Brucken - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Liegt auf Gemarkung: Unterlenningen
Ersterwähnung: 1137 [1137/38]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Teckberg war in der Bronze- und Hallstattzeit stark besiedelt, daher findet sich nordöstlich des Orts ein Grabhügel. Der Ortsname kommt von der Lauterbrücke, die den Weg von Erkenbrechtsweiler mit der Römerstraße zwischen Kirchheim und Gutenberg verband. Nach der Brücke benannten sich auch die Herren von »Bruggon«, deren Eintrag in der Zwiefalter Chronik 1137/38 die erste urkundliche Erwähnung Bruckens darstellt. Die Bebauung konzentrierte sich um den Bereich der Brücke und zog sich bis zur Kreuzung mit der Straße nach Kirchheim hin. Wenige Gebäude standen entlang der Kirchheimer Straße. Bis zum 30-jährigen Krieg standen in Brucken 43 Gebäude, im Jahr 1655 nur noch 20 Häuser. Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Brucken 69 Wohnhäuser und Nebengebäude. Das 1683 nachgewiesene Rathaus wurde 1794 durch einen Neubau an der Kirchheimer Straße ersetzt.
Historische Namensformen:
  • Bruggon 1123 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]
Geschichte: Brucken gehörte zum Herrschaftsbereich der Herzöge von Teck und kam 1387 an die Grafen von Württemberg und damit zum Amt Kirchheim. Die Grundherrschaft über Brucken lag im 12. Jahrhundert in den Händen der Herren von »Bruggon«. Sie waren Dienstmannen der Herzöge von Teck und tauchen 1296 letztmals urkundlich auf. Weitere weltliche Grundherren im 14. und 15. Jahrhundert waren die Herren von Sperberseck, die Schweler von Owen, die Herren von Neidlingen, die Völkwin von Hedingen aus Bissingen, die Schilling von Cannstatt (1437-1610), die Familie Speth und die Zillenhart. Die Besitzer der Diepoldsburg, die Schwenzlin von Hofen seit 1406 und die Truchsessen von Bichishausen von 1424 bis 1470, besaßen ebenfalls Güter in Brucken. Das Kloster Kirchheim und der Armenkasten Owen stellten die geistlichen Grundherren. Aus den Zelgen Im Bihel, Im vorderen Bihel und Bei der Mühle hatten die Bewohner den Zehnt zu entrichten. Die Gemeinde wurde seit 1475 durch einen Schultheißen, Heimbürgen (das sind Gemeinderechner) und Geschworene verwaltet, gehörte aber zum Gericht des Oberlenninger Stabs. Erst 1825 wurde ein eigener Gemeinderat gewählt. Das Ortssiegel zeigte ein Lamm mit Kreuzfahne, das wohl auf das Kloster Kirchheim zurückging. 1939 wurde die Gemeinde Brucken mit Unterlenningen vereinigt.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1544 lebten in Brucken 125 Einwohner, nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 nur noch 45 Bürger. Bis 1655 hatte sich die Einwohnerschaft auf 19 Personen verringert. Nach 1700 wuchs die Bevölkerung schnell und bestand 1803 aus 345 Einwohnern. Der Stand des Vermögens in Brucken entsprach 1544 etwa dem Verhältnis in Unterlenningen: 10 Prozent besaßen unter 20 Gulden, 23 Prozent bis zu 100 Gulden, 60 Prozent bis 500 Gulden und 7 Prozent bis 1000 Gulden. 2/3 der Bevölkerung war nicht unvermögend. Ihren Lebensunterhalt verdienten die Einwohner hauptsächlich mit der Landwirtschaft. Neben Getreide und Obst wurde Wein angebaut, die Kelter wird 1484 erwähnt. Auch die Wasserkraft der Lauter wurde genutzt, den Zins aus der Mühle Brucken bezog die Familie Speth. Handwerker gab es wenige im Ort, dagegen vergleichsweise viele Brenner und Kleinhändler, die Obst und Obstbrand verkauften. Entlang der Kirchheimer Straße wurden zwei Schildwirtschaften betrieben.

Ersterwähnung: 1446
Kirche und Schule: Brucken besaß 1446 eine Stefanskapelle, die schon vor der Reformation aufgegeben wurde. Sie ist wohl als Filial der Pfarrei Oberlenningen anzusehen. Nach der Aufgabe der Kapelle besuchten die Einwohner die Pfarrkirche in Oberlenningen. Seit dem 17. Jahrhundert bevorzugten die Bruckener wegen der räumlichen Nähe die Kirche in Owen. Ein eigenes Kirchengebäude als Filial der Kirche in Owen konnte die Gemeinde erst 1930 bauen. Bruckener Kinder besuchten vor 1684 den Schulunterricht in Owen oder Unterlenningen. Erst danach ist ein Schulmeister in Brucken nachweisbar. 1794 wurde ein Raum im Rathaus als Schulstube eingerichtet, vorher fand der Unterricht im Hause des Schulmeisters statt. Die 1930 erbaute Kapelle ist seit 1952 Filial von Unterlenningen. Katholisch zu Oberlenningen.
Patrozinium: St. Stefan
Ersterwähnung: 1446
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