Gadamer, Hans-Georg 

Geburtsdatum/-ort: 11.02.1900; Marburg
Sterbedatum/-ort: 13.03.2002;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Philosoph
Kurzbiografie: 1907–1918 Schule zum Heiligen Geist in Breslau bis Abitur
1918–1922 Studium d. Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte u. Philosophie in Breslau, München u. Marburg bis Promotion bei Paul Natorp: „Das Wesen d. Lust nach den platonischen Dialogen“, Rigorosum am 17. Mai 1922
1923–1927 Studien bei Edmund Husserl u. Martin Heidegger in Freiburg im Br., dann ab 1924/25 Studium d. Klassischen Philologie in Marburg, bes. bei Paul Friedländer bis Staatsexamen für das Höhere Lehramt
1929–1937 Habilitation in Philosophie in Marburg unter Betreuung von Martin Heidegger: „Interpretation des Platonischen Philebos“, Antrittsvorlesung am 23. Febr. 1929, Privatdozent; 1933 in Paris Treffen mit Alexandre Kojève u. Leo Strauss u. vergüteter Lehrauftrag für Ethik u. Ästhetik in Marburg
1937–1939 nichtbeamteter ao. Professor in Marburg
1939–1947 o. Professor u. Direktor d. Philosoph. Seminars d. Univ. Leipzig, 1945 Dekan, 1946/47 Rektor
1947–1949 o. Professor an d. Univ. Frankfurt am M.
1949 Nachfolger von Karl Jaspers an d. Univ. Heidelberg; Begründung d. Zs. „Philosophische Rundschau“ mit Helmut Kuhn (1953)
1960 philosophischer Durchbruch mit „Wahrheit u. Methode“
1962–1966 Präsident d. Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland
1968 Emeritierung, jedoch Weiterführung d. Vorlesungstätigkeit, u.a. in den USA
1981 Beginn d. Vortragstätigkeit am Istituto per gli Studi Filosofici u. an d. Univ. Neapel
1986–1995 „Gesammelte Werke“ in zehn Bänden, Ausgabe letzter Hand
2001 Gadamer-Professur an d. Univ. Heidelberg eingerichtet
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Auszeichnungen: Ehrungen: Ritter d. Ordens Pour le Mérite u. Reuchlin-Preis (1971); Sigmund-Freud-Preis u. Hegel-Preis (1979); Karl-Jaspers- Preis d. Stadt u. Univ. Heidelberg (1986); Hanns Martin Schleyer-Preis (1987); Großkreuz des Bundesverdienstkreuzes (1993); Antonio-Feltrinelli-Preis d. Accademia Nazionale dei Lincei, Rom (1995); Ehrenmitglied d. Sächs. Akad. d. Wissenschaften in Leipzig (1996); Premio Capo Circeo, Rom (1997). – Dr. h.c. u.a. d. Univ. Wrocław (früher Breslau), Leipzig (1996), Prag (1997) u. Marburg (1999)
Mitgliedschaften: Mitglied versch. Gesellschaften u. Akademien, u.a. d. Heidelberger Akad. d. Wissenschaften (1969–1972 Präsident), d. Accademia Nazionale dei Lincei, Rom, u. d. American Academy of Arts and Sciences, Boston.
Verheiratet: I. 1923 (Marburg) Frieda, geb. Kratz (1898–1976), Sängerin, Tochter d. Hans Carl (1865–1934), Fabrikbesitzer, u. d. Johanna, geb. Hofmeister (1870–1934)
II. 1950 (Frankfurt am M.) Käte, geb. Lekebusch (1921–2006)
Eltern: Vater: Johannes Georg (1867–1928), Dr. phil., Professor für Pharmazeut. Chemie an den Univ. Breslau u. Marburg, Sohn des Oskar, Fabrikbesitzer, u. d. Anna, geb. Puschmann
Mutter: Emma Caroline Johanna, geb. Gewiese (1869–1904), Tochter des Hugo, Maurer- u. Zimmermeister, u. d. Adele, geb. Becker
Geschwister: 2; Willi (1898–1944) u. Ilse (geboren/gestorben 1902)
Kinder: 2; aus I. Jutta (1926–2011), aus II. Andrea (geboren 1956)
GND-ID: GND/118537032

Biografie: Hans Otto Seitschek (Autor)
Aus: Baden-Württembergische Biographien 5 (2013), 109-115

Das 20. Jahrhundert war das „Jahrhundert Gadamers“ (J. Malpas u.a., Hgg., 2002). Sein Leben währte sogar fast zwei Jahre darüber hinaus. Gadamer wurde 1900 in Marburg geboren. Im Oktober 1902 zog die Familie nach Breslau um. Der Vater hatte an der dortigen Universität eine ordentliche Professur erhalten. Im November des gleichen Jahres verstarb mit nicht einmal fünf Monaten Gadamers Schwester Ilse, und erst 4-jährig verlor er seine Mutter, die an schwerem Diabetes gelitten hatte. Der Vater heiratete im Folgejahr erneut. Gegen Ende des I. Weltkriegs, während dessen der Schüler zeitweise am Breslauer Bahnhof das Gepäck durchreisender Soldaten hatte sortieren müssen, legte er das Abitur ab. Dann begann Gadamer im Sommersemester 1918 das Studium der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie