 Metern über Normalnull. Der Kocher, der südlich von Schwäbisch Hall ein enges, schlingenreiches Tal im Oberen Muschelkalk geschaffen hat, erreicht im Stadtgebiet von Hall den Mittleren Muschelkalk. Dessen Salzlager sind ausgelaugt, sodass sich das Tal hier weitet. Am Talrand sind die Schichten über dem ausgelaugten Untergrund nachgestürzt und verbogen; Hangschutt bedeckt die Talflanken. Umlaufberge und verlassene Flussschlingen – besonders eindrucksvoll bei der Groß-Comburg, in der Haller Bahnhofsbucht (Schlinge ohne Umlaufberg) und bei Gelbingen zu sehen – zeugen davon, dass der Kocher seinen Lauf mehrfach geändert hat. Hinweise hierauf geben auch risseiszeitliche Flussterrassen, die bei Schwäbisch Hall heute 20–30 Meter über der Talsohle des Kochers liegen. Die Stadt Schwäbisch Hall verdankt ihre Entstehung dem Salz des Mittleren Muschelkalks, das seit über 2000 Jahren genutzt wird. Ohne die Entdeckung der Salzquelle »Haalbrunnen« hätte sich in dem beengten Tal wohl keine Stadt entwickelt. Hall wurde im Mittelalter durch Salzgewinnung und Salzhandel reich und war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die bedeutendste Salzgewinnungsstätte im nördlichen Württemberg. Der alte Haalbrunnen wurde teilweise verfüllt, eine Neubohrung fördert seit 1957 Sole für das Solebad. Die Wildbadquelle liefert Kalziumsulfat-Mineralwasser. Neben dem Salz wurden früher noch weitere Rohstoffe gewonnen. Man findet auf dem Stadtgebiet zahlreiche aufgelassene Muschelkalkbrüche, so an der Heimbacher Steige, der Hessentaler Steige, bei Gottwollshausen und östlich von Sulzdorf. Der aufgelassene Steinbruch östlich von Gottwollshausen dient heute als Bauschuttdeponie. Der geologische Aufschluss im Oberen Muschelkalk und Unterkeuper-Hauptsandstein bleibt aber erhalten. Hier sind Schichtverbiegungen als Folge talrandnaher Auslaugung im Mittleren Muschelkalk und der Lage im Bereich der Verwerfungszone der Fränkischen Furche zu sehen. Bei Bibersfeld und bis hinüber nach Rieden in der heutigen Gemeinde Rosengarten befand sich eine größere Anzahl von Steinbrüchen im Unterkeuper-Hauptsandstein. Der gleichmäßige, feinkörnige Sandstein war wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit ein gefragter Werkstein. Die Michaelskirche in Schwäbisch Hall und die Groß-Comburg sind aus Unterkeuper-Hauptsandstein erbaut. Um 1900 erlebte die Steinindustrie ihren Höhepunkt; der Sandstein wurde bis nach Holland geliefert. Auch südlich der Comburg, beim Taubenhof wurde Unterkeuper-Sandstein gebrochen. Dieser Bruch ist noch erhalten, während die Bibersfelder fast alle verfüllt und verwachsen sind. Gipslagerstätten wurden früher bei Gailenkirchen und bei Hessental ausgebeutet, in kleinem Umfang wurde im Kochertal bei Steinbach Kalktuff abgebaut. Auf dem Gebiet der Stadt Schwäbisch Hall existieren zahlreiche Schutzgebiete. Landschaftsschutzgebiete nehmen dabei die größte Fläche ein, so der Ostabfall der Waldenburger Berge, das bei Wielandsweiler in die Rot mündende Hülbenbachtal, der Westabhang und Nordteil der Limpurger Berge sowie Teile des Kocher- und des Bühlertals. Naturschutzgebiete gibt es im Kochertal südlich von Schwäbisch Hall und im Bühlertal. Bei Neunbronn im Bühlertal befinden sich die stärksten Quellen