Hohner, Ernst 

Geburtsdatum/-ort: 28.06.1886;  Trossingen
Sterbedatum/-ort: 16.10.1965;  Trossingen
Beruf/Funktion:
  • Fabrikdirektor
Kurzbiografie: 1900 Mittlere Reife
1900–1902 Höhere Handelsschule in Stuttgart
1903 Handelshochschule Lausanne
1905 Eintritt in die väterliche Firma
1908 Prokurist
1908–1910 Aufenthalt als Verkäufer in den Niederlassungen d. Firma in New York, Mexiko-City u. Toronto
1914–1918 Kriegsteilnahme; Hauptmann d. Res. im 26. Artillerie Reg. Ulm
1919 Leiter d. technischen u. sozialen Betriebsführung
1923 Direktor u. Vorstandsmitglied d. Hohner AG
1925–1959 Gemeinderat von Trossingen-Bürgerl. Vereinigung, ab 1946 FDP/DVP
1937 V 1 Mitglied d. NSDAP
1957 100-jähr. Firmenjubiläum
1960 Einweihung Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Ehrungen: Ehrenbürger d. Stadt Trossingen (1946); Ehrensenator d. Univ. Tübingen u. d. TH Stuttgart (1951) sowie d. Musikhochschule Stuttgart u. Großes Verdienstkreuz d. Bundesrepublik Deutschland mit Stern (1957); Dr. h. c. d. Univ. Tübingen (1956); Professor des Landes Baden-Württemberg (1961)
Verheiratet: 1912 (Trossingen) Klara, geb. Möbus (1888–1970)
Eltern: Vater: Jacob (1860–1946), Fabrikdirektor
Mutter: Katharina, geb. Haller (1866–1924)
Geschwister: Anna
Kinder: 2; Ingeborg (1913) u. Klara (1921)
GND-ID: GND/116958243

Biografie: Martin Häffner (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 6 (2016), 179-182

Hohners Leben überspannte vier Abschnitte deutscher Geschichte, vom Kaiserreich bis in die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland, und mehr als vier Jahrzehnte führte er seine Weltfirma, wurde zur bedeutenden Unternehmerpersönlichkeit, weit über das Land hinaus. Als Enkelsohn des Firmengründers Matthias Hohner wurde er in das aufblühende Unternehmen hineingeboren, das spätestens seit 1890 weltweit größter Mundharmonikahersteller war. Hohners Vater war der älteste Sohn des Firmengründers. Als ältester Enkel der männlichen Linie schien Hohner zur Firmenleitung designiert.
Nach der mittleren Reife absolvierte Hohner eine gediegene internationale Kaufmannsausbildung. 1905 trat er in die väterliche Firma ein, wo er 1908 die Prokura erhielt. 1912 heiratete er eine Trossinger Apothekerstochter und baute eine prachtvolle Villa am Ortsrand. Das Ehepaar hatte zwei Töchter; die ältere heiratete Karl Scherer, auch Vorstandsmitglied von Hohner Nach dem I. Weltkrieg trat der noch nicht 25-Jährige in den Vorstand der AG und bereits „Mitte der 1920er-Jahre war aus dem ‚Kronprinzen‘ der neue Chef des Hauses“ (Berghoff, 1997, S. 339) geworden. Diese Position hatte er dann bis zu seinem Tod inne. Seine vier Onkel waren früh verstorben, darum gelangte Hohner schon mit 32 Jahren an die Spitze des Unternehmens. Der von einem schweren Krebsleiden gezeichnete, nur wenig ältere Onkel Will Hohner (1879–1933) musste den Machtübergang an die dritte Generation akzeptieren. In seinen ersten Jahrzehnten als Firmenchef machte sich Hohner um die Förderung der Handzuginstrumente verdient, nicht nur aus kommerziellen Erwägungen. Schon 1927 begab er sich auf die rein kulturpolitische Ebene: Er sorgte für die Gründung des bis in die Gegenwart renommierten Hohner-Akkordeonorchesters unter Herman Schittenhelm, später sogar für die Etablierung eines professionellen Akkordeon-Klangkörpers. Dieses „Orchester des Hauses Hohner“ (1947–1963) unter Rudolf Würthner machte mit seinen Konzertreisen weltweit Furore. Darin zeigt sich eine Konstante in Hohners Handeln: Kulturförderung als Teil der Firmenpolitik. Fast gleichzeitig traf er für die weitere Unternehmensentwicklung 1928 eine zukunftsweisende Entscheidung. Er stellte den genialen Konstrukteur Venanzio Morino ein, genauso wie 1952 Giovanni Gola. Die Gründungen von DHV, Deutscher Harmonikaverband, des Hohner-Konservatoriums und des Hohner-Verlags, jeweils 1931, geschahen ebenfalls unter seiner Ägide. Als ersten, langjährigen Leiter des Konservatoriums, einer Ausbildungsstätte mit Schwerpunkt Akkordeon, konnte Hohner durch Vermittlung Paul Hindemiths den Komponisten und Musikpädagogen Hugo Herrmann verpflichten. Die staatlich anerkannte Ausbildungsstätte besteht bis in die Gegenwart. Bis 1999 war die Firma Hohner alleiniger Träger; seitdem ist das Konservatorium eine GmbH, getragen von der Stadt Trossingen, dem Landkreis Tuttlingen und Hohner.
