Hevesy, Georg von 

Andere Namensformen:
  • eigentlich: Bischitz, György, auch: George de
Geburtsdatum/-ort: 01.08.1885; Budapest
Sterbedatum/-ort: 05.07.1966;  Freiburg im Br., begraben in Freiburg, 2001 nach Budapest umgebettet
Beruf/Funktion:
  • Chemiker, Naturforscher, Nobelpreisträger
Kurzbiografie: 1895-1903 Besuch des Gymnasiums des Piaristenordens zu Budapest, danach Studium in Budapest (Wintersemester 1903/04, Sommersemester 1904), an der Technischen Hochschule Berlin (Wintersemester 1904/05) und in Freiburg (Sommersemester 1905-Sommersemester 1908)
1908 10. Dez. Promotion in Freiburg bei Georg Meyer: „Über die schmelzelektrolytische Abscheidung der Alkalimetalle aus Ätzalkalien und die Löslichkeit dieser Metalle in der Schmelze“
1909-1910 Forschungsarbeiten bei R. Lorenz in Zürich und 3 Monate bei Fritz Haber in Karlsruhe
1911-1912 Unbezahlter Forschungsassistent bei E. Rutherford an der Universität Manchester
1913 28. Jan. Habilitation an der Universität Budapest; Vortrag: „Eigenschaften des Elektrons und Struktur der Atome“
1915 Jun.-1918 Dez. Militärdienst in Budapest und Besztercebanya (Nordungarn)
1919 Jan.-Nov. Professor an der Universität Budapest
1920 Apr.-1926 Sep. Wissenschaftliche Arbeit in Kopenhagen im Physikalisch-Chemischen Laboratorium von J. N. Brönsted und an Bohrs Institut für Theoretische Physik
1926 Okt.-1934 Sep. Planmäßiger außerordentlicher Professor für Physikalische Chemie an der Universität Freiburg „unter Verleihung der Amtsbezeichnung und der akademischen Rechte eines ordentlichen Professors“. Antrittsrede am 9. 1. 1928: „Die Bedeutung des Grundstoffbegriffs“
1934 Okt.-1943 Okt. Wissenschaftliche Arbeit an Bohrs Institut
1943 Okt.-1961 Wissenschaftliche Arbeit am Institut für Organische Chemie der Universität Stockholm
1944 Nobelpreis für Chemie für das Jahr 1943
1965 Umsiedlung nach Freiburg
1966 Apr. Eröffnungsrede bei der Konferenz über Strahlungshämatologie an der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften; Audienz beim Papst
Weitere Angaben zur Person: Religion: isr., ab ca. 1903 rk.
Auszeichnungen: (Auswahl): Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (1926), der Royal Society of London (1939), der Schwedischen Akademie der Wissenschaften (1942), der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften (1961); 14 Ehrendoktorate, u. a. Freiburg (1948 nat., 1959 med.); Ehrenmitglied der Royal Institution, London (1948), der Deutschen Bunsen-Gesellschaft (1951), der Schwedischen Medizinischen Gesellschaft (1952), der Gesellschaft für Nuklearmedizin in Freiburg (Mitbegründer, Ehrenpräsident, 1963); Copley Medal of the Royal Society (1949); Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste (1957); Atom for Peace Award (1959)
Verheiratet: 1924 (Kopenhagen) Anna Sofia Pia, geb. Riis (1902-1979)
Eltern: Vater: Ludwig (Lajos) David Bischitz (1851-1920), 1895 geadelt als Bisicz de Heves, ab 1906 Hevesy de Heves, Direktor der Oberungarischen Berg- und Hüttenwerks-AG in Budapest
Mutter: Eugenie (Jenny), geb. Schossberger de Tornya (1857-1931)
Geschwister: 7:
Wilhelm (Vilmos, 1877-1945), Ingenieur
André (Andor, 1879-1955), Schriftsteller
Edmund (Ödön, 1881-1963), Unternehmer
Paul (Pál, 1883-1988), Diplomat
Klara (geb. 1894), verheiratete von Kitzinger
Hanna (1896-1945)
