Köhler, von, Ludwig Ferdinand 

Geburtsdatum/-ort: 20.10.1868; Elberfeld (Wuppertal)
Sterbedatum/-ort: 26.09.1953;  Ludwigsburg, beigesetzt in Tübingen
Beruf/Funktion:
  • Königlicher Staatsminister des Innern, Professor für öffentliches Recht und Sozialwissenschaft
Kurzbiografie: 1876-1886 Volksschule, dann Gymnasium in Elberfeld
1897-1890 Studium der Rechts-und Staatswissenschaften in Tübingen, Bonn und Berlin
1890 I. Höhere Prüfung für die innere Verwaltung, 1891 II. Höhere Prüfung für die innere Verwaltung; Promotion zum Dr. jur. in Tübingen
1892 Stellvertretender Amtmann in Ulm, dann Amtmann in Heilbronn
1893 Eintritt in die Dienste des Königlich Württembergischen Innenministeriums als Regierungsassessor (Kanzleihilfsarbeiter)
1897-1899 Regierungsrat bei der Kreisregierung in Reutlingen
1899 Vorstandsvorsitzender der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Neckar-Kreis
1901 Regierungskommissär beim Staatsanzeiger
1904 Ministerialrat (Vortragender Rat) im Innenministerium
1908 Stellvertretender Bevollmächtigter beim Bundesrat
1909 Verleihung des Ordens der Württembergischen Krone (Personaladel)
1911 Ministerialdirektor
1914-1918 Kriegsdienst, zunächst als Hauptmann der Landwehr, danach als Kommandeur eines Landsturm-Bataillons in Lüttich
1915-1918 Abteilungsleiter „Handel und Gewerbe“ beim deutschen Generalgouvernement in Belgien; 1916 Eisernes Kreuz II. Klasse, 1918 Eisernes Kreuz I. Klasse
1918 II.28. Ernennung zum Königlich Württembergischen Staatsminister des Innern, (10.11.) Rücktritt als Minister, (16.12.) Demission vom Innenministerium
1919 IV Habilitation und Lehrberechtigung für Staats- und Verwaltungsrecht sowie Verwaltungslehre an der Universität Tübingen
1920 Ordentlicher Honorarprofessor für öffentliches Recht und Sozialwissenschaft
1925-1926 Rektor der Universität Tübingen
1928-1936 Gemeinderat in Tübingen
1936 Emeritierung
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Auszeichnungen: Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern des Friedrichsordens und des Wilhelmsordens
Komtur-Kreuz des Ordens der württembergischen Krone
Königlicher Kronenorden I. Klasse
Roter Adlerorden 4. Klasse
Olgaorden
Komturkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone
Ehrendoktor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock
Verheiratet: 1892 Tübingen, Josephine Creszentia, geb. Hofmeister (+ 1933)
Eltern: Louis Ferdinand, Generaldirektor der Vaterländischen Transport-Versicherungsgesellschaft
Juliane Christine Therese, geb. Schaefer
Kinder: 1 Tochter im Kindesalter verstorben
Dr. Jutta, Leiterin des Gymnasiums in Feuerbach
GND-ID: GND/116285087

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 194-197
Quellen: Nachlaß Köhler im HStAS, Q 1/6. Personalakten Köhler in den Personalakten des Staatsministeriums, ebd., E 130c, Bü 69. Weitere Personalakten (zum Studium und zur Hochschullaufbahn) im UA Tübingen, 126/335 und 127/93, 1. Verhandlungen der I. und II. württembergischen Kammer 1918
Werke: Das württembergische Gewerbe-Recht von 1805 bis 1870 (Phil. Diss., Tübingen), 1891; Sammlung von Gesetzen, Verordnungen und Verfügungen straf- und polizeirechtlichen Inhalts zum Gebrauch für württembergische Polizeiorgane, im Auftrag des Königlich Württembergischen Ministeriums des Innern, hg. von Ludwig Köhler, 1900; Zur Frage der Vereinfachung der Organisation in der inneren Staatsverwaltung Württembergs, 1919; Über den Einfluß der Revolution auf die Selbstverwaltung in Württemberg, 1925; Die Entwicklung des Gemeindeverfassungsrechts seit der Revolution in Württemberg, Baden und Hessen, 1925; Die Staatsverwaltung der besetzten Gebiete, Bd. I: Belgien 1927; Grundzüge der deutschen Sozialversicherung, 1927; Bemerkungen zu den Memoiren des Generals von Ebbinghaus, in: Besondere Beilage des Staatsanzeigers für Württemberg 1928 (Nr. 12), 249-254; Die Revolutionstage in Württemberg, in: Schwäbischer Merkur Nr. 551 (1928); Zur Geschichte der Revolution in Württemberg. Ein Bericht. 1930; Grundlagen des Verwaltungsrechts, 1935
Nachweis: Bildnachweise: Fotos (vgl. Literatur) Eberl/Marcon S. 684 und Kohlhaas in Lebensbilder S. 484

Literatur: Schwäbische Kronik Nr. 136 (21.03.1918), 6; Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1 (1925), 511, und 3 (1931), 1508; Karl Weller, Die Staatsumwälzung in Württemberg 1918-1920, 1930, 77, 81ff., 89, 97, 99ff., 102, 104ff., 112, 126; Theodor von Pistorius, Die letzten Tage des Königreichs Württemberg ..., 1935, passim; Leopold Hegelmaier, Beamter und Soldat 1884-1936, 1937, 231ff., 271; Wilhelm Keil, Erlebnisse eines Sozialdemokraten, Bd. 2, 1948, 14, 21-25, 29, 33ff., 37, 39ff., 42-50, 54-59, 61, 63-67, 69, 87-90, 108, 257, 363, 475; Wilhelm von Merk, Ludwig von Köhler +, in: Juristen-Zeitung 8 (1953), 646-647; Eberhard Kolb/Klaus Schönhoven (Bearb.), Regionale und lokale Räteorganisationen in Württemberg 1918/19 (Quellen zur Geschichte der Rätebewegung in Deutschland 1918/19, Bd. 2), 1976, XLVIII, LIII, LVI, 29, 52, 56; Uwe Dietrich Adam, Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich (Contubernium. Beiträge zur Geschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 23), 1977, 29, 35, 40; Wilhelm Kohlhaas, Der 9. November 1918 im Wilhelmspalais. Das Ende einer Legende, in: ZWLG 37 (1978), 307-361, passim; ders., Ludwig von Köhler. Letzter königlich württembergischer Innenminister. 1868-1953, in: Lebensbilder aus Baden-Württemberg 18 (1994), 471-484; Immo Eberl und Helmut Marcon (Bearb.), 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Biographien der Doktoren, Ehrendoktoren und Habilitierten 1830-1980 (1984), 1984, 33; Paul Sauer, Württembergs letzter König. Das Leben Wilhelms II., 1994, 288, 290-292, 297, 301, 312
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