im Einzugsgebiet von Kocher und Jagst (mittlere Schüttung 20 Liter pro Sekunde). Das Wasser stammt zu einem beträchtlichen Teil aus dem Einzugsgebiet der Jagst. Im Norden der Limpurger Berge sind mit dem Bannwald »Altspöck« und dem umgebenden Schonwald »Einkorn« zwei Waldschutzgebiete ausgewiesen worden. Die Haller Landhege ist in der Umgebung von Sittenhardt und nordwestlich von Gottwollshausen im Wald stellenweise erhalten. Die Hege besteht meist aus Wall und Graben. Sie war ursprünglich eine Verteidigungslinie und hatte später wohl mehr die Funktion einer Rechtsgrenze. Die landschaftlich reizvollen Gebiete dienen auch der stadtnahen Erholung. Der 510 Meter hohe Einkorn ist der markante nordwestliche Eckpfeiler der Limpurger Berge und der Hausberg von Schwäbisch Hall. Vom Gipfel, auf dem ein Aussichtsturm steht, hat man eine umfassende Rundumschau auf die Hohenloher Ebene, die Haller Bucht mit den Talschlingen des Kochers und die nach Südosten einfallende Kieselsandstein-Hochfläche der Limpurger Berge. Wegen seiner herausgehobenen Lage bietet der Einkorn sich als Startplatz für Drachen- und Gleitschirmflieger an. Der Ostabfall der Waldenburger Berge und das Gebiet südwestlich von Bibersfeld gehören zum Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Naherholungsschwerpunkte sind hier der Teurershofer Forst (übergreifend auf die Gemeinde Michelfeld) und der Starkholzbacher Stausee (Rückhaltebecken, Badesee). Im Regionalplan sind große Teile der Gemeinde als regionaler Grünzug ausgewiesen. Zwischen den einzelnen Siedlungsteilen Schwäbisch Halls wurden mehrere Grünzäsuren festgelegt, um wichtige Funktionen wie Luftaustausch, Grundwasserneubildung, Erholung, Naturschutz und Landschaftspflege zu erhalten. Die Stadt Schwäbisch Hall ist nach dem Regionalplan ein Mittelzentrum mit zentralen Funktionen für den gesamten Landkreis und darüber hinaus. Sie ist Verwaltungs-, Arbeitsplatz-, Gesundheits- und Einzelhandelszentrum mit breitem Kulturangebot, besonders im Theater- und Museumsbereich. Das gesamte Stadtgebiet gehört zum Verdichtungsbereich im ländlichen Raum. In der Stadt liegt das wirtschaftliche Gewicht im Dienstleistungssektor, die Gewerbebetriebe haben sich bevorzugt kocherabwärts angesiedelt, da dort das Tal breiter wird. In den Teilorten spielt auch die Landwirtschaft eine Rolle, besonders die Schweinezucht und -mast. Energielieferanten sind die Laufwasserkraftwerke an Kocher und Bühler sowie Windkraftanlagen auf der Hohenloher Ebene zwischen Schwäbisch Hall-Veinau und Braunsbach-Bühlerzimmern. Die Stadt liegt an den Landesentwicklungsachsen Gaildorf–Schwäbisch Hall–Öhringen und Schwäbisch Hall–Vellberg–Ilshofen–Crailsheim. Zwei Bundesstraßen, die B 14 Stuttgart–Nürnberg (östlich von Hall zur L 2218 herabgestuft) und die B 19 Ulm–Würzburg kreuzen sich im Stadtgebiet. Die nächsten Autobahnanschlussstellen der A 6 Heilbronn–Nürnberg liegen etwa 10 Kilometer entfernt. Die Stadt liegt an den Bahnlinien Stuttgart–Nürnberg (Bahnhöfe in Hessental und Sulzdorf) und Heilbronn–Crailsheim (Bahnhöfe in Schwäbisch Hall und Hessental). Schwäbisch Hall ist die einzige Stadt in Baden-Württemberg mit zwei Flugplätzen, den Verkehrslandeplätzen Schwäbisch Hall-Hessental und Schwäbisch Hall-Weckrieden.

