Süßen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1071 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das große, in den letzten Jahrzehnten durch die Industrialisierung stark angewachsene Dorf entstand 1933 durch Zusammenschluss der beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Groß- und Kleinsüßen, die im mittleren Filstal zu beiden Seiten des Flusses liegen. Die neuen Wohnbezirke aus Ein- und Zweifamilienhäusern umgeben den Ort im Nordosten (Landsiedlung, Diözesansiedlung, »Wiesgärten«, 1952/65), Osten (»Auen« 1955), Südosten und Süden (Obere und Untere »Hornwiesen« 1955/65) sowie im Westen (»Stiegelwiesen« 1960/70) und Südwesten (»Schlater Straße – Teckstraße« ab 1970). Die Industrie siedelte sich seit 1950 im Nordosten, Osten, Südosten und Südwesten des Ortes nahe der Eisenbahnanlagen bzw. in der Talaue an.
Historische Namensformen:
  • Siezun 1071 [Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert]
  • Siezon 1241
  • Siezzen 1267
  • Minnern Siessen 1280
Geschichte: 1071 (Kopialüberlieferung 12. Jahrhundert) Siezun, 1241 Siezon, 1267 Siezzen, 1280 Minnern Siessen (von Sioza = Weideplatz im Wald), vielleicht in der älteren Ausbauperiode des 7./8. Jahrhunderts entstanden. Die Gemeinde entstand 1933 durch Zusammenlegung der beiden Gemeinden Groß- (links der Fils) und Kleinsüßen (rechts der Fils). Die 1241-1372 vorkommende Niederadelsfamilie von Süßen gehörte zur spitzenbergisch-helfensteinischen Ministerialität; ihre Burg könnte auf dem Birkholz gestanden haben. Geringen Besitz in Süßen hatte 1071 Kloster Lorsch. Beide Süßen waren im 13. Jahrhundert spitzenbergisch-helfensteinisch, in beiden erlangten wohl im frühen 14. Jahrhundert die von Rechberg Anteil an der Herrschaft. Der helfensteinische Anteil an Großsüßen wurde 1396 an Ulm verkauft, das 1456 und 1500 Besitz der von Zillenhart und 1515 von den von Rechberg Besitz und Gerichtsrechte erwarb. Spitzenbergischer Besitz in Kleinsüßen kam 1280, von Helfenstein zu Lehen gehender Besitz der von Rammingen 1290 an das Spital zu Gmünd. Die von Rechberg und Gmünd teilten sich 1493 in die Ortsherrschaft. Nach Erlöschen der Linie Rechberg-Ramsberg 1529 kam deren Besitz durch Erbschaft über die von Pappenheim vor 1553 an die von Bubenhofen, die 1575 den spitalischen Ortsteil kauften. Großsüßen fiel mit Ulm, Kleinsüßen 1806 an Bayern, beide 1810 an Württemberg und waren bis 1938 beim Oberamt Geislingen. 1449 und 1707 brannte Großsüßen jeweils fast ganz ab. In Großsüßen geboren: Johann Georg Fischer, 1816-1897, Dichter.

Name: Burg Süßen.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1267
Kirche und Schule: Den Kirchensatz der Kirche St. Ulrich (so 1515) in Großsüßen schenkten 1267 die Grafen von Spitzenberg dem Kloster Adelberg, dem die Kirche 1346 inkorporiert wurde. Durch die Reformation kam er an Württemberg, das ihn 1607 an Ulm verkaufte; dieses hatte seit 1531 die neue Lehre eingeführt. Evangelische Pfarrkirche, ein spätgotischer Saalbau um 1480, nach dem Brand von 1707 erneuert. Chor alt, Westturm alt mit Achteckobergeschoss des 18. Jahrhunderts Reiche Barockkanzel. Steinerner Ölberg (um 1520) an der äußeren Turmnordwand. Die Marienkapelle in Kleinsüßen war 1464 Filialkirche von Hürbelsbach (Gemeinde Donzdorf); auf sie wurden 1493 die Hürbelsbacher Pfarrechte übertragen. Das Patronatsrecht erhielt Kloster Anhausen (wie bei der Mutterkirche). Durch die Reformation fiel es an Württemberg, kam dann an Gmünd, das es 1575 an die von Bubenhofen verkaufte. Katholische Pfarrkirche St. Maria von 1929. Erhalten ist die alte Pfarrkirche St. Maria, vor 1464 als Kapelle erbaut. Sie ist einschiffig, mit wenig eingezogenem dreiseitig geschlossenem Chor. Spätgotisches Vesperbild um 1500. Bronzenes Vortragekreuz 12. Jahrhundert, wohl oberschwäbische Arbeit.
Patrozinium: St. Ulrich
Ersterwähnung: 1515

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