in Breslau, wo er u.a. bei Richard Hönigswald hörte. Gadamers Interesse war weitgespannt. Seine Studienfächer umfassten auch Psychologie, Orientalistik und Sanskrit. Wie er in seiner „Selbstdarstellung“ von 1977 bekennt, bevorzugte Gadamer die „Schwätzprofessoren“ (GW 2, 2. Aufl. 1993, 479), ganz im Gegensatz zum naturwissenschaftlich orientierten Vater. Noch auf dem Sterbebett – Johannes Gadamer starb nur 61-jährig in Marburg an Krebs – musste Martin Heidegger den Vater Gadamers hinsichtlich der Zukunft des Sohnes beruhigen. Gadamer hat ab 1919 sein Studium in Marburg fortgesetzt, besonders bei Paul Natorp und Nikolai Hartmann, da sein Vater einen Ruf dorthin erhalten hatte und die Familie ihm gefolgt war. Das Sommersemester 1921 verbrachte Gadamer dann in München, wo er u.a. Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin und Philosophie bei Moritz Geiger, Alexander Pfänder und Dietrich von Hildebrand hörte. Dort begegnete er auch erstmals Karl Löwith, der später Pate seiner ersten Tochter Jutta wurde. 1922 wurde Gadamer in Marburg bei Paul Natorp promoviert. Die Dissertation, die unveröffentlicht blieb, setzte den Anfangspunkt der lebenslangen Beschäftigung mit Plato. Noch im gleichen Jahr erkrankte Gadamer an Kinderlähmung, die ihn zeitlebens beeinträchtigen sollte.
Im Sommer 1923 schließlich ging er an die Universität Freiburg und führte seine Studien bei Edmund Husserl und Martin Heidegger weiter. Die spätere geistige Bezogenheit Gadamers auf Heidegger charakterisiert Dieter Henrich folgendermaßen: „Gadamer versuchte, Heideggers Denken in seiner transzendentalen Intention, dann aber auch als ein Fragen zu erklären, das den Voraussetzungen, damit aber auch den Aporien der modernen Welt auf den Grund zu kommen versuche.“ (Henrich, 2000, S. 35) Aufgrund der Wirtschaftskrise verbrachte Gadamer die Zeit von Ende Juli bis Ende August 1923 mit Heidegger in dessen berühmter Todtnauberger Hütte. Doch zwei Jahre später geriet der junge Philosoph in eine tiefe Krise, ausgelöst durch einen strengen Brief Heideggers. In der Folge begann er in Marburg Klassische Philologie bei Paul Friedländer zu studieren. 1927 absolvierte Gadamer das Staatsexamen in Griechisch, Latein und Philosophie. Den universitären Werdegang gab er jedoch nicht auf, sondern schloss im Wintersemester 1928/29 in Marburg unter der Betreuung von Martin Heidegger seine Habilitationsarbeit ab, in der er sich erneut mit Plato auseinandersetzte. Unter dem Titel „Platos dialektische Ethik“ erschien diese Schrift 1931 in einer überarbeiteten Fassung, weitere Auflagen folgten 1968, 1983 und 2000. Im gleichen Jahr, 1929, begann Gadamers Tätigkeit als Privatdozent in Marburg, die bis 1937 währte. Zur berühmten Disputation zwischen Ernst Cassirer und Martin Heidegger 1929 in Davos konnte Gadamer, ebenso wie Karl Löwith, aus finanziellen Gründen nicht reisen. 1933 wurde jedoch ein Parisaufenthalt möglich, wobei Gadamer Alexandre Kojève und Leo Strauss kennen lernte.
Erst spät, für das Wintersemester 1933/34, erhielt Gadamer einen ersten bezahlten Lehrauftrag für Ethik und Ästhetik in Marburg. 1934 bis 1935 vertrat er die Professur Richard Kroners in Kiel, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft suspendiert worden war. Das gleiche Schicksal übrigens traf zur selben Zeit Gadamers Freund Karl Löwith. Zum 20. April 1937 wurde Gadamer nichtbeamteter außerordentlicher Professor in Marburg. Er galt im „Dritten Reich“ nicht als linientreu, daher war ihm die Ernennung zum außerordentlichen Professor aus politischen Gründen längere Zeit versagt worden. Nachdem Gadamer bereits im Sommersemester 1938 und im anschließenden Wintersemester die Professur Arnold Gehlens in Leipzig vertreten hatte, wurde er dort am 1. Januar 1939 ordentlicher Professor und Direktor des Philosophischen Seminars. Man schätzte in Leipzig offenkundig seine politische Unabhängigkeit, hatte sich Gadamer doch gegen Theodor Haering und Hans Lipps durchgesetzt, die beide dem Nationalsozialismus nahe standen. Im Jahr 1940 lehnte Gadamer nach Verhandlungen in Berlin Rufe nach Marburg, Münster und Dresden ab.