Bei der Mediatisierung der Reichsstadt durch den Herzog von Württemberg leistete der Magistrat keinen nennenswerten Widerstand, bemühte sich hingegen intensiv um die Erhaltung der Salinenverfassung, da hiervon die Existenzgrundlage zahlreicher Bürger betroffen war. Am 9. September 1802 erfolgte die militärische Besitzergreifung Schwäbisch Halls und seines drei Städte, 21 Pfarrdörfer und 90 Weiler umfassenden Gebiets durch Württemberg, am 25. November 1802 kam die endgültige zivile Besitzergreifung. Durch die Munizipalverfassung vom 20. Juli 1803 wurde die Anzahl der städtischen Beamten drastisch verringert, ebenso die der Pfarreien. Die Aufteilung von Vermögen und Einkünften (1805) brachte die Stadt in Finanznot, denn der Staat übernahm 114160 Gulden Einnahmen, aber nur 51787 Gulden Ausgaben, während der Stadt 17012 Gulden Einnahmen, aber 17754 Gulden Ausgaben verblieben. Eine Neuordnung zog sich bis in die 1820er Jahre hin. Von den 11,4 Millionen Gulden Kriegsschulden (1803) übernahm der Staat anfangs nur 786309 Gulden. Ihre Bereinigung zog sich bis 1842 hin. Das Reichsstift Comburg war am 7. September 1802 durch Württemberg besetzt, am 4. Oktober in Besitz genommen und am 12. Januar 1803 aufgehoben worden. Propst, Dekan und Kapitelherren wurden abgefunden, die Chorvikare durften bis zu ihrem Tod bleiben und den Gottesdienst weiterführen. Der Kirchenschatz wurde abtransportiert und eingeschmolzen, später folgte die heute in der Württembergischen Landesbibliothek verwahrte kostbare Bibliothek. Ab 1817 war die Comburg Standort des württembergischen Ehreninvalidenkorps (bis 1909). Das Organisationsmanifest vom 1. Januar 1803 schlug Schwäbisch Hall dem neuwürttembergischen Staat, innerhalb diesem der Landvogtei Ellwangen zu. Bereits im März 1803 war die Stadt Sitz eines Oberamts geworden, das zunächst die Stadt und die ehemaligen Ämter Bühler, Ilshofen und Schlicht umfasste. Die Ämter Rosengarten und Vellberg sowie der ehemalige Comburger Besitz bildeten bis 1807/08 eigene Stabsämter. Bei der Neuorganisation des nunmehrigen Königreichs in zwölf Kreisen kam Hall 1806 zum Kreis Ellwangen, 1810 zur Landvogtei an der Jagst. Dauerhafter blieb 1817 die Zuteilung zum Jagstkreis mit Sitz in Ellwangen (1924 aufgelöst). Mit der Einrichtung einer Kaserne im ehemaligen Marstall 1802/03 wurde Hall für einige Jahre Garnisonsstadt. Aus der Einrichtung des Oberamts resultierte die Ansiedlung weiterer Behörden, seit 1807 des Kameralamts (ab 1919 als Finanzamt Reichsbehörde), ab 1811 des Oberamtsgerichts (ab 1879 Amtsgericht). Für das 1839 eingerichtete Kreisgefängnis und die Jugendstrafanstalt entstand bis 1846 ein Neubau am Kocher. 1871 wurde das »Zuchtpolizeihaus« (so seit 1849) in ein Landesgefängnis umgewandelt, die »Strafanstalt für jugendliche Verbrecher« und die Frauenabteilung wurden 1876 ausgegliedert und verlegt. 1898/99 kam ein großer Anbau hinzu. 1945–48 nutzte die US-Armee das Gefängnis unter anderem für mutmaßliche Kriegsverbrecher. Ab 1952 diente es als Jugendstrafanstalt. 1998 bezog die Justizvollzugsanstalt einen schon 2003 erweiterten Neubau in der Stadtheide. 1868 wurde Hall Sitz eines Kreisgerichtshofs (ab 1879 Landgericht, 1932 aufgehoben), im Jahr 2003 war die Stadt Standort von 21 Bundes-, Landes- und Kreisbehörden. Den Anfang bei den Eingemeindungen machte 1930 Steinbach, 1935 folgte Hagenbach. 