Donat, Hans von Hugo Wilhelm Bernhard 

Geburtsdatum/-ort: 06.07.1891;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 12.06.1992;  Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Generalleutnant
Kurzbiografie: 1896-1900 Hayersche Vorschule Stuttgart
1900-1903 Karlsgymnasium Stuttgart
1903-1906 Kadettenanstalt Karlsruhe
1906-1911 Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde
1911 Fähnrich im Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Hanau
1914-1916 Adjutant des Stabsoffiziers der Eisenbahn-Truppen zur besonderen Verwendung Nr. 3
1916-1917 Verwendung bei den Eisenbahntruppen in der Türkei
1918 Adjutant im Stabe des Regiments-Kommandeurs der Eisenbahn-Truppen Nr. 2 im Großen Hauptquartier
1919 Bei den Eisenbahntruppen des Armeeoberkommandos Nord (Grenzschutz Ost)
1928-1933 Reichswehrministerium, Transportabteilung, 1932 Major
1936-1938 Kommandeur der Pioniere des VI. Armeekorps, 1937 Oberst
1938-1939 Kommandant des Pionierübungsplatzes Rehagen-Klausdorf-Sperenberg, zugleich Kommandeur des Eisenbahnpionierregiments 68
1939-1941 Höherer Eisenbahnpionierkommandeur der Heeresgruppen Süd und B, dann für die besetzten Westgebiete
1941-1942 Höherer Eisenbahnpionierkommandeur der Heeresgruppe Nord, dann Bevollmächtigter General des Chefs des Transportwesens beim Reichsverkehrsministerium – Zweigstelle Ost (Warschau), 1941 Generalmajor
1942-1945 Kommandeur der Eisenbahnpionierschule Rehagen und Kommandant des Eisenbahnpionierübungsplatzes Rehagen-Klausdorf-Sperenberg, 1944 Generalleutnant
1945 zugleich Eisenbahnpionierinspekteur beim Befehlshaber des Ersatzheeres, dann Führerreserve
1945-1947 amerikanische Kriegsgefangenschaft
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Verheiratet: 05.02.1988, Iven, geb. Prommer (geb. 1916 Deutschpilsen, Ungarn)
Eltern: Hugo Hans Tassilo Benno Eduard von Donat, Oberstleutnant (1847-1927)
Anna Luise Marie, geb. Bruckmann (1864-1958)
Geschwister: 1 Bruder, 1 Schwester
GND-ID: GND/1012376907

Biografie: Gerhard Granier (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 2 (1999), 90-91

Der Vater ließ Donat eine Buchbinderlehre absolvieren, bevor er ihn ins Kadettenkorps gab. Vorliebe zu praktischer Betätigung und zur Technik ließen den Sohn in das zum Garde-Korps gehörende Eisenbahn-Regiment Nr. 3 eintreten. Während des Ersten Weltkrieges war Donat je anderthalb Jahre in Rußland und in der Türkei, sonst in Frankreich eingesetzt. Nicht nur in der Türkei lernte er die Landessprache, sondern verstand auch Siamesisch in Wort und Schrift. Als nach 1919 die Eisenbahntruppe aufgelöst wurde, betätigt Donat sich ein Jahr im Baltikum, anschließend in verschiedenen Zweigen des Pionierwesens, bis er 1938 als Kommandeur des ersten neu aufgestellten Eisenbahnpionierregiments zu seiner alten Truppengattung zurückkehrte. Tatkraft und Fleiß, strenge Dienstauffassung, rasche Auffassungsgabe und Vorbild als Vorgesetzter wurden an ihm ebenso gerühmt wie die Erfindung technischer Neuerungen.
Im Zweiten Weltkrieg bewährte sich besonders Donats Organisationsgabe, auch darin, daß er im Frühling 1941 vor dem Angriff auf die Sowjetunion in Ostpreußen an Ausrüstung und Gerät beschlagnahmte, was er für die Erfüllung seiner Aufgaben brauchte, auf regulärem Wege aber nicht erhielt. Ebenso traf er schon im Spätsommer 1941 auf eigene Faust und gegen bestehende Verbote Vorsorge für Versorgung und Unterbringung seiner Truppen im Winter. Von dem Posten in Warschau wurde er abgelöst, weil seine ungeschminkten Berichte an das Oberkommando des Heeres Anstoß erregten. Das nationalsozialistische Regime lehnte er mit zunehmender Schärfe ab.
In der Gefangenschaft fühlte Donat sich enttäuscht sowohl durch die anhaltende Hitlergläubigkeit seiner Generalskameraden wie durch ihre mangelnde Charakterstärke in den Nöten des Alltags. Das hielt ihn in späteren Jahren nicht davon ab, nach Begründung der Bundesrepublik mit großem Einsatz und Aufwand, schließlich auch mit Erfolg, für die dienstgradgemäße Versorgung der ehemaligen Offiziere zu kämpfen. Zugleich führte er viele Jahre lang den Vorsitz in der Kameradschaft der ehemaligen Eisenbahn-Pioniere.
Quellen: Personalakten und Nachlaß (ca. 500 Bände) im BA-MA Freiburg
Werke: Eisenbahn-Pioniere, in: Deutsches Soldatenjahrbuch 1965, 134-153; 1966, 100-114; 1969, 135-144
Nachweis: Bildnachweise: Paß-Bilder in Personal-Akte bzw. Generalskartei des OKH bzw. Sammlung Krug im BA-MA
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