Gussmann, Hermann 

Geburtsdatum/-ort: 17.08.1875;  Endingen bei Balingen
Sterbedatum/-ort: 10.11.1943;  Metzingen
Beruf/Funktion:
  • Maler, Zeichner
Kurzbiografie: 1903 als Maler in Berlin tätig
1906–1914 Mitarbeiter seines Bruders Otto Friedrich Gussmann in Dresden
1915 Rückkehr nach Metzingen als freier Maler, unterhielt daneben ein Geschäft für Dekorationsmalerei in Reutlingen
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1903 Marie, geb. Schleussinger (1875–1906)
Eltern: Vater: Carl Gussmann, Pfarrer in Wachbach, Endingen und Ebingen (1839–1916)
Mutter: Marie, geb. Kohler (1842–1902)
Geschwister: 3: Albert, Fabrikant in Ebingen (1867–1931); Anna (1871–1948); Otto Friedrich (1869–1926), Maler, Prof. an der Kunstakademie Dresden
GND-ID: GND/1012409813

Biografie: Monika Spiller (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 3 (2017), 83-84

Hermann Gussmann entstammte väterlicherseits einem weit verzweigten Geschlecht von Schulmeistern, das im 19. Jahrhundert mehrere Pfarrer und Ärzte hervorbrachte; zu den Vorfahren gehörten der erste Metzinger Stadtschultheiß Georg Friedrich Gussmann (1794 – 1838), Dr. Felix Gussmann (1858 –1930), Hofarzt von König Karl und König Wilhelm II. von Württemberg sowie Pfarrer Karl Gussmann (1853 – 1928), der Entdecker der Gutenberger Höhle. Bereits Hermann Gussmanns Vater, der gleichnamige Pfarrer Karl Gussmann, besaß eine künstlerische Neigung – es existieren Zeichnungen und Aquarelle von seiner Hand (Lithographien davon im Besitz der Städtischen Galerie Albstadt).
Hinsichtlich der künstlerischen Ausbildung von Hermann Gussmann gibt es keine gesicherten Daten; vermutlich absolvierte er eine Lehre als Dekorationsmaler. Während der Zeit, die er als Mitarbeiter seines Bruders Otto Gussmann in Dresden lebte, war er wohl an der Ausführung der Wandmalereiaufträge beteiligt, die dieser in der Stadt selbst und in der Umgebung erhalten hatte: Christuskirche (1904/05) und Versöhnungskirche (1909) in Dresden, Kirche in Hainsberg (1910/11) und im neuen Rathaus von Dresden (1910/11). Hermann Gussmanns Anteil an diesen Wandmalereien dürfte vor allem bei der Ausführung der dekorativen und ornamentalen Teile dieser Auftragswerke gelegen haben. Belege dafür gibt es leider nicht.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs blieben dergleichen Aufträge an Otto Gussmann aus und auch für Hermann Gussmann gab es keine Arbeit mehr. So kehrte er in seine Heimat zurück und hat sich dort mit zahlreichen, penibel gezeichneten Ansichten seiner Heimatstadt und der näheren Umgebung, z. B. historischer Metzinger Bauwerke wie „Innere Heiligenkelter“, 1923, „Kalebskelter und Offenhäuser Pfleghof“, 1828, einen Namen gemacht; der topographische Wert dieser Arbeiten ist unbestritten.
Arbeiten von Gussmann waren 1939 im Rahmen einer Ausstellung der Reichskulturkammer im Museum von Reutlingen zu sehen.

Literatur: K. G. Nagel, Schwäbisches Künstlerlexikon, 1986; Hermann Gussmann. Ein Metzinger Maler, Sonderreihe A der Metzinger Heimatblätter 4 (1993) (Katalog zur Ausstellung anlässlich des 50. Todestags in der Kreissparkasse Metzingen); H. Ihme, Südwestdeutsche Persönlichkeiten, 2, 1997; T. L. Heck/J. Liebchen, Reutlinger Künstler-Lexikon, 1999; Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), LXVI, 2010.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)