Mit dem Schwerpunkt Handzuginstrumente bewies Hohner den richtigen unternehmerischen Instinkt. Sein Unternehmen machte sich die ab etwa 1930 mächtig aufblühende Handharmonika-Orchesterbewegung zunutze. Begeisterung wurde regelrecht angefacht, die Gründung von Spielgruppen gefördert und spezielle Club-Harmonikas wurden entwickelt. Weithin bekannte Virtuosen, natürlich der Dirigent des Hohner-Orchesters Hermann Schittenhelm, auch Hubert Deuringer spielten Hohner-Akkordeons. Zwei von der UFA produzierte Kulturfilme, „Liebe zur Harmonika“ (1934) und „Du und Deine Harmonika“ (1939) spiegeln den Trend der Zeit, genauso das geschickte Marketing der Firma. Hohner trug also entscheidend dazu bei, dass der Weltruf seines Betriebes auch auf die Qualität der Handzuginstrumente ausgedehnt wurde und die Firma so über Jahrzehnte hinweg den Harmonika-Markt dominieren konnte. Die Hohner AG fand aus der weltweiten Wirtschaftskrise rasch und gut heraus. Mitte der 1930er-Jahre zählte sie wieder über 4000 Beschäftigte, 1938 sogar knapp 5000. Der Industriekapitän Hohner steuerte seine Firma sicher durch schwere See und bescherte der Hohner AG größte Erfolge, auch durch Aufkäufe der Konkurrenzfirmen: 1928/29 der weltweit schärfsten Konkurrenten in der Harmonikabranche Ch. Weiss AG und And’s Koch AG, beide ebenfalls Trossinger Unternehmen.
Er dachte und handelte gleichzeitig ausgesprochen sozial. Im Trossinger Hauptwerk beispielsweise wurden selbst während der schwersten Krisen zu Beginn der 1930er-Jahre Beschäftigte nicht dauerhaft, sondern allenfalls in einem rollierenden Verfahren entlassen.
Dann kamen die Jahre des „Dritten Reiches“, die Hohner als „Gefolgschaftsführer“ einer Weltfirma mit fast 5000 Beschäftigten, nicht aber als ersten Mann in Trossingen zeigten. Als Betriebsführer war der nationalkonservative Hohner damals nur agierender Mitläufer, der die zunehmende Politisierung seines Betriebs hinnahm und die ihm zugedachte Rolle im Sinne des Systems akzeptierte. Parteimitglied wurde er zwar am 1. Mai 1937, trug aber nie eine Parteiuniform. In seinen Reden mied er den NS-Jargon. Das zeigt seine Ansprache zum Betriebsfest 1937, die als Tonfilm erhalten ist. Die eindeutig führende Rolle in Trossingen war indes an Fritz Kiehn gegangen. Gegen Kriegsende aber, Kiehn war bereits geflüchtet, wurde wieder der ganze Einfluss Hohners. offenbar. Er veranlasste General Alberti dazu, mit seinen aus dem Schwarzwald zurückflutenden Truppen weiterzuziehen, und verhinderte so, dass in oder um Trossingen gekämpft wurde.