„Die Konturen von Gadamers Leben“, schreibt Kai Hammermeister, seien weich gezeichnet: „Es war das ruhige Leben eines Gelehrten, dessen Aufregungen entweder gänzlich privaten Charakter hatten oder den politischen Geschehnissen des [20. Jahrhunderts] zuzurechnen sind.“ (Hammermeister, 2. Aufl. 2006, S. 24f.). Diese Feststellung gilt in besonderem Maße für die letzte Phase der Kriegszeit: 1944 traf ihn erst der Tod seines Bruders Willi, der an chronischer Epilepsie gelitten hatte, dann, im Januar 1945, wurde Gadamer noch zum „Volkssturm“ eingezogen, fand aber wegen der Folgen seiner Kinderlähmung fast keine Verwendung. Die letzten beiden Jahre in Leipzig brachten ihm dann akademische Anerkennung: 1945 als Dekan der Philologisch-historischen Fakultät und Anfang 1946 schließlich das Rektorat dieser Universität. Im Herbst des Jahres 1947 entschied er sich dann aber, an die Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt zu wechseln. Dabei stieß er in Leipzig auf Schwierigkeiten mit dem Regime. Am 7. November 1947 wurde er sogar kurzfristig festgenommen und verhört. Innerhalb weniger Jahre war Gadamer also mit beiden „deutschen Ideologien“, der nationalsozialistischen und der sozialistischen, ins Gehege gekommen.
1949 endlich traf Gadamer der Ruf nach Heidelberg als Nachfolger von Karl Jaspers, der nach Basel gegangen war. Nun fand er den Ort seiner größten wissenschaftlichen und akademischen Erfolge. Herausragende Ereignisse: 1953 begründete Gadamer zusammen mit Helmut Kuhn die Zeitschrift „Philosophische Rundschau“, eine der bekanntesten und erfolgreichsten philosophischen Zeitschriften im deutschen Sprachraum. Im November 1957 hielt er die renommierten Cardinal-Mercier-Vorträge in Löwen. Als Thema wählte er „Le problème de la conscience historique“ (1963), „Über das Problem des historischen Bewusstseins“ (2001). Sein Hauptwerk „Wahrheit und Methode“ hatte Gadamer erst 1960, im Alter von 60 Jahren, abgeschlossen. Diese Veröffentlichung brachte Gadamer den endgültigen philosophischen Durchbruch. Ferner verhalf er damals, 1961, dem jungen Jürgen Habermas, mit dem Gadamer später eine jahrelange Kontroverse über Hermeneutik und Ideologiekritik führen sollte, zu einem Extraordinariat in Philosophie in Heidelberg, noch vor dessen Marburger Habilitation 1962 bei Wolfgang Abendroth. Zwischen Max Horkheimer und Theodor W. Adorno war es in Frankfurt zu Unstimmigkeiten über Habermas gekommen. Bereits 1964 verließ Habermas aber die Heidelberger Universität wieder in Richtung Frankfurt. Vier Jahre, von 1962 bis 1966, amtierte Gadamer als Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland. So fand der achte Kongress der Gesellschaft mit dem Thema „Das Problem der Sprache“ im Oktober 1966 in Heidelberg statt. Gadamer wurde 1968 emeritiert, führte seine Vorlesungstätigkeit jedoch ohne Unterbrechung weiter. Von 1968 bis 1988 lehrte er regelmäßig auch an nordamerikanischen Universitäten, u.a. am Boston College und an der Catholic University of America in Washington sowie in New York und Iowa. In der Freiheit der amerikanischen Universität erlebte Gadamer sogar eine „verspätete Jugend“. 1969 bis 1972 war er überdies Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Bei der offiziellen Gedenkfeier für Martin Heidegger am 16. Dezember 1976 in Freiburg hielt Gadamer die denkwürdige Ansprache über „Sein Geist Gott“ (1977; GW 3, 1987, 320-332).
Gadamer gehörte inzwischen sicherlich zu den höchstgeehrten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als ihn die Stadt Stuttgart 1979 mit dem Hegel-Preis auszeichnete, hielt Jürgen Habermas die Laudatio unter dem provokanten Titel „Die Urbanisierung der Heideggerschen Provinz“; Thema Gadamers war „Das Erbe Hegels“. 1981 begann dann Gadamers lange Vortragstätigkeit in Neapel am Istituto per gli Studi Filosofici und an der dortigen Universität. Bis zu seinem Tod 2002 blieb Gadamer wissenschaftlich tätig und war noch immer ein aktiver Tagungsteilnehmer und -referent. Besonders in den letzten Lebensjahren war Gadamer bekannt dafür, nahezu alle Vorträge frei zu halten. Dies lag zum einen am immer schwächer werdenden Augenlicht, zum anderen war Gadamers Wissensschatz so groß, dass er, abgestimmt auf das jeweilige Publikum, ohne weiteres frei über die großen Themen der antiken Philosophie oder der Hermeneutik sprechen konnte. Auch in jüngeren Jahren trug Gadamer häufig frei vor, wobei er dem platonischen Ideal des Redners folgte, der sich in die Psyche der Zuhörer einfühlt, im Gegensatz zum sophistischen Rednerideal, dem es allein um die Überzeugung der Adressaten geht.
