Knecht, Maximilian Otto Konrad Alfred 

Geburtsdatum/-ort: 06.04.1874; Basel
Sterbedatum/-ort: 31.03.1954;  Freiburg im Breisgau
Beruf/Funktion:
  • Oberst, Kolonialfunktionär und Kommunalpolitiker
Kurzbiografie: 1880–1892 Schulzeit im Elsass, Abitur in Mülhausen
1892 Beginn d. Offizierslaufbahn in Halle an der Saale
1905–1908 Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Teilnahme am Maji-Maji-Krieg
1908 Eintritt ins 5. Bad. Infanterie-Reg. Nr. 113, Freiburg im B.
1914–1918 Hauptmann im Westfeldzug, schwere Verletzung, Lazarett, Einsatz beim stellv. Generalstab des XIV. Armeekorps
1919–1920 Führer Reserve-Miliz-Bataillon u. Einwohnerwehr Freiburg, Verabschiedung aus dem Heeresdienst als Oberstleutnant a. D.
1919–1943 Vorsitzender in regionalen Offiziers- u. Kriegervereinen, ab 1936 u.a. Bad. Landesführer des Reichskriegerbundes u. Präsident d. Kriegerwohlfahrtsgesellschaft Baden
1922–1935 Stadtverordneter-DVP, ab 1933 DNVP; auch nach 1935 in städt. Beiräten
1925–1936 1. Vorsitzender d. Dt. Kolonialgesellschaft in Freiburg
1937 Mitglied d. NSDAP, SS Standartenführer
1939–1943 Wehrbezirkskommando Freiburg, 1943 Oberst
1945 VII–XII Französ.Internierung in Freiburg
1948 Spruchkammerverfahren: Minderbelasteter
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Ehrungen (Auswahl): Kronenorden IV. Klasse mit Schwertern (1906); Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern des Bad. Orden vom Zähringer Löwen (1908); EK. I u. II (1914); Ritterkreuz mit Schwertern des Bad. Berthold Ordens (1915); Ritterkreuz vom Mecklenburg. Greifen-Orden; Afrikamedaille; Kaiser Wilhelm Erinnerungsmedaille; Ritterkreuz I. Kl. des Schwedischen Schwert Ordens; Frontkämpfer-Ehrenkreuz (ca. 1934); Ehrenplakette d. Dt. Kolonialgesellschaft (1935); SS-Totenkopfring (1938); SS-Ehrendegen (1939).
Verheiratet: 1908 (Halle an der Saale) Gertrud, geb. Lehmann (1885–1961)
Eltern: Vater: Otto (1845–1906), Offizier
Mutter: Maria, geb. Buri (1849–1931)
Geschwister: 2; Elisabeth, verh. Lubowski, (geboren 1877), u. Rudolf (1885–1935)
Kinder: 4;
Ilse, verh. Gewehr (geboren 1909),
Volker (geboren 1912),
Sigrid, verh. Lechner-Knecht (1915–1998),
Günther (geboren 1918)
GND-ID: GND/1012803767

Biografie: Heiko Wegmann (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 6 (2016), 253-256

Knecht wuchs kurz nach dem deutsch-französischen Krieg in Basel, Schlettstadt und vor allem in Mülhausen auf. Sein aus einer Weinhändlerfamilie in Eberbach am Neckar stammender Vater hatte als Leutnant am Krieg teilgenommen und war nun mit seinem Badischen Infanterie-Regiment im neuen „Reichsland“ stationiert. Später wurde er Kommandeur der Landwehrbezirke Kattowitz und Lörrach und trat 1905 als Oberstleutnant in den Ruhestand. Die schweizerische Mutter hatte eine Gesangsausbildung in Paris absolviert, übte als Frau eines Offiziers den Beruf aber nicht aus.
Nach dem Abitur 1892 schlug Knecht eine Offizierslaufbahn beim Füsilier-Regiment Nr. 36 in Halle ein, wo er 1893 zum Leutnant befördert wurde. Wenn auch nicht adeliger Herkunft, so gehörte Knecht als Offizierssohn doch zur bevorzugten Rekrutierungsschicht für das Offizierskorps. Für vier Jahre wurde er nach Naumburg abkommandiert. An beiden Orten lernte er neben dem militärischen Handwerk sich in gehobenen Kreisen zu bewegen. In der regional sehr einflussreichen Bankiersfamilie Lehmann lernte er seine spätere Ehefrau kennen.