Charlotte (Saroltat, 1897-1965), verheiratete Gerlozy
Kinder: 4:
Jenny (geb. 1926), verheiratete Arrhenius
Georg Ludwig (geb. 1928)
Ingrid (geb. 1931)
Pia (geb. 1939), verheiratete Barone
GND-ID: GND/116785179

Biografie: Alexander Kipnis (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 4 (2007), 143-146

Hevesy wurde in eine reiche und angesehene Familie geboren. Seine Eltern, beide jüdischer Abstammung, gehörten zu den neuen aristokratischen Kreisen in Ungarn. Hevesy, wie auch seine Brüder, wurde in einer privaten katholischen Lehranstalt streng erzogen; diese Erziehung machte ihn fürs Leben äußerst zurückhaltend: Er konnte über den kleinen Dingen des Alltags stehen und zeigte niemals das Innere seines Herzens. Seine langjährige Mitarbeiterin Hilde Levi bezeugte: „Ich hatte Hevesy nie lachen gesehen“, für immer hatte er eine aristokratische Ironie gewählt. Dabei war er äußerst höflich und taktvoll.
Seit seiner Schulzeit war Hevesy von zarter Gesundheit, vom Sportunterricht war er befreit. Während seines ganzen Lebens hielt sich Hevesy jedoch möglichst fit durch Bewegung sowie durch rechtzeitige Erholung und Kur. Das Vermögen der Familie ermöglichte ihm dies, wie auch öfteren Wechsel der Arbeitsorte und viele wissenschaftliche Reisen. Nachdem das Familienvermögen in Ungarn 1945 enteignet wurde hat Hevesy sein Heimatland nie mehr besucht, trotz mehreren Einladungen und seiner Wahl zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Im Gymnasium genoss Hevesy einen naturwissenschaftlichen Unterricht von sehr hohem Niveau, was seine Entscheidung für eine wissenschaftliche Laufbahn mit bedingte. Nach zwei Semestern in Budapest wechselte er nach Berlin, dann aber des Klimas wegen nach Freiburg, wo sein Bruder Edmund Wirtschaftslehre studierte; Hevesy wählte Physik als Hauptfach, Chemie und Mathematik als Nebenfächer. Seine Dissertation galt der physikalischen Chemie und schloss ziemlich schwierige Experimente mit geschmolzenem Natriumoxid bei Temperaturen bis 800° ein. Nach der Promotion ging Hevesy nach Zürich, um das chemische Verhalten geschmolzener Salze weiter zu erforschen. Hier lehrte R. Lorenz, damals der Experte auf diesem Fachgebiet. Hevesy trat seine erste bezahlte Stelle als Assistent am Chemischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule an. Als Lorenz im folgenden Jahr nach Frankfurt ging, folgte ihm Hevesy nicht, sondern versuchte bei Haber in Karlsruhe zu arbeiten, entschied sich jedoch bald für ein neues Gebiet bei E. Rutherford in Manchester: die Radioaktivität.
Im Herbst 1911 stellte ihm Rutherford die Aufgabe, sogenanntes Radium D von dem lästigen Blei zu trennen. Dass Radium D einfach ein radioaktives Isotop des Bleis ist, wusste man damals nicht. So endeten fast zweijährige Bemühungen Hevesys im völligen Misserfolg. „Um das beste aus dieser deprimierenden Situation zu machen, entschied ich, Radium D als einen Indikator von Blei zu nutzen und so von seiner Untrennbarkeit vom Blei zu profitieren“, erklärte Hevesy später in seinem Nobelvortrag. Diese Idee wurde zuerst in der klassisch gewordenen Arbeit zusammen mit Fritz Paneth verwirklicht, als beide die Löslichkeit der fast unlösbaren Bleiverbindungen gemessen hatten. Seitdem blieb Hevesy bei der Grundidee der radioaktiven Indikatoren und suchte ständig nach neuen Anwendungen.
