Grünsfeld - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0700 [im 8. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt liegt östlich der Einmündung des Grünbachs in den Wittigbach, teils auf dem Schwemmfächer, teils auf dem anschließenden Hang. Die ursprünglich kreisförmig angelegte Siedlung, ohne eigendichen Marktplatz, hat heute Ausbauten unter anderem im Norden im Gewann »Homberg« (1950/60), Nordwesten im Gewann »Klinge-Linke Seite« (1960/72) und Südosten im Gewann »Egelsee«. Einige Industriebetriebe ließen sich südöstlich entlang der L 511 im Gewerbegebiet »Großer Garten« (seit 1950) und der К 2811 westlich im Gewann »Brückle« (seit 1974) nieder.
Historische Namensformen:
  • Grunefelden 0700 [im 8. Jahrhundert]
  • Grunfeld 0700 [im 8. Jahrhundert]
  • Grumfeld 1228
Geschichte: 8. Jahrhundert (Кор. 12. Jahrhundert) Grunefelden und Grunfeld, 1228 Grumfeld. Merowingerzeitliche Ausbausiedlung vermutlich von Gerlachsheim her. Besitz der wohl schon mit der Erstnennung mit einer Schenkung an Fulda bezeugten Adelsfamilie von Zimmern. Die Herrschaftsrechte kamen über eine Erbtochter 1213 an die Grafen von Rieneck, Grünsfeld wurde nacheinander Residenz mehrerer Rienecker Teillinien. Außerdem waren in Grünsfeld mehrere Ritterfamilien, unter anderem die Hund und die Pfahl ansässig, die aus der Ministerialität der Herren von Zimmern hervorgegangen und Vasallen der benachbarten Grafengeschlechter geworden sind. Die Burg in der malerischen Ostecke der Stadtbefestigung auf steilabfallendem Kalkfelsen. Erhalten nur ein langgestreckter Bau mit Resten von Buckelquadern und gotischen Staffelgiebel. Unterhalb das Fachwerkgebäude der Kellerei. Unter ihr und wohl an der Stelle des Dorfes die vermutlich um 1320/30 privilegierte Stadt mit etwa kreisförmiger Ummauerung, Befestigung nach 1861 fast ganz abgetragen, erhalten Fachwerkrathaus von 1579/1620. Stadt und Herrschaft waren im Spätmittelalter zeitweilig an Brandenburg und an die Grafen von Wertheim verpfändet. Letztere, um 1410 Inhaber der Hälfte der Stadt, sollten auch das Erbe der Rienecker bei ihrem Aussterben antreten, tatsächlich übernahmen aber die Landgrafen von Leuchtenberg die Herrschaft und sicherten sie 1502 durch Lehensauftrag ans Hochstift Würzburg. Nachdem 1525 der Kaiser den Blutbann verliehen hatte, verzichtete 1592 Kurmainz auf die bis dahin mit Tauberbischofsheim verbundene Zenthoheit. Würzburg konnte nach 1638 den Heimfall durchsetzen. Grünsfeld wurde würzburgisches Amt, kam 1803 an das Fürstentum Salm, 1806 unter badische Souveränität. Bis 1864 Bezirksamt Gerlachsheim, dann Tauberbischofsheim. Stadtbrände 1632 und 1861, Pestepidemie 1607, die fast die Hälfte der Einwohner hinwegraffte.
Ersterwähnung als Stadt: 1320 [1320/30]

Name: Burg Grünsfeld
Datum der Ersterwähnung: 1213 [um 1213]

Ersterwähnung: 1225
Kirche und Schule: Die Pfarrei ab 1225 nachweisbar, unter dem Patronat der Ortsherren. Mitte 16. Jahrhundert evangelisch, seit 1570/88 rekatholisiert. Zum Sprengel gehören Grünsfeldhausen und Paimar, ursprünglich auch Zimmern und Krensheim. Die Pfarrkirche St. Petrus und Paulus hat gotischen, vor 1488 netzgewölbten Chor und gotischen Chorseitenturm mit Helm von 1858/62, das Langhaus von 1659, barocke Ausstattung und zahlreiche Grabmäler der Rienecker - darunter das der Dorothea von Rieneck (gestorben 1503), von T. Riemenschneider - sowie der Leuchtenberger. 1966/68 Kirchenerweiterung durch neues Schiff nach Norden, so daß im wesentlichen eine Winkelhakenkirche entstand. Evangelische Filialkirchengemeinde von Lauda. Gottesdienstsaal im katholischen Pfarrhaus.
Patrozinium: St. Petrus und Paulus
Ersterwähnung: 1488 [vor 1488]
Jüdische Gemeinde: 1218 — 1298 Juden in Grünsfeld, dann Opfer der Verfolgung, 1576 Ausweisung der im 16. Jahrhundert erneut Zugezogenen. Ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder Juden, Synagoge 1931 durch Brandunglück zerstört. Im März 1938 Gemeinde aufgelöst.

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