Bad Herrenalb - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1149 [um 1149]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Kern der Stadt mit Überresten der mittelalterlichen Klosteranlage liegt in geschützter Muldenlage, umgeben von steilen Waldhängen an der Einmün­dung des Gaistals in das Albtal. Im Albtal unterhalb dieses historischen Zentrums liegt die eigentliche Stadt mit Hotels und Pensionen überwiegend aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg sowie Geschäften und den Kuranlagen. Talabwärts der Kuranlagen moderne Stadtgestaltung mit neuen Hotel-, Geschäfts- sowie Wohnbauten, erweitert durch das neue Thermalbad im Norden der Stadt auf dem breiten Talboden der Alb. Nördlich des Thermalbads bei der Einmündung des Bernbachtals individuell gestaltetes Neu­baugebiet. Ältere Ortserweiterungen im Süden am linken Hang des Albtals und im Gaistal. In letzterem Siedlungsverdichtung und -ausweitung durch Neubauten. Geschlossene Neu­baubereiche mit Ein- und Mehrfamilienhäusern, darunter ein Neubaukomplex mit Wohnhochhäusern, überziehen im Оsten die nach Westen blickenden Hänge. Im Westen etwas abseits der Stadt entstand in einem steil eingeschnittenen Seitentälchen ein Neubau­komplex mit Wohnhochhäusern und Wohnblöcken.
Historische Namensformen:
  • Alba 1149 [um 1149]
  • Alba Dominorum
Geschichte: Um 1149 Alba, nach dem Fluß benannt, später das Kloster zur Unterscheidung von Frauenalb als Alba Domino­rum, Herrenalb, bezeichnet. Am Anfang der Siedlung stand die Klostergründung durch Berthold von Eberstein und seine Gemahlin Uta. Das Zisterzienserkloster, vom elsässischen Mutterkloster Neuburg bei Hagenau mit einem Konvent beschickt, erhielt zur Grundausstattung die unmittelbare Umgebung, etwa den Bereich der alten Gemar­kungen Herrenalb und Bernbach umfassend, dazu Besitz in Ottersweier (Landkreis Rastatt), bald auch in der benachbarten Rheinebene, im Südteil des Kraichgaus und am Nordrand des Schwarzwaldes. Hauptwohltäter des Klosters waren die Grafen von Eberstein. Sie üb­ten zunächst den Klosterschirm aus, bis nach einem Streit von 1275 bald die Mark­grafen von Baden (1288 bezeugt) nachrücken konnten. 1338 gab Kaiser Ludwig der Bayer den Klosterschutz an den Grafen von Württemberg, der seine Rechte gegenüber Baden 1341 durchsetzen konnte. Unter Berufung auf die Freiheit der Schirmherrnwahl kündigte Herrenalb 1496 gegenüber Württemberg den Klosterschirm und wandte sich wieder den Markgrafen zu. Ein anschließender Vertrag setzte 1497 einen Kompromiß fest. Das Kloster selbst und seine wichtigen Pflegeämter in Derdingen, in Merklingen und in Vai­hingen blieben unter württembergischer Oberherrschaft, während die Pflegen Malsch und Langen­steinbach zu Baden kamen. 1525 durch die markgräflichen Bauern geplündert, wurde Herrenalb 1535 von Herzog Ulrich der Reformation unterworfen, der Abt konnte jedoch 1548-1555 nochmals regieren. Danach war Herrenalb wieder evangelisch. Württemberg richtete eine aller­dings schon 1595 wieder aufgehobene Klosterschule ein. Nachdem 1629 die Rekatholisierung Herrenalbs verfügt worden war, fiel es 1643 einer gründlichen Zerstö­rung durch die Weimaraner anheim. Von der Klosteranlage blieben nur geringe Reste erhalten. Der katholische Abt kehrte noch einmal zurück, mußte Herrenalb jedoch 1648 endgültig räumen. Bis 1808 bestand ein württembergisches Klosteramt, seither gehörte Herrenalb zum Oberamt Neu­enbürg, seit 1938 zum Landkreis Calw. Erst 1791 wurde es zu einer bürgerlichen Gemeinde erhoben und die hauptsächlich seit dem 30 Jährigen Krieg auf der Gemarkung entstandenen Wohnplätze hinzugeschlagen.
Ersterwähnung als Stadt: 1887
Wirtschaft und Bevölkerung: Nachdem bereits 1839 ein Wochenmarkt verliehen war, erlangte Herrenalb 1887 Stadtrechte. Der Badebetrieb hatte 1840 mit einer Kaltwasserheilan­stalt begonnen, 1913 baute die Gemeinde Kurhaus und Sanatorium.

Ersterwähnung: 1149 [um 1149]
Kirche und Schule: Die Kloster­kirche, wie alle Zisterzienserkirchen der Muttergottes geweiht, war eine langge­streckte, querschifflose Basilika mit vorgelagertem Paradies. Die Zerstörungen des 30 Jährigen Kriegs haben nur die Außenwände des Paradieses und der spätgotische Chor überstan­den. Im netzgewölbten Chor von 1428 das Tumbengrab des Markgrafen Bernhard von Baden (gestorben 1431) mit reicher Dekoration in einer Bogennische zwischen Haupt- und Ne­benaltar. An den Chor anschließend ein barockes Langhaus von 1739 mit Westturm, heute evangelische Pfarrkirche. Die Pfarrei 1738 errichtet, vorher war Loffenau zuständig. Die 1904 erbaute neuromanische katholische Kirche, zunächst von Schielberg (vergleiche Gemeinde Marxzell, Landkreis Karlsruhe), also von der Erzdiözese Freiburg aus, pastoriert. 1968 Errichtung der ei­genen Pfarrei St. Bernhard, zugehörig Bernbach, Dobel, Loffenau, Neusatz sowie Ro­tensol.
Patrozinium: St. Maria / St. Bernhard
Ersterwähnung: 1149 [um 1149]

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