In die Zeit von Manchester fällt die Freundschaft mit dem gleichaltrigen Niels Bohr, die Hevesys wissenschaftliche Laufbahn, wie er selbst zugab, ja sein Schicksal „entscheidend“ beeinflussen sollte. Das Wichtigste waren dabei Hevesys chemische Kenntnisse, die er Bohr zur Verfügung stellen konnte. Es geschah während ihren Diskussionen von März bis Juli 1912, dass sich bei Bohr die Grundidee seines berühmten Atommodells entwickelte. Als Bohr im September 1913 vor der „British Association for Advancement of Science“ zum ersten Mal über sein Modell sprach, war Hevesy auch dabei und half, dem in Tagungen unerfahrenen Bohr zurechtzukommen.
1911 sorgte Hevesy für die Anerkennung seines Doktordiploms an der Universität Budapest, um sich 1913 zu habilitieren. In dieser Zeit pendelte Hevesy gelegentlich mit gefährlichen Mengen von radioaktiven Stoffen zwischen Budapest und Wien, wo er mit Paneth im Institut für Radiumforschung zusammenarbeitete. Das setzte er auch nach Kriegsausbruch fort. Im Juni 1915 sah sich Hevesy jedoch gezwungen, sich beim Militär zu melden, wurde für den aktiven Militärdienst aber bald als untauglich erklärt. Man bestellte ihn als Gehilfen in die Röntgenabteilung eines Lazaretts unweit seines Hauses. Im Juni 1916 wurde er als technischer Aufseher in die Ungarische Zinnschmelze im Süden von Budapest versetzt mit der Aufgabe, die Kupferelektrolyse in Betrieb zu nehmen, was ihm trotz vieler Schwierigkeiten gelang. Mehr noch, während seines Militärdienstes fand Hevesy Zeit und Kraft für wissenschaftliche Arbeit, insbesondere über die sogenannte Selbstdiffusion in Blei, wofür er wieder radioaktives Blei benutzte.
In der im November 1918 entstandenen Republik Ungarn wurde Hevesy zuerst als außerordentlicher Professor für physikalische Chemie, im Januar 1919 zum Direktor des II. und im April 1919 auch des I. Physikalischen Instituts der Universität Budapest berufen. Aber „ein weißer Terror folgte dem roten“, so Hevesy, und im Dezember 1919 wurde ihm die Venia legendi entzogen. Glücklicherweise lud ihn Bohr nach Kopenhagen, wo Hevesy für sechs Jahre eine Heimat fand. In Kopenhagen arbeitete Hevesy zuerst mit Johannes N. Brönsted an der Universität über die Trennung der Isotope von Quecksilber und Chlor. Als Bohrs Institut 1921 fertig war, bekam Hevesy dort Arbeitsräume und begann die Suche nach Element Nr. 72, das gemäß der Bohrschen Theorie zur vierten Gruppe des Periodensystems gehörte. Hevesys Intuition und seine umfassenden chemischen Kenntnisse, wie auch die glückliche Zusammenarbeit mit dem Physiker Dirk Coster, machten die Entdeckung Ende 1922 möglich und bestätigten die Theorie von Bohr. Das neue Element, Hafnium genannt, nach dem lateinischen Namen Hafnia für Kopenhagen, brachte Hevesy großen Ruhm.