1936 kam Hessental hinzu. Schwäbisch Hall überschritt zwar schon 1956 die 20000-Einwohner-Grenze, wurde aber erst 1960 Große Kreisstadt. Die Gemeindereform vergrößerte das Stadtgebiet erheblich, 1972 um Gailenkirchen, Sulzdorf, Tüngental, Weckrieden und Bibersfeld, 1973 um Eltershofen, schließlich 1975 um Gelbingen und 1978 um Heimbach. Die Kommunalverwaltung wurde 1803 unter strikte Staatsaufsicht gestellt. Oberstes Organ war das Magistratskollegium, das sich in Gericht und Rat aufteilte. Das unter Vorsitz des Oberamtmanns tagende Gerichtskollegium diente vor allem der Verwaltung und der Vertretung der Stadt und bestand aus zwei Bürgermeistern und zehn »Gerichtsverwandten«. Bis 1811 war es auch unterste Gerichtsinstanz. Die Bürgermeister führten die Stadtrechnungen, wurden vom Magistrat gewählt und vom König bestätigt. Die zwölf Mitglieder des Ratskollegiums repräsentierten die Bürgerschaft; diese (beziehungsweise ihr männlicher Teil) wählte sie auf Lebenszeit. Sie hatten nur bei wichtigen finanziellen Angelegenheiten Mitspracherechte. Während dem ersten Gerichtsgremium mit den Bürgermeistern Georg Karl Haspel und Johann Friedrich Romig überwiegend Juristen des reichsstädtischen Rats angehörten, handelte es sich bei den »Ratsverwandten« um Handwerker, Geschäftsleute und einen Wirt. Die Verfassung von 1819 erlaubte die Wahl eines Abgeordneten in die Zweite Kammer des Landtags. Das stark eingeschränkte Wahlrecht schloss Gesellen, Fabrikarbeiter, Dienstboten und Frauen aus. 1822 kam eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung hinzu. Die männlichen »Aktivbürger« (Zahler direkter Steuern) wählten drei Kandidaten, aus denen das Innenministerium den Schultheiß bestimmte. Erhielt ein Bewerber mehr als zwei Drittel der Stimmen, musste er auf Lebenszeit eingesetzt werden. Dieselbe Gruppe wählte auch den »Bürgerausschuss«, der dem Gemeinderat beratend zur Seite stand. Dessen Mitglieder wurden zunächst auf zwei Jahre gewählt und hatten ihr Amt, wenn sie danach bestätigt wurden, auf Lebenszeit inne. 1849 ersetzte man Lebenslänglichkeit und staatliche Bestätigung durch eine Wahl auf sechs Jahre. Ab 1891 wählte die Bürgerschaft den Schultheißen. Die neue Gemeindeordnung von 1906 beseitigte die Lebenslänglichkeit des Stadtschultheißenamts; es wurde nun für zehn, nach Wiederwahl für 15 Jahre ausgeübt. Abgeschlossen wurde der demokratische Umbau 1919. Die Gemeinderats- und Bürgerausschusswahlen waren im 19. Jahrhundert noch reine Persönlichkeitswahlen. Erst im 20. Jahrhundert traten politische Parteien auf. Johann Friedrich Hezel war 1819 der erste gewählte Bürgermeister der Stadt (seit 1822 »Stadtschultheiß«). 1829 folgte Johann Lorenz Wibel, der 1848 zurücktrat. Sein Nachfolger wurde der Oberamtsaktuar Friedrich Hager, der 33 Jahre amtierte. Vor der Wahl seines Nachfolgers Otto Wunderlich 1882 gab es erstmals einen harten Wahlkampf. Nach dessen raschem Rücktritt hatte die Stadt meist lange amtierende Oberhäupter. Seit 1930 führte das Stadtoberhaupt den Titel »Bürgermeister«, ab 1960 den des Oberbürgermeisters. In der Vormärzzeit gab es Sympathien für die französische Julirevolution 1830, vor allem aber Unzufriedenheit in der Handwerkerschaft. Auch privilegierte Bürger wollten Reformen. Bei einer Volksversammlung auf dem Marktplatz am 3. März 1848 forderte man ein Parlament, Presse-, Religions- und Versammlungsfreiheit sowie Volksbewaffnung und Schwurgerichte. Vier Tage später trat Stadtschultheiß Wibel zurück, am 14. März die auf Lebenszeit gewählten Gemeinderäte. Am 1. April 1848 entstand als erste politische Partei der »Vaterländische Verein« mit über 500 Mitgliedern. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung setzte sich der linksliberale Stuttgarter Professor Wilhelm Zimmermann durch. Der Lehrer Theodor Rümelin rief im Juni den »Demokratischen Verein« – ab Juli 1848 »Volksverein« – ins Leben, der mit 480 Mitgliedern der stärkste demokratische Ortsverein im Land wurde. Die im April gegründete Bürgerwehr umfasste über 700 Mann. Bei einer Volksversammlung wegen des Waffenstillstands zwischen Preußen und Dänemark am 17. September 1848 wurden auf dem Marktplatz vor 4000 Personen ›aufrührerische‹ Reden gehalten. Ein Teil der Bürgerwehr wollte nach Frankfurt am Main marschieren, nach dem Bekanntwerden der dortigen Niederlage der Linken kam es zu Unruhen. Glockenwirt Frizlin wollte sogar im Adler die Republik ausrufen. 