Mayer, Karl 

Geburtsdatum/-ort: 13.09.1837;  Ettlingen
Sterbedatum/-ort: 13.05.1922;  Freiburg i. Br.
Beruf/Funktion:
  • Dompräbendar, Superior der Barmherzigen Schwestern
Kurzbiografie: 1858 Abitur in Freiburg
1858-1861 Theologiestudium in Freiburg
1862 Aug. Priesterweihe
1862-1866 Vikar in der Pfarrseelsorge
1866-1875 Kooperator am Münster Freiburg
1875-1900 Dompräbendar in Freiburg
1880 Domkustos
1885 Superior der Barmherzigen Schwestern
1902 Geistlicher Rat, Päpstlicher Geheimkämmerer
1911 Dr. theol. h. c. der Universität Freiburg i. Br.
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Eltern: Vater: Joseph, Maurer
Mutter: Clara, geb. Vögele
Geschwister: 3
GND-ID: GND/1012286649

Biografie: Wolfgang Hug (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 3 (1990), 184

Mayer verband außergewöhnliche organisatorische Fähigkeiten mit historischem und sozialpolitischem Sachverstand und religiösem Eifer. Er wirkte bei der Gründung des Freiburger Münsterbauvereins mit, schuf 1868 den ersten Lehrlingsverein in Freiburg, leitete 40 Jahre lang die katholische Dienstbotenkongregation und wurde 1885 als Nachfolger von Domkapitular Marmon zunächst ehrenamtlich, 1895 hauptamtlich Superior der Barmherzigen Schwestern (Vinzentinerinnen) in der Erzdiözese. 1896 veröffentlichte er zum 50jährigen Bestehen des Ordens in Freiburg eine Festschrift mit aufschlußreicher Dokumentation. Als Superior trug er zusammen mit der Generaloberin (Mutter Luise bzw. Mutter Ferdinanda) die Verantwortung für die einzigartige Ausweitung der Ordenstätigkeit auf den Gebieten der Krankenpflege und Sozialfürsorge. Rund 170 Krankenhäuser, Schwesternheime, Waisenhäuser, Altenheime und Krankenstationen sind während der Amtszeit von Mayer erbaut, erweitert und betreut worden, darunter das neue Josephskrankenhaus in Freiburg, das Franziskushaus in Karlsruhe, das Josephshaus in Heidelberg als besonders moderne Einrichtungen. Mayers besondere Sorge galt der fachlichen und religiösen Aus- und Weiterbildung der über 1 000 Vinzentiusschwestern in der ihm anvertrauten Kongregation, die 1885 364 Schwestern in 22 Stationen, 1922 1 178 Schwestern und 107 Novizinnen in 191 Stationen umfaßte. Er hielt über 150 Exerzitien, ungezählte Vorträge und Predigten für die Schwestern, verfaßte eine Reihe von Lebensbildern verdienter Persönlichkeiten der Erzdiözese, deren Geistlichkeit ihn als ihren Nestor verehrte. Ihm hat die Theologische Fakultät 1911 die Ehrendoktorwürde verliehen.
Werke: Der Orden der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in der Erzdiözese Freiburg 1846-1896, Freiburg 1896; einige kl. Schriften.
Nachweis: Bildnachweise: Sterbebild in Personalakte, EAF.

Literatur: S. Weber, Mons. K. Mayer in seinem Leben und Wirken, Breisach 1923; Nekrolog in FDA 54, 1926, 23 ff.
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