Gadamer entwickelte sich und sein Werk langsam. Es dauerte zehn Jahre, bis er nach seiner Habilitation 1939 ordentlicher Professor in Leipzig wurde. Auch sein Hauptwerk „Wahrheit und Methode“ entstand in einem Lebensabschnitt, in dem sich viele von Gadamers Kollegen bereits auf die Emeritierung vorbereiteten. Er war ein gelassener Mensch und sehr ausdauernd. Seine lange Lebenszeit ließ ihm für alle Entwicklungsschritte genügend Zeit. Zu den Schülern Gadamers zählen u.a. Dieter Henrich (geboren 1927), Hans Friedrich Fulda (geboren 1930), Konrad Cramer (geboren 1933), Rüdiger Bubner (1941–2007) und Günter Figal (geboren 1949). Jean Grondin (geboren 1955) brachte 1999 eine große Gadamer-Biographie heraus. Gadamer wurden aus seinem Schülerkreis elf Festschriften dargebracht: eine zum 60., eine zum 70., zwei zum 80., drei zum 90. und vier zum 100. Geburtstag. Inhaber der 2001 in Heidelberg geschaffenen Gadamer-Professur waren u.a. Karl-Heinz Bohrer (2001), Peter Burke (2002), Jan Assmann (2004) und Eberhard Jüngel (2007).
Wichtigster und grundlegender philosophischer Ansatz Gadamers ist die Hermeneutik. Er gründete die alte Hermeneutik eines Schleiermacher oder Dilthey gewissermaßen neu, indem er ihr einen unverrückbar zentralen methodischen Platz in der Philosophie einräumte. Vormals fand die Hermeneutik meist nur in der Theologie bei der Auslegung der Heiligen Schrift oder in der Jurisprudenz bei der Auslegung von Gesetzen Anwendung. Die Hermeneutik ist nach Gadamer eine umfassende Bedeutungs-, Auslegungs- und Verstehens-Lehre, die im hermeneutischen Zirkel ein Einzelnes in seinem Kontext und den Kontext in Bezug auf ein Einzelnes zu verstehen sucht. Dieser Zirkel ist nicht mit dem unproduktiven „circulus vitiosus“, dem Zirkelschluss, zu verwechseln, der voraussetzt, was er selbst beweisen will. Das Verstehen ist grundlegend für die menschliche Existenz. Mit Heidegger hat der hermeneutische „Zirkel einen ontologisch positiven Sinn“, wie Gadamer in „Wahrheit und Methode“ (GW 1, 2. Aufl. 1990, S. 271) formuliert. Die Begründung dieses Positiven liegt darin, dass „[a]lle rechte Auslegung […]sich gegen die Willkür von Einfällen und die Beschränktheit unmerklicher Denkgewohnheiten abschirmen und den Blick ‚auf die Sachen selber‘ richten [muss]“. „Wer einen Text verstehen will, vollzieht immer ein Entwerfen. Er wirft sich einen Sinn des Ganzen voraus, sobald sich ein erster Sinn im Text zeigt.“ (ebd.) Hier wird Gadamers Herkunft von der Klassischen Philologie deutlich. Beim Übersetzen, immer schon interpretierendes Verstehen der Bedeutung, greift der Übersetzer immer auf ein Sinnganzes voraus. Hier zeigt sich die jeweilige Erfahrung und Meisterschaft eines Interpreten und die Fähigkeit, den Sinn eines fremdsprachigen Satzes zu erahnen.
Eng verbunden mit der Hermeneutik ist der Begriff der Horizontverschmelzung: eine Überschneidung von zwei Bedeutungs- oder Erfahrungsebenen, einer historischen und einer aktuellen. „Vielmehr ist Verstehen immer der Vorgang der Verschmelzung solcher vermeintlich für sich seiender Horizonte. Bekannt ist die Kraft solcher Verschmelzung vor allem aus älteren Zeiten und ihrem naiven Verhalten zu sich selbst und zu ihrer Herkunft. Im Walten der Tradition findet ständig solche Verschmelzung statt. Denn dort wächst Altes und Neues immer wieder zu lebendiger Geltung zusammen, ohne dass sich überhaupt das eine oder andere ausdrücklich voneinander abheben.“ (ebd., S. 311) Gadamer präzisiert, dass die Horizontverschmelzung essentiell für das eigene Verstehen und den Erkenntnisfortschritt ist: „Zum wirklichen Verstehen gehört […], die Begriffe einer historischen Vergangenheit so wiederzugewinnen, dass sie zugleich unser eigenes Begreifen mit enthalten.“ (ebd., S. 380) Verstehen ist also für Gadamer stets aktualisiertes Wissen, das jedoch um seine Wurzeln weiß und nicht aus dem jeweiligen historischen Zusammenhang gerissen wird. An dieser Stelle kann deutlich werden, dass Gadamer und der in Freiburg und München wirkende Max Müller in Martin Heidegger einen gemeinsamen Lehrer hatten. Auch Müller betont die Wichtigkeit der historischen Relationalität der Wahrheit, ohne sie damit zu relativieren.