Nach Ende des II. Weltkriegs war „Direktor Ernst“ wieder die absolut beherrschende Persönlichkeit, in der Stadt wie der Umgebung. Sein soziales Engagement, womit er auch die patriarchalische Tradition seines Großvaters fortsetzte, und sein großzügiges kulturelles Mäzenatentum prägten den letzten Lebensabschnitt ganz. Bedingt durch ausgezeichnete Verbindungen zur französischen Besatzungsmacht und die intakt gebliebenen Auslandsverbindungen des Unternehmens war die Hohner AG Ende der 1940er-Jahre der größte Devisenbringer des Landes Württemberg-Hohenzollern. Die Popularität der Harmonika-Instrumente dauerte also fort, so dass der große wirtschaftliche Erfolg solches Mäzenatentum erlaubte. 1951 wurde mit 11 Mio. verkauften Mundharmonikas nochmals ein Rekord erreicht. (WirtschaftsA B-W, B 35 II Bü 880) Mitte der 1950er-Jahren florierte der Branchenriese mit 4000 Beschäftigen weiter. Die prosperierende Weltfirma schien das bereits überbordende Mäzenatentum Hohners mühelos zu verkraften; denn vordergründig stimmten die Zahlen. Bei Umsätzen von 30 bis 40 Mio. DM warf Hohner in den 1950er-Jahren noch Gewinne ab, im Jubiläumsjahr 1957 über 2 Mio. DM. Die Investitionsrate indes war gering und das Rekordergebnis von 1957 künstlich erzeugt: Großkunden waren aufgefordert worden, ihre Aufträge vorzuziehen. Die fortdauernde Prosperität war also eine Täuschung. Schon 1960 rutschte die Hohner AG in die Verlustzone.
Dennoch schien Hohner angesichts der ungebrochenen Popularität der Harmonika-Instrumente ein florierendes Unternehmen zu bleiben, weltweit agierend und innovativ. Neue Produkte wie die Melodica (1958), hochkarätig besetzte Trossinger Musiktage sowie Harmonikafestivals im In- und Ausland, mehr oder weniger direkt durch Hohner gesteuert, und zahlreiche Werbefilme suggerierten die fortdauernde Macht des Hauses Hohner.
Vor diesem Hintergrund präsentierte sich der Industriekapitän Hohner – überzeugend und von sich überzeugt – immer wieder als Kulturmäzen. Einen Höhepunkt stellte der 70. Geburtstag Hohners im Sommer 1956 dar, der förmlich zelebriert wurde. Ministerpräsident Gebhard Müller machte seine Aufwartung, das Projekt „Ernst Hohner Musikschulen“ wurde aus der Taufe gehoben und als Kernbau ein großes Konzerthaus geplant: „Direktor Ernst Hohners Leben und Werk hat gestern seine Krönung erfahren. Die Fa. Matth. Hohner AG stiftete […] 300 000 DM zwecks Gründung einer „Ernst-Hohner-Schul-Stiftung“ für den Bau von Schulgebäuden.“ (Trossinger Ztg., 27.6.1956) Beim gigantisch gefeierten 100-jährigen Firmenjubiläum im Jahr darauf legte Hohner den Grundstein des Musentempels und bei der Einweihung am 22. Mai 1960 gab sich die Prominenz mit dem Ministerpräsidenten Kurt-Georg Kiesinger an der Spitze wieder ein Stelldichein. Am Eingang des Konzerthauses prangt bis heute der Schriftzug „Ernst-Hohner-Musikschulwerk“, doch die projektierten Gebäude wurden nur noch zum Teil gebaut. Von der Krise der Harmonikaindustrie war jetzt auch Hohner betroffen. Das vereitelte die Realisierung der großen Pläne.