70–80 Haller folgten dem Aufruf von Gottlieb Rau zum bewaffneten Zug nach Cannstatt, kehrten jedoch unverrichteter Dinge zurück. Am 3. Oktober 1848 besetzten 800 Soldaten die Stadt wegen ihres angeblich anarchischen Geists, entwaffneten die Bürgerwehr, nahmen ›Aufrührer‹ fest und setzten einen Zivilkommissär als Verwalter ein. Am 16. Oktober wurde der Oberamtsaktuar Johann Friedrich Hager zum Stadtschultheißen ernannt. In der Folge klang die revolutionäre Begeisterung ab. Am 18. Juni 1849 gründeten 83 Haller Bürger den »Bürgerverein«, der für eine konstitutionelle Monarchie eintrat. Dem gegenüber stand ein Mitgliederverlust des Volksvereins. Beide standen sich 1849/50 bei den drei Wahlen zu den verfassungsberatenden Versammlungen in intensiven Wahlkämpfen gegenüber. Bei allen konnte sich Wilhelm Zimmermann mit großen Mehrheiten durchsetzen. Das »Hallische Wochenblatt« erschien ab 1842 als »Schwäbischer Hausfreund«; Redakteur war zeitweilig der Schriftsteller Johann Nefflen. Ab 1846 erschien die Zeitung täglich, seit 1848 als »Haller Tagblatt«. Verleger Friedrich Ludwig Schwend kam als Führer der Demokraten 1848 kurzzeitig in Haft. Dauerhafteste Konkurrenz war der 1829 gegründete »Haller Merkur« (bis 1862 in Hall); kurzlebig blieben der Haller Volksbote (1864–68), der »Salzstädter« (1887) und die linksliberale »Haller Zeitung« (1894–1903). Kurz nach Beginn der NS-Diktatur wurde das »Haller Tagblatt« gleichgeschaltet, mit dem Kriegsende 1945 eingestellt. Ab August 1946 erschien das von der Besatzungsmacht lizenzierte »Zeit-Echo«, ab Ende August 1948 als »Haller Nachrichten«. Im Juli 1949 übernahm Emil Schwend jr. Druckerei und Zeitung und führte den alten Namen wieder ein. Nach der Insolvenz der Druckerei E. Schwend übernahm 2002 der Verleger Claus Detjen die Zeitung. Während des Kaiserreichs war Schwäbisch Hall linksliberal orientiert. Ein Ortsverein der »Volkspartei« mit bis zu 300 Mitgliedern entstand 1865, die nationalliberale »Deutsche Partei« (1866) blieb ohne großen Anklang. Aus der Arbeiterbewegung entstand 1864 der »Arbeiter-Bildungs-Verein«, aus dem sich 1875 ein Ortsverein der SPD entwickelte. Schon bei der Reichstagswahl 1877 gewann die Partei 25 Prozent. Erster Vertreter im Gemeinderat war der Sägemühlenbesitzer Christoph Schwend. In Anlehnung an den »Arbeiterverein« entstanden auch örtliche Gewerkschaften, so um 1873 jene der Holzarbeiter oder 1874 der Metallarbeiter. In den Landtag und (ab 1871) Reichstag wählte man meist Linksliberale beziehungsweise diesen nahe stehende Männer. Ab der Jahrhundertwende wurde der deutschnationale »Bauernbund/Bund der Landwirte« aufgrund seiner Erfolge bei der Landbevölkerung zur dominierenden politischen Kraft im Bezirk. Die politische Spaltung von Stadt und Land wird zum Beispiel an der Reichstagswahl 1912 deutlich. Während der Bauernbund-Kandidat Wilhelm Vogt in Bibersfeld 83 Prozent, der Liberale Johann Schock 12 Prozent und der Sozialdemokrat Wilhelm Erlenbusch 5 Prozent der Stimmen erhielt, bekam Schock in Schwäbisch Hall 56,8 Prozent, Erlenbusch 34,0 Prozent und Vogt nur 9,2 Prozent. Zu einem tief greifenden politischen Umbruch kam es in der Weimarer Republik. Die Wahlen zur Nationalversammlung gewann die SPD mit 40 Prozent vor der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) mit 38 Prozent und der deutschnationalen Württembergischen Bürgerpartei (WBP) mit 15 Prozent. Die DDP zerfiel jedoch rasch, ihre Ortsgruppe existierte 1928 nicht mehr. Die nationalliberale Deutsche Volkspartei (DVP) profitierte nur kurzzeitig. Das Bürgertum wandte sich mehrheitlich der WBP zu, die vielfältige ideologische und personelle Verbindungen in das völkisch-nationalsozialistische Milieu hatte. 1928 und vor allem ab 1930 verlor die WBP massiv Stimmen an Klientelparteien wie die Reichspartei des Deutschen Mittelstands und den Christlich-Sozialen Volksdienst. Das Zentrum spielte angesichts des geringen Anteils von Katholiken keine große Rolle. Eine Ortsgruppe der NSDAP entstand 1922 und hatte 1923 bereits 180–200 Mitglieder, vielfach Lehrer, Geschäftsleute und andere Angehörige des Bildungsbürgertums. 