Philosophie ist für Gadamer wesentlich auch strukturelle, systematische und aufklärende Analyse. Dieser Zug der Philosophie basiert ebenfalls auf der Hermeneutik, die Strukturen aufdecken kann, die im Dienste einer bestimmten Sache oder Praktik und nicht im Dienste der Wahrheit stehen. Eine solche analysierende Kraft der Philosophie entfaltet sich ebenfalls wesentlich in der Hermeneutik, werden doch im Aufdecken der jeweiligen Bedeutung eines Textes oder eines historischen Vorgangs deren Quellen und Absichten ersichtlich. Entsprechend kann eine quellenbasierte Kritik geübt werden. Jedoch muss sich auch das hermeneutische Unterfangen selbst immer neu prüfen, um nicht zu einer Art ideologischer Ideologiekritik zu geraten, die die eigenen Voraussetzungen verkennt. Mehr noch als die Ideologiekritik sind für Gadamer Aufklärung und Verständigungzentrale Ziele der Hermeneutik, wie er 1967 in „Rhetorik, Hermeneutik und Ideologiekritik“ (GW 2, 2. Aufl. 1993, S. 232-250) als Antwort auf Habermas’ „Zur Logik der Sozialwissenschaften“, ebenfalls 1967, deutlich machte. Über diese unterschiedlichen Standpunkte führten Gadamer und Habermas eine mehrere Jahre andauernde Kontroverse. Habermas forderte in seinem Beitrag „Der Universalitätsanspruch der Hermeneutik“ zur Gadamer -Festschrift 1970 (Hermeneutik u. Dialektik, Bd. 1, S. 73-103) nochmals einen stärker ideologiekritischen Zug von der hermeneutischen Philosophie ein als es Gadamer tat. In seiner „Replik zu ‚Hermeneutik und Ideologiekritik‘“ antwortete Gadamer 1971 erneut auf Habermas. (GW 2, 2. Aufl. 1993, S. 251-275)
Auch die Ästhetik und Kunstphilosophie wird durch Gadamers Hermeneutik geprägt. Bedeutung und Aussage eines Kunstwerks zu erschließen, ist ebenso eine hermeneutische Aufgabe wie einen Text zu entschlüsseln. Gerade die Poetik rückte ins Zentrum von Gadamers kunstphilosophischen Betrachtungen, aber auch die anderen Felder der Kunst hat Gadamer keineswegs vernachlässigt. Für ihn manifestiert sich „Kunst als Spiel, Symbol und Fest“, so der Titel einer Vortragsreihe, die Gadamer während der „Salzburger Hochschulwochen“ 1974 hielt. „Das Kunstwerk bedeutet“, so Gadamer, „einen Zuwachs an Sein. Das unterscheidet es von all den produktiven Leistungen der Menschheit in Handwerk und Technik, in denen die Geräte und Einrichtungen unseres praktisch-wirtschaftlichen Lebens entwickelt wurden.“ (Die Aktualität des Schönen [1974] u. [1977], GW 8, 1993, S. 126) Gadamer zufolge ist es „überzeugend, dass Kunst damals, als sie in einem großen Rechtfertigungszusammenhang mit der Welt um sich stand, eine selbstverständliche Integration zwischen Gemeinschaft, Gesellschaft, Kirche und dem Selbstverständnis des schaffenden Künstlers vollbrachte. Unser Problem ist aber gerade, dass diese Selbstverständlichkeit und damit die Gemeinsamkeit eines umfassenden Selbstverständnisses nicht weiterbesteht […].“ (ebd., S. 97)
Historisch nahm Gadamer den Anfang bei der klassischen griechischen Philosophie, besonders bei Plato. Für ihn war es „die Aufgabe der Philosophie, das Gemeinsame auch unter dem Differenten zu finden. ‚Auf eines hin zusammensehen lernen‘ [Phaidr. 265 d 3], das ist nach Plato die Aufgabe des philosophischen Dialektikers.“ (ebd., S. 103) Aber auch die griechische Dramatik und Rhetorik sowie die Mythen zogen Gadamers Interesse auf sich, z.B. „Prometheus und die Tragödie der Kultur“ (1946, erw. 1949; GW 9, 1993, S. 150-161). Einen weiteren historischen Akzent setzte Gadamer auf die klassische deutsche Philosophie. Insbesondere Hegels dialektisches Denken bildete hier einen Schwerpunkt. 1962 gründete Gadamer in Heidelberg die Internationale Hegel-Vereinigung mit weltweiter Ausstrahlung. Er hat das dialektische Denken Hegels unter Berücksichtigung der antiken Dialektik für die Hermeneutik und die Gegenwartsphilosophie fruchtbar gemacht. (siehe Hegels Dialektik, 2. Aufl. 1980, bes. S. 7-30 u. 99-112)
Gadamer begriff die Philosophie als lebendigen Diskurs und führte deshalb zahlreiche und ausführliche philosophische Dispute: u.a. mit Jürgen Habermas, Karl-Otto Apel, Paul Ricoeur, Emilio Betti, Umberto Eco, Papst Johannes Paul II., Gianni Vattimo und Jacques Derrida.
