Erb, Wilhelm Heinrich 

Geburtsdatum/-ort: 30.11.1840; Winnweiler, Pfalz
Sterbedatum/-ort: 29.10.1921;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Internist und Neurologe
Kurzbiografie: 1854 –1857 Gymnasium Zweibrücken bis Abitur
1857–1862 Studium d. Medizin an den Univ. Heidelberg, WS 1857/58, WS 1858/59–WS 1860/61, Erlangen, SS 1858, u. München, SS 1861–SS 1862
1862 IX. Assistent an d. Medizin. Klinik d. Univ. Heidelberg
1864 X. 27 Dr. med. an d. Univ. München: „Die Pikrinsäure, ihre physiologischen u. therapeutischen Wirkungen“
1865 XI. Habilitation an d. Univ. Heidelberg: „Zur Entwicklungsgeschichte d. roten Blutkörperchen“, Probevorlesung: „Über die Leukämie namentlich mit Berücksichtigung d. morphologischen u. chemischen Veränderungen des Bluts“
1869 II. ao. Professor
1876 V. Teilnahme an d. Gründung d. Wanderversammlung d. Südwestdt. Neurologen u. Irrenärzte.
1880 IV.–1883 III. o. Professor d. speziellen Pathologie u. Therapie u. Direktor d. med. Poliklinik d. Univ. Leipzig
1883 IV.–1907 III. o. Professor u. Direktor d. med. Klinik d. Univ. Heidelberg
1890/1891 u. 1900/1901 Dekan d. med. Fakultät u. Mitglied des Engeren Senats
1891 Mitbegründer u. Mithg. d. „Dt. Zeitschrift für Nervenheilkunde“
1893/1894 (Pro-)Rektor
1907 IX. Mitbegründer u. I. Vorsitzender d. Gesellschaft Dt. Nervenärzte
1907 Wirklicher Geheimrat
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1. 1870 (Heidelberg) Bertha Caroline, geb. Herrmann (1848–1873); 2. 1876 (Heidelberg) Anna Auguste Wilhelmine, geb. Gass (1855–1928).
Eltern: Vater: Friedrich (1797–1868), Forstmeister
Mutter: Sophie, geb. Hofmeister (1803–1895)
Geschwister: 2; Amalie Elise Magdalene (1839–1910), verh. mit Kaufmann Melchior Imhof, Mannheim, u. Karl Ludwig (1842–1921), Forstmeister in Kaiserslautern
Kinder: 4; aus 1. Friedrich Herrmann (1873–1910), Dr. chem., aus 2. Wilhelm Walter (1876–1907), Dr. med., Roland Wolfgang (1879–1954), Dr. jur., Landgerichtspräsident, u. Friedrich (1883–1914), Dr.-Ing.
GND-ID: GND/118911031

Biografie: Alexander Kipnis (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 6 (2011), S. 99-103

