Probst, Karl Friedrich 

Geburtsdatum/-ort: 25.10.1898;  Immendingen
Sterbedatum/-ort: 12.04.1966;  Bohlingen (Hegau)
Beruf/Funktion:
  • Pädagoge, Germanist
Kurzbiografie: 1916 Kriegsabitur am Goethe-Realgymnasium in Karlsruhe
1916-1919 Militärdienst auf dem westlichen Kriegsschauplatz
1919-1922 Studium – Germanistik, Geschichte, Latein – an der Universität Heidelberg
1921 Dr. phil. (bei Friedrich Panzer mit einer Arbeit über mittelhochdeutsche Artusromane)
1922 Staatsexamen für das höhere Lehramt, anschließend Probejahr am Goethe-Realgymnasium in Karlsruhe und Vertretungen an höheren Schulen in Bruchsal und Eppingen
1925-1929 Lehramtsassessor an der Realschule in Oberkirch
1929-1933 Lehramtsassessor an der Kant-Oberrealschule in Karlsruhe
1933-1934 Lehramtsassessor am Goethe-Realgymnasium in Karlsruhe
1934-1944 Prof. am Bismarck-Gymnasium in Karlsruhe
1943 Oberstudienrat, Fachlehrer für Deutsch-Methodik an der Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe, ausgedehnte Vortragstätigkeit
1944-1945 Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Gengenbach
1945-1948 Freiberufliche Tätigkeit als Dolmetscher
1948 Wiedereinstellung in den Schuldienst im Gymnasium Singen a. H.
1963 Versetzung in den Ruhestand
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Verheiratet: 1923 Wilma, geb. Ulmer
Eltern: Vater: Friedrich Probst, Eisenbahnoberingenieur
Mutter: Emma, geb. Reichle
Geschwister: keine
Kinder: 2
GND-ID: GND/1012404234

Biografie: Horst Ferdinand (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 2 (1987), 220-221

Der Lebensweg des Abiturienten unterschied sich zunächst in nichts von dem seiner Jahrgangs- und späteren Fachgenossen: Kriegsdienst, Studium, Aufbaujahre, Anstellung. Aber schon das im Jahre 1929 (zusammen mit Christian Caselmann) veröffentlichte „Deutsche Sprach- und Stilbuch für höhere Schulen“ wies Probst als Bahnbrecher einer neuen Sprachlehre aus, dessen lebenslang durchgehaltenes Programm dahin ging, „den jungen Menschen zu befähigen, von innen her Sprache zu gestalten, gestaltete Sprache zu verstehen, sie sich zu assimilieren, sich im Umgang mit Dichtung zu bilden.“ Probst ging von der Prämisse aus, daß der Heranwachsende keinen Methodenstreit erwartet, sondern Führung, Auskunft in schwierigen Fällen verlangt. Dieses Programm verwirklichte er nicht nur in einer großen Zahl richtungweisender Schriften – die Generationen von Schülern an badischen höheren Schulen geprägt haben –, sondern vor allem auch als praktischer Pädagoge. Die seltene Kombination von reichem theoretischem Wissen und praktischer Unterrichtsbegabung machte das Unverwechselbare dieses bedeutenden Erneuerers des Deutschunterrichts aus. Probst ist unter jene starken Erzieherpersönlichkeiten einzureihen, „deren Bannkreis anderen Personen Lebensfülle verleiht“ (N. Hartmann) und sie in den Stand setzt, das assimilierte Wissen mit eigenständigem Urteil zu durchdringen.
Werke: (Auswahl): Deutsches Sprach- und Stilbuch für höhere Schulen (mit Christian Caselmann) (Karlsruhe 1929) (ca. 30 Auflagen); Philologen der Nation, Karlsruhe 1933; Deutsches Denken – Deutsche Sprache, Karlsruhe 1941; Neue deutsche Sprachkunde (für Mittel- und höhere Schulen) (mit Christian Caselmann und Martin Stellmann), Allensbach 1948; Spracherziehung mit dem Lesebuch, Frankfurt a. M. 1952; So lernen wir deutsch (mit Martin Stellmann), Bonn 1953; Spracherziehung mit dem Lesebuch für das 2. Schuljahr der baden-württembergischen Volksschulen, Wege zur Dichtung (im Anschluß an das neue Lesebuch für die baden-württembergischen Volksschulen), Stuttgart-Karlsruhe-Offenburg 1956.
Regelmäßige Mitarbeit in Fachzeitschriften wie: Zs. f. Deutschkunde, Zs. f. deutsche Bildung, Der Deutschunterricht, Blätter für den Deutschunterricht, Muttersprache etc.
Nachweis: Bildnachweise: Foto: In H. Ferdinand, „In memoriam...“ l. c.

Literatur: Martin Stellmann, Professor Dr. K. F. Probst, in: Muttersprache 76. Juli/August Jg. 1966, 243/44; Horst Ferdinand, In memoriam Prof. Dr. K. F. Probst, in: Bismarck-Gymnasium Karlsruhe, Jber. 1967/68, hg. von der Fördergemeinschaft des Bismarck-Gymnasiums, 53/54.
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