Kirchheim unter Teck - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0960

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Für die Kirchheimer Gemarkung lassen sich menschliche Spuren seit dem Beginn der Jungsteinzeit nachweisen. Auf der Kuppe des Hegelesberges, im Bereich des Lösslehmrückens, der im südwestlichen Teil der Gemarkung sich in Ost-West-Richtung erstreckt, bestand ein bandkeramisches Dorf, das als ältestes Siedlungsareal Kirchheims bezeichnet werden kann. In der mittleren Jungsteinzeit wurde dieses Dorf offenbar durch eine Siedlung im »Kruichling«, dem westlich benachbarten Sporn, abgelöst. Ob die drei Hockergräber der frühen Bronzezeit, die an der Stuttgarter Straße 100 aufgedeckt wurden, als Belege für eine Siedlung betrachtet werden können, ist fraglich. Dagegen belegen Urnenbestattungen der späten Bronzezeit eine frühe Siedlung der Urnenfelderkultur südlich des ehemaligen Hochufers der Lindach im Bereich Jesinger Straße/Rauner, die später offenbar auf das ehemalige Hochufer der Lauter im Bereich ehemaliger Schlachthof/Krautmarkt verlegt wurde. Während aus der frühen Eisenzeit, der Hallstattzeit, nur wenige Fundstücke bekannt geworden sind, lassen die aus der jüngeren Eisenzeit, der Latènezeit, stammenden Funde auf eine Siedlungslandschaft aus verstreut liegenden Höfen schließen, zwei dieser Höfe können im Altsiedelland etwa auf dem Hochufer der Lauter im Bereich der Stuttgarter Straße (südlich der Firma Recaro) oder im Gebiet südlich der Jesinger Straße vermutet werden. Aus der Römerzeit gibt es lediglich Streufunde, bauliche Anlagen sind – entgegen der von der älteren Forschung geäußerten Ansicht – nach wie vor unbekannt. Auch über den Verlauf der Römerstraße, die von Köngen kommend sich auf Kirchheimer Gemarkung verzweigt haben muss und weiter nach Donnstetten beziehungsweise Urspring führte, bestehen bislang nur Vermutungen. Mit der Inbesitznahme des südwestdeutschen Gebietes durch die Alemannen setzte eine Siedlungstätigkeit ein, die in den letzten Jahrzehnten durch eine intensiv betriebene Stadtarchäologie in differenzierter Form erschlossen werden konnte. Frühalemannische Siedlungsareale, die wohl zu Beginn des 5. Jahrhunderts wieder aufgegeben wurden, werden an der Stuttgarter Straße (bei der Firma Recaro) und im Bereich der Dettinger Straße 32 vermutet. Seit dem Beginn des 6. Jahrhunderts bildete das Areal der Schotterterrasse zwischen Lauter und Lindach, am Hochufer der Lauter südlich der Martinskirche im Bereich Krautmarkt, den Ausgangspunkt für die früh- und hochmittelalterlichen Siedlungen im späteren Kirchheimer Stadtgebiet. Die hier entstandene Siedlung dehnte sich wohl bereits im 7. Jahrhundert entlang des östlichen Hochufers der Lindach bis in die Nähe der Jesinger Straße aus; im dazugehörigen Gräberfeld im Rauner, einem der größten Reihengräberfelder in Baden-Württemberg, sind etwa 400 Gräber aufgedeckt worden. Westlich der Lauter, im Bereich Herrschaftsgärten/Röntgenstraße, entstand in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts eine neue Siedlung, zu der das Gräberfeld im Paradiesle mit etwa 80 aufgedeckten Gräbern gehörte. In beiden Gräberfeldern ließen sich reich ausgestattete Adelsgräber nachweisen, in einem Frauengrab im Rauner kam eines der ältesten Goldblattkreuze Süddeutschlands aus der Zeit um 600 zutage. Frühestens um 630 erfolgte die Bestattung eines Adligen, dessen Grab unter der heutigen Martinskirche 1963 aufgedeckt wurde – in ihm kann der Stifter des ersten Kirchenbaus gesehen werden. Spätestens in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts