Adelsheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0750 [750/802]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die ursprünglich ummauerte Altstadt, eine gitterförmige, annähernd rechteckige Anlage bei der grundherrschaftlichen Tiefburg, liegt unmittelbar oberhalb der Einmündung der Kirnau in die Seckach auf dem breiten Talboden. Frühe Stadterweiterungen dehnen sich im Seckachtal südlich der Kirnau und im Norden der Altstadt bis an den Fuß des Eckenbergs aus. Geschlossenes Neubaugebiet mit einer kleinen Trabantenstadt auf dem südlichen Eckenberg und bevorzugten Villenstandorten am Süd-Hang des Eckenbergs. Weitere neue Wohngebiete im Osten am Hang des Heidelbergs sowie westlich des Seckachtals. Mit Gewerbe und Industrie durchsetzte Neubaubereiche im Norden und Süden im Seckachtal.
Historische Namensformen:
  • Adaloltesheim 0779
Geschichte: 750/802, 779 Adaloltesheim, von Personenname. Die Siedlung bereits für die Merowingerzeit durch Reihengräberfunde im Südost bezeugt. 779 Fulda durch Graf Kunibert beschenkt. Um 1200 in der Hand der Herren von Krautheim und von Dürn. Von 1273 an Vögte von Adelsheim genannt, diese sehr wahrscheinlich aus der Ministerialität der von Dürn hervorgegangen. Adelsheim selbst war Allod der Familie, bis die Brüder von Adelsheim 1347 nach einer Fehde mit dem Bistum Würzburg den Ort dem Bischof zu Lehen auftragen mussten. Schon vor diesem Jahr liegen die Ansätze zur Stadtbildung im Anschluss an die alte Wasserburg zwischen Kirnau und Seckach. Das vorausgehende Dorf lag wohl weiter westlich im Bereich der Jakobskirche. Die älteste Stadtanlage noch im 14. Jahrhundert nach Westen und Norden erweitert. Etwa quadratischer Bering mit unregelmäßiger Straßenaufteilung. Adelsheim, an der Straße von Mosbach nach Würzburg, erhielt 1374 ein förmliches Stadtrechtsprivileg durch Karl IV. Zwei Jahrmärkte 1544 bestätigt. Die Stadt wurde in einem ungeteilten Kondominat durch die Ritterfamilie beherrscht. Diese baute in der Stadt 1504 das Oberschloss mit Renaissanceerker und -portal, 1575 das im 19. Jarhundert abgebrochene Unterschloss, 1606 das Schlösschen, später Sitz des Bezirksamts. Die einstige Wasserburg wurde 1734/38 durch J. J. Rischer umgestaltet, seither geschlossener Barockbau unter Walmdach, von der einstigen Burg zwei Rundtürme mitverwendet. Die Stadt erhielt 1719 ein Fachwerk-Rathaus. Adelsheim gehörte zur mainzischen Zent Osterburken, steuerte aber zum Odenwälder Ritterkanton, dessen Vorort sie im 17. Jahrhundert vorübergehend war. Daher stritten sich 1805 Württemberg und Leiningen um die Mediatisierung, 1806 diese aber Baden zugesprochen. Adelsheim kam nach Übergangslösungen zum Amt Osterburken, dessen Sitz 1828 nach Adelsheim verlegt wurde. Das 1935 verlorene Stadtrecht 1938 wiederverliehen. 1936 das Bezirksamt mit Buchen vereinigt. 1925 die eigenen Gemarkungen Hergenstadt und Wemmershof aufgehoben.
Ersterwähnung als Stadt: 1374

Name: Wasserburg Adelsheim. Oberschloss Adelsheim. Unterschloss Adelsheim. Schlösschen Adelsheim.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1489
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche blieb lange außerhalb der Stadt. Unter St. Jakob hat man die Fundamente eines romanischen Chores festgestellt. Als Patronatsherren im 14. Jahrhundert die Mönch von Rosenberg als würzburgische Lehnsleute genannt. 1489 wurde die Kirche unter Verwendung älterer Teile in Chor und Triumphbogen neuerrichtet und erhielt als Anbau die Grabkapelle für die Ortsherren. Ausstattung mit zahlreichen Grabdenkmälern, heute Friedhofskirche. Die lutherische Reformation erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts eingeführt. 1766 die einfache Pfarrkirche in der Stadt errichtet. Ab 1701 bestand, da die Herren von Adelsheim das Bekenntnis wechselten, im Unterschloss auch reformierter Gottesdienst. Die Bürgerschaft blieb größtenteils lutherisch. Zur evangelischen Pfarrei zählen heute Osterburken, Hemsbach und Zimmern. Die Katholiken erhielten 1862 eine Pfarrkuratie, 1902 Pfarrei. 1879 eigene Kirche St. Jakob der Ältere gegenüber der Totenkirche. 1956 Kirchenneubau Maria Königin mit freistehendem Turm. Filiale ist Zimmern. Als Diasporaorte werden mitversehen Leibenstadt, Unterkessach, Korb, Ruchsen und Sennfeld.
Patrozinium: St. Jakob
Ersterwähnung: 1489
Jüdische Gemeinde: Seit 1338 Juden in Adelsheim nachweisbar. Sie hatten verschiedene Gottesdiensträume. Synagoge von 1889, 1938 zerstört.

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