Lederer, Moritz 

Andere Namensformen:
  • F. von Dalberg-Vogel
Geburtsdatum/-ort: 17.11.1888;  Mannheim
Sterbedatum/-ort: 12.12.1971
Beruf/Funktion:
  • Dramaturg, Publizist, Verfolgter des NS-Regimes
Kurzbiografie: 1894 Volksschule Mannheim
1904 Städtische Handelsfortbildungsschule Mannheim
1908 Kaufmann
1917 Kriegsteilnahme (Frankreich)
1919 Führende Beteiligung an der Revolution in Mannheim; Herausgabe der Zeitschrift „Der Revolutionär“
1921 Theaterwissenschaftliche und -praktische Studien bei Hagemann in Berlin
1925 Dramaturg am Nationaltheater Mannheim
1926 Mitarbeiter an den Reinhardtbühnen, Berlin
1927 Geschäftsführer der „Reibaro“-Theaterorganisation
1929 Geschäftsführender Direktor der Reinhardt-Bühnenorganisation
1933 Schutzhaft; Emigration nach Paris und Wien; dort Fortsetzung der Theaterarbeit
1938 Flucht in die Schweiz und nach Frankreich
1940 Internierung in Finisterre
1944 Rückkehr nach Deutschland (Hersfeld)
1945 Kulturpolitik im Auftrage der US-Besatzung
1946 Meersburg; Beauftragter für die Reorganisation des öffentlichen Büchereiwesens
1947 Beratertätigkeit für das Stadttheater Konstanz; Kulturreferent; publizistische Tätigkeit
Weitere Angaben zur Person: Religion: israelitisch, seit 1916 Dissident
Verheiratet: 1916 Mannheim, Leonore, geb. Hafner, wiederverheiratete Himmelsbach (1894-1985), evangelisch, gesch. 1936
Eltern: Salomon Lederer (1856-1932), Calligraph
Johanna, geb. Wohlgemuth, wiederverheiratete Marmorstein (* 1864, Oktober 1940 deportiert, + Gurs)
Geschwister: keine
Kinder: Ruth (* 1918)
Ursula (* 1919)
GND-ID: GND/116852208

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 2 (1999), 295-297
Quellen: Auskünfte von Lederers Tochter Ursula Piper, Misterton, Großbritannien; Nachlass im Stadtarchiv Mannheim
Werke: Förderung deutscher Theaterkultur, 1916; Sintflut (Essay), 1916; Freund Schmock der Kritikus, 1917; Über das Theater, 1917; Der Sintflut Ende. Betrachtungen und Hoffnungen in dieser Zeit, 1919; Der Schrei nach Wahrheit. Meine zweite Revolutionsrede, 1919; Völkerbund und Menschheitsgedanke, o.J. (vermutlich 1919); Der Revolutionär, Jg. 1-5 (1919-1923); Hinter den Kulissen des Mannheimer Nationaltheaters (Unter dem Pseudonym F. von Dalberg-Vogel), o.J. (nicht vor 1920); Die Befreiung des Prometheus. Ein Spiel, in: Der Revolutionär 3 (1921) Nr. 27, 1-54; Narziß und die Pompadour. Ein Stück in 5 Akten, 1925. – Zu den zahlreichen Beiträgen Lederers für den Revolutionär vgl. P. Raabe, Index Expressionismus. Bibliographie der Beiträge in den Zeitschriften und Jahrbüchern des literarischen Expressionismus 1910-1925. 1972, Bd. 2, 1383ff. und Bd. 10, 625ff.
Nachweis: Bildnachweise: in M. Bosch (vgl. Literatur 1999)

Literatur: F. Droop, Mannheimer Nationaltheater: Narziß und die Pompadour, in: Mannheimer Tageblatt, 22.02.1926; Das Heimatbuch der Stadt Mannheim, 1939, 305ff.; Die Quelle 2 (1948) H. 4, 10; P. Raabe, Die Zeitschriften und Sammlungen des literarischen Expressionismus 1910-1921. 1964, 96; W. Kosch, München/Bern 1984, Bd. 9, 1086; M. Koch, Theater in Konstanz. 1985, passim; P. Raabe, Die Autoren und Bücher des literarischen Expressionismus. 1985, 303; P. Brandt, R. Rürup, Volksbewegung und demokratische Neuordnung in Baden 1918/19. 1990, 164; M. Bosch, Moritz Lederer. Ein erfolgreicher Theatermann bleibt am Bodensee ohne Fortune, in: konstanzer almanach 44 Jg. 1998, 59-62; ders., Moritz Lederer. Theatermann, Emigrant, Publizist (mit Fotos), in: Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim, im Erscheinen begriffen 1999
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