Hohner war seit Mitte der 1920er-Jahre auch kommunalpolitisch engagiert. Schon für die Verleihung der Stadtrechte an das Pfarrdorf Trossingen 1926/27 hatte er sich erfolgreich bei der Regierung in Stuttgart eingesetzt und darauf verwiesen, dass das zweite Weltzentrum der Harmonikaindustrie, das sächsische Klingenthal, damals bereits zur Stadt erhoben worden war. Der württembergische Staat machte für Trossingen eine große Ausnahme und sah darüber hinweg, dass die Einwohnerzahl unter 10 000 lag. Bei knapp 6000 Bürgerinnen und Bürgern verlieh er im Juli 1927 das Stadtrecht.
Als Chef des weitaus größten Arbeitgebers der kleinen Industriestadt Trossingen verfügte Hohner über große Macht. Bis in die 1960er-Jahre existierte ein „rotes Telefon“, eine Standleitung von der Hohner-Direktion zum Bürgermeisteramt. Selbstredend gehörte Hohner dem Gemeinderat an: von 1925 bis 1959 ununterbrochen. Er war bis 1933 Vertreter der Bürgerlichen Vereinigung, nach dem Krieg FDP-Abgeordneter. Interessanterweise blieb Hohner trotz der Gleichschaltung im Trossinger Gemeinderat, aus dem sozialdemokratische und liberale Mitglieder entfernt waren, obwohl er noch kein NS-Parteigenosse war. Empört darüber, dass er den Posten des Ersten Beigeordneten der Stadt an den NS-Funktionär Fabrikant Fritz Kiehn hatte abgeben müssen und Anfang 1934 bei der Neubesetzung des Bürgermeisterpostens nicht zu Rate gezogen wurde, legte Hohner sein Amt als Stadtrat nieder. Als Vertreter des größten Wirtschaftsunternehmens müsse er es ablehnen, „ein Gemeinderat minderen Rechts zu sein“ (Berghoff, 1997, S. 437) Schließlich ließ sich Hohner nach einer förmlichen Entschuldigung umstimmen, verblieb im Gremium und akzeptierte seine Rolle als nur Zweiter Beigeordneter hinter Kiehn. Das Taktieren um seinen Gemeinderatssitz verdeutlicht, wie sich Hohner im Sinne des Firmeninteresses an die Gegebenheiten der NS-Zeit anpasste.
Während der NS-Herrschaft konnte Hohner gegen den NS-Gauwirtschaftsführer MdR Fritz Kiehn, der damals noch weitere Staatsämter bekleidete, nichts ausrichten. Hohners Revanche folgte 1954: Er machte den sensationellen Wiedereinstieg Kiehns in die Kommunalpolitik zunichte. Mit fast 1000 Stimmen Abstand zu Hohner war Kiehn für die FWV in den Trossinger Gemeinderat eingezogen. In der konstituierenden Sitzung aber wurde ein Misstrauensvotum aller Gemeinderatsfraktionen außer der FWV gegen ihn verlesen. Der zürnende Widersacher Hohners nahm an keiner späteren Sitzung mehr teil und zog sich schließlich ganz aus der Kommunalpolitik zurück. Eine Genugtuung für Hohner, der sich einige Jahre später mit dem erfolgreichen Fabrikanten arrangierte.
Einflussreich und generös wie er war, konnte Hohner der Stadt Jahrzehnte lang großen Nutzen bringen, beim Wohnungsbau vor und nach dem Krieg, auch bei der Errichtung des Freibades 1952. Dafür wurde er mit Ehrungen überhäuft: Die an seiner Villa vorbeiführende Straße trug schon seit Mai 1945 seinen Namen: „Die Benennung dieser Straße ist ein Symbol für die enge Verbundenheit Ihrer Person und der Matth. Hohner A. G. mit […] der Stadt“, sagte der damalige Bürgermeister Hans Neipp (zit nach: Häffner, 1997, S. 266). 1946 wurde er Ehrenbürger der Stadt.