1932/33 wurde sie die dominierende Kraft des Bürgertums. Relativ konstant blieb dagegen die SPD als Repräsentantin der Arbeiterschaft und meist stärkste Partei in Hall bei etwa 30 Prozent. Lediglich 1924 und 1932/33 verlor sie merklich an USPD beziehungsweise KPD. In den Landgemeinden dominierte bis 1932/33 der deutschnationale Württembergische Bauern- und Weingärtnerbund (WBWB) mit Ergebnissen bis zu 80 Prozent. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 gewann die KPD in Hall 5,9 Prozent, die SPD 23,7 Prozent, DDP und DVP nur 1,6 beziehungsweise 1,4 Prozent, das Zentrum 8,3 Prozent, der Christlich-Soziale Volksdienst 5,3 Prozent, die WBP 11,7 Prozent und die NSDAP als stärkste Partei 40,7 Prozent. Wesentlich höher lag die Zustimmung für die NSDAP auf dem Lande, zum Beispiel in Bibersfeld bei 64,7 Prozent. Einige Schwäbisch Haller Kommunisten wurden kurz nach der Wahl wegen eines bei Gnadental entdeckten Waffenlagers in ›Schutzhaft‹ genommen und in das KZ Heuberg gebracht. Der kommunistische Stadtrat Friedrich Kaiser trat einige Tage später zurück. Das Gleichschaltungsgesetz vom 4. April 1933 veränderte die Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat entsprechend dem Reichstagswahlergebnis, so dass die NSDAP zehn, die Nationale Vereinigung zwei, die SPD vier, das Zentrum zwei und der Christlich-Soziale Volksdienst ein Mandat hatten. Abgeschlossen wurde die ›Gleichschaltung‹ durch das Verbot aller Parteien am 14. Juli 1933. Die ›bürgerlichen‹ Räte schieden aus oder wurden ›Hospitanten‹ der NSDAP. Die Deutsche Gemeindeordnung von 1935 beseitigte die kommunale Selbstverwaltung. Bürgermeister Prinzing führte die Gemeindeverwaltung, die Gemeinderäte berieten ihn lediglich und wurden durch ihn berufen. Bereits am 1. April 1933 begann der Boykott jüdischer Geschäfte. Die 121 Personen umfassende jüdische Gemeinde wurde sozial isoliert und wirtschaftlich ruiniert. Während der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 zündeten NS-Schläger die Synagoge in Steinbach an, verwüsteten den Betsaal in der Oberen Herrngasse und demolierten auch Privatwohnungen und Geschäfte. An der so genannten ›Arisierung‹ bereicherte sich neben Privatleuten auch die Stadt, die billig Immobilien übernahm, später auch den mehrfach geschändeten Friedhof. Etwa 40 Haller Juden fielen dem Terror zum Opfer. Opfer der rassischen Verfolgung wurden auch 173 Behinderte aus der Diakonissenanstalt, die im Zuge der Aktion T 4 ermordet wurden. Ein Teil der Behinderten konnte durch Verschleppung von Angaben, Verlegung und Entlassung gerettet werden. Der Fliegerhorst Hessental ging 1936 in Betrieb. Nach Kriegsbeginn waren vor allem Bomber und Nachtjäger stationiert, ab 1944 auch Düsenjäger vom Typ Me 262. Schwere Luftangriffe am 25. Februar und am 22. März 1945 verwüsteten ihn und das angrenzende Hessental. Im Oktober 1944 wurde am dortigen Bahnhof ein Außenlager des KZ Natzweiler eingerichtet. Die 600–900 Häftlinge – meist polnische Juden – arbeiteten vor allem auf dem Fliegerhorst, daneben unter anderem bei der Bahn, bei Unternehmen, in der Landwirtschaft und bei der Stadt Schwäbisch Hall. Mindestens 182 Häftlinge starben oder wurden ermordet. Am 5. April 1945 löste die SS das Lager auf und trieb die Insassen in einem Todesmarsch, der vermutlich weitere 150–200 Opfer forderte, in Richtung Dachau. Bei Firmen, Handwerksbetrieben, der Stadtverwaltung, der Diakonissenanstalt, in landwirtschaftlichen Betrieben und Privathaushalten kamen insgesamt mindestens 2100 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zum Einsatz. Im Steinbruch von Eltershofen wurde 1941 ein Pole wegen angeblicher ›Rassenschande‹ von der Gestapo gehängt. Am 23. Februar 1945 bombardierten US-Kampfflugzeuge den Bahnhof, wobei 16 Gebäude zerstört, weitere 73 beschädigt wurden und zwischen 48 und 53 Menschen starben. Amerikanische Truppen besetzten die Stadt am 17. April 1945. Die Altstadt