stand demnach hier eine kleine Holz- oder Steinkirche, die wohl im Zusammenhang mit einem herrschaftlichen Mittelpunkt, einem Herrenhof, zu sehen ist – der Name Kirchheim verdrängte in der Folgezeit die älteren Siedlungsnamen für die beiden großen Siedlungsareale diesseits und jenseits der Lauter. Einschneidende Veränderungen erbrachte die Stadtgründung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Siedlung westlich der Lauter wurde aufgelassen, im Bereich der Siedlung östlich der Lauter mussten Hofstellen dem Bau der westlichen Stadtmauer weichen. Allerdings wurden die wichtigsten Straßenzüge in den Stadtgrundriss übernommen, sodass sich das für die Stadt so charakteristische Straßenkreuz mit einer nach Norden verschobenen Kreuzung und einem dem Quadrat angenäherten Grundriss ergab. Das ehemals herrschaftliche Zentrum um die Martinskirche bildete den nordwestlichen Teil, der südöstliche Teil war dagegen noch weitgehend von einer älteren Bebauung frei. Während die ältere Forschung von einer Art Planungsstadt ausging und Kirchheim zu den sogenannten Zähringerstädten zählte, weist die Anlage der Stadt deutlich eine Mischung von gewachsenen und geplanten Strukturmerkmalen auf. Entlang der vier Ausfallstraßen entwickelten sich seit der Stadtgründung die vier Vorstädte. Im Spätmittelalter bestanden im nordöstlichen beziehungsweise südwestlichen Teil der Kirchheimer Gemarkung sechs im Besitz von Niederadligen beziehungsweise des Klosters befindliche Weiler oder Einzelhöfe, die alle bis auf den Schafhof abgegangen sind. Wohl der Pest Mitte des 14. Jahrhunderts ist der Weiler Wangen (1298) zum Opfer gefallen; das nordwestlich des Talwalds gelegene Denzendorf (1389) und Ortenhofen (1304) an der Gemarkungsgrenze zu Schlierbach wurden schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts aufgegeben, Westerbach (1420), der Benzenhof (1337) und der Schafhof (1492) wurden im 30-jährigen Krieg zerstört – allein der zur Klostergrundherrschaft gehörige Schafhof wurde nach dem 30-jährigen Krieg wieder besiedelt und lieferte den Namen für den Ende der 1970er Jahre entstandenen Kirchheimer Stadtteil Schafhof. Im Stadtbrand von 1690 wurde mit Ausnahme des herrschaftlichen Schlosses, dessen Fruchtkasten (1841 abgerissen), des Ötlinger Tors, der Lateinschule und des Chors der Martinskirche die gesamte ummauerte Stadt in Schutt und Asche gelegt. Im Stil des barocken Städtebaus, auch aus feuerwehrtechnischen Gründen, wurde die Innenstadt in »gerader linea« wieder aufgebaut. Das bis heute erhaltene Straßenbild mit einheitlichen und geradlinigen Häuserfluchten in Fachwerk ersetzte die mittelalterliche wesentlich dichtere Bebauung – ineinander verschachtelte Häuser sowie Straßen und Plätze mit unregelmäßigen Vor- und Rücksprüngen. Gegenüber 371 abgebrannten Gebäuden standen 260 Haupt- und Nebengebäude im Jahr 1826. Als besonderer Blickfang und Aushängeschild der Stadt gilt das 1724 eingeweihte Rathaus. Durch neue Wohngebiete nach dem Zweiten Weltkrieg vergrößerte sich Kirchheim baulich im Norden (Esslinger Steige 1970, »Würstlesberg« 1960, »Kittenershalde« 1968, »Haarlet« 1955), Osten (»Jesinger Osch« 1970, »Schafhof« 1977, Karlsbader Straße 1960), Südosten (»Rauner« 1955, Dettinger Weg 1960/63, »Pfaffenhalde« 1956 bzw. 1968), Süden (»Galgenberg« 1963, »Milcherberg« 1960), Südwesten (»Bachwiesen« 1959, Boschstraße 1953). Abgesehen vom Südosten überwiegen die Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Nähe von Eisenbahn und Autobahn suchten einige industrielle Niederlassungen 1960 bzw. 1975 im Westen (»Steingau«) und Südosten (»Bohnau«).