Die Überhöhung des Firmenchefs gewann in den 1950er-Jahren eine außerordentliche Dimension: „Wenn eine Mutter Berufssorgen hat um ihren Sohn oder ihre Tochter, wenn ein Werksangehöriger Sorgen hat um seinen Hausbau, wenn ein Landwirt nicht genügend Geld hat, um den Bestand des Stalles zu ergänzen, wenn ein Geschäftsmann Hilfe braucht für ein dringendes Vorhaben, […] dann ist in jeden Fall der Weisheit letzter Schluss: Ich gang zum Ernst Hohner Damit ist aber auch meist schon die Lösung des Problems gegeben.“ (Trossinger Ztg., 26.6.1956). Hohner pflegte eine enge Freundschaft zu dem berühmten Musikclown Grock (Adrian Wettach, 1880–1959, der regelmäßig in das Hotel „Bären“ in Trossingen einkehrte und seinen Freund Ernst besuchte. Er bezeichnete Hohner als den „Prototyp des Menschen, der neben seinen Pflichten als Chef niemals vergessen hat, dass er in erster Linie ein Mensch ist.“ (zit. nach: Diercksen, 1999, S. 192) Bereits während des Krieges hatte Hohner Abteilungen der Musikhochschulen Heidelberg und Stuttgart Unterkunft gewährt. Sein persönliches Engagement ermöglichte danach den Aufbau und die dauerhafte Existenz einer Trossinger Musikhochschule. Es fällt auch dabei auf, wie sich der Kulturförderer Hohner während der „Wirtschaftswunderjahre“ immer deutlicher von kommerziellen Überlegungen entfernte: „Der Ehrgeiz nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Kulturförderer anerkannt zu werden, stand in scharfem Kontrast zum pragmatisch-profitorientierten Ernst Hohner der [19]30er und 40er-Jahre.“ (Berghoff, 1997, S. 583)
In einem SDR-Interview von 1963 blickte Hohner stolz auf sein Mäzenatentum zurück und verwahrte sich dabei gegen den Vorwurf, Werbung mit kultureller Tätigkeit zu tarnen: „Nach dem Krieg entstanden dann weitere Musikinstitute in Trossingen, so das Hochschulinstitut für Musikerziehung. Träger dieses Musikinstitutes ist die von mir ins Leben gerufene Hohner-Stiftung, an der auch das Land Baden-Württemberg und die Stadt Trossingen beteiligt sind.“ (Interview vom 18.12.1963, Ms. in: WirtschaftsA B-W, B 35 Bü 194) Das entsprach ganz den Tatsachen. Er trennte zwischen Kultur und Wirtschaft, verlor dabei aber in seinen letzten Lebensjahren allmählich den Blick für die Realitäten und übersah die heraufziehende schwere Krise seines Unternehmens.
Die Prüfer der SCHITAG, Schwäbische Treuhand, stellten schon im Bericht für das Geschäftsjahr 1961 eine alarmierende Verschlechterung der Ertragslage fest und rieten dringend zur Abhilfe. „Wenn solche Maßnahmen nicht ergriffen werden, wird der Bestand des Unternehmens gefährdet.“ (zit. nach: Berghoff, 1997, 572) Hohner ignorierte die ernste Mahnung, er änderte seinen Kurs nicht, sondern hielt an seinem Mäzenatentum fest. Das schadete dem Unternehmen, die Musikstadt Trossingen des 21. Jahrhunderts aber gäbe es nicht ohne Hohners Wirken.
Quellen: Harmonikamuseum Trossingen, Ernst Hohner WirtschaftsA B-W, Bestand B 35, Matthias Hohner AG, Musikinstrumentenbau Trossingen 1857–1979, sowie B 35 II, 696 et al.; StadtA Trossingen, Trossinger Ztg., 1956, 1960, 1965 et al.
Nachweis: Bildnachweise: Foto (1963) in: Baden-Württembergische Biographien 6, S. 172, Portrait von Robert Häusser (1963).

Literatur: Hartmut Berghoff, Zwischen Kleinstadt u. Weltmarkt, Hohner u. die Harmonika 1857–1961, 1997; Laurent Diercksen, Grock Jenseits d. Vorstellung, 1999; Martin Häffner, Karl Martin Ruff, Ina Schrumpf, Trossingen, Vom Alemannendorf zur Musikstadt, 1997; Martin Häffner, Haik Wenzel, Legende Hohner Harmonika, 2006; Daniel Zuber, „Leben in zwei Welten: Ernst Hohner u. Trossingen, 1886–1965“, 2016.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)