Im Zentrum stand dabei meist Gadamers Ansatz der Hermeneutik als universaler philosophischer Methode. Mit Habermas debattierte Gadamer über die ideologiekritische Seite der Hermeneutik, mit Johannes Paul II. über anthropologische Fragen und mit Eco und Derrida ging es um unterschiedliche Auslegungen der Hermeneutik, bei Derrida auch um den Vergleich der Hermeneutik mit der Methode der Dekonstruktion. Gadamer brachte seine Haltung zu Derridas Ansatz 1985 im Beitrag „Destruktion und Dekonstruktion“ zum Ausdruck. (GW 2, 2. Aufl. 1993, S. 361-372) Während sich die Hermeneutik direkt auf den zu interpretierenden Sachverhalt bezieht, versucht die Dekonstruktion den ursprünglichen Sachverhalt freizulegen, indem sie vom aktuellen Reflexionsstatus aus zu diesem zurückgeht.
Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang die Gespräche auf Capri, zu denen sich Jacques Derrida und Gianni Vattimo mit Gadamer und anderen Gelehrten im Februar 1994 trafen, um über ihre philosophischen Konvergenzen und Divergenzen bezüglich der Religion zu verhandeln. Im Zentrum stand das Wiedererstarken der Religion, die mehr und mehr in die Philosophie der Gegenwart drängte. Doch „Rückkehr der Religion“ ist kein adäquates Motto für Diskussionen dieser Art. Die Religion war nie abwesend. Sie wird lediglich im Rahmen rationaler Überlegungen wieder neu gedeutet. Die Gespräche auf Capri sind für die neueren philosophischen Religionsdiskurse ein historisches Beispiel, gerade Gadamers Beitrag „Gespräche auf Capri Februar 1994“. (Derrida/Vattimo [Hgg.], 2001a, S. 240-251, bes. 242f.)
Gadamers Denken umfasst Themen der Ethik, Ästhetik und Kunstphilosophie, der Phänomenologie der griechischen sowie der klassischen deutschen Philosophie und schließt ebenso die Geschichtsphilosophie als universale Geschichtshermeneutik ein. Auch geschichtliche Ereignisse müssen in und aus ihrem jeweils eigenen historischen Umfeld gedeutet und verstanden werden, wie dies Gadamer in „Hermeneutik und Historismus“ (1965) deutlich machte. (GW 2, 2.Aufl. 1993, S. 387-424) Hier fand Gadamer in Paul Ricoeur einen besonders wichtigen Gesprächspartner. (siehe Ricoeur, 1969; dt. 1973) Gadamers international, besonders in Italien, Frankreich und den USA, weitverbreitetes Werk mäandert vielgestaltig und themenreich durch das 20. Jahrhundert mit dem Kristallisationspunkt in der Hermeneutik. Es greift zeitgebundene Themen im Kontext der klassischen Fragen und Felder der Philosophie auf und reicht in die Literatur- und Kunstwissenschaft, die Rechtstheorie und die Theologie hinein.
Quellen: Nachlass im Dt. LiteraturA Marbach, im Hess. StA Marburg sowie u.a. den UA Frankfurt, Leipzig, Heidelberg, München u. Wrocław (früher Breslau).