Historische Namensformen:
  • Chiriheim 0960
Geschichte: In fränkischer Zeit war Kirchheim ein zentraler Ort im alemannischen Neckargau beziehungsweise der späteren gleichnamigen Grafschaft. In den 920er Jahren gelangte der Ort als Heiratsgut in den Besitz der Könige von Burgund, die ihn 960 in einem Ringtausch über den Bischof von Chur an König Otto I. weitergaben. Kirchheim blieb bis in die ersten Jahrzehnte des 11. Jahrhunderts Reichsgut, wurde aber wohl nach dem Tode von Kaiser Heinrich II. als Eigengut an die Grafen von Nellenburg weggegeben, die hier 1059 für ihren Marktort von König Heinrich IV. das Münzrecht erhielten. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts erhoben nach dem Aussterben der Nellenburger die Herzöge von Zähringen erfolgreich Erbansprüche auf Kirchheim. Herzogliche Ministeriale, die sich nach Kirchheim benannten, sind in zähringischer Zeit durch Schenkungen und Verkäufe an das zähringische Kloster Sankt Peter im Schwarzwald belegt, unter anderem mehrere »villici«, in denen Verwalter des örtlichen Fronhofes gesehen werden können, mit dem der Kirchensatz, also das Recht der Pfarrereinsetzung, verbunden war (1359 belegt). Von den Zähringern gelangte Kirchheim 1187 an deren Nebenlinie, die Herzöge von Teck, die hier um 1220/30 oder wenig später eine Stadt gründeten und 1249 die Gründung eines Frauenklosters unterstützten. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Herrschaft Teck geteilt, der eine Teil mit jeweils einer Hälfte der Burg Teck und der Stadt Kirchheim wurde 1303 an die Herzöge von Österreich verkauft, die ihn Ende der 1320er Jahre an die Grafen von Württemberg weitergeben mussten. Der andere Teil wurde von Herzog Friedrich von Teck 1359 an Württemberg verpfändet und 1381 verkauft. Sofort mit der Verpfändung des zweiten Teils verstärkte Württemberg bis 1367 die städtische Befestigung mit einem zweiten Mauerring, einer Zwingermauer, und dem Neubau von vier Stadttoren und Befestigungen an den fünf Eckpunkten des Mauerrings. Unter Herzog Ulrich wurde die Stadt seit 1539 zur Landesfestung mit Erdwall, einem verbreiterten Graben, fünf Rondellen und einem Kornhaus (1541) ausgebaut. Nach dem Schmalkaldischen Krieg musste Kirchheim von 1548 bis 1552 eine spanische Besatzung aufnehmen. Unter Herzog Christoph wurde seit 1554 die Befestigung durch Erhöhung der Zwingermauer und dem Bau von Kasematten und Basteien modernisiert. Die Landesfestung unterstand bis zum 30-jährigen Krieg einem Burgvogt und wurde von zwölf Gardeknechten bewacht. 1634 öffnete die Stadt kampflos den kaiserlichen Truppen die Tore, nach dem Krieg verlor die Stadt als Landesfeste ihre strategische Bedeutung. Stadtrecht (1261), Amtleute (1278), Richter (1303), Hochgerichtsbarkeit (1324), Lateinschule (1249 »rector puerorum«) und Spital (1359 von Herzog Friedrich von Teck gestiftet) werden bereits in teckischer Zeit erwähnt. Im ältesten Stadtsiegel von 1295 findet sich erstmals das spätere Stadtwappen, die sogenannte Kirchheimer Spange (1535 als »Kirchspang« bezeichnet), deren Bedeutung noch nicht sicher geklärt ist – eine Herleitung vom Marktkreuz erscheint denkbar. In württembergischer Zeit war Kirchheim nicht nur Amtsstadt, an deren Spitze ein adliger Vogt (ab 1535 Obervogt genannt) und ein bürgerlicher Amtmann (ab 1535 Untervogt) standen, sondern auch Mittelpunkt des Kirchheimer Forsts, der sich über mehrere Ämter erstreckte und dessen Grenzen nicht mit den Amtsgrenzen übereinstimmten. Er wurde von einem Forstmeister (seit 1760 Oberforstmeister) verwaltet. Vogt, Gericht und Rat werden 1461 genannt, eine differenzierte städtische Verwaltung begegnet in dem seit Mitte der 1480er Jahre geführten Stadtrechtsbuch. Als berühmtester Obervogt der Stadt gilt Konrad Widerholt. Der landesweit als Held gefeierte erfolgreiche Verteidiger des Hohentwiels wirkte nach dem 30-jährigen Krieg, ab 1650, mit ordnender Hand in Stadt und Amt. Noch heute tragen öffentliche Bauten seinen Namen. Den Kirchheimern ist er vor allem durch großzügige Stiftungen für Bildung und Armenunterstützung in Erinnerung geblieben. 1667 wurde er an der äußeren Südseite des Chors der Martinskirche beigesetzt. Nach Konrad Widerholt übten die Obervögte ihr Amt zunehmend nur noch repräsentativ aus. Die Arbeit in Verwaltung und Gericht leistete der (Unter-)Vogt. In einer Verwaltungsreform wurde 1759 die Position des Obervogtes abgeschafft, der Vogt erhielt den Titel Oberamtmann. Zum städtischen Magistrat gehörten mit dem Vogt an der Spitze der Stadtschreiber sowie zwölf Richter und zwölf Ratsverwandte, die auf Lebenszeit gewählt wurden. Das Gremium wurde durch Zuwahl aus der bürgerlichen Oberschicht ergänzt. Die zwei Bürgermeister wurden aus den Reihen der Richter gewählt. Auch die vielfältigen städtischen Ämter bekleideten hauptsächlich die Mitglieder des Gerichts. Nachweislich bis 1638 gingen alle Stadt und Amt Kirchheim betreffenden Angelegenheiten