Im Niels-Bohr-Institut wurde Hevesy lediglich mit einem Stiftungsstipendium bezahlt. Wegen der hohen Belastung verließ Hevesy der Gedanke an einen Lehrstuhl in Deutschland nicht, besonders nach der Gründung der eigenen Familie. Eine gute Möglichkeit bot sich Ende 1925 mit dem Ruf der Universität Freiburg. Hevesy nahm unter der Bedingung der Modernisierung des Physikalisch-chemischen Instituts und der Schaffung von Assistentenstellen an. In Freiburg las Hevesy die „Einführung in die physikalische Chemie“ und gab Kurse über „Elektrochemie“, „Radioaktivität“ und „Atombau und Chemie“. Gleichzeitig führte er vielseitige Forschungen mit seinen Assistenten und Doktoranden durch. Nach wie vor reiste er viel. Außer zahlreichen Fahrten innerhalb Deutschlands und Europas, nach England, Frankreich, Österreich und Ungarn, waren es Reisen von Juni bis September 1929, um bei der Jahresversammlung der „British Association for Advancement of Science“ in Süd-Afrika teilzunehmen, und im Wintersemester 1930/31 in die USA und nach Japan. Hevesy hatte eine Baker-Gastprofessur für Chemie an der Cornell-Universität inne und hielt Vorlesungen über die chemische Analyse mittels Röntgenstrahlen.
Hevesy glaubte seine endgültige Position in Freiburg gefunden zu haben; wie er nach dem Tod seiner Mutter 1931 schrieb: „Wenn Freiburg bisher zu etwa 75 % meine Heimat war, wird es es nunmehr bis zu 100 % sein“. 1933 wurde das zur Illusion. Als ungarischer Staatsangehöriger konnte Hevesy noch einige Zeit arbeiten und seine Angelegenheiten abschließend ordnen, nachdem er im Sommer 1933 mit Bohr seine Rückkehr an dessen Institut vereinbart hatte.
Diesmal kam Hevesy nach Kopenhagen als angesehener Professor. Sein besonderes Anliegen war es, mit radioaktiven Indikatoren biologische Vorgänge zu verfolgen. Schon 1923 hatte er hier eine Pionierarbeit über die Adsorption und den Transport von Blei in Pflanzen durchgeführt. Mit den toxischen schweren Metallen gab es jedoch nur sehr beschränkte Möglichkeiten für biologische Anwendungen. Die Entdeckung von künstlichen Radioisotopen, wie z.B. Phosphor-32 im Jahr 1934, erlaubte Hevesy Neuland zu erschließen. In Zusammenarbeit mit dem Arzt Otto Chiewitz wurde das erste sensationelle Ergebnis gefördert, dass nämlich die Skelettbestandteile ständig erneuert werden. Hevesy kooperierte mit Botanikern, Zoologen, Physiologen und Ärzten und erwarb sich gleichzeitig die nötigen Kenntnisse in Biologie und Medizin. Eine ganze Reihe verschiedener Richtungen dieser Forschungen sind zu nennen, u. a. Vorgänge in Knochen und Zähnen, Verhalten der phosphororganischen Verbindungen in lebendigen Organismen, Erforschung der Erythrozyten, des Metabolismus' des Eisens, Verhalten der Nukleinsäuren, Stoffwechsel in Pflanzen. Bohr unterstützte Hevesys Forschungen, von denen er eine tiefere Einsicht in das Phänomen des Lebens erwartete. Bemerkenswert ist, dass die beiden größten Leistungen Hevesys – die Entdeckung des Hafniums und die Entwicklung der Methode der radioaktiven Indikatoren – in die Kopenhagener Jahre bei Niels Bohr fallen; das dortige „wissenschaftliche Kraftfeld“ wirkte sich also aus.
Als am 9. April 1940 Dänemark durch deutsche Truppen besetzt wurde, unterbrach Hevesy seine Arbeit für einen Tag, um die im Institut aufbewahrten goldenen Nobelmedaillen von J. Franck und M. von Laue zu retten – und damit auch Laue selbst, weil die Ausfuhr von Gold aus dem Reich streng verboten war: Hevesy hat die Medaillen in Königswasser gelöst und die Flasche mit der Lösung in demselben Safe gelassen. Nach dem Krieg hat man dieses Gold wieder hergestellt. Dreieinhalb Jahre arbeitete Hevesy im besetzten Dänemark unbehindert weiter; nach der Verschärfung der Verhältnisse floh er mit einem Fischkutter im Oktober 1943 nach Stockholm, wo er seit 1938 mit dem Biochemiker Hevesy von Euler-Chelpin (Nobelpreis 1929) zusammen forschte. Hier ließ er sich mit seiner Familie fast bis zum Lebensende nieder.
