Merkle, Sebastian 

Geburtsdatum/-ort: 28.08.1862;  Ellwangen/Jagst
Sterbedatum/-ort: 24.04.1945; Wargolshausen (Unterfranken)
Beruf/Funktion:
  • katholischer Geistlicher, Prof. für Kirchengeschichte
Kurzbiografie: 1873–1882 Besuch des Gymnasiums in Ellwangen
1882 Konkursprüfung zur Aufnahme ins Wilhelmsstift in Tübingen
1882–1886 Studium der Philosophie und Theologie in Tübingen
1886/1887 Priesterseminar Rottenburg
19.7.1887 Priesterweihe in Rottenburg (durch Bischof K. J. Hefele); Vikar in Schwäbisch Gmünd (April-August 1888 in Schramberg)
12.11.1888 Repetent für Philosophie im Wilhelmsstift in Tübingen
21.7.1892 Dr. phil. in Tübingen
1894 Studienaufenthalt mit Staatsstipendium in Rom
ab Okt. 1894 beurlaubt, Stipendiat der Görres-Gesellschaft und Kaplan am Campo Santo in Rom
1895 Studienaufenthalt in Neapel
1896 Forschungsreise nach Spanien
1897 Studienreisen nach Budapest, Wien und München
12.5.1898 Dr. theol. in Tübingen
16.10.1898 o. Prof. für Kirchengeschichte in Würzburg
1904/1905 Rektor der Univ. Würzburg
1912 Bayerischer Verdienstorden vom hl. Michael
1915 König-Ludwig-Kreuz
1922 Titel „Geheimer Regierungsrat“
1925 Senator der „Deutschen Akademie zur Erforschung und Pflege des Deutschtums“ (München)
1928 Titel „Geheimrat“
1931 Korresp. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1.10.1933 emeritiert, aber bis Sommersemester 1935 Lehrveranstaltungen
1937 Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
1940 Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1942 Erneuerung des Doktordiploms durch die Phil. Fakultät Tübingen
16.3.1945 ausgebombt und am 26.3. nach Wargolshausen verbracht
Weitere Angaben zur Person: Religion: rk.
Eltern: Vater: Jacob Merkle (1814–1893), Taglöhner, später Söldner vom Schafhof bei Ellwangen
Mutter: Therese, geb. Dörrer (1821–1899)
Geschwister: 7
GND-ID: GND/118733036

Biografie: Dominik Burkard (Autor)
Aus: Württembergische Biographien 3 (2017), 151-156

Der aus kleinsten Verhältnissen stammende Merkle zeigte schon als Kind großen Wissensdurst, außergewöhnliche Begabung und zähen Fleiß. Aufs heimatliche Gymnasium geschickt, übersprang er die zweite Klasse und fiel damit auf, dass er die „Schwäbische Kunde“ von L. Uhland ins Griechische sowie Partien aus F. Schillers „Wallenstein“ ins Lateinische übersetzte. Bei einem Ellwanger Metzger, der Makulaturbestände als Einwickelpapier benutzte, gelang es ihm, ein vollständiges Exemplar der »Ungedruckte[n]Berichte und Tagebücher zur Geschichte des Konzils« (hg. von Döllinger/Woker) zusammenzustellen. Seine Bücherliebhaberei fiel später auch seinen kirchlichen Oberen (negativ) auf. Als Merkle 1882 die Universität zum Theologiestudium bezog, nahm er seine Vorliebe für die Philologie mit, hörte neben dem philosophischen und theologischen Pflichtstudium auch Vorlesungen aus der klassischen Philologie, der Archäologie und Geschichte und nahm drei Semester „mit schönem Erfolge“ an philologischen sowie historischen Seminarübungen teil. Nach dem Examen wechselte Merkle zur Vorbereitung auf die Weihe ins Rottenburger Priesterseminar, wo ihm nicht nur „gute Eigenschaften“, „viel guter Wille, aufrichtiger Sinn und religiöse Strebbarkeit“, sondern auch „allerlei Eigentümlichkeiten“ sowie Probleme mit der Seminarordnung attestiert wurden; kritisiert wurde insbesondere, dass Merkle sich zuungunsten der Pflichtübungen seinen privaten Studien widmete. Angesichts seines ausgeprägten Selbstbewusstseins musste er außerdem „nachdrücklich auf die Pflege der Demut hingewiesen“ werden. Als Vikar fand Merkle zunächst in Schwäbisch Gmünd Verwendung, aushilfsweise auch in Schramberg/Schw., wo er sich vor allem der katholischen Gesellenvereine annahm. Bereits nach einem Jahr Seelsorgsarbeit kehrte Merkle als Repetent für Philosophie ans Tübinger Wilhelmsstift zurück, wo er seine philologischen Studien wieder aufnahm. Für seine philosophische Dissertation „Giovanni Dominici und seine Lucula Noctis. Ein Beitrag zur Geschichte der klassischen Studien“ ließ er sich auf diplomatischem Wege eine handschriftliche antihumanistische Streitschrift Dominicis von Florenz nach Tübingen kommen. In den Spuren seines Lehrers Franz Xaver Funk (1840 – 1907) wandte sich Merkle auch patristischen Arbeiten zu. Funks strenge Methode, stets auf die Quellen zurückzugehen, sie zu prüfen und sich durch keine vorgefasste Meinung in seinem Urteil bestimmen zu lassen, prägten Merkles spätere Tätigkeit. Seine Repetentenzeit endete im Frühjahr 1894 abrupt, nachdem es zwischen dem neuen Direktor des Wilhelmsstifts, Franz Xaver Reck (1852 – 1924), und der Majorität der Repetenten zu Unstimmigkeiten gekommen war.