Im November 1905 wurde der Oberleutnant wunschgemäß bei der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika angestellt. Im südöstlichen Teil der Kolonie war im Sommer dieses Jahres der Maji-Maji-Krieg ausgebrochen Zunehmende Besteuerung, Zwangsarbeit und alltägliche Misshandlungen durch das Kolonialregime wie eine religiöse Bewegung hatten bei Teilen der afrikanischen Bevölkerung den offenen Widerstand ausgelöst; bis zu 20 Bevölkerungsgruppen erhoben sich. Am 1. Dezember kam Knecht mit dem letzten Verstärkungstransport in Daressalam an und wurde im Bezirk Morogoro als Zugführer in der 15. Kompanie eingesetzt. Am 31. Dezember nahm er am Begegnungsgefecht von Mahalaka teil, bei dem um die 100 Afrikaner getötet wurden und das den Kriegsverlauf im Bezirk entscheidend zugunsten der Deutschen wendete. Anschließend folgten Gefechte in den Vidunda-Bergen und ein halbes Jahr Besatzung und Unterwerfung der Bevölkerung, eine exzessive Politik der verbrannten Erde, Hinrichtungen, an denen Knecht beteiligt war. Eintreibung von (Kriegs)Steuern und Zwangsarbeit auf Plantagen und der Bau der Mittellandbahn folgten. Als Führer des Aufstandspostens Kisanga erhielt Knecht den Spitznamen Zweistock wegen seiner Angewohnheit, immer mit Spazierstock und der Reitgerte als Züchtigungsmittel einherzugehen. Später verbrachte Knecht drei Monate bei der 9. Kompanie in Usumbura am Tanganyika-See. Anfang 1907 übernahm er für ein Jahr den politischen Grenzposten Gisenyi am Kiwu-See in Ruanda.
In Burundi und Ruanda verfolgte das Deutsche Reich angesichts der vorgefundenen Herrschaftsstrukturen und der Millionenbevölkerung eine Politik der indirekten Herrschaft. Dennoch führte Knecht mehrere brutale Strafexpeditionen durch. In seinem Tagebuch rühmte er sich, im September nach einer Strafaktion 600 Hütten niedergebrannt, große Bananenhaine zusammengeschlagen und mehrere hundert Schafe, Ziegen und Rinder fortgeführt zu haben. Einen Mann erschoss er eigenhändig.
Das auf beide Privatarchive verteilte Kriegstagebuch bietet neben Schilderungen des Naturliebhabers viele Einblicke in die koloniale Gedankenwelt und ist voll von äußerst abwertenden Äußerungen über Afrikaner, Kolonialkritiker wie auch gegen Missionare. Knechts absoluter Referenzpunkt war das Ansehen des Kaiserreiches. Dazu schien ihm jedes Gewaltmittel gerechtfertigt und er ließ, anders als andere Offiziere, keinerlei Zweifel erkennen. Regelwidriges Verhalten seiner Askari-Söldner versuchte er zu unterbinden. Gleichzeitig aber engagierte er sich in Gisenyi in der Handelsförderung und im Wege- und Brückenbau.
1908 kehrte Knecht nach Deutschland zurück und heiratete. In Freiburg trat Knecht 1908 in das 5. Badische Infanterie Regiment Nr. 113 ein, dessen Jubiläums-Festschrift er 1911 verfasste. Zeitweise war Knecht dort auch führend in der Jugendwehr. 1913 wurde er Chef der neu aufgestellten 1.MG-Kompanie, die er auch im I. Weltkrieg an der Front im Elsass und in Nordfrankreich führte, wo er am 30. Oktober 1914 schwer verwundet wurde. Nach längerer Genesung schlossen sich Tätigkeiten bei der Generaladjutantur des Großherzogs von Baden, dem stellvertretenden XIV. Armeekorps, dann die Rückkehr zum Regiment 113 an.
