Cron, Heinrich 

Geburtsdatum/-ort: 10.04.1858;  Karlsruhe
Sterbedatum/-ort: 04.08.1940; München
Beruf/Funktion:
  • Direktor des Landesgewerbeamts
Kurzbiografie: 1877 Abitur
1877-1882 Jurastudium und Promotion
1882 Rechtspraktikant im Badischen Staatsdienst
1886 Referendar
1890-1905 Amtmann in fünf Badischen Bezirksämtern
1905-1914 Direktor des Landesgewerbeamtes
1914 Kriegsdienst
1915-1918 Überwachung der Obst- und Gemüseversorgung in Baden
1918-1923 Direktor des Landesgewerbeamtes
1923 Pensionierung
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Verheiratet: 1892 Ida Luise Else, geb. Svoboda
Eltern: Vater: Paul Eduard Cron, Großherzoglich Badischer Rechnungsrat
Mutter: Julia Emilie, geb. Stößer
GND-ID: GND/1012181650

Biografie: Frank Haverkamp (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 1 (1982), 90-91

Cron entstammte einer alten badischen, schon lange in Karlsruhe ansässigen Beamtenfamilie. An diese Tradition anknüpfend begann er nach dem Besuch des Gymnasiums in Karlsruhe und Weissenburg (Elsaß), 1877 mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Seine Studienzeit führte ihn nach Freiburg, Leipzig, Berlin, Straßburg und Heidelberg, wo er sein Studium 1882 mit der Promotion abschloß. Cron trat dann direkt in den Badischen Staatsdienst und erhielt im Januar 1894 seine feste Anstellung.
Sein beruflicher Werdegang war zunächst der typische eines höheren Verwaltungsbeamten. Nach der Ernennung zum Referendär 1886, trat er ab 6. Juli 1890 als Amtmann in die Leitung verschiedener Bezirksämter ein. Der ersten Station, Konstanz, folgte 1892 Bruchsal und schon 1894 wechselte er nach Wiesloch, wo er als Oberamtmann auch den Amtsvorstand übernahm. In der gleichen Position wurde Cron 1899 nach Waldkirch und 1902 nach Villingen gerufen.
Größere Aufgaben wurden Cron im Zuge der Neuorganisation der Landesgewerbehalle in Karlsruhe übertragen. Die alte Landesgewerbehalle war vierzig Jahre von einem Techniker geleitet worden. Bedingt durch die Reorganisation und Umwandlung in das Landesgewerbeamt als Behörde für die Belange der Gewerbeförderung und des gewerblichen Unterrichtswesens, sollte nunmehr ein erfahrener Verwaltungsjurist die Leitung der neuen Zentralbehörde übernehmen. Zu dieser Aufgabe wurde Cron am 4.5.1905 als Direktor des Landesgewerbeamtes berufen. Unter seiner Leitung änderte die Behörde ihren Charakter, die technisch, wissenschaftliche Prägung ging zurück, dafür wurde das organisatorisch, rechtliche Moment stärker in den Vordergrund gestellt. Cron entsprach damit den Bedürfnissen der Zeit, die durch die gesetzliche Neuregelung des gesamten Handwerkswesens in Deutschland gegeben waren. Das Ausstellungswesen wurde zudem von ihm neu organisiert und ab 1906 trat unter seiner Leitung der Landesgewerberat, die beratende Vertretung der Gewerbetreibenden des Landes bei der Zentralbehörde, regelmäßig zusammen. Das Landesgewerbeamt konnte sich so zu einer für die gewerbliche Entwicklung des Großherzogtums Baden wichtigen Institution entwickeln.
Kurz nach Kriegsausbruch meldete sich Cron, nunmehr Geheimer Oberregierungs-Rat, freiwillig, um als Hauptmann der Landwehr in Nordfrankreich und Belgien organisatorische Aufgaben zu lösen. Infolge einer schweren Erkrankung an Paratyphus mußte er aber schon nach wenigen Monaten ins Lazarett. Nach seiner Genesung überwachte er ab 1915 die gesamte Obst- und Gemüseversorgung in Baden, blieb aber offiziell Direktor des Landesgewerbeamtes. Nach Kriegsende kehrte er wieder auf seine alte Dienststelle zurück, die er bis zu seiner Pensionierung im Oktober 1923 leitete. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte Cron zurückgezogen als Pensionär in München, wo er auch verstarb.
Nachweis: Bildnachweise: GLAK Bildnissammlung
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