blieb vor größeren Zerstörungen verschont. Einige der Teilgemeinden erlitten schwere Schäden, so Bibersfeld, Gelbingen, Sulzdorf, Tüngental und Gailenkirchen, wo zusammen 84 Menschen getötet und zahlreiche Gebäude zerstört wurden. Nach der Besetzung richtete die US-Armee eine für Schwäbisch Hall zuständige Militärverwaltung ein. Ein aus politisch unbelasteten Persönlichkeiten gebildeter Gemeinderat tagte erstmals am 14. Mai 1945. Bürgermeister Prinzing wurde am 19. Juli verhaftet und abgesetzt. Zu seinem Nachfolger wählte der Gemeinderat den Schlosser Ernst Hornung (SPD), den die Bürgerschaft am 29. Februar 1948 in seinem Amt bestätigte. Als erste politische Partei wurde am 12. Dezember 1945 die Ortsgruppe der SPD neu gegründet. Nach der ersten Gemeinderatswahl vom 27. Januar 1946, bei der die Demokratische Wählervereinigung 14, die SPD zehn Mandate gewann, entstanden am 22. März 1946 die DVP (später FDP) und am 23. März ein Kreis- und Ortsverband der CDU. Die KPD war bereits am 12. Januar wieder öffentlich aufgetreten. Zur ersten Kreistagswahl am 28. April 1946 traten die vier Parteien mit gemeinsamen Wahlvorschlägen an. Während die Beteiligung in der Stadt bei 62,5 Prozent lag, war sie in den Landgemeinden gering. Wichtigste kommunalpolitische Themen der Nachkriegszeit waren die Beseitigung von Kriegsschäden, die Organisation der Lebensmittelversorgung sowie die Behebung der Wohnungsnot, die durch den Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen verschärft wurde. Untergebracht wurden diese zum Beispiel im ehemaligen Zwangsarbeiterlager in der Auwiese oder im Samenbau bei der Comburg. Aus einem Auffanglager in Hall verteilte man die Flüchtlinge auf die Kreisgemeinden weiter. Im zu 50 Prozent zerstörten Bibersfeld mussten zum Beispiel nicht nur 200 obdachlose Ortseinwohner, sondern noch einmal so viele Flüchtlinge untergebracht werden. Die Kocherfeldsiedlung, die Kriegsopfersiedlung und der Ziegeleiweg wurden im Oktober 1945 zwangsgeräumt, unter Verwaltung der UNRRA gestellt und zunächst mit etwa 3000 ehemaligen Zwangsarbeitern (Displaced Persons) belegt. Nach deren Repatriierung lebten dort bis Mai 1949 bis zu 1456 jüdische Überlebende des Holocaust aus Osteuropa. Ein Thema waren auch die Kriegsgefangenen, von denen die letzten erst in den 1950er Jahren heimkehrten. Noch 1955 zählte man über 400 Vermisste. Die Zahl der Gefallenen ist aufgrund kriegsbedingter Verluste von Unterlagen nicht genau feststellbar, dürfte sich aber auf mindestens 500 belaufen. Am 26. Juni 1946 nahm die Entnazifizierungs-Spruchkammer für die Stadt und den Landkreis im Solbadsaal ihre Tätigkeit auf. Bis September 1948 wurden 39731 Verfahren durchgeführt. Ein weiteres Verfahren richtete sich ab 1948 gegen die Beteiligten der antijüdischen Ausschreitungen vom 9./10. November 1938. Der ehemalige Fliegerhorst wurde 1947 von der US-Armee beschlagnahmt und diente bis 1993 unter dem Namen »Dolan Barracks« als Kaserne, in der vor allem Artillerie- sowie Polizei-, Nachschub- und Sanitätseinheiten stationiert waren, ab 1967 auch Hubschrauber. Bei den ersten überregionalen Wahlen zur Verfassunggebenden Landesversammlung von Württemberg-Baden vom 30. Juni 1946 gewann bei einer Wahlbeteiligung von 77 Prozent die SPD 39,3 Prozent, die CDU 38,8 Prozent, die DVP 16,6 Prozent und die KPD 5,3 Prozent (Gebietsstand 1946). Für die Landesverfassung stimmten 88,1 Prozent. Bei der Abstimmung über den Südweststaat am 9. Dezember 1951 stimmten 95,7 Prozent dafür, lediglich 4,3 Prozent für den Erhalt der alten Länder. Bei den ersten Bundestagswahlen 1949 lag die CDU in Schwäbisch Hall mit 38,6 Prozent vor der SPD mit 28,2 Prozent, der DVP mit 11,7 Prozent, der ›Notgemeinschaft‹ mit 16,9 Prozent und der KPD mit 4,5 Prozent. 