Schmid, Oskar Paul 

Geburtsdatum/-ort: 04.11.1880;  Ulm
Sterbedatum/-ort: 22.06.1962;  Immenstaad am Bodensee
Beruf/Funktion:
  • Jurist, Präsident des Oberlandesgerichts Tübingen und des Staatsgerichtshofes von Württemberg-Hohenzollern
Kurzbiografie: 1889-1898 Nach 2 Jahren Volksschule Humanistisches Gymnasium Ravensburg
1898-1902 Jurastudium in Tübingen und Leipzig
1902 I. Juristische Staatsprüfung, dann bis 1905 Referendar in Ravensburg und Stuttgart
1905 II. Juristische Staatsprüfung; Promotion zum Dr. jur.
1906-1907 Hilfsrichter beim Amtsgericht Stuttgart
1907-1909 Hilfsarbeiter im Königlich Württembergischen Departement der Justiz
1908 Ministerialsekretär (Amtsrichter)
1913 Landrichter
1914 Kanzleidirektor
1918-1921 Landgerichtsrat in Stuttgart
1921-1927 Zunächst Hilfsrichter, dann Oberlandesgerichtsrat beim Oberlandesgericht Stuttgart
1927 IV.01. Ministerialrat im Staatsministerium (bis 1934)
1930-1933 Ordentliches Mitglied des Württembergischen Verwaltungsgerichtshofes
1934 Senatspräsident beim Oberlandesgericht Stuttgart
1945 VI Mitglied des Justizprüfungs-Ausschusses in Stuttgart; (Oktober) Präsident des Landgerichts Ravensburg
1945 II Ablehnung des Angebots des württemberg-badischen Ministerpräsidenten Maier, im Verfassungs-Vorausschuß mitzuwirken
1949 IX.30. Eintritt in den Ruhestand
1950 I.01. Präsident des Oberlandesgerichts Tübingen und damit gemäß Art. 64,1 der Landesverfassung Präsident des Staatsgerichtshofes
1953 VI.31. Endgültiger Eintritt in den Ruhestand
Weitere Angaben zur Person: Religion: römisch-katholisch
Auszeichnungen: 1916 Kreuz des Königlich Württembergischen Wilhelms-Ordens, Ritterkreuz 1. Klasse des Königlich Württembergischen Friedrichs-Ordens
1952 Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenurkunde des Justizministeriums für 50jährige Dienstzeit
1953 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Verheiratet: 1920 Leutkirch, Philomena Maria Franziska Sofia, geb. Lang (1893-1970)
Eltern: Paul (1848-1907), Oberstleutnant
Paulina, geb. Lauterwein (1858-1940)
Geschwister: Maria (1883-1932)
Kinder: Dr. med. Brigitte (* 1921), verh. Abele
Gisela (* 1923), verh. Katz
Oskar Paul (* 1925), Jurist
Dr. rer. nat. Roswitha (* 1927)
GND-ID: GND/101271537X

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 364-367
Quellen: Unterlagen aus dem Nachlaß (im Besitz von Dr. Brigitte Abele, Göppingen); Gespräch mit Dr. Brigitte Abele, Juni 1995; HStAS: Personalakten 130 c, Nr. 106
Werke: (Auswahl): Die Stellung des Testamentsvollstreckers und ihre Durchführung im Normalfall der Testamentsvollstreckung, Jur. Diss., Stuttgart 1905; Das Besoldungsgesetz für die württembergischen Staatsbeamten vom 19. April 1928 mit Einführung und Erläuterungen nebst der Ausführungsverordnung und den wichtigsten sonstigen besoldungsrechtlichen Bestimmungen, hg. von Reinhard Köstlin und Schmid, 1930; Das württembergische Beamtengesetz vom 21.1.1929, 1929; Kommentar zum württembergischen Ausführungsgesetz des Bürgerlichen Gesetzbuches, 1931; Die württembergischen Ausführungsverordnungen zur freiwilligen Gerichtsbarkeit, hg. von Schmid, 1933; Verwaltungsrechtsordnung für Württemberg, in: Württembergische Zeitschrift für Verwaltung- und Rechtspflege XXIV (1931), H. 9 (132-136) und 10 (145-149); Die württembergischen Ausführungsverordnungen zur freiwilligen Gerichtsbarkeit, hg. von Schmid, 1933; Was wird aus dem Erbhofgesetz?, in: Südkurier vom 26.04.1946; Parteidisposition in Ehescheidungssachen, in: Deutsche Rechts-Zeitschrift 1949, 7-9; Die Anwendung der Grundbuchvorschriften in Württemberg, in: Mitteilungen des württembergischen Notarvereins e.V., 1950; Meine Laufbahn im württembergischen Staatsdienst, aufgezeichnet für meine Familie (Typoskript, Februar 1956)
Nachweis: Bildnachweise: Photographien im Besitz von Dr. Brigitte Abele, Göppingen

Literatur: Waldemar Besson, Württemberg und die deutsche Staatskrise 1928-1933. Eine Studie zur Auflösung der Weimarer Republik, 1959, 407, 409; Leopold Hegelmaier, Beamter und Soldat 1884-1936. Lebenserinnerungen ..., 1937, 274; Ortwin Henssler, 100 Jahre Gerichtsverfassung. Oberlandesgerichte Karlsruhe und Stuttgart 1879-1979. Sonderheft DIE JUSTIZ 28 (September 1979), 57f.; Reinhold Maier, Ein Grundstein wird gelegt, 1964, 248f.; Gebhard Müller, „Das Glück im Winkel?“, in: 10 Jahre Landesverband Württemberg-Hohenzollern der CDU. Festschrift, o.J. (1956), 17-23, bes. 19; ders., Land Württemberg-Hohenzollern, ein „Glück im Winkel“?, in: Schwäbische Zeitung (Leutkirch) Nr. 260 vom 10.11.1972; Klaus Schüle, Der Staatsgerichtshof und der Verwaltungsgerichtshof von Württemberg-Hohenzollern. Zur Geschichte der Verfassungs- und der Verwaltungsgerichtsbarkeit des Landes Württemberg-Hohenzollern (1945-1952), Reihe Rechtswissenschaft 144, 1993, 69f.
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