Mithilfe eines Staatsstipendiums unternahm Merkle eine schon länger geplante Studienreise nach Florenz und Rom. Vom Römischen Institut der Görresgesellschaft ließ er sich für das große Editionsprojekt der Akten des Konzils von Trient anwerben, beantragte in Rottenburg Urlaub und übernahm Anfang Oktober 1894 als Kaplan am römischen Campo Santo und Stipendiat der Görresgesellschaft die Edition der Konzilsdiarien. Mehrere Forschungsreisen führten ihn nach Spanien und Frankreich, nach Trient, Bologna, Budapest, Wien und München. Ein sensationeller Fund gelang ihm im Familienarchiv der Grafen Isolani in Bologna, wo er auf die Papiere des Konzilsauditore Gabriele Paleotti mit Protokollen aus den Kongregationssitzungen der letzten Tagungsperiode des Konzils von Trient stieß.
1898 eröffnete sich Merkle die Aussicht auf den Würzburger Lehrstuhl für Kirchengeschichte. Am 12. Mai 1898 ließ er sich von der katholisch-theologischen Fakultät Tübingen zum Dr. theol. promovieren („Zur Quellenkunde der Geschichte des Konzils von Trient. Historisch-kritische Studien“) und wurde – nach einem schwierigen Besetzungsverfahren – nach Würzburg berufen, wo er 37 Jahre lang die Kirchengeschichte und die damit zusammenhängenden Fächer der christlichen Dogmengeschichte und der christlichen Archäologie lehrte. In Würzburg geriet er sofort in die dort heftig tobenden Kämpfe zwischen dem „liberalen“ und dem „strengkirchlichen“ Flügel der theologischen Fakultät. Merkle schloss sich eng an Herman Schell (1850 – 1906) an, der wenig später zum Opfer antimodernistischer Attacken wurde. Rasch erwarb sich Merkle einen Ruf als strenger Wissenschaftler und furchtloser Kämpfer für „die Wahrheit“ – einen unverstellten, a priori durch die (dogmatische) Brille nicht festgelegten Blick auf die Geschichte der Kirche. Das innerkatholische Ringen um den richtigen Weg ins 20. Jahrhundert und die damit verbundenen kirchenpolitischen Kämpfe banden von Anfang an viel Energie und führten ihn 1902 auch zur bekannten Tagung der Reformfreunde in München (Zeitschrift „Das 20. Jahrhundert“). Im Beyhl-Berlichingen-Prozess über Reformationsgeschichtliche Streitfragen nahm er gegen Berlichingen Stellung und löste damit in der katholischen Presse einen Sturm der Entrüstung aus. Auch später trat er noch mehrfach für „Gerechtigkeit“ im katholischen Urteil gegenüber Luther ein. 1908 gab er mit seinem Vortrag „Die katholische Beurteilung des Aufklärungszeitalters“ auf dem Internationalen Kongress für historische Wissenschaften in Berlin den Anstoß zu einer anhaltenden Kontroverse über „katholische Aufklärung“ (Gegenspieler v. a. Johannes Baptist Sägmüller; Adolf Rösch). 1913 wurde ein Aufsatz „Vergangenheit und Gegenwart der katholisch-theologischen Fakultäten“ auf den römischen Index gesetzt. Dem drohenden Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis begegnete er durch Unterwerfung unter das römische Urteil, ohne sich dadurch freilich einen Maulkorb anlegen zu lassen; doch wurden seine Lehrveranstaltungen mitunter von „kirchlicher“ Seite torpediert. Die Nachkriegsjahre von 1921 bis 1933 waren wissenschaftlich Merkles fruchtbarste Zeit. Vielfach hielt Merkle auf großen Kongressen die Hauptrede. So 1921 auf dem Katholikentag oder 1928 auf dem Historikerkongress in Oslo über Dante; gegen