Hölder, Eberhard Ludwig 

Geburtsdatum/-ort: 08.09.1863;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 01·1951-12-31.01.1949
Beruf/Funktion:
  • Jurist, Oberamtsrichter
Kurzbiografie: 1881–1886 Studium des Rechts in Tübingen
1894–1896 Hilfsrichter in Ludwigsburg
1896–1901 Amtsrichter in Nürtingen
1901–ca. 1906 Amtsrichter in Heilbronn
ca. 1906–1930 Oberamtsrichter in Calw
1916–1918 Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Ludwigsburg-Eglosheim
1916 Ehrung mit dem Wilhelmskreuz mit Schwertern
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 17.4.1894 (Waiblingen) Emma Elisabeth Küderli (* 9.10.1871 in Horgen/Schweiz), Tochter des Seidenfabrikanten Ferdinand Küderli in Waiblingen
Eltern: Vater: Julius Hölder (1819–1887), nationalliberaler Politiker und württ. Innenminister
Mutter: Marie Hölder, geb. Georgii (1831–1907)
Geschwister: 7: Helene, ledig (1851–1909); Hermann (1853–1862); Anna Marie verh. Textor (1854–1931); Eugenie Marie verh. Hilbert (1855–1932); Marie Adelheid verh. Majer (1864–1891); Juli Marie (1865–1914), ledig; Friedrich Hermann, Amtmann in Stuttgart (1868–1947)
Kinder: 4: Helmut Eberhard Ferdinand (* 20.9.1896, Nürtingen); Hermann Julius (* 28.3.1898, Nürtingen); Eberhard Heinrich Richard (* 20.7.1901, Heilbronn); Annaluise Emma Elisabet (* 12.10.1909, Calw)
GND-ID: GND/101240045X

Biografie: Peter Schiffer (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 2 (2011), 129-130

Eberhard Hölder, zweiter Sohn des württembergischen Innenministers und nationalliberalen Politikers Julius Hölder, schlug wie sein Vater die juristische Laufbahn ein. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium in Stuttgart studierte er in Tübingen fünf Jahre lang Recht und legte dort das Maturitätsexamen und die Erste juristische Dienstprüfung ab. Nach Referendariat, zeitweiliger Tätigkeit als Rechtsanwalt und Tätigkeit als Hilfsrichter in Ludwigsburg wurde er 1896 Amtsrichter in Nürtingen. 1901 wechselte er nach Heilbronn und schließlich etwa 1906 als Oberamtsrichter nach Calw, wo er über 25 Jahre hinweg blieb. Seit Juli 1916 führte er den Titel Landgerichtsrat. Eine erfolgreiche Karriere für einen Juristen.
Schon während des Studiums begann Hölder auch eine militärische Karriere. Am 1.10.1882 trat er als Einjährig-Freiwilliger in die 7. Kompagnie des 7. württembergischen Infanterie-Regimentes Nr. 125 ein. 1883 qualifizierte er sich zum Reserve-Offizier und wurde zum 1.10.1883 zur Reserve beurlaubt. Seit August 1884 stand er im Rang eines Leutnants, ab Mai 1894 im Rang eines Oberleutnants. Infolge der Mobilisierung zum Ersten Weltkrieg wurde er – bereits im Dienstgrad eines Hauptmanns – am 21.8.1914 einberufen. Am 2.8.1916 erhielt er als besondere Ehrung das württembergische Wilhelmskreuz mit Schwertern. Von 1916 bis Ende Dezember 1918 war er als Hauptmann der Landwehr Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Ludwigsburg-Eglosheim.
Nach der Versetzung des Oberamtsrichters von Calw in den Ruhestand zum 31. Dezember 1930 wandte sich Hölder historischen und speziell familiengeschichtlichen Studien zu. Er trug viele Dokumente und Erinnerungsstücke der Familie Hölder zusammen, die in seinem Nachlass enthalten sind, darunter auch der Nachlass seines Vaters, und wertete die Dokumente familiengeschichtlich aus. Sein Stammbaum der Familie Hölder, die er bis ins endende 16. Jh. zurückverfolgen konnte, wurde 1940 bei einem einschlägigen genealogischen Verlag publiziert.
Quellen: NL im HStAS Q 1/37 (zus. mit dem des Vaters); militärische PA im HStAS M 430/3 Bü 4839.
Werke: Stammbaum der Familie Hölder, 1940, 107 S. (masch.) – Dazu Berichtigungen und Nachträge, 1940, 13 S.
Nachweis: Bildnachweise: HStAS M 708 Nr. 1347 Brustbild als Hauptmann der Landwehr, 1916 oder 1917.
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