1969 konnte die SPD erstmals die CDU überholen; seitdem liefern sich die beiden großen Parteien ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem meist die CDU, gelegentlich auch die SPD vorne lag. Die FDP erzielte überdurchschnittlich starke Ergebnisse von teils über 20 Prozent (1961, 1965, 1987) und wurde erst 2001 von den GRÜNEN mit 15 Prozent als drittstärkste Partei verdrängt. Kurzzeitige Phänomene waren der Block der Heimatlosen und Entrechteten (BHE) als Interessenvertretung der Vertriebenen und die Republikaner, die nur 1998 über 5 Prozent kamen. Die Landtagswahlen weichen von diesen Ergebnissen vor allem durch das bessere Abschneiden der FDP ab. Ein einmaliges Phänomen blieb der Erfolg der rechtsradikalen NPD 1968. Die Republikaner konnten sich seit 1992 oberhalb der 5 Prozent-Grenze etablieren. Von 1945–75 wurden bei den Gemeinderatswahlen 24 Mandate vergeben; alle drei Jahre wählte die Bürgerschaft jeweils zwölf Räte auf sechs Jahre. Die stärkste Fraktion stellte die CDU, die SPD konnte zeitweilig zu ihr aufschließen. Die Position als drittstärkste Fraktion hatte zunächst die FDP/DVP inne. Konkurrenz erwuchs ihr jedoch aus der ab 1956 präsenten Freien Wählervereinigung (FWV), die bis zu sechs Stadträte stellte. Die KPD konnte lediglich 1947 ein Mandat gewinnen. Ein bis zwei Räte stellte zwischen 1951 und 1965 der BHE. Bei der ersten Wahl nach der Kommunalreform am 20. April 1975 waren 32 Mandate zu vergeben. Die CDU erhielt 14, die SPD sieben, die FDP zwei und die FWV neun Sitze. Die CDU verlor ihre Position als stärkste Fraktion zwischen 1989 und 1999 an die SPD. Die FWV etablierte sich als drittstärkste Fraktion. Seit 1984 sind auch die GRÜNEN (Ortsverband gegr. 1983) präsent; die Mandate konnten von anfänglich zwei auf sechs im Jahr 2004 gesteigert werden. Zwischen 1999 und 2004 war die Alternative Liste mit einem Stadtrat vertreten. In den nach Schwäbisch Hall eingemeindeten Ortschaften bestehen gewählte Ortschaftsräte. Von den Oberbürgermeisterwahlen erregte diejenige vom 17. Februar 1974 überregionales Aufsehen. Der Obstbauer Helmut Palmer aus Geradstetten gewann 40,7 Prozent, verlor aber im zweiten Wahlgang am 3. März mit 41,4 Prozent gegen den Nellinger Bürgermeister Karl-Friedrich Binder mit 57 Prozent. Schon ab 1955 gab es Kontakte zur Stadt Coswig in der DDR. 1964 wurde die erste offizielle Städtepartnerschaft Schwäbisch Halls mit der französischen Stadt Epinal abgeschlossen, zwei Jahre später folgte eine solche mit der englischen Stadt Loughborough (Leicester). Weitere Partnerschaften entstanden 1985 mit Lappeenranta (Finnland), 1988 mit Neustrelitz (DDR) und 1989 mit Zamosc (Polen). Aus den Partnerschaften erwuchsen eine Fülle institutioneller und privater Kontakte und Kooperationen. Bei den ersten Direktwahlen des Europäischen Parlaments am 10. Juni 1979 gewann die CDU 46,3 Prozent, die SPD 39,1 Prozent, die FDP 9,4 Prozent und die GRÜNEN 4,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,4 Prozent. Bei der Europawahl von 2004 kamen die GRÜNEN auf 17,8 Prozent, die CDU gewann 38,9 Prozent, die SPD 23,5 Prozent, die FDP 9,5 Prozent.

Wappen von Schwäbisch Hall

In geteiltem Schild oben in Gold (Gelb) eine rote Scheibe, darin ein goldenes (gelbes) Tatzenkreuz (Vorderseite eines Hellers), unten in Rot eine silberne (weiße) Rechthand in silbern (weiß) bordierter blauer Scheibe (Rückseite eines Hellers).

Beschreibung Wappen

Schon im ältesten bekannten Schultheißensiegel von 1228 erscheinen die Münzzeichen des in der Stadt geschlagenen „Hellers": Kreuz und Hand (-schuh). Während ursprünglich drei Hellermünzen mit diesen Zeichen im Schild abgebildet worden waren, zeigen die Siegel spätestens seit 1271 nur noch zwei, von denen die obere mit dem Kreuz, die untere mit der Hand belegt ist. Darstellungen des 16. Jahrhunderts lassen unter dem Reichswappen zwei Schilde erkennen, die beide die Stadt Hall repräsentieren. Der eine Schild enthält die Hellermünzen, während der andere nur eine Teilung in den Stadtfarben Gold und Rot aufweist. Die Vereinigung beider Schilde ergab das jetzige Wappen.

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