vom Magistrat der Amtsstadt aus. Infolge der hohen Kriegskosten und der zunehmenden Verwaltungsaufgaben in der Kriegs- und Nachkriegszeit wurde eine getrennte Rechnungsführung zwischen Stadt und Amt (nachweislich seit 1641) eingerichtet. In den Amtspflegerechnungen von 1660/61 wird zum ersten Mal eine Zusammenkunft (später: Amtsversammlung) zwischen Vertretern der Stadt und der Amtsorte genannt. Die seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesene Rechtspflege blieb ohne wesentliche Veränderung bis 1818/19 bestehen. Neben den Verwaltungsangelegenheiten behandelte das Kirchheimer Gericht alle Kriminalfälle des Amtes, sämtliche Strafdelikte der Stadt, zivile Fälle der Dorfgerichte in zweiter und der Stadt in erster Instanz. Hinrichtungen fanden am Galgenberg und am Richtplatz statt. Auf herrschaftlichem Grund (heute Marktplatz) wurde ein Kauf- und Rathaus erbaut (1455 erwähnt), nach seiner Zerstörung im Stadtbrand von 1690 errichtete die Stadt 1722/24 am Platz des in städtischem Besitz befindlichen, ebenfalls abgebrannten Bürgerhauses das heutige Rathaus. Der städtischen Verwaltung war das Spital unterstellt, das neben vermögenden Pfründnern auch Arme und Kranke aufnahm. Nach dem Stadtbrand dienten die wiederaufgebauten Gebäude im Spitalviertel (westlicher Bereich Ecke Max-Eyth-Straße/Kornstraße) der Verwaltung der Spitalgüter, das Hauptgebäude war interimsweise bis 1724 Rathaus, später Schulhaus. In der Ötlinger Vorstadt (Höhe Postplatzbrunnen) befand sich seit Beginn des 16. Jahrhunderts das Armen- und Seelhaus (1861 wegen des Bahnhofbaus abgebrochen). Im Zusammenhang mit der Gründung des Boller Bades 1595 wurden 1596 unter Herzog Friedrich I. der erste Stadt- und Amtsphysikus (Arzt) eingesetzt sowie die erste Apotheke errichtet. An der Stelle des 1539/41 von Herzog Ulrich erbauten Stadtschlosses im Südwesteck der Stadt ist ein wohl schon von den Herzögen von Teck erbautes Vorgängerschloss zu vermuten, das im 15. Jahrhundert als württembergische Residenz und Ort für Konferenzen von überregionaler Bedeutung diente. Das von Ulrich erbaute Schloss – ein von einem Wassergraben umgebener Vierflügelbau – wurde später für vorübergehende Aufenthalte genutzt, etwa für Jagden im wildreichen Kirchheimer Forst. Als 1594 die Pest in Stuttgart ausgebrochen war, residierte Herzog Friedrich I. mit seiner Familie im Kirchheimer Schloss. Bis 1811 diente es vor allem als Altersdomizil für herzogliche Witwen – von 1795 bis zu ihrem Tod im Jahre 1811 wohnte hier Franziska von Hohenheim, die Witwe Carl Eugens; ihr Sarkophag befindet sich unter dem Chor der Martinskirche. Neben dem gräflichen, später herzoglichen Stadtschloss gab es in Kirchheim innerhalb und außerhalb der Stadtmauern mehrere Adelssitze. Vor den Toren der Stadt lagen der Freihof (seit 1300 belegt, 1427 Neubau, 1609 Ausbau zum Renaissanceschloss), dessen Hauptgebäude bis 1811 von einem Wassergraben umgeben war, und die 1545 abgebrochene Wasserburg im Herrschaftsgarten (1363 Burglehen gen Teck), von der sich der Wassergraben bis zum Bahnbau von 1899 erhalten hatte. Das seit 1538 von Herzog Ulrich und seinen Nachfolgern errichtete Schloss, ein Vierflügelbau mit rautenförmigem Grundriss, wurde 1735 und 1794 im Innern umgestaltet. 1594 vorübergehend Residenz Herzog Friedrichs I., diente es seit 1628 häufig als Alterssitz herzoglicher Witwen, darunter 1794-1811 der Franziska von Hohenheim und 1817-1857 der Herzogin Henriette. Das Rathaus von 1722/24 ist ein unverputzter barocker Fachwerkbau, der einen turmartigen Dachreiter mit Achteckaufsatz, Zwiebelhaube und Laterne trägt. Das Widerholthaus auf dem Wall im Nordosten erbaute 1710 Herzogin Magdalene Sibylle auf den Resten des 1690 abgebrannten adeligen Freihauses, das Konrad Widerholt als hiesiger Obervogt 1653 erworben hatte. Bis 1938 Oberamt Kirchheim, bis 1972 Landkreis Nürtingen. Neben dem Ackerbau bedeutendes Mühlengewerbe. Im 15. Jahrhundert Tuchmacherei und Tuchhandel, eine Buntweberei von 1760 die Grundlage der Textilindustrie. 1819-1914 einer der bedeutendsten Wollmärkte in Württemberg. Eine Lateinschule ist 1249 erwähnt; 1833 Realschule (seit 1920 Vollanstalt). Personen: Konrad Brunus (1491- 1563), Kanzler des Bischofs von Augsburg, Verfasser einer Reichskammergerichtsordnung. Johann Scheubel (geb. 1494), Mathematikprofessor in Tübingen, Verfertiger der ersten Landkarte von Württemberg. Johann Jacob Mayer (1667-1747), Kunstschreiner, als »Kabinettsebenist« beim Ludwigsburger Schlossbau tätig. Christoph Friedrich von Pfleiderer (1736-1821), Professor der Mathematik und Physik in Warschau und Tübingen. Johann Simon Kerner (1755-1830), Karlsschüler, Professor der Botanik an der Karlsakademie. Friedrich Schöllkopf (1819-1899), Wirtschaftspionier in USA, Gründer der Niagara Falls Hydraulic Power Company. Max Eyth (1836-1906), Ingenieur und Schriftsteller, Gründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.