die These des spanischen Forschers Asin Paladios (1871 – 1944), der Dantes „Göttliche Komödie“ aus dem Islam herleitete, zeigte Merkle, dass die aus der arabischen Literatur ins Feld geführten Belegstellen schon in der Antike und in der altchristlichen Literatur ihren Ursprung hatten. Merkles wissenschaftliches Hauptwerk sind zweifelsohne die drei Diarienbände des »Concilium Tridentinum«. Der erste Band (1901) umfasst nahezu 1000 Seiten und wurde durch seine vorbildliche Editionsmethode stilbildend. Zwei weitere Bände in etwa demselben Umfang folgten 1911 und 1931. Der letzte (noch ungedruckte) Teilband von noch einmal 1000 Seiten wurde ebenso wie seine Papiere und seine über 20.000 Bände zählende Bibliothek ein Opfer des schweren Luftangriffs der Alliierten auf Würzburg vom 16. März 1945. – Das wissenschaftliche Oeuvre Merkles (über 200 Titel) umfasst neben seinen Editionen mehrere Monographien, umfangreiche Aufsätze und Rezensionen sowie zahlreiche Pressebeiträge. Sein Wirken erfuhr vielfache Anerkennung. Mehrfach war er Dekan seiner Fakultät, lange Jahre auch Mitglied des Senats der Universität. Bereits 1904 war er – erst 42jährig – zu deren Rektor gewählt worden. 1925 wurde er Senator der Deutschen Akademie (zur Erforschung und Pflege des Deutschtums) in München, 1931 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Merkle gehört zu den Begründern einer kritisch ausgerichteten Kirchengeschichtsforschung, die sich, an den Quellen orientiert, nicht von apriorischen Vorgaben leiten lässt. Er unterschied scharf zwischen dem kirchlichen Dogma, das ihm unantastbar war, und theologischen Schulmeinungen, wandte sich immer wieder gegen jene, die eine Partei innerhalb der Kirche mit der Kirche selbst verwechselten. Besonders heftig reagierte Merkle auf Verleumdungen und Verdächtigungen. Wenn er selbst immer wieder bewusst auf die dunklen Seiten der Kirchengeschichte abhob, so tat er das aus der Überzeugung, dass eine auf Unkenntnis oder schwache Basis gebaute Verteidigung der Kirche für das Ansehen der Kirche nur schädlich sein konnte. Wollte die Theologie im Reigen der Wissenschaften bestehen, musste sie sich nicht nur der allgemein anerkannten Methoden bedienen, sondern durfte die Vielgestaltigkeit der kirchlichen Vergangenheit nicht durch ein angeblich nahtlos-einheitliches Bild übertünchen. Politisch war Merkle kaum tätig, tendierte aber vermutlich zum rechten Zentrumsflügel – Freundschaft mit Martin Spahn (1875 – 1945) MdR – bzw. zur DNVP – Freundschaft mit seinem Kurskollegen Josef Fürst (1870 – 1942) MdL. Dem Nationalsozialismus stand er, obwohl national orientiert, durchaus ablehnend gegenüber. Als der Tübinger Katholisch-Theologischen Fakultät die Aufhebung (bzw. Zusammenlegung mit Freiburg) drohte, setzte er sich (in Überschätzung seines Ansehens) persönlich in Berlin für deren Erhalt ein. Zum Charakter Merkles gehörten Geist, Witz und Selbstironie, aber auch kompromisslose Ernsthaftigkeit, Schärfe und Heftigkeit im Urteil, verletzender Sarkasmus und Rücksichtslosigkeit. Die Grenzen waren fließend. Ob seines Humors, seiner Schlagfertigkeit und seines jovialen Umgangs war er ein gefragter Gesellschafter. Im häuslichen Bereich liebte und kultivierte er bewusst, was in Würzburg besonders auffiel, „schwäbische Gemütlichkeit“.
