Freyhold, Edmund Conrad von 

Geburtsdatum/-ort: 08.07.1878;  Freiburg i. Br.
Sterbedatum/-ort: 25.05.1944;  Freiburg i. Br.
Beruf/Funktion:
  • Maler, Buchillustrator, Kommunalpolitiker
Kurzbiografie: 1898 Studium an der Großherzoglichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe
1915-1918 Kriegsdienst
1927-1936 Mitglied und Vorsitzender der Badischen Secession
1930 Eintritt in die NSDAP
1931 Eintritt in die SA
1933 Berufung in den Gemeinderat der Stadt Freiburg i. Br.
1935 Berufung zum Ratsherrn der Stadt Freiburg i. Br. aufgrund der Deutschen Gemeindeordnung
1939 Sturmführer der SA
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1898 London, Stefanie, geb. Lichtenauer
Eltern: Vater: Edmund von Freyhold, Prof. Dr.
Mutter: Hedwig, geb. Tietze
Kinder: 2 Töchter
1 Sohn
GND-ID: GND/116785969

Biografie: Michael Koch (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 2 (1987), 93-94

Nach Abschluß des humanistischen Gymnasiums in Baden-Baden studierte Freyhold 1898 zwei Semester bei Robert Poetzelberger an der Karlsruher Kunstakademie. In der Folgezeit bildete er sich durch wiederholte Aufenthalte in Fiesole, London und vor allem in Paris autodidaktisch weiter. 1904 hatte Freyhold mit aquarellierten Zeichnungen zu Richard Dehmels Bilderbuch „Der Buntscheck“ einen ersten Erfolg, der ihm Aufträge des Schaffstein-Verlages in Köln und des Bruno Cassirer-Verlages in Berlin für Illustrationen mehrerer Kinderbücher einbrachte (u. a. Tierbilderbuch, Sport und Spiel, Osterbuch nach Christian Morgenstern). Durch Begegnungen mit Auguste Renoir in Cagnes-sur-Mer inspiriert, widmete sich Freyhold seit etwa 1910 vorzugsweise der Stilleben- und Landschaftsmalerei im Stil des späten französischen Impressionismus. Seine Früchte- und Blumenstilleben, die auf der Berliner Secessions-Ausstellung 1913 das Wohlwollen des einflußreichen Kunstkritikers Karl Scheffler fanden, zeigen eine blühende, die plastische Erscheinung der Dinge überspielende Farbigkeit von ungezwungener, dekorativer Wirkung. Die Pinselführung in Kommatechnik wie auch der strenge Bildaufbau in einigen seiner Kompositionen lassen Reminiszenzen an Van Gogh und Cézanne erkennen (charakteristische Beispiele in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe). Während der nationalsozialistischen Diktatur, der er sich engagiert anschloß, entwickelte Freyhold als Freiburger Ratsherr und Mitglied des Beirats für Bauwesen, Kulturfragen und Theaterwesen eine rege kulturpolitische Tätigkeit. So organisierte er die große Kunstausstellung der Stadt Freiburg im Sommer 1935, deren Programm bewußt gegen die Blut- und Boden-Ideologie völkischer Kunstfunktionäre wie Hans Adolf Bühler gerichtet war. Dieser Versuch scheiterte jedoch ebenso wie ähnliche Aktivitäten Freyholds als Vorsitzender der Künstlervereinigung „Badische Secession“ zwischen 1933 und 1936.
Nachweis: Bildnachweise: Selbstporträts in: Staatl. Kunsthalle Karlsruhe , Inv. Nr. 2113, 2367.

Literatur: Kunstverein Winterthur, Kat. der Gemäldesammlung im Neuen Museum, Winterthur 19162;ThB 12, 1916, 445 f.; Beringer-Theilmann, 205 f., 243; Kat. Ausstellung der Stadt Freiburg i. Br. 14.7.-1.10.1935; Vollmer 2,1976 2. Aufl., 157 f.; Michael Koch, in: AKat. Kunst in Karlsruhe 1900-1950, Staatl. Kunsthalle und Bad. Kunstverein, Karlsruhe 1981, 119 ff.
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