Ersterwähnung als Stadt: 1220 [1. Hälfte 13. Jahrhundert]
Wirtschaft und Bevölkerung: Das nach dem Bauernkrieg 1525 angelegte Herdstättenverzeichnis – Kirchheim war Anfang Mai Hauptquartier des württembergischen Bauernhaufens gewesen – führt 392 Häuser beziehungsweise 484 Haushaltungen auf (also etwa 2180 Einwohner), 1544 bestand Kirchheim aus 372 Häusern beziehungsweise 443 Haushaltungen und etwa 2000 Einwohnern. 1589 werden 740 Steuerbürger, darunter 468 Hausbesitzer genannt, was einer Einwohnerzahl von etwa 2600 entspricht. Nach einer Erhebung von 1598 lebten 466 Bürger und 112 Witwen in der Stadt. Das würde nach einem Bevölkerungsanstieg von 24 Prozent zwischen 1544 und 1589 einen Bevölkerungsrückgang am Ende des 16. Jahrhunderts bedeuten, dem bis 1617 wieder ein Bevölkerungsanstieg folgte, wie auch die Zahlen der Kommunikanten (Einwohner ab dem 14. Lebensjahr) zeigen: 1300 (1559), 1500 (1580), 1449 (1601), 1587 (1605), 1782 (1617). Der Bevölkerungsrückgang durch den 30-jährigen Krieg fällt in Kirchheim nicht so drastisch aus wie in den Amtsorten. Zwar fielen der Pestepidemie im Jahr 1635 in der Stadt 953 Kirchheimer und 154 Auswärtige, die in der Stadt Schutz gesucht hatten, zum Opfer. Die ummauerte Innenstadt aber, in die sich neben der Landbevölkerung auch die Vorstädter flüchteten, blieb unzerstört. Die Gebäudeverluste beschränkten sich auf die Wohngebiete außerhalb der ummauerten Stadt, sodass 578 von 655 Gebäuden (88,2 Prozent) erhalten geblieben waren. Im gesamten Amt Kirchheim dagegen wurde fast die Hälfte (44,6 Prozent) aller Gebäude zerstört. Gegenüber 752 Bürger im Jahr 1634, also vor der Katastrophe von Nördlingen, lebten 1655 in der Stadt 430 Bürger, also noch 57,2 Prozent. Im ganzen Amt waren es nur noch 39,9 Prozent. Nach einem starken Bevölkerungsanstieg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts trat 1690 infolge des Stadtbrandes und der drohenden Franzoseneinfälle ein Bevölkerungsrückgang, dann Stagnation ein. Zwischen 1711 mit 2249 und 1719 mit 2620 Einwohnern nahm die Bevölkerung wieder erheblich zu. Sie hatte auch in jener Zeit wieder den Vorkriegsstand von 1617 (1782 Kommunikanten 1617, 1829 Kommunikanten 1719) erreicht. Nach leichtem Anstieg und Stagnation erfolgte ab 1765 ein explosionsartiger Anstieg von 2925 Einwohner auf 3810 Einwohner im Jahr 1803. Epidemiejahre sorgten für kurzfristige Einbrüche in der Bevölkerungskurve. In diesen Jahren starb durchschnittlich jedes vierte Kind, sonst knapp jedes sechste Kind (17 von 100). Als Marktort an einer Kreuzung wichtiger Fernstraßen, dem eine zentralörtliche Bedeutung für das umliegende Gebiet zukam, besaß Kirchheim zwei Jahrmärkte (24. Juni und 16. Oktober), drei Fastenmärkte und einen Wochenmarkt am Montag. Ab 1574 wurde der Markt an Sankt Gallus (16. Oktober) auf den ersten Montag nach Allerheiligen verlegt. Für das Marktgeschehen stand seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ein auch als Rathaus genutztes Kaufhaus zur Verfügung. Der Wochenmarktzoll wurde 1455 der Stadt überlassen. Eine genossenschaftliche Organisation des Handwerks in Form von acht Bruderschaften, aus denen die Zünfte hervorgingen, lässt sich für das beginnende 16. Jahrhundert nachweisen. 