Im April 1919 wurde Knecht von der provisorischen Badischen Volksregierung zum Kommandanten des in Konkurrenz zur Volkswehr aufgestellten Freiburger Reserve-Miliz-Bataillons, später Einwohnerwehr, ernannt, die Unruhen von links wie von rechts unterdrücken sollte, sich aber vor allem aus rechtsgerichteten Studenten und Offizieren zusammensetzte. Knecht verhielt sich öffentlich loyal zur Republik. In Bürgerkreisen kamen jedoch Zweifel auf, weil bekannt wurde, dass der rechtsextrem-völkische Baron von Sebottendorff (1875–1945) unter Knecht einen geheimen bewaffneten Stoßtrupp der Einwohnerwehr organisierte. Obwohl Knecht seine Wehr beim Beginn des Kapp-Lüttwitz-Putsches hinter die Badische Regierung stellte, wurde er am 13. März 1920 suspendiert. Darauf kam es zu heftigen Auseinandersetzungen in der Wehr. 1920 schied Knecht als Major aus dem aktiven Militärdienst aus.
Die militärische Niederlage im Weltkrieg, der Sturz der Monarchie und der anschließende Zwang zur Abrüstung wie der Verlust der Kolonien waren traumatisch für Knecht Dennoch entfaltete er eine Vielfalt an Aktivitäten. Er studierte nicht nur vier Semester Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft in Freiburg, er trat 1921 auch als Archivleiter ins Bankhaus Krebs ein, wo er später als Rechts- und Steuerberater arbeitete. Ab 1931 war er auch selbstständig als Steuerberater tätig, weil er und seine Frau finanziell schwer unter dem Bankrott des Bankhauses Lehmann in Halle litten. 1922, 1926 und 1930 wurde Knecht DVP-Stadtverordneter und Mitglied zahlreicher städtischer Ausschüsse; er arbeitete aber eng mit der DNVP zusammen. Nach der NS-„Machtergreifung“ wechselte Knecht in diese weiter rechts angesiedelte Partei und durfte nach der Ausschaltung der Opposition sein Mandat behalten, wurde sogar stellvertretender Stadtverordnetenvorstand, bis der Bürgerausschuss 1935 aufgelöst wurde. Auch danach wirkte Knecht in Beiräten weiter, die auf Gutdünken des Oberbürgermeisters einberufen wurden, so 1942 bei der Berufung des Stadttheater-Intendanten. Bereits 1933 hatte der NS-Kampfbund für deutsche Kultur Knecht für den städtischen Theaterbeirat vorgeschlagen. Von 1935 bis 1950 engagierte sich Knecht auch als Präsident der alteingesessenen Freiburger Museumsgesellschaft.
Während das Engagement in der Kultur und den „Niederungen“ der Lokalpolitik für einen Offizier eher ungewöhnlich waren, galt dies nicht für seinen Kampf für Wiederaufrüstung und deutsche Kolonien. Von 1925 bis 1936 hatte Knecht den Vorsitz der Oberbadischen Abteilung der Deutschen Kolonialgesellschaft, DKG, inne und führte die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Kolonialvereine an. 1936 überführte er seine Abteilung in den gleichgeschalteten NS-Reichskolonialbund, Kreisverband Freiburg. In den elf Jahren betrieb Knecht äußerst intensive Lobby-, Netzwerk- und Propagandaarbeit für das „Recht“ Deutschlands auf überseeische Kolonien. Neben den üblichen wirtschaftlichen und politischen Argumenten dieser Bewegung behauptete Knecht die „existenzielle Notwendigkeit“ für das Deutsche Reich, den „Bevölkerungsüberschuss“ in eigene Kolonien zu lenken. Knecht organisierte Veranstaltungen mit politischen Rednern wie dem Präsidenten der DKG, Gouverneur a. D. Dr. Heinrich Schnee, und Offizieren wie dem bekannten Kolonialgeneral Paul von Lettow-Vorbeck. Viele Veranstaltungen mit Kolonialwissenschaftlern wurden mit der Geographischen Gesellschaft Freiburg abgehalten, deren Gründungsmitglied Knecht 1925 war. Er trat auch oft selbst als Redner bei anderen Organisationen auf. Besonderes Anliegen war ihm die koloniale Jugendarbeit. Die Jugend müsse sich in eigenen Kolonien für den Kampf des Lebens stählen, propagierte er. 1926 erreichte Knecht den Beitritt der Stadt Freiburg zur DKG und noch nach deren Auflösung erklärte sich die Stadt 1936 auf Knechts Anfrage bereit, Straßen und Plätze kolonial zu benennen.