Werke: Das Filioque auf dem Toletanum 447, in: ThQ 75 (1893), 408-429; Acht unbekannte Briefe von Coluccio Salutati, in: Rivista abruzzese di scienze, lettere e arti 12 (1894), 558-567; Prudentius und Priscillian, in: ThQ 76 (1894), 77-125; Die Sabbatruhe in der Hölle. Ein Beitrag zur Prudentius-Erklärung und zur Geschichte der Apokryphen, in: RQ 9 (1895), 489-506; Hercules Severoli und sein Tagebuch über das Trienter Konzil, in: HJ 16 (1895), 749-776; Die ambrosianischen Tituli, eine literarhistorisch-archäologische Studie. Mit einer Ausgabe der Tituli als Anhang, in: RQ 10 (1896), 185-222; Neue Prudentius-Studien, in: ThQ 78 (1896), 251-275; Der Streit über Priscillian, in: ThQ 78 (1896), 630-549; Prudentius’ Dittochaeum, in: Stephan Ehses (Hg.), FS zum 1100jährigen Jubiläum des Deutschen Campo Santo in Rom, 1897, 33-45; Kardinal Gabriel Paleottis litterarischer Nachlaß, in: RQ 11 (1897), 333-430; Der deutsche Campo Santo zu Rom, in: HPBl 121 (1898), 53-64; Eine Klageschrift gegen Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn aus dem Jahre 1575. Zugleich ein Beitrag zur Charakteristik des fränkischen Gelehrten Lorenz Albert, in: Archiv des historischen Vereins von Unterfranken 41 (1899), 263-276; Cassian kein Syrer, in: ThQ 82 (1900), 419-441; Concilii Tridentini Diariorum pars prima. Herculis Severoli Commentarius. Angeli Massarelli Diaria I – IV, 1901; Angelo Massarelli und die Geschichte des Tridentinums. Vortrag in der 4. Sektion des 5. internat. Kongresses katholischer Gelehrten am 26. Sept. 1900 zu München, in: Akten des 5. internationalen Kongresses katholischer Gelehrten zu München, 1901, 275-277 (Referat); Weltgeschichte in Karakterbildern, hg. von Franz Kampers/Sebastian Merkle/Martin Spahn, 1902 – 1913; Dilettantismus und Geschichtswissenschaft I, in: Das XX. Jahrhundert 2 (1902), 469-472, 484-486; Die Augsburger Postzeitung und die deutsche Wissenschaft, in: Das zwanzigste Jahrhundert 2 (1902), 541-544; Gehört Christus in eine „Weltgeschichte in Charakterbildern“? Eine Entgegnung, in: Kölnische Volkszeitung 44 (1903), Literarische Beilage Nr. 1, 3-4; Reformationsgeschichtliche Streitfragen. Ein Wort zur Verständigung aus Anlass des Prozesses Beyhl-Berlichingen, 1904; Konzilsprotokolle oder Konzilstagebücher? Erörterungen zu den Geschichtsquellen des Basler und Trienter Konzils, in: HJ 25 (1904), 82-98, 485-506; Zu meiner Broschüre über Berlichingen, in: Allgemeine Zeitung Nr. 510, 8. November 1904; Die theologischen Fakultäten und der religiöse Friede. Vortrag, gehalten am 17. Februar 1905 in der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung an der Universität Berlin, 1905; Das Konzil von Trient und die Universitäten. Festrede zur Feier des 323jährigen Bestehens der kgl. Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg […], 1905; Der Einfluss der Säkularisation auf die Entwicklung des deutschen Katholizismus. Vortrag, gehalten zu Berlin im großen Saale des Architektenhauses am 24. November 1905, in: Germania Nr. 276-279, 1.-5. Dezember 1905; Heinrich Denifle †, in: Hochland 2/II (1906), 614-617; Auf den Pfaden des Völkerapostels. Gedächtnisrede bei der akademischen Totenfeier für Herman Schell, gehalten in der Universitätskirche zu Würzburg am 11. Juni 1906, Mainz 1906; Zur Beurteilung des Aufklärungszeitalters. Erwiderung, in: Allgemeine Rundschau Nr. 46, 14. November 1908; Historicus, [Pseud.], Reformation und Geschichtswissenschaft, in: Schwarzwälder Bote Nr. 232, 7. Oktober 1908; Die katholische Beurteilung des Aufklärungszeitalters. Vortrag auf dem Internationalen Kongress für Historische Wissenschaften zu Berlin am 12. August 1908, 1909; Art. Borromäus, Karl, in: RGG1 1 (1909), 1310; RGG2 1 (1927), 1204; Quellenkritische