Tafel, Albert Karl 

Geburtsdatum/-ort: 06.11.1876;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 19.04.1935;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Prof. der Geographie, Tibet- und Chinaforscher
Kurzbiografie: 1896 Abitur Dillmann-Realgymnasium Stuttgart,
1896–1897 Militärdienst („Einjährig Freiwilliger“) beim Dragoner-Regiment 26 in Ludwigsburg
1898–1902 Geologie-, Geographie- und Medizinstudium in Tübingen, Berlin und Freiburg/Breisgau, 1903 medizinisches Staatsexamen und Promotion zum Dr. med.
ab 1903 praktischer Arzt in Berlin, geographische Fortbildung und Privatstudien
1903–1905 erste Expedition mit Wilhelm Filchner nach Nord-China und Ost-Tibet
1905–1908 zweite Expedition nach Ost-Tibet
1909 Goldene Linden-Medaille für hervorragende wiss. Leistungen
1914 Prof. der Geographie an der TH Stuttgart
1914–1918 Im Ersten Weltkrieg zunächst als Leutnant d. R. an der Westfront, später in Rumänien, ab Herbst 1915 bei der Deutsch-Persischen Militärmission in Persien und bei der Irakflotte, zuletzt Rittmeister d. R.
1918 Ritterkreuz des Württ. Militärverdienstordens
1920–1928 Arzt, Reisender und anthropologischer Forscher in Timor, Java und Borneo
1928 Rückkehr nach Deutschland
1957 Benennung einer Straße in Stuttgart-Stammheim
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1909 (Stuttgart) Henriette, geb. Müller (1881–1928), Tochter des Gustav (von) Müller (1854–1932), Geh. Kommerzienrat in Stuttgart, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Württ. Metallwarenfabrik in Geislingen/Steige, Gründungsmitglied des Schwäb. Schillervereins, Ehrenmitglied des Württ. Goethebundes, und der Henriette, geb. Goldschmidt (1858–1898), Stieftochter des Kilian (von) Steiner (1833–1903), Geh. Kommerzienrat
Eltern: Vater: Otto Tafel (1838–1914), Oberbaurat, Prof. an der Baugewerkeschule Stuttgart, Sohn des Christian Friedrich August Tafel, Rechtskonsulent in Öhringen, und der Marie Luise, geb. Duttenhofer
Mutter: Karoline (Lina) Bertha, geb. Reuchlin (1849–1933), liberale Politikerin und Frauenrechtlerin, Tochter des Hermann Reuchlin (1810–1873), Dr. phil., Pfarrer und Historiker, und der Marie, geb. Deffner (1822–1916)
Geschwister: Elisabeth (Ella) Irene (1871–1919), verh. 1890 mit Hermann Schönleber (1860–1943), Dr. phil., Schriftleiter beim „Schwäbischen Merkur“ in Stuttgart
Kinder: 2: Eleonore („Elinor“, 1910–1997), verh. 1951 mit Busso Graf von Alvensleben-Erxleben (1924–1996), Dipl.-Landwirt; Albert Tobias („Toby“, 1913–1981), Botschaftsrat I. Kl.
GND-ID: GND/117196479

Biografie: In: Württembergische Biographien 2 (2011), 288-291
Quellen: Umfassendes Material zu Tafel in den Sammlungen von Herrmann und Ruth Tafel (Stuttgart), die auch zahlreiche weiter führende Hinweise gaben.
Werke: Reise in China und Tibet 1905 – 1908. Kartographische Ergebnisse, Bd. 1: China [31 Karten im Maßstab 1 : 200 000], 1912; Meine Tibetreise. Eine Studienfahrt durch das nordwestliche China und durch die innere Mongolei in das östliche Tibet, 1914.
Nachweis: Bildnachweise: Hedin, 50 Jahre Deutschland (vgl. Literatur), 80; Hagel, Als Forscher… (vgl. Literatur).

Literatur: DBI 7, 3511; DBA II/1293, 217–218; DBA III/907, 25; H. Ihme, Südwestdeutsche Persönlichkeiten 2 (1988), 882; W. Filchner, Tschung-Kue, das Reich der Mitte, 1925; Ostasiatische Zs. NF 11 (1935), 268 f. (A. Herrmann); Geographische Zs. 41 (1935), 480–484 (Paul Fickeler); Geographischer Anzeiger 36 (1935), 307 (H. Rüdiger); S. Hedin, Fünfzig Jahre Deutschland, 1938, 81–90; Deutsches Geschlechterbuch 10 (1940), 634, Anm. 7; Albert Tafel zum 80. Geburtstag, in: Tribus (Veröff. des Lindenmuseums) 7 (1957), 167 f. (G. Köhler); W. Kratsch (Hg.), Das Verbindungswesen in Tübingen. Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums 1977, 91; H. Beck, Albert Tafel (1877–1935) – einer der größten Forschungsreisenden, in: ders., Große Reisende. Entdecker und Erforscher unserer Welt, 1971, [331]–349; D. Schleip, Ein Stuttgarter in Tibet – Forschungsreisen von Albert Tafel, in: Schwäbische Heimat 3/1999, 350–352.
Zeitungen: Schwäbischer Merkur Nr. 94/1935, 6; Corps-Ztg. der Rhenania zu Tübingen H. 3 (1935), 51 ff. (A. Krämer); J. Hagel, Als Forscher in Tibet und China. Vor 125 Jahren wurde der namhafte Asienkenner Albert Tafel in Stuttgart geboren, in: Amtsblatt der Landeshauptstadt Stuttgart Nr. 44, 31.10.1991, 6.
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