Sein größter Erfolg war die Reichskolonialtagung aller kolonialen Verbände im Juni 1935 in Freiburg; Knecht war Tagungsleiter. Jahrelang hatte er daran gearbeitet und die Unterstützung bei Stadt, NSDAP-Gauleitung und vielen Organisationen eingeworben. Über 1700 Teilnehmer, darunter acht ehemalige Gouverneure und 900 Kolonialkrieger, kamen zusammen. Durch Aufmärsche, öffentliche Großveranstaltungen mit Kolonial- und NS-Prominenten und die Pflanzung einer „Kolonialeiche“ vor der Universität stand ganz Freiburg im Zeichen von Kokospalme und Hakenkreuz. Protektoren der von 22 000 Besuchern besuchten begleitenden Kolonialausstellung waren der Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp aus Bayern und Robert Wagner. Dass sich Wagner im Sinne Knechts für koloniale Siedlung aussprach, ist bemerkenswert, da dies in der Partei keineswegs der Einheitslinie entsprach.
Das andere große Anliegen Knechts war der Kampf gegen Pazifismus und Abrüstung und die Glorifizierung des I. Weltkriegs. Er war nicht nur Mitglied zahlreicher Veteranen- und Offiziersvereine, er engagierte sich über viele Jahre auch als Verbandsfunktionär, hielt zahllose Reden und nahm Appelle in fast jedem Winkel Badens ab. Von 1919 bis 1929 fungierte er als 1. Vorsitzender des Deutschen Offiziersbundes in Freiburg. 1930 wurde er 1.Vorsitzender des Breisgau-Kriegerverbandes im Badischen Kriegerbund und trat 1933 auch dem „Stahlhelm“ bei. 1934/35 wurde er Kreis- und Bezirksführer der Reserve II bzw. des Landsturms der SA und SA-Truppführer.
Am 1. Juli 1936 wurde Knecht auf dem Reichskriegertag in Kassel, bei dem erstmals auch Heinrich Himmler teilnahm, zum Führer des neu errichteten Gauverbandes Baden des Reichskriegerbundes Kyffhäuser ernannt. Dieser hatte über 100 000 Mitglieder und wurde im August zum Landesverband erhoben, offensichtlich ein Zugeständnis an Knecht, da Baden seit 1934 nicht mehr selbstständig, sondern dem Landesverband Südwest in Stuttgart unterstellt war. 1937 wurde der Reichskriegerbund zur besseren Zusammenarbeit mit der SS umorganisiert und Baden wieder dem Landesgebiet Südwest unterstellt. Knecht aber sicherte sich als Führer der Gebietsinspektion Baden seine Eigenständigkeit. Nach Auflösung auch der Gebietsinspektion wurde Knecht 1938 bis 1943 Präsident der Krieger-Wohlfahrtsgemeinschaft Baden und in April 1939 Gauverbindungsführer zwischen dem Landeskriegerführer Südwest und dem Reichsstatthalter und Gauleiter in Baden. Als Kriegerfunktionär stellte Knecht sich und seine Vereine dem NS-Regime umgehend zur Verfügung, so bei Aufmärschen bei der Mai-Feier 1933 oder der Goebbels-Großveranstaltung 1934 in Freiburg. Bei Reden wie auch in der Bad. Kriegerzeitung warb er immer wieder für rückhaltlose Zustimmung zum Regime. Wiederaufrüstung und Wiedereinführung der Wehrpflicht fanden seine ungeteilte Zustimmung. Während des Angriffskrieges betonte er die moralische Bedeutung der alten Soldaten für die „innere Front“. (Selbst-)Gleichschaltung fand ab 1934 deutlichen Ausdruck in der Hakenkreuzbinde am Kyffhäuserdienstanzug. Bei der Weihe der neuen Kyffhäuserfahnen – nun mit dem Hakenkreuz im Zentrum des Eisernen Kreuzes – lobte Knecht 1936 die Verbindung der Symbole der alten und der neuen Zeit. 1938 erhielt der Bund den Namen NS-Reichskriegerbund.