1557 werden elf Bruderschaften, 1615 zwölf und 1739 18 Zünfte genannt. Damit rangierte Kirchheim an fünfter Stelle im Herzogtum. Überregionale Bedeutung kam seit dem Spätmittelalter den Kirchheimer Leinenwebern und Tuchmachern zu, Kirchheimer Textilprodukte waren Exportartikel. 1760 wurde die Baumwollweberei-Manufaktur (ab 1800 Kolb und Schüle), mit ihrer Bettbarchentproduktion damals einzigartig in Württemberg, gegründet. Mit drei Zinngießern lag Kirchheim 1625 an dritter Stelle im Herzogtum. Im 18. Jahrhundert stellte die Stadt eine Hochburg des Schreinerhandwerks dar. Kirchheimer Kunstschreiner hinterließen in den herzoglichen Schlössern ihre Spuren. Im Übrigen aber heißt es 1730: Handelsleute und Handwerker seien früher besser gestellt gewesen, die Handwerker konzentrierten sich mehr auf ihre Feldgüter als auf ihre Berufe, da vom Handwerk allein sich keiner mehr ernähren könne. Entsprechend dem Bevölkerungsanstieg nahm auch die Anzahl der Gewerbetreibenden zu, sodass, wie es 1791 festgehalten wurde, im Handwerk eine Überbesetzung eingetreten sei. Weinbau auf Kirchheimer Gemarkung ist seit 1275 nachweisbar; gekeltert wurden die qualitativ recht mittelmäßigen Trauben in einer Stadtkelter (1680 abgebrochen) und vier Keltern in der Unteren Vorstadt (Magerskelter 1756 aufgegeben) sowie der Klosterkelter. 1730 wurden von 244 Morgen Weingärten 221 Morgen bepflanzt. Die Ackerflur (1744 Morgen im Jahr 1730; 1871 Morgen im Jahr 1774) war in die drei Zelgen Auf dem Hungerberg, Im Milcherberg und Auf dem Dornenbrunnen eingeteilt, der weitaus größte Teil war Eigengut Kirchheimer Bürger beziehungsweise geistlicher Einrichtungen wie Kloster und Spital – die Herrschaft besaß dagegen keinerlei Hof- oder größere Feldlehen. Die drei Schafhofbauern bewirtschafteten die 104 Morgen Lehenäcker des Klosters ebenfalls nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft. Entlang des wohl im 13. Jahrhundert mit der Stadtgründung angelegten oberen und unteren Mühlkanals befanden sich die drei Bannmühlen und die vier ursprünglich in Adelsbesitz befindlichen Mühlen, die am Ende des Mittelalters weitgehend im Besitz des Klosters waren. Die oberste Mühle wird bereits 1310 als Sägmühle bezeichnet und ist damit die älteste in Süddeutschland bezeugte Sägmühle. Im Steuerbuch von 1589 werden zusätzlich eine städtische Sägmühle, eine Mahl- und Walkmühle und eine Schleifmühle genannt. Am Ende des 18. Jahrhunderts befanden sich 13 Mühlen und Wasserwerke am Kanal, woraus sich im 19. Jahrhundert zum Teil Industriebetriebe entwickelten. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts (1567 erste Kirchheimer Weid- und Schafordnung) nahm die Schafzucht in Stadt und Amt erheblich zu. Am Ende des 18. Jahrhunderts florierten Schafzucht, Schaf- und Wollhandel. Im 16. Jahrhundert werden drei Gasthäuser vor den Stadttoren genannt: am Oberen Tor das Alte Haus (1538 erbaut), eine Gaststätte beim Ötlinger und eine beim Jesinger Tor. 1632 werden sechs Gastwirte, 1684 elf und im 18. Jahrhundert zwölf Schildwirtschaften erwähnt. Eine besondere Bedeutung hatten stets die Schildwirtschaften vor den Stadttoren.

