St. Bernhardt - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Esslingen am Neckar
Ersterwähnung: 1493

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadtteil von Esslingen im Hainbachtal. Ortserweiterung seit 1913.
Geschichte: Auch Sankt Bernhardt, zwischen Wäldenbronn im Norden und Kennenburg im Süden gelegen, gehört zu den Orten des seit 1399 unbestritten esslingischen Hainbachtales. Der kleine, bis nach 1700 dünn besiedelte Weiler im Tal mit einzelnen Höfen am Hang erhielt seinen Namen von der westlich erhöht Richtung Esslingen gelegenen, 1382 erstmals erwähnten Kapelle. Als Grundeigentümer von Weingärten und Ackerflächen erscheinen, wie in den anderen Filialen, vornehmlich geistliche Institutionen aus beziehungsweise mit Besitz in Esslingen, so schon 1413 das Kloster Fürstenfeld, aber auch das Katharinenhospital, dessen Güter im 18. Jahrhundert an die Familie von Palm in Hohenkreuz gingen. Als Wohnplatz wird Sankt Bernhardt erst spät (1493) fassbar, bildete aber 1573 als Untertal eine der drei Hirtschaften im Hainbach und gehörte 1607 zum Schultheißenbezirk Wäldenbronn. 1773/74 verfügte Sankt Bernhardt über 18 Häuser und zwei Keltern. Es zählte 1803 123 Einwohner. Die wohl spätmittelalterliche Kapelle, die keine Kaplaneipfründe hatte, trug 1400 neben dem Bernhards- auch das Konradspatrozinium. Sie fungierte als Filialkirche für das ganze Hainbachtal, angrenzend befanden sich Begräbnisplatz, Mesnerhaus und Zehntscheuer. 1519 verlegte Herzog Ulrich von Württemberg im Krieg mit Esslingen sein Hauptquartier in die Kirche, zog aber bald ab. Der hohe Turm der allein stehenden Kirche ist spätgotisch. Bereits 1703 zu klein geworden stürzte 1733 der renovierte Kircheninnenraum bei der Weihe ein, zwei Menschen starben. Erst nach 1776 wurde an den alten Turm ein neues Langhaus angefügt. Die alte Kapelle wurde im 30jähringem Krieg mit Ausnahme des spitzen Turms zerstört, nachher als Kirche für die Orte im Hainbach wieder aufgebaut. Die derzeitige Kirche von 1776 wurde 1889 erweitert. Seit 1891 evangelische Pfarrei St. Bernhardt; heute gehören zur Teilkirchengemeinde St. Bernhardt (2 Pfarreien) auch Kennenburg, Serach, Wäldenbronn und Wiflingshausen. Westlich der Kirche das Schlösschen Hohenkreuz, 1608 im Besitz des Bürgermeisters Buntz. Kam 1722 an die von Palm, deren nach 1648 aus Spitalbesitz gebildetes »Rittergut beim Hohenkreuz« 1912 an die Stadt gelangte. Auf diesem Gelände entstanden 1913-1937 ein neuer Stadtteil und mehrere Kasernen.
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