Hemmingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0800 [9. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einer Bachmulde der Hochfläche säumen Wohngebiete der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg den alten Dorfkern mit seinem nahezu quadratischen Grundriss im Westen (»Betteläcker« 1948/52, nördlich Seestraße 1962/64, Bahnhofstraße, Ludwig-Speidel-Straße 1970/72, Hochhäuser), Norden (»Schauchert« 1962/76, u.a. Hochhäuser), Osten (»Kelteräcker« 1970/72, u.a. Hochhäuser), Süden (Neue Schöckinger Straße 1968/70), Südwesten (»Stöckle« 1971/75) bzw. Südosten (Wohnpark Schlossgut 1971/76, Hochhäuser). Gewerbegebiete befinden sich im Nordosten (»Schlosshalde« 1963, »Zu Berg« 1964) und im Osten (südlich Münchinger Straße 1970, Saarstraße 1974).
Geschichte: 9. Jahrhundert bereits Hemmingen (Personenname). Frühe Siedlung. Adelsnekropole des 5./6. Jahrhunderts im Westen des Neubaugebiets nördlich der Bahn, Reihengräberfeld im Norden von Hemmingen, im Westen kleine Gräbergruppe. In karolingischer Zeit hatte hier Kloster Weißenburg ansehnlichen Besitz, so auch den Herrenhof, 1279-1472 Kloster Bebenhausen Güter. Seit dem 14. Jahrhundert war das Dorf geteilt, die eine Hälfte hatte Württemberg an sich gebracht, die andere Hälfte hatte der von 1331-1444 bezeugte Ortsadel als württembergisches Lehen inne. Rechtsnachfolger des Ortsadels waren die von Nippenburg, nach deren Aussterben Württemberg das Lehen einzog. 1650 verlieh Herzog Eberhard III. Hemmingen unter Vorbehalt der hohen und forstlichen Obrigkeit an den Geheimen Regimentsrat Johann Konrad von Varnbüler, den erfolgreichen württembergischen Unterhändler bei den Westfälischen Friedensverhandlungen. Die Familie von Varnbüler blieb bis zur Gegenwart im Besitz von Schloss und Gut. Das Alte Schloss, ursprünglich Steinhaus, brannte 1590/91 teilweise ab, wurde 1722 umgestaltet und mit Westanbau versehen. Der Neue Bau, südwestlich davon, 1542 unter Ludwig von Nippenburg erstellt, wurde 1709ff. erweitert (Unteres Schlösschen). 1852 wurden die Gebäude völlig verändert und z.T. abgebrochen. Hemmingen war bis Anfang des 19. Jahrhunderts Bestandteil des Amts, sodann im 19./20. Jahrundert des Oberamtes (Landkreises) Leonberg. In Hemmingen ist geboren: Karl Freiherr Varnbüler von und zu Hemmingen (1809-1889), württembergischer Außenminister.

Name: Alte Schloss Hemmingen. Unteres Schlösschen Hemmingen.
Datum der Ersterwähnung: 1300 [14. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 0800 [9. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Die »basilica« des 9. Jahrhunderts, die spätere Laurentiuskirche, gehörte dem Kloster Weißenburg. Seit dem 14. Jahrhundert war das Patronatsrecht wie die Ortsherrschaft zwischen Württemberg und dem Ortsadel bzw. den von Nippenburg geteilt. Das 1399 erwähnte Kloster der Willigen Armen ging im 16. Jahrhundert ein. Der Einführung der Reformation versuchten sich die katholisch gebliebenen Nippenburger zu widersetzen. Ihnen wurde deshalb katholischer Privatgottesdienst im Schloss reserviert sowie Messe und Taufe in der Kirche. Die heutige evangelische Pfarrkirche: eine frühgotische Westturmanlage um 1300, Chor kreuzrippengewölbt, Schiff 1582 und 1785 erweitert. Stark restaurierte spätgotische Wand- und Deckenmalerei. Grabdenkmäler der von Hemmingen, von Nippenburg und von Varnbüler 15.-18. Jahrhundert. Katholische Kirche 1955 erbaut, zur Pfarrei Münchingen gehörig.
Patrozinium: Hl. Laurentius
Ersterwähnung: 1300 [um]

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