Studien zur Geschichte des Konzils von Trient, in: HJ 31 (1910), 305-322; Die kirchliche Aufklärung im katholischen Deutschland. Eine Abwehr und zugleich ein Beitrag zur Charakteristik „kirchlicher“ und „unkirchlicher“ Geschichtsschreibung, 1910; Art. Hefele, Karl Joseph, in: RGG1 2 (1910), 1914-1915; Art. Hergenröther, Joseph, in: RGG1 2 (1910), 21-27; Concilii Tridentini Diariorum pars secunda. Massarelli Diaria V – VII, L. Pratani, H. Seripandi, L. Firmani. O. Panvinii, A. Guidi, P. G. de Mendoza, N. Psalmaei Commentarii, 1911; Vergangenheit und Gegenwart der katholisch-theologischen Fakultäten, in: Akademische Rundschau 1 (1912), 16-25, 74-87; Das Concilium Tridentinum der Görresgesellschaft, in: ZSRG Kan 2 (1912), 345-360; Würzburg im Zeitalter der Aufklärung. Vortrag, gehalten am 11. September 1912 auf der Hauptversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine zu Würzburg, in: Archiv für Kulturgeschichte 11 (1913), 166-195 [Kurzfassung in: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 61 (1913), 35-43]; Grundsätzliches über Editionstechnik, in: HJ 34 (1913), 538-556; Der Deutsche Historikertag in Wien, in: Süddeutsche Monatshefte 11 (1913), 239-247; Art. Pallavicino, Pietro Sforza, in: RGG1 4 (1913), 1115; RGG 42 (1930), 876-877; Art. Sarpi, Paul, in: RGG1 5 (1913), 256; RGG2 5 (1931), 117; Art. Tridentinum, in: RGG1 5 (1913), 1334-1340; RGG2 5 (1931), 1270-1275; Art. Würzburg. II. Universität, in: RGG1 5 (1913), 2141-2144; RGG2 5 (1931), 2033-2036; Meine Stellung zum Index, in: Der Tag (illustrierter Teil) Nr. 300, 23. Dez. 1913, Nr. 301 24. Dez. 1913; Zur Geschichte der kirchlichen Publizistik in Würzburg, in: Hundert Jahre bayerisch. Ein Festbuch, hg. von der Stadt Würzburg, 1914, 187-224; Konfessionelle Vorurteile im alten Deutschland, in: Süddeutsche Monatshefte 10 (1914), 390-406; Die katholische Kirche, in: Siegfried Körte u. a. (Hg.), Deutschland unter Kaiser Wilhelm II., Bd. 2, 1914, 1023-1050; Benedikt XIV. – Benedikt XV., in: Hochland 12/I (1914), 340-347; Die griechisch-orthodoxe Kirche in Rußland und am Balkan, Vortrag, gehalten am 18. Nov. 1914 in der „Harmonie“ in Würzburg, in: Hochland 13/I (1915), 186-203; Art. Denifle, Heinrich, in: Biographisches Jahrbuch 18 (1915), 299-306; Die russische Kirche, in: An den Grenzen Rußlands. Elf Abhandlungen aus der Sammlung „Der Weltkrieg“, hg. vom Sekretariat Sozialer Studentenarbeit, 1916, 41-68; Die nationale Aufgabe des Geschichtsunterrichts gegenüber der konfessionellen Spaltung, in: Vergangenheit und Gegenwart 6 (1915), 12-33; Die Julius-Universität, in: Clemens Valentin Heßdörfer (Hg.), Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof von Würzburg und Herzog von Franken (1573 – 1617). Eine Festschrift, 1917, 33-55; Julius Echter und seine Universität. Festrede, gehalten bei der Gedenkfeier anlässlich des 300jährigen Todestages ihres Stifters, des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn, veranstaltet von der Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg am 26. Juli 1917. Gedenkfeier anlässlich des 300jährigen Todestages […], 1917, 1-32; Joseph Adam Gustav Hergenröther, in: Lebensläufe aus Franken 1 (1919), 188-197; Alexander von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, in: ebda., 204-213; Religiöse Erzieher der katholischen Kirche aus den letzten vier Jahrhunderten, hg. von Sebastian Merkle und Bernhard Beß, [1921]; darin: Vorwort V-VII; Johann Michael Sailer 183-212; Rückblick und Ausblick 341-349; Aus Sankt Gallens großer Zeit, in: Der Schwäbische Bund 2 (1921), 350-355; Patristische Fragen im 16. Jahrhundert, in: HJ 41 (1921), 289-296; Dante. Rede, gehalten in der 2. öffentlichen Versammlung auf der 61. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands zu Frankfurt a. M. am 29. August 1921, in: Die Reden, gehalten in den öffentlichen und geschlossenen Versammlungen der 61. Generalversammlung […], 1921, 161-172; Dante, in: Germania, 4. November 1921; Zum Gedächtnis des Wormser Reichstages 1521, in: Der Sammler (Beilage zur Augsburger Abendzeitung) 1921, Nr. 46; Die Matrikel der Universität Würzburg, 2 Bde., 1922, ND 1980; Ein patristischer Gewährsmann des Tridentinums [Sirleto], in: Albert Michael Koeniger (Hg.), Beiträge zur Geschichte des christlichen Altertums und der byzantinischen Literatur. Festgabe Albert Ehrhard zum 60. Geburtstag dargebracht, 1922, 342-358; Franz Berg, in: Lebensläufe aus Franken 2 (1921), 14-25; Friedrich Gottlob Karl Wetzel, in: ebda., 488-494; Das heilige Jahr, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 350, 23. Dezember 1924; Augustin, in: ebda., Nr. 114, 26. April 1925; Silhouetten von Würzburger Theologen, in: ebda., Nr. 189, 10. Juli 1925 (Würzburger Sonderbeilage zur Kilianifeier); Der frühere und der spätere Döllinger. Eine Erwiderung, in: ebda., Nr. 235, 26. August 1925; Dass. in: Altkatholisches Volksblatt Nr. 38, 18. September 1925; Grundsätzliche und methodologische Erörterung zur Bellarminforschung, in: ZKG 45 (1926), 26-73; Zu Görres‘ theologischer Arbeit am „Katholik“, in: Karl Hoeber (Hg.), Görres-FS. Aufsätze und Abhandlungen zum 150. Geburtstag von Joseph Görres, 1926, 151-190; Ignatius von Loyola, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 6, 6. Januar 1926; Zu Joseph Görres‘ 150. Geburtstag, in: Rheinischer Beobachter Nr. 2, 15. Januar 1926, 19-21; Geistige Kämpfe an der Universität Landshut, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 307, 6. November 1926; Die Anfänge französischer Laientheologie im 19. Jahrhundert, in: Max Ettlinger u. a. (Hg.), Wiederbegegnungen von Kirche und Kultur in Deutschland. Eine Gabe für Karl Muth, 1927, 325-357; Hochschulen in Franken, in: Eric Köhrer (Hg.), Franken. Seine Entwicklung und seine Zukunft (Deutsche Stadt– Deutsches Land 15), 1927, 10-16; Antonio Uccelli und Thomas Contra errores Graecorum, in: RQ 35 (1927), 209-246; Jakob Beyhl, in: Blätter zur Bayerischen Volkskunde 11 (1927), 71 f.; Art. Alciati Terenzio, in: RGG2 1 (1927), 200; Bayerische philosophisch-theologische Hochschulen. RGG2 1 (1927), 821-824; Der Streit um Savonarola. Vortrag, gehalten auf dem Deutschen Historikertag in Graz am 22. September 1927, in: Hochland 25/II (1928), 462-485; Savonarola, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 168, 22. Juni 1928; Die Kölner Wirren, in: ThRv 27 (1928), 281-298; Die Historiker in Oslo, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 270, 3. Oktober 1928; Art. Foscarari, Egidio, in: RGG2 2 (1928), 644; Dante und die muhammedanische Eschatologie, in: Deutsches Dante-Jahrbuch 11 (1929), 1-43; Gutes an Luther und Übles an seinen Tadlern, in: Alfred von Martin (Hg.), Luther in ökumenischer Sicht, 1929, 9-19; Zwei verschollene Handschriften. 1. Eine Damasushandschrift. 2. Des Giovanni Dominici Lucula Noctis, in: HJ 49 (1929), 476-478; Heinrich Schrörs †, in: Hochland 26/I (1929), 433-437; Das 400jährige Jubiläum der Speyerer Protestation, in: Pfälzer Zeitung (Speyer) Nr. 115, 18. Mai 1929; Augustin über eine Unterbrechung der Höllenstrafen, in: Martin Grabmann/Joseph Mausbach (Hg.), Aurelius Augustinus. Die Festschrift der Görresgesellschaft zum 1500. Todestag des hl. Augustinus, 1930, 197-202; Der Einfluss der Säkularisation auf das nationale Leben des deutschen Volkes, in: Forschungen und Fortschritte 6 (1930), 308-309; Die Bedeutung der geistlichen Staaten im alten deutschen Reich. Vortrag, gehalten im Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen am 26. April 1927, in: Schönere Zukunft 5 (1930), 566-568, 593-594, 618-620, 644-645, 670-671; Ein Münchener Kirchenhistoriker. Georg Pfeilschifter zu seinem 60. Geburtstag, in: Münchener Neueste Nachrichten Nr. 130, 13. Mai 1930; Art. Pole, Reginald, in: RGG2 4 (1930), 1311; Art. Professio fidei Tridentina, in: ebda., 1521; Concilii Tridentini Diariorum partis tertiae volumen prius. Aistulphi Servantii, Philippi Musotti, Philippi Gerii, Gabrielis Paleotti scripturae conciliares. 