Name: Burg Kirchheim (Wasserburg). Stadtschloss Kirchheim (1539/41)
Datum der Ersterwähnung: 1363

Ersterwähnung: 0960
Kirche und Schule: Bereits bei der ersten urkundlichen Erwähnung Kirchheims im Jahre 960 wird auch die namengebende Kirche genannt und als »basilica decimalis« bezeichnet. In ihr kann die zum Herrenhof gehörige Eigenkirche gesehen werden, deren Patrozinium Sankt Martin allerdings erst 1315 urkundlich belegt ist. Die Pfarrkirche war Mittelpunkt eines großen Sprengels, zu dem im Spätmittelalter Ötlingen, Lindorf, Notzingen und Wellingen gehörten. Das Patronat sowie der große Zehnt standen der jeweiligen Herrschaft zu. Bei den Ausgrabungen im Jahre 1963 konnte der Grundriss einer in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstandenen romanischen Säulenbasilika mit einem rechteckigen Chor, aber ohne Querschiff erschlossen werden. Neuere Forschungen ergaben die Vermutung, dass der Westturm erst in frühgotischer Zeit angebaut wurde. Der heutige spätgotische Bau entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, zunächst wurde das Langhaus durch Verlegung der Südwand erweitert, 1453 dann der Chor, der ein Netzrippengewölbe aufweist, vollendet – die nördliche Chorseitenkapelle mit Sternrippengewölbe wird heute als Sakristei genutzt, eine an den Turm südlich angebaute Kapelle, wohl die urkundlich erwähnte Nikolauskapelle, wurde 1957/60 abgebrochen. Bis zur Reformation bestanden in der Martinskirche sieben Messpfründen. Eine bereits 1284 erwähnte Marienkapelle in der Dettinger Vorstadt, zu der eine Messpfründe gehörte, wurde 1539 abgebrochen, eine Marienkapelle in der Unteren Vorstadt jenseits der Lindachbrücke wurde nach der Reformation als Totenkirchlein genutzt und 1841 abgebrochen. Weit außerhalb der Jesinger Vorstadt (Jesinger Straße 69) stand die zum Siechenhaus gehörige Katharinenkapelle, die erst 1775 abgebrochen wurde – das Siechenhaus war bereits im 30-jährigen Krieg zerstört worden. 1568 wurde der bis auf Höhe der Stadtmauer abgetragene Turm der Martinskirche wieder aufgestockt. 1575 wurde der Dachstuhl des Langhauses erneuert und die Firsthöhe auf die gemauerte Turmhöhe erniedrigt. Über dem gemauerten Bereich mit vier Schallfenstern erhielt der Turm sein charakteristisches Wächter- oder Bläserhaus mit einem Umgang und einem niedrigen Dachhelm. Bis 1959 lebte dort der Hochwächter. Turm und dreischiffiges Langhaus brannten 1690 aus und wurden sofort in gleicher Gestalt wieder aufgebaut. Die in der Hitze geschmolzenen Glocken wurden neu gegossen. Auch die Orgel, vermutlich die 1570 neu erbaute, war den Flammen zum Opfer gefallen und musste ersetzt werden. Die reiche Ausmalung der Kirche an den Wänden und auf Holztafeln war beim Brand untergegangen. Kanzel (1693–96), Altargitter mit Kruzifix (1697) und Taufstein (1691) wurden nach dem Stadtbrand im Barockstil neu gefertigt. Die steinernen Renaissance- und Barockgrabmale waren erhalten geblieben. Nach 1690 kamen weitere Barockepitaphe dazu; hierher gehören die Holzepitaphe der Obervögte Sebastian Welling und Konrad Widerholt (1702–15). Die beiden spätgotischen Altartafeln (um 1470), Reste eines vorreformatorischen Marienaltars wohl aus der Martinskirche, gelangten erst 1841 wieder in den Chor der Martinskirche. Die von Ambrosius Blarer 1535 in Kirchheim durchgeführte Reformation reduzierte die Zahl der Geistlichen auf drei, für die Seelsorge in evangelischer Zeit waren jetzt ein Pfarrer und zwei Helfer beziehungsweise Diakone zuständig. Während das Dekanat Kirchheim in vorreformatorischer Zeit in wechselnder Folge von einem der Pfarrer des Landkapitels verwaltet wurde, übernahm nach der Reformation der Kirchheimer Pfarrer auch das Amt des Dekans beziehungsweise Spezialsuperintendenten. Der Oberhelfer fungierte als zweiter Pfarrer in der Stadt, der Unterhelfer betreute bis ins 19. Jahrhundert die Filialen Notzingen/Wellingen und Ötlingen/Lindorf. Entscheidungen der 1539 durchgeführten Visitation in Bezug auf Spital, Siechenhaus, Armenkasten sowie Besoldung von Pfarrer und Schulmeister wurden 1540 durch einen Erlass Herzog Ulrichs umgesetzt. Für das Kirchengut war der Geistliche