Im Herbst 1944 wurde Hevesy der Nobelpreis in Chemie verliehen „für seine Arbeiten über die Anwendung der Isotope als Indikatoren bei der Erforschung chemischer Prozesse“, womit das Anrecht für die schwedische Staatsangehörigkeit verbunden war. Im Frühjahr 1945 tauschte Hevesy seinen ungarischen Pass gegen den schwedischen und nahm Anfang 1947 seine Reisetätigkeit durch Europa und auch Amerika wieder auf. Wie früher konnte er eine umfassende internationale Kooperation organisieren, unter Einschluss Freiburgs. Hevesys Verhältnis zu Freiburg ist in der Universitätsgeschichte als „Musterfall für eine geglückte Aussöhnung“ beschrieben.
Mit 76 Jahren beendete Hevesy seine experimentellen Forschungen, setzte aber die literarische Arbeit fort: Außer einigen Vorträgen besorgte er kommentierte Sammlungen seiner Artikel. 1963 nahm er, zusammen mit Ludwig Heilmeyer, Direktor der Freiburger Universitätsklinik, an der Gründung der Gesellschaft für Nuklearmedizin in Freiburg teil. 1964 diagnoszierte Heilmeyer bei Hevesy Lungenkrebs. Er nahm den Kranken großzügig in seine Klinik, wo Hevesy auch seinen 80. Geburtstag feiern konnte. Hevesy hielt sich tapfer bis zum Ende, im April 1966 fuhr er, in Begleitung eines Arztes, nach Rom, wo er die Eröffnungsrede vor einer Konferenz in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften hielt und anschließend, was ihm sehr wichtig war, vom Papst in Audienz empfangen wurde. Als Hevesy starb, gab ihm die gesamte Fakultät samt allen Dekanen und dem Rektor im Talar das letzte Geleit.
Im langen Leben Hevesys ist seine physische und geistige Beweglichkeit auffallend, einschließlich seiner unglaublichen Fähigkeit, sich den immer wieder wechselnden Umständen anzupassen und rastlos weiter zu forschen. In seinen mehr als 420 Publikationen verstand er seine Ergebnisse in verschiedenen Versionen und auch in verschiedenen Sprachen weltweit zu veröffentlichen. Ein Grund dafür war, dass Hevesy bis auf die Freiburger Jahre nur durch Unterstützung verschiedener Stiftungen oder in Kooperation mit anderen Laboratorien forschen konnte. Unter seinen großen Leistungen ragt die Methode der radioaktiven Indikatoren als größte heraus; Hevesy selbst initiierte deren Anwendungen in der Biologie und Medizin. Von seinen 100 gesammelten Artikeln über diese Methode, die unter dem Titel „Abenteuer in radioisotoper Forschung“ 1962 erschienen, sind 85 der Biologie und Medizin gewidmet, so dass man ihn als Vater der Nuklearmedizin bezeichnete, einer Methode, die Hevesys höchstes Verdienst um die Menschheit darstellt.
Quellen: StA Freiburg Meldekarten Hevesy; UA Freiburg, D 29/16/4090, Promotion u. B 24/13-78, Personalakten, B 15/112, Fakultätsakten 1933, B 15/587, Besetzung d. Professur für physik. Chemie; UA Heidelberg Rep. 14, Nr. 186, 189, 198, Briefwechsel mit K. Freudenberg, 1923-1960.