1931; Vinzenz Schweitzer †, in: HJ 51 (1931), 574 f. Zum 70. Geburtstag von Albert Ehrhard, in: Schönere Zukunft 7 (1931/32), 593 f.; Art. Ehses, Stephan, in: LThK 3 (1931), 578; Die Vertretung der Kirchengeschichte in Würzburg bis zum Jahre 1879, in: Max Buchner (Hg.), Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. FS zum 350jährigen Bestehen der Universität, 1932, 146-214; Prof. Dr. Carl Maria Kaufmann [60 Jahre alt], in: Kölnische Volkszeitung Nr. 62, 2. März 1932; Albert Ehrhard ein Siebziger, in: Kölnische Volkszeitung Nr. 72, 12. März 1932; Der lebendige Sailer, in: ebda., Sonntagsbeilage Nr. 20, 15. Mai 1932; Ein Halbjahrhundert kirchlichen Lebens in Stadt und Diözese Würzburg. 1883 bis 1933, in: Würzburger Generalanzeiger (Jubiläumsausgabe) 26. Mai 1933, 22-23; Kath. Wissenschaft und Lutherbild, in: Germania Nr. 319, 19. November 1933 (4. Beilage); Die Kirche im Zeitalter der imperialistischen Aufklärung, in: Akademische Bonifatius-Korrespondenz 48 (1934), 179-187; Art. Massarelli, Angelo, in: LThK 6 (1934), 1013; Das Menschenbild im Zeitalter aufgeklärten Denkens, in: Theodor Steinbüchel/Theodor Müncker (Hg.), Das Bild vom Menschen, Beiträge zur theologischen und philosophischen Anthropologie (FS für Fritz Tillmann zum 60. Geburtstag), 1934, 92-105; Fritz Tillmann zum 60. Geburtstag, in: Augsburger Postzeitung, Nr. 251, 1934; Zur Beurteilung des Wundertäters Alexander von Hohenlohe, in: HJ 55 (1935), 371-391; Dantes Verhältnis zu außerkirchlichen und außerchristlichen Theologemen, in: Schönere Zukunft 11 (1935/36), 227 f., 254 f.; Die weltgeschichtliche Bedeutung des Trienter Konzils. Vortrag gehalten auf der 49. Generalversammlung der Görresgesellschaft in Limburg/Lahn am 28. August 1935. Zweite Vereinsschrift der Görres- Gesellschaft 1936, 1936, 3-24; Um die rechte Beurteilung der sogen. Aufklärungszeit, in: Schönere Zukunft 12 (1936/37), 9-11; Zu Professor Merkles 75. Geburtstag. Aus dem Leben und Kämpfen des berühmten Kirchenhistorikers, in: Würzburger General-Anzeiger Nr. 196, 25. August 1937, 3-4; [Sebastian Merkle], in: Joseph Bernhart (Hg.), Begegnungen mit Karl Muth, [1937], 20-22; Wilhelm Schellberg †, in: HJ 57 (1937), 713; Wilhelm Deinhardt †, in: HJ 57 (1937), 713-716; Zum württembergischen Mischehestreit, in: ThQ 119 (1938), 60-108; Lücken in den Protokollen des Tridentinums und ihre Ergänzung, in: ZSRG Kann 27 (1938), 154-179; Möhler (Teil I). Gedächtnisrede zum 100. Todestag Möhlers, in: HJ 58 (1938), 249-267; Möhler (Teil II), in: HJ 59 (1939), 35-68; Ludwig Andreas Veit †, in: HJ 59 (1939), 560-563; Zum 50jährigen Jubiläum des Historischen Instituts der Görres-Gesellschaft in Rom. Das Concilium Tridentinum, in: Jahresbericht der Görres-Gesellschaft 1938, 1939, 59-101; Johann Adam Möhler [Gedächtnisvortrag zu Möhlers 100. Todestag, gehalten vor der Würzburger Studentenschaft im Januar 1939], in: Schönere Zukunft 15 (1939/40), 390-392, 415 f., 437-440; Der hermesische Streit im Lichte neuer Quellen, in: HJ 60 (1940), 179-220. – Außerdem zahlreiche Rezensionen. Vgl. (unvollständige) Bibliographie, in: Freudenberger, Sebastian Merkle 116-126.
Nachweis: Bildnachweise: (sämtliche abgedr. in) Burkard, Sebastian Merkle, 267-290.