Werke: Werkverzeichnis: E. Makita, Gadamer-Bibliographie (1922–1994), 1995; Bibliographie in: J. Grondin, Hans-Georg Gadamer, 1999, 401-413 (darin auch: Chronik, 373-389 u. Vorlesungsankündigungen, 390-399). – Auswahl: Das Wesen d. Lust nach d. platonischen Dialogen, Diss. phil. Marburg 1922 (unveröff.); Zur Systemidee i.d. Philosophie, in: FS für Paul Natorp zum 70. Geburtstag, 1924, 55-75; Interpretationen d. platonischen Philebos, Habil. Freiburg 1929, veröff. als: Platos dialektische Ethik, 1931, 2. Aufl. 1968, 3. Aufl. 1983 (ND 1931), 4. Aufl. 2000, GW 5, 3-163; Plato u. d. Dichter, 1934, GW 5, 187-211; Die Gottesfrage d. Philosophie, in: FS für Karl Jaspers zum 60. Geburtstag, hg. v. O. Hammelbeck, 1943 (damals unveröff.), GW 4, 349-360; Prometheus u. d. Tragödie d. Kultur, 1946, erw. 1949, GW 9, 150-161; Über d. Ursprünglichkeit d. Wissenschaft, 1947; (Hg. u. Übers.) Aristoteles. Metaphysik XII, 1948, 5. Aufl. 2004; Wahrheit u. Methode. Der Anfang d. Urfassung (ca. 1956), in: Dilthey-Jb. 8, 1992/93, 131-142; Wahrheit u. Methode, 1960, 2. Aufl.1965, 3. Aufl. 1972, 4. Aufl. 1975, GW 1, 1986 (= 5.Aufl.), 2. Aufl. 1990 (= 6.Aufl.), 3. Aufl. 2010 (= 7.Aufl.) u. GW 2, 1986, 2. Aufl. 1993, zahlr. Übers.; Zur Einführung, in: M. Heidegger, Der Ursprung d. Kunstwerks, 1960 (u.ö.), 93-114; Hermeneutik u. Historismus, in: Phil. Rundschau 9, 1961, 241-276, auch: Wahrheit u. Methode, 21965, 477-512, GW 2, 387-424; Die phänomenologische Bewegung, in: Philosoph. Rundschau 11, 1963, 1-45, GW 3, 105-146; Le problème de la conscience historique, 1963 (dt. 2001); Ästhetik u. Hermeneutik, 1964, GW 8, 1-8; Kleine Schriften, 4 Bde., 1967–1977, Bd. 1, 2. Aufl. 1976, Bd. 2, 2. Aufl. 1979; Rhetorik, Hermeneutik u. Ideologiekritik, 1967, GW 2, 232-250; Replik, in: Hermeneutik u. Ideologiekritik, hg. v. K.-O. Apel, J. Habermas, Hans-Georg Gadamer u.a., 1971 (u.ö.), 283-317, als „Replik zu ‚Hermeneutik u. Ideologiekritik‘“ in GW 2, 251-275; Hegels Dialektik, 1971, 2. Aufl. 1980; Wer bin ich u. wer bist Du?, 1973, 2. Aufl. 1986, GW 9, 383-451; Hermeneutik, in: Hist. Wörterbuch d. Philosophie, Bd. 3, 1974, 1061-1073, erw. als: Klassische u. philosoph. Hermeneutik in: GW 2, 92-117; Rhetorik u. Hermeneutik, 1976, GW 2, 276-291; Vernunft im Zeitalter d. Wissenschaft, 1976; Selbstdarstellung Hans-Georg Gadamer, 1977, GW 2, 479-508; Sein Geist Gott, 1977, GW 3, 320-332; Philosophische Lehrjahre, 1977; Poetica, 1977; Die Aktualität des Schönen [1974], 1977 (u.ö.), GW 8, 94-142; (Hg. u. Übers.) Plato. Texte zur Ideenlehre, 1978, 2. Aufl. 1986; Die Idee d. Guten zwischen Plato u. Aristoteles, 1978, GW 7, 128-227; zus. m. J. Habermas, Das Erbe Hegels, 1979; Heideggers Wege, 1983, GW 3, 175-332; Lob d. Theorie, 1983; Destruktion u. Dekonstruktion, 1985, GW 2, 361-372 (ital., engl. 1986); Gesammelte Werke, 10 Bde., 1986–1995, Bd. 1, 2. Aufl. 1990, Bd. 2, 2. Aufl. 1993, (Taschenb. 1999); Das Erbe Europas, 1990; Über die Verborgenheit d. Gesundheit, 1993, (Taschenb. 2010); Die Moderne u. die Grenze d. Vergegenständlichung, 1996; Der Anfang d. Philosophie, 1996 (u.ö.); Gadamer-Lesebuch, hg. v. J. Grondin, 1997; (Hg. u. Übers.) Aristoteles. Nikomachische Ethik VI, 1998; Der Anfang d. Wissens, 1999; Erziehung ist sich erziehen, 2000; Hermeneutische Entwürfe, 2000; Gespräche auf Capri Februar 1994, in: J. Derrida/G.Vattimo (Hgg.), Die Religion, 2001a, 240-251 (frz. 1996; engl. 1998); Wege zu Plato, 2001b; Das Problem d. historischen Bewußtseins, 2001 c (frz. 1963); (zus. m. S.Vietta) Im Gespräch, 2002; Die Lektion d. Jh.s, hg. v. R. Dottori, 2002; Schmerz, 2003; (mit J. Derrida) Der ununterbrochene Dialog, hg. v. M. Gessmann, 2004.
