Nussdorf - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der zwischen Kreuz- und Strudelbach auf der Hochfläche gelegene Ort wurde im April 1945 durch Kriegseinwirkungen zu drei Vierteln zerstört, besonders im Westen. Im Anschluss an den Wiederaufbau des Ortskerns nach dem Zweiten Weltkrieg mit landwirtschaftlichen Betrieben sowie Ein- und Zweifamilienhäusern folgte die Errichtung weiterer Wohnsiedlungen im Westen (»Hinter der Schießmauer« 1959), Norden (»Unter den Gärten« 1962, »In den Gärten« 1968, »Westlich der Auricher Straße« 1968, »Steinäcker« 1973) und Osten (»Hinter dem Zaun« 1975). Der Bebauungsplan für das Industriegebiet »Westlich der Kreisstraße 495« geht auf 1968/69 zurück.
Historische Namensformen:
  • Nussdorff in Entzgowe in comitatu Ingerssheim 1100 [um]
  • Nuzdorf 1279
Geschichte: Um 1100 Nussdorff in Entzgowe in comitatu Ingerssheim, 1279 Nuzdorf. Bestattungen der Reihengräberzeit am nordöstlichen und vielleicht auch am südwestlichen Rand von Nussdorf. Kloster Hirsau erhielt um 1100 Schenkungen durch den im 12. Jahrhundert mehrfach genannten Ortsadel. 1283 erwarb Kloster Maulbronn Güter der von Roßwag. Der sonstige Besitz dieses Adelsgeschlechts gelangte in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts an die von Remchingen. Die Hoheitsrechte der Vaihinger Grafen gingen Mitte des 14. Jahrhunderts an Württemberg über, das von den von Remchingen 1392 noch ein Sechstel des Dorfes kaufte. Seit 1468 fassten mit dem Erwerb von Gütern der Truchsessen von Höfingen die von Reischach in Nussdorf Fuß. Sie erlangten 1639 zu ihrem Eigenbesitz noch ein Drittel des Orts als württembergisches Mannlehen, außerdem die niedere Gerichtsbarkeit über den größeren Teil des Dorfes. Der zum Ritterkanton am Neckar und Schwarzwald gehörende Reischachsche Ortsteil kam 1806 unter württembergischer Landeshoheit und wurde wie zuvor schon der altwürttembergische Ortsteil Bestandteil des Oberamtes Vaihingen. Das vom 7.-19. April 1945 von deutschen Truppen gegen die Franzosen verteidigte Dorf wurde zu 75% zerstört (von 447 Gebäuden 309 total vernichtet). 20 Einwohner verloren ihr Leben. Das aus dem 15./16. Jh. stammende, 1879 neu erbaute Reischachsche Schloss überstand im wesentlichen unversehrt die Kampfhandlungen.

Name: Schloss Nussdorf.
Datum der Ersterwähnung: 1400 [15./16. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1165
Kirche und Schule: Die seit 1165 im Besitz des Klosters Hirsau befindliche Martinskirche wurde 1397 dem Kloster inkorporiert. Sie brannte 1945 völlig aus und wurde nicht wiederhergestellt. Nur der hohe Kirchturm – Martinsturm – ist heute noch erhalten. Die frühere Friedhofs- und jetzige Pfarrkirche zum Hl. Kreuz wurde in spätgotischer Bauweise 1482 durch Meister Peter von Koblenz erbaut. Sie besitzt eine Fülle von Wand- und Deckenmalereien aus der Erbauungszeit. 1945 wurde die Kirche teilweise vom Feuer zerstört. Der Chor mit den Gewölbemalereien blieb unbeschädigt. Wiederinstandsetzung um 1950. Grabsteine der Herren von Reischach aus dem 16. Jahrhundert. Katholiken nach Eberdingen-Nussdorf eingepfarrt.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1165

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