Werke: Radioaktive Methoden in d. Elektrochemie, in: Physik. Zs. 13, 1912, 715-719; (mit Fr. Paneth), Die Löslichkeit des Bleisulfids u. Bleichromats, in: Zs. für anorg. Chemie 82, 1913, 323-328; Radioelements as indicators in chemistry and physics, in: Report of the 83rd Meeting of the British Association for the Advancement of Science, 1913, 448 f.; (mit Fr. Paneth), Zur Frage d. isotopen Elemente, in: Physik. Zs. 15, 1914, 797-805 u. 16, 1915, 45-51; (mit J. Gróh), Die Selbstdiffusionsgeschwindigkeit des geschmolzenen Bleis, in: Ann. d. Physik 63, 1920, 85-92; (mit J. Gróh), Die Selbstdiffusion in festem Blei, ebd. 65, 1921, 216-222; Über die Auffindung des Hafniums u. den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von diesem Element, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 56, 1923, 1503-1516; (mit Fr. Paneth), Lehrbuch d. Radioaktivität, 1923 (russisch 1923, erweit. engl. Übersetzung 1926), ²1931 (überarb. engl. Übersetzung 1938); Das Element Hafnium, 1927; Die seltenen Erden vom Standpunkte des Atombaues, 1927; Chemical analysis by X-rays and its applications, 1932; Materientransport in festen Körpern, in: Zs. für Elektrochemie, 39, 1933, 490-500; Der schwere Wasserstoff in d. Biologie, in: Naturwissenschaften 23, 1935, 775-780; (mit H. Levi), Artificial radioactivity of dysprosium and other rare earth elements, in: Nature 136, 1935, 103; (mit O. Chiewitz), Radioactive indicators in the study of phosphorus metabolism in rats, ebd., 754 f.; Some applications of isotopic indicators, Nobel Lecture, Les Prix Nobel en 1940-1944, 1946, 95-127; Radioactive indicators. Their application in biochemistry, animal physiology and pathology, 1948 (russisch 1951, ²1954); The application of radioactive indicators in biochemistry (Faraday Lecture), in: Journal of the Chemical Society, 1951, 1618-1639; Fritz Paneth – 70 Jahre, in: Physik. Blätter 13, 1957, 414; Gedenkworte für Heinrich Wieland, Orden Pour le mérite für Wissenschaften u. Künste, Reden u. Gedenkworte 3, 1958-1959, 13-18; Die Krebsanämie, in: Naturwissenschaftl. Rundschau 11, 1958, 247-252; Radioaktive Markierung von Zellen, ebd. 12, 1959, 325-331; Adventures in radioisotope research. Collected papers, 2 Bde., 1962.
Nachweis: Bildnachweise: B. Karlik, 1968; Hevesy Levi, 1985 u. S. Niese, 2005 (vgl. Lit.).

Literatur: Poggendorffs Biogr.-literar. Handwörterb. V, 1926, 534, VI, T. 2, 1937, 1108 f., VIIb, T. 4, 1973, 1972-1978 u. VIII, T. 2, 2002, 1525 (mit Bibliographie); A. Faessler, Hevesy, in: NDB 9, 1972, 61 f.; F. Szabadváry, Hevesy, in: Dictionary of Scientific Biography VI, 1972, 365-367; E. Rancke-Madsen, Hevesy, in: Dansk Biografisk Leksikon 6, 1980, 350-352; J. D. Cockcroft, G. de Hevesy, in: Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society 13, 1967, 125-166 (mit Bild u. Schriftenverz.); O. Hahn, Gedenkworte auf G. v. Hevesy, Orden Pour le mérite für Wissenschaften u. Künste. Reden u. Gedenkworte 8, 1967, 45-54; B. Karlik, G. v. Hevesy, Nachruf, in: Österr. Akad. d. Wiss., Almanach 118, 1968, 261-267 (mit Bild); Hilde Levi, G. de Hevesy Life and work. A biography, 1985 (mit Bild u. Schriftenverz.); G. de Hevesy 1885-1966, FS 1988 (mit Bild u. Schriftenverz.); Siegfried Niese, G. von Hevesy Wissenschaftler ohne Grenzen, 2005 (mit Bild).
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