Nachweis: Bildnachweise: Frontispiz (Hans-Georg Gadamer, Januar 1998, Foto: I. Ohlbaum), in: Begegnungen mit Hans-Georg Gadamer, hgg. v. G. Figal, 2000, 2 (vgl. Literatur).

Literatur: Die Gegenwart d. Griechen im neueren Denken. FS zum 60., hgg. v. D. Henrich u.a., 1960; J. Habermas, Zur Logik d. Sozialwissenschaften, 1967, 51982, (Taschenb. 1985); P. Ricoeur, Le conflit des interprétations, 1969 (dt.: Der Konflikt d. Interpretationen, 2 Bde., 1973–1974); Hermeneutik u. Dialektik. FS zum 70., hgg. v. R. Bubner u.a., 2 Bde., 1970 (darin Bd. 1: J. Habermas, Der Universalitätsanspruch d. Hermeneutik, 73-103, später in: ders., Zur Logik d. Sozialwissenschaften, 5. Aufl. 1982, 331-368); Hermeneutik u. Ideologiekritik, hg. v. K.-O. Apel, J. Habermas, Hans-Georg Gadamer u.a., 1971 (u.ö.); O. Pöggeler, Hermeneutische Philosophie, 1972; R. Bubner, Handlung, Sprache u. Vernunft, 1976; ders., Essays in Hermeneutics and Critical Theory, 1988; ders. (Hg.), Antike Themen u. ihre moderne Verwandlung, 1992; K.-O. Apel, Die Erklären-Verstehen-Kontroverse in transzendentalpragmatischer Sicht, 1979; Die antike Philosophie in ihrer Bedeutung für d. Gegenwart. FS zum 80., hg. v. R. Wiehl, 1981; Estetica e ermeneutica. FS zum 80., hgg. v. R. Dottori u. H. Künkler, 1981; J. Grondin, Hermeneutische Wahrheit?, 1982; ders., Einführung in d. philosoph. Hermeneutik, 1991, 2. Aufl. 2000; ders., Der Sinn für Hermeneutik, 1994; ders., Hans-Georg Gadamer, 1999; ders., Einführung zu Gadamer, 2000; M. Frank, Das individuelle Allgemeine, 1986; Heidelberger Jahrbücher, Bd. XXXIV, hg. v. d. Univ.-Ges. Heidelberg, 1990, 171-209 (Beiträge zum 90.); Hegel u. die antike Dialektik, hg. v. M. Riedel, 1990 (Gadamer zum 90. gewidmet); Gademer and Hermeneutics. FS zum 90., hg. v. H. J. Silverman, 1991; H. Albert, Kritik d. reinen Hermeneutik, 1994; W. Vossenkuhl, Analyse u. Hermeneutik, in: Philosophia naturalis, 2, 1995, 295-318; U. Tietz, Sprache u. Verstehen in analytischer u. hermeneutischer Sicht, 1995; ders., Hans-Georg Gadamer zur Einführung, 1999, 3. Aufl. 2005; G. Figal, Der Sinn d. Verstehens, 1996; ders./H.-H. Gander (Hgg.), Dimensionen des Hermeneutischen, 2005; ders. (Hg.), Hans-Georg Gadamer: Wahrheit u. Methode, 2007, 2. Aufl. 2011; K. Hammermeister, Hans-Georg Gadamer, 1999, 2. Aufl. 2006; Hermeneut. Wege. FS zum 100., hg. v. G. Figal u.a., 2000 (darin: R. Brague, Inklusion u. Verdauung: Zwei Modelle kultureller Aneignung, 293– 306); Language and Linguisticality in Gadamer’s Hermeneutics. FS zum 100., hg. v. L. K. Schmidt, 2000; Begegnungen mit Hans-Georg Gadamer, FS zum 100., hg. v. G. Figal, 2000; D. Henrich, Schach mit dem Meister d. Maieutik, in: Begegnungen mit Hans-Georg Gadamer, 2000, 33-42; „Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache“. FS zum 100., 2001 (ital. 2001; span. 2003); J. Malpas u.a. (Hgg.), Gadamer’s Century, 2002; A. Vasilache, Interkulturelles Verstehen nach Gadamer u. Foucault, 2003; R. A. Mall, Hans-Georg Gadamers Hermeneutik interkulturell gelesen, 2005; R. Dottori, Die Reflexion des Wirklichen, 2006; H. Krämer, Kritik d. Hermeneutik, 2007; V. Umlauf, Hermeneutik nach Gadamer, 2007; C. Olay, Hans-Georg Gadamer, 2007; D. Frey, L’interprétation et la lecture chez Ricoeur et Gadamer, 2008; D. Di Cesare, Gadamer – ein philosophisches Porträt, 2009 (ital. 2007); L. S. Barthold, Gadamer’s dialectical hermeneutics, 2010; C. Lawn/N. Keane, The Gadamer dictionary, 2011; W.-D. Tsai, Die ontologische Wende d. Hermeneutik. Gadamer u. Heidegger, 2011.
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