Mack, Karl Friedrich
Geburtsdatum/-ort: | 29.08.1857; Ludwigsburg |
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Sterbedatum/-ort: | 27.01.1934; Degerloch |
Beruf/Funktion: |
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Kurzbiografie: | Gymnasium in Ludwigsburg Studium der Mathematik und Physik an der polytechnischen Schule in Stuttgart und den Universitäten Tübingen, Berlin, Straßburg 1883 Dr. rer. nat. an der Universität Tübingen 1884 Amtsverweser an der Realanstalt in Ulm 1885 Erster Vikar an der Realanstalt in Stuttgart 1886 Professoratsverweser daselbst und Lehrauftrag an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim (ab 1904 Landwirtschaftliche Hochschule) 1887 ordentlicher Prof. für Physik, Meteorologie und Geodäsie an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim und Leiter der Hohenheimer Meteorologischen Station 1888 Vorstand der Meteorologischen Zentralstation des Statistischen Landesamts in Stuttgart 1889 Leiter der Hohenheimer Erdbebenwarte 1925 emeritiert |
Weitere Angaben zur Person: | Religion: ev. Verheiratet: (Stuttgart) Anna, geb. Weisser Eltern: Vater: Dr. L. Mack, Prof. Kinder: 2 Söhne 1 Tochter |
GND-ID: | GND/116644125 |
Biografie
Biografie: | Ulrich Fellmeth (Autor) Aus: Württembergische Biographien 1 (2006), 163-164 Wilhelm Conrad Röntgen, der ab 1875 nur drei Semester lang in Hohenheim den Lehrstuhl für Physik innehatte, gab, als er aus Hohenheim im Streit fortging, dem Direktor der Akademie den Rat, lieber einen Reallehrer anzustellen als einen akademisch ausgebildeten Physiker, da ein solcher für das Niveau des in Hohenheim zu erteilenden physikalischen Unterrichts besser geeignet sei. Und in der Tat war es nach Röntgen für die Akademie Hohenheim schwierig, habilitierte Hochschullehrer für das Fach Physik zu gewinnen. So war auch der dritte Nachfolger Röntgens auf dem physikalischen Lehrstuhl, Karl Mack, eben auch nur wieder ein Reallehrer gewesen, dazu noch nur ein Hilfslehrer in der Stuttgarter Realanstalt. Es ist leicht nachvollziehbar, dass der neue Kollege zunächst vom Hohenheimer Lehrerkonvent eher abgelehnt worden war. Karl Mack wirkte jedoch von 1888 bis 1925, also 37 Jahre in Hohenheim und konnte sich in dieser Zeit die Anerkennung als Wissenschaftler und Hochschullehrer bei seinen Kollegen und in der wissenschaftlichen Gemeinde erarbeiten. Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Meteorologie und die Erdbebenforschung. Als Referent für Meteorologie beim Statistischen Landesamt war er sogar in der Lage, im Jahre 1892 die Hohenheimer meteorologische Station (bislang zweiter Ordnung) zu einer der ersten Ordnung auszubauen. Im Jahre 1905 gelang es Karl Mack, in Hohenheim eine Erdbebenwarte einzurichten. Die süddeutschen Erdbeben um 1911 (mit Nachbeben bis 1913) lieferten dann die Messergebnisse in der Hohenheimer Erdbebenstation, die für Karl Mack die Grundlage für umfangreiche seismologische Untersuchungen bildeten. In Hohenheim selbst gelang es ihm, den Personal- und Sachetat des physikalischen Kabinetts zu stärken, was nach Auskunft von Röntgen auch unbedingt notwendig gewesen ist. Karl Mack war es auch, der erst ein Vierteljahr nach der Entdeckung seines berühmten Vorgängers, 1895 die Röntgenstrahlen in Gegenwart des Königs vor Stuttgarter Ärzten demonstrierte. Dennoch trat die in Hohenheim geforderte Experimentalphysik in seinem Tätigkeitsspektrum deutlich hinter seine Spezialgebiete Meteorologie und Seismographie zurück. Im Sommer 1925 trat Karl Mack als angesehener Wissenschaftler in den Ruhestand und übersiedelte nach Degerloch, wo er 1934 nach längerer Krankheit verstarb. |
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Quellen: | PA K. Mack im UA Hohenheim. |
Werke: | Klima von Hohenheim, 1889; Einige Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen in Hohenheim 1878-1902, 1903; Physikalische Hypothesen und ihre Wandlungen, 1905; Nachrichten von der Hohenheimer Erdbebenwarte, 1905 ff. (Hg.). |
Nachweis: | Bildnachweise: UA Hohenheim: S 5/9 Ma. |
Literatur + Links
Literatur: | Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg 91 (1935), 34 ff.; Zs. für Geophysik 3 (1917), 256; 10 (1934), 1; Schwäbischer Merkur (1934) Nr. 22, 5; Kürschner, 1931, 1829; E. Klein, Die akademischen Lehrer von Hohenheim, 1968, 21, 92 f.; G. Franz, Geschichte der Univ. Hohenheim, 1968, 89. |
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