Dinter, Arthur 

Geburtsdatum/-ort: 27.06.1876; Mülhausen/Elsass
Sterbedatum/-ort: 21.05.1948;  Offenburg
Beruf/Funktion:
  • Völkischer Schriftsteller, Politiker und religiöser Reformer
Kurzbiografie: Studium in München und Straßburg
1903 Promotion zum Dr. phil. (Chemie)
1908 Mitbegründer des Verbands Deutscher Bühnenschriftsteller (VDB)
1914-1916 Teilnehmer am 1. Weltkrieg als Oberleutnant der Infanterie, nach Beförderung zum Hauptmann krankheitshalber entlassen
1919-1922 Vorstandsmitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes
1922 Mitbegründer der Deutschvölkischen Freiheitspartei (DVFP)
1925-1927 Gauleiter der NSDAP in Thüringen
1927 Gründer der Geistchristlichen Religionsgemeinschaft (GCRG), danach umbenannt in Deutsche Volkskirche (DVK), 1937 verboten
1928 Ausschluß aus der NSDAP durch Adolf Hitler
1932 Gründung des „Dinterbundes“
1937-1948 Wohnsitz in Zell am Harmersbach
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Verheiratet: 1921, Elisabeth, geb. Moeller (gest. 17. 7. 1978)
Eltern: Vater: Josef Dinter, Zollrat
Mutter: Berta, geb. Hoffmann
Geschwister: 3 Schwestern
1 Bruder
Kinder: 4 (3 Söhne, 1 Tochter)
GND-ID: GND/116137878

Biografie: In: Badische Biographien NF 2 (1987), 65-67
Werke: (Auswahl): Bühnenstücke und Romane: Der Dämon: Schauspiel in fünf Akten. München 1906; Die schöne Erzieherin: Komödie in vier Akten. Berlin 1908; Das eiserne Kreuz: Volksstück in fünf Akten. Berlin 1913; Sünde wider das Blut: Ein Zeitroman. Vol. I der Sünden der Zeit: Romantrilogie, im Eigenverlag 1917; Leipzig 1918; Sünde wider den Geist: Ein Zeitroman. Vol. II Romantrilogie. Leipzig 1921; Sünde wider die Liebe: Ein Zeitroman. Vol. III Romantrilogie. Leipzig 1922.
Wissenschaftliche, politische und religiöse Schriften: Herbariumsschlüssel umfassend die Gefäßpflanzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, nach neueren natürlichen Systemen. Straßburg 1899; Weltkrieg und Schaubühne. Vol. I der „Deutschen Erneuerung“. Leipzig 1916; Mein Ausschluß aus dem „Verband Deutscher Bühnenschriftsteller“. München 1917; Lichtstrahlen aus dem Talmud: Offene Briefe an den Landes-Rabbiner von Sachsen-Weimar-Eisenach Herrn Dr. Wiesen und öffentliche Aufforderung an die Herren Rabbiner Dr. Bruno Lange in Essen und Dr. Rosenack in Bremen sowie an sämtliche Rabbiner in Deutschland. Berlin 1919; Der Kampf um die Geisteslehre. Leipzig 1921; Das Evangelium unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus nach den Berichten des Johannes, Markus, Lukas und Matthäus. Langensalza 1923; Ursprung, Ziel und Weg der deutschvölkischen Freiheitsbewegung: Das völkisch-soziale Programm. Weimar 1924; Der Kulturkampf gegen Hitler. Patschau 1931; Die Entjudung der christlichen Religion: Ziele und Aufgaben der geistchristlichen Reformationsbewegung. Patschau 1932; Nationale Erhebung und religiöse Erneuerung. Patschau i. Oberschlesien 1933; Das Geistchristentum. Monatsschrift zur Vollendung der Reformation durch Wiederherstellung der reinen Heilandslehre, 1926-1936 (1934-1936 unter dem Titel: Die Deutsche Volkskirche); Die Deutsche Volkskirche als Staatsnotwendigkeit. Leipzig 1934; Die Verfassung der Deutschen Volkskirche. Leipzig 1934; Die Deutsche Volkskirche als Dienerin des nationalsozialistischen Volksstaates. Leipzig 1934; Die reine arisch-heldische Lehre Jesu als alleinige Grundlage einer einigen Deutschen Volkskirche: Vortrag. Leipzig 1934; War Christus Jude? Leipzig 1934; Die religiöse Revolution, 1934-1937, darin: Zur Gründungsgeschichte des Gaues Thüringen der NSDAP, Nr. 25, März 1935; Wie unsere Deutsche Volkskirche entstand, in: Die Deutsche Volkskirche, IX, April 1936, 99-107.
Nachweis: Bildnachweise: Foto in Qinter-Nachlaß, Waldacker/Rödermark.

Literatur: (Auswahl): Beck, Hans, A. Dinters Geistchristentum: Der Versuch einer „artgemäßen Umstaltung“ des Wortes Gottes. Berlin-Steglitz, Evang. Presseverband für Deutschland, 1935; Falb, Heinrich, A. Dinter als Politiker und Ideologe: Ein Beitrag zur Geschichte und Weltanschauung der nationalsozialistischen Bewegung, Staatsexamenschrift, Univ. Freiburg i. Br., Herbst 1967; Kaufmann, Julius, Dr. A. Dinter, in: Die religiöse Revolution, Nr. 54 und 55, Juni 1936; ders., Dr. A. Dinter: Eine Lebensskizze, in: Die Deutsche Volkskirche, IX, April 1936, 124-132; Kühn, Walther, Dinter als Nationalsozialist, in: Die religiöse Revolution, Nr. 55, Juni 1936; Morris Rodler F., German Nationalist Fiction and the Jewish Question, 1918-1933, Ph. Dinter Dissertation, UNC, Chapel Hill 1979, 196-444; Schroth, Dr. Hans-Georg, Dr. A. Dinter und sein Kampf um eine „Deutsche Volkskirche“: 1. Teil: Die Geistlehre, Nr. 36 (2. Reihe, Nr. 5) der Stoffsammlung für Schulungsarbeit. Berlin-Spandau: Apologetische Centrale, Ev. Johannesstift, März 1935; Tracey, Donald R., The Development of the National Socialist Party in Thuringia, 1924-1930, in: Central European History, VIII, März 1975, 23-50.
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