Literatur: Andreas Bigelmair, Merkle Sebastian, Professor für Kirchengeschichte 1862 – 1945, in: Lebensläufe aus Franken 6 (1960), 418-435; Hubert Jedin, Sebastian Merkle. Zu seinem 100. Geburtstag am 28. August 1962. (Gedenkwort, vorgetragen in der gemeinsamen Sitzung der Histor. Sektion der Görres-Gesellschaft und des Corpus Catholicorum in Bamberg am 2. Okt. 1962), in: HJ 82 (1963), 263-276; Theobald Freudenberger (Hg.), Sebastian Merkle. Ausgewählte Reden und Aufsätze. Anlässlich seines 100. Geburtstages in Verbindung mit dem Sebastian-Merkle-Institut der Universität Würzburg (QFW 17), 1965 (Bibliographie mit Rezensionen, aber unvollständig: 116-126); Klaus Ganzer, Die theologische Fakultät der Universität Würzburg im theologischen und kirchenpolitischen Spannungsfeld der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Peter Baumgart (Hg.), Vierhundert Jahre Universität Würzburg. Eine FS, 1982, 317-373; Klaus Wittstadt, Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg während der Zeit des Dritten Reiches, in: ebda., 399-435; ders., Von der Polemik zur Ökumene. Der Beitrag Würzburger Theologen zu einem positiven Lutherbild, in: WDGBl 45 (1983), 219-228; Klaus Ganzer, Der Beitrag Sebastian Merkles zur Entwicklung des katholischen Lutherbildes, in: HJ 105 (1985), 171-188; Rudolf Weigand, Das Verhältnis des Priesterseminars Würzburg zur Theologischen Fakultät, in: Karl Hillenbrand/Rudolf Weigand (Hg.), Mit der Kirche auf dem Weg. 400 Jahre Priesterseminar Würzburg 1589 – 1989, 1989, 123-146; Christian Uhlig, Art. Merkle, in: TRE 22 (1992), 603-605; Klaus Wittstadt, Art. Merkle, in: BBKL 5 (1993), 1302-1317; Manfred Weitlauff, Art. Merkle, in: NDB 17 (1994), 159-161; Klaus Ganzer, Sebastian Merkle, in: Peter Baumgart (Hg.), Lebensbilder bedeutender Würzburger Professoren (Quellen und Beiträge zur Geschichte der Universität Würzburg 8), 1995, 231-246; Hubert Wolf, Sebastian Merkle, in: Wolfgang Burr (Hg.), Unitas-Handbuch 2 (Unitas Schriftenreihe NF 11), 1996, 208-224; Hubert Wolf, „Ein dogmatisches Kriterium der Kirchengeschichte“? Franz Xaver Funk (1840 – 1907) und Sebastian Merkle (1862 – 1945) in den Kontroversen um die Identität des Faches, in: Reimund Haas (Hg.), „Im Gedächtnis der Kirche neu erwachen“. Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel- und Osteuropa. Festgabe für Prof. Dr. Gabriel Adriányi zum 65. Geburtstag, 2000, 713-732; Hubert Wolf, Milieustabilisierende Apologie oder Schnittstelle zur Moderne? Sebastian Merkle und seine Konzeption von Kirchengeschichte im Spannungsfeld von Gegengesellschaft und Integration, in: RJKG 20 (2002), 123-140; Dominik Burkard, Der Würzburger Lehrstuhl für Kirchengeschichte – eine „cathedra pestilentiae“? Zur Indizierung Sebastian Merkles (1913), in: WDGBl 89 (2007), 109-138; Wolfgang Weiß, Die Katholisch-Theologische Fakultät Würzburg, in: Dominik Burkard/Wolfgang Weiß (Hg.), Katholische Theologie im Nationalsozialismus. Bd. 1/1: Institutionen und Strukturen, 2007, 277-326; Georg Denzler, Zwei unzertrennliche Freunde. Briefauszüge von Sebastian Merkle an Albert Ehrhard, in: Gisela Fleckenstein/Michael Klöcker/Norbert Schlossmacher (Hg.), Kirchengeschichte. Alte und neue Wege. FS für Christoph Weber, 2008, 455-486; Harm Klueting, Catholic Enlightenment – self-secularization, strategy of defense, or aggiornamento? Some reflections one hundred years after Sebastian Merkle, in: ZKG 121 (2010), 1-10; Dominik Burkard, Sebastian Merkle (1862 – 1945). Leben und Werk des Würzburger Kirchenhistorikers im Urteil seiner Zeitgenossen (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 67), 2014.
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