Verwalter, ein herzoglicher Beamter mit Sitz in Kirchheim, zuständig. Im Zuge des Festungsbaus mit den Neubauten von 1540/41 auf dem Kirchplatz (Kornhaus, Rossmühle und Lateinschule, heute Max-Eyth-Haus) wurde ein neuer Friedhof jenseits der Lindach im Herdfeld angelegt. Bereits 1249 wird ein Kirchheimer Schulmeister erwähnt, was auf die Existenz einer städtischen Lateinschule schließen lässt – sie gilt als die älteste Lateinschule in der Grafschaft Württemberg. Die Schule diente vor allem im 18. Jahrhundert als Kaderschmiede für zukünftige Theologen und hohe Verwaltungsbeamte und bot auch begabten Söhnen aus einfachen Elternhäusern eine Aufstiegschance. Der Präzeptor und sein Collaborator, in der Regel Theologen, bereiteten die Schüler auf das Landexamen vor. Wer dieses Examen bestanden hatte, konnte auf Staatskosten eine der vier Klosterschulen besuchen und nach erfolgreichem Abschluss in Tübingen evangelische Theologie studieren. Infolge der rührigen Präzeptoren Jeremias Speidel, dann Georg Konrad Mez, erlebte die Lateinschule in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Blütezeit. Die Schülerzahl wuchs von circa 60 am Ende des 17. Jahrhunderts auf 117 im Jahr 1745 an. Veröffentlichungen über das Schicksal sämtlicher Lateinschüler bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen, dass eine Vielzahl hochstehender Persönlichkeiten ihre Karrierelaufbahn als Lateinschüler in Kirchheim begann. 1551 werden Thoman Farner und der Maler Thoman Schick als deutsche Schulmeister genannt, der letztere übte gleichzeitig das Amt des Mesners aus. 1558 erhielt Farner das Pfründhaus Sankt Katharina beim Schloss (Schlossplatz). 1580/81 wurde dieses Haus abgerissen und durch ein neues Schulhaus ersetzt. Nach dem Stadtbrand wurde an anderer Stelle, zwischen dem Spitalgebäude und dem Ötlinger Tor, auf dem Grund der einstigen Spitalkapelle ein neues Schulhaus erbaut. Wegen räumlicher Enge wurde zunächst nicht, wie vorgeschrieben, getrenntgeschlechtlich unterrichtet. 1565 übernahm dann Thoman Schick die Mädchen, sein Sohn Michael die Knaben. 1654 wurden 96 Knaben und 83 Mädchen von einem Schulmeister und einem Provisor unterrichtet. Wie vor 1634 unterrichtete ab 1681 wieder eine »Mägdlinsschulmeisterin«. 1731 wurden 350 Schülerinnen und Schüler von dem Schulmeister und drei Provisoren unterrichtet, wobei jeder Lehrer verschiedene Altersstufen in seiner Klasse hatte. 1790 wurden 241 Knaben und 256 Mädchen von einem Knaben-, einem Mädchenschulmeister und je einem Provisor sowie von zwei Gemeinschaftsprovisoren für die Jüngsten unterrichtet. Bei mehreren Visitationen wurde damals der Schule ein recht gutes Zeugnis ausgestellt. Evangelische Pfarrkirche, Staffelhalle um 1400 unter Verwendung älterer Bauteile. Nur der netzrippengewölbte Chor von 1453 nicht vom Brand 1690 beschädigt. Sockel des Westturms aus dem 12./13. Jahrhundert. Barocke Innenausstattung. Unter den Epitaphen im Chor das des Konrad Widerholt (gest. 1667). Jetzt 5 Kirchengemeinden mit 7 Pfarreien, nämlich Martinskirche (3 Pfarreien), Auferstehungskirche (1972 erbaut), Christuskirche (1909), Kreuzkirche (1956) und Thomaskirche (1967). Katholische Pfarreien zum Hl. Ulrich (seit 1910) und Maria Königin (seit 1967). Das Frauenkloster St. Johann d. Täufer, 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Herzöge von Teck gestiftet, gehörte seit 1449 zum Dominikanerorden und unter die Aufsicht des Esslinger Priors. 1478 dort strengere Klosterzucht eingeführt, was 1487/88 zu Auseinandersetzungen zwischen Graf Eberhard d. Jungen und Graf Eberhard im Bart führte. Klosteraufhebung durch Herzog Christoph. Der Klosterhof bis 1806 Meierei. Spital zum Hl. Geist seit 1360 bezeugt.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1315
Jüdische Gemeinde: Eine erste jüdische Gemeinde fiel – wohl im Januar 1349 – einem Pogrom zum Opfer, bei dem auch die bereits 1329 belegte Synagoge zerstört wurde. Angehörige einer zweiten Gemeinde, auf die möglichweise der Name Heidenschaft für das südöstliche Stadtviertel zurückgeht, mussten Kirchheim Ende des 15. Jahrhunderts verlassen.

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