Im April 1937 trat Knecht, wie viele „Kriegerführer“, in die SS ein; er wurde ehrenhalber zum Obersturmbannführer und im September zum Standartenführer befördert und trat auch dem SS-Verein Lebensborn, der NSDAP und anderen Parteigliederungen wie NSV, NSKOV, NSRB sowie NS-Reichskolonialbund bei. Zur „Unterstellung“ des Bundes unter die SS erklärte Knecht: „Freudigst haben wir begrüßt, dass wir nunmehr gemeinsam mit den Männern vom Schwarzen Korps für unseren Führer und Reichskanzler, für unser deutsches Vaterland arbeiten dürfen.“ (Badische Kriegerzeitung vom 26.12.1937) Schon 1936 hatte Knecht den Führer der 65. SS-Standarte und späteren Freiburger Synagogenbrandstifter Walter Gunst auf einer Bezirks- und Kreisführertagung in Freiburg sprechen lassen. Umgekehrt nutzte er seine Kontakte zu SS-Führern für den Kriegerverband aus. Obwohl nur Ehrenführer wurde Knecht im November 1944 SS-Standortältester in Freiburg.
Da Knecht immer wieder seinen Stolz betonte, weiter mitarbeiten zu dürfen, wurde er trotz seines Alters und seiner schweren Kriegsverletzung von 1939 bis 1943 noch beim Wehrbezirkskommando Freiburg eingesetzt und zum Oberst befördert. Auffällig allein: trotz seiner NS-Grundeinstellung sind von ihm, dessen Schwester einen christlichen Arzt jüdischer Herkunft geheiratet hatte, bemerkenswerterweise keinerlei antisemitische Äußerungen überliefert.
Von Juli bis Dezember 1945 wurde Knecht von der französischen Besatzungsmacht interniert. Im Entnazifizierungsverfahren 1948 beschönigte er seine Tätigkeiten als rein unpolitisch und behauptete, gegen seinen Willen in SS und Partei aufgenommen worden zu sein; er wurde schließlich als „Minderbelastet“ eingestuft und 1950 per Gnadenerweis praktisch zum „Mitläufer“ herabgestuft. Etwa vier Jahre später starb er mit knapp 80 Jahren. Die Inschrift seines Grabsteins auf dem Freiburger Hauptfriedhof lautet bezeichnenderweise: „Pflichttreu, tätig, gütig, immer Vorbild“.
Quellen: PrivatA Nobbe, Ulm u. Koob, Freiburg, Nachlässe Knecht, in beiden sein 700 S. starkes Tagebuch zum Maji-Maji-Krieg; StAF D180/9, Nr. 721/9, Nr. 3769, u. D 180/2 Nr. 215131, Entnazifizierungsakten; GLA 456/E61/83, Milit. Personalakte, u. GLA 69 Nr. 2, 4, Bürgerrat Freiburg; BA Berlin SSO Max Knecht, SS-Personalakte; StadtA Freiburg C3/ 780/15, Einwohnerwehr Freibg., C3/VIII/31/6, Dt. Kolonialges., C4/VIII/28/7, Geogr. Ges. Freibg.; Archives de l’Occupation française en Allemagne et en Autriche Paris BADE 1489 d. 215 131, Entnazifizierungsakte.
Werke: FS. zum 50-jähr. Regimentsjubiläum des 5. Bad. Infanterie-Regiments Nr. 113, 1911; Die Schlacht bei Tanga in Dt.-Ostafrika vom 2. bis 5. Nov. 1914, in: Freiburger Ztg. vom 7.11.1930; 50 Jahre Dt. Kolonialgesellschaft, in: Breisgauer Ztg. vom 24.11.1932; Kolonialtagung 1935, in: Freiburger Studentenztg., Mitteilungsbl. des NS-Dt. Studentenbundes vom 13.6.1935
Nachweis: Bildnachweise: Foto (1930), in: Baden-Württembergische Biographien 6, S. 248, Besitz des Verf. – Bad. Kriegerztg. vom 19.7.1936, 10.1.1937 u. 26.12.1937, DKG-BildA d. UB Frankfurt am M. u. Nachlässe Knecht.

Literatur: H.Wegmann, Der Kolonialoffizier Maximilian Knecht (1874–1954), in: Manuel Menrath (Hg.), Afrika im Blick. Afrikabilder im deutschspr. Europa, 1870–1970, 2012; ders., Maximilian Knecht (1874–1954), in: „Schau-ins-Land“ 128/2009, 2010, 123-143.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)