Die ersten 14 Jahre lebte Erb in seinem Heimatort, mit dem er stets verbunden blieb. Als ihn die Gemeinde Winnweiler zu seinem 70. Geburtstag zu ihrem Ehrenbürger ernannte, antwortete er: „Wenn ich auch schon mehr als 40 Jahre hier in Heidelberg eine zweite Heimat gefunden habe, hänge ich doch […] an dem geliebten Geburtsorte, in dem ich so glückliche Jugendjahre verbracht habe.“ (FS, 1990, S. 45). Gass schreibt 1933 dazu: „Wenige haben ihre Pfalz so geliebt wie er […]In wenigen war der Pfälzer so unverfälscht lebendig, auch so naturhaft echt wie seine Wälder“.
Bereits als Knabe zeigte Erb emsigen Fleiß beim Lernen. Etwa 1854 verließ er Winnweiler, um ins Gymnasium in Zweibrücken einzutreten, das schon Großvater und Vater besucht hatten. Zuvor hatte der ev. Ortsgeistliche ihm Privatunterricht in Latein erteilt.
Erb war noch nicht ganz 17 Jahre alt, als er sein Medizinstudium in Heidelberg begann. Weitere Stationen waren Erlangen, wieder Heidelberg und schließlich München, wo er 1862 das ärztliche Examen bestand. Anschließend blieb er noch kurze Zeit bei dem bedeutenden Pathologieanatomen Ludwig von Buhl (1816–1880). Danach kehrte er nach Heidelberg zurück und wurde Assistent bei Nicolaus Friedreich (1825–1882), Professor für „Spezielle Pathologie“ und Direktor der Medizinischen Klinik. Friedreich, eine der führenden Persönlichkeiten der damaligen Medizin in Deutschland, schätzte den begabten Mitarbeiter und beauftragte ihn mit der Erforschung der physiologischen und therapeutischen Wirkungen der Pikrinsäure, wovon man sich damals ein effektives Heilmittel erhoffte. Die akribischen Arbeiten, womit Erb im Herbst 1864 in München promoviert wurde, widerlegten diese Hoffnungen. Im folgenden Jahr gab Erb seine Dissertation als kleine, seinem Lehrer Friedreich gewidmete Monographie heraus.
Die Beobachtungen, die Erb hinsichtlich der Wirkung der Pikrinsäure auf das Blut von Kaninchen gemacht hatte, veranlassten ihn, danach die Entwicklung der roten Blutkörperchen zu erforschen. Eine ausführliche Abhandlung darüber publizierte Erb im renommierten „Virchows Archiv“ in Berlin, wo er im Sommer 1865 arbeitete. Von dort schickte er sein Gesuch um die Venia legendi für Pathologie nach Heidelberg; ein Sonderdruck der Abhandlung wurde als Habilitationsschrift beigelegt. Der zweite und der letzte Absatz des Gesuchs zeigen Erbs Abneigung Formalitäten gegenüber, auch sein Selbstbewusstsein: „Der Unterzeichnete vermeidet weitere Angaben über seine Person u. seine Bestrebungen umso eher, als er glaubt, durch seine mehrjährige Tätigkeit als Assistent der medizinischen Klinik zu Heidelberg den Mitgliedern der […] medizinischen Fakultät nicht unbekannt geblieben zu sein“. Das Habilitationsverfahren ist aus dem Schreiben des damaligen Dekans Hermann Helmholtz (1821–1894) ersichtlich; beim Colloquium wurde ihm das Prädikat „summa cum laude“ und nach der Disputation die Venia legendi mit der Note „vorzüglich befähigt“ zuerkannt.
Bemerkenswert erscheint noch die letzte von Erbs Disputationsthesen, spiegelt sie doch seine kritische Einstellung wider: „Die Unsicherheit therapeutischer Erfahrungen, sowie der Mangel einer genügenden wissenschaftlichen Kontrolle derselben verleihen dem therapeutischen Skeptizismus gegenüber den meisten Arzneimitteln volle Berechtigung“.
Als Privatdozent las Erb „Medizinische Elektrizität und Elektrotherapie“, dann „Physikalische Diagnostik“ und ab WS 1866/67 „Allgemeine Pathologie und Therapie“. Damals begann Erb seine ersten selbständigen Arbeiten im Fach Neurologie, zunächst der Elektrotherapie. Friedreich, zu dessen Hauptinteressen die Neurologie gehörte, hatte Erb bereits 1862 bis 1865 auf dessen Anregung hin mit der „lokalen Faradisation“, d. h. Behandlung mit elektrischem Strom, „verschiedener Muskelatrophiker und anderer Nervenkranker“ (1914, 1170) betraut. Anfang 1869 wurde Erb als „einer der tüchtigsten jüngeren Dozenten unserer Hochschule“ zum ao. Professor befördert.
Das darauffolgende Jahrzehnt in Heidelberg verlief für Erb sehr ereignisreich. 1872 gründete er seine Familie. Da seine Frau wenige Tage nach der Geburt des Sohnes starb, heiratete Erb drei Jahre später eine ihrer Verwandten. Im Mai 1876 beteiligte Erb sich maßgeblich an der Gründung der Wanderversammlung Südwestdeutscher Neurologen und Psychiater, die er während der ersten drei Jahrzehnte ihres Bestehens mitgeprägt hat; 36 Mal nahm er an deren Veranstaltungen teil, sehr oft war er Vorsitzender oder erster Geschäftsführer und bereitete in dieser Eigenschaft die jeweils nächste Versammlung vor. Erb hielt gut zwei Dutzend Vorträge und Ansprachen, und es fällt auf, dass die Wanderversammlung auch seinen Schülern als Tribüne und Lehrstätte diente.
Seine wissenschaftliche Arbeit entwickelte sich vielfältig. So entdeckte Erb 1870 den Kniesehnenreflex und erforschte dessen Veränderungen bei Nervenkrankheiten. Da der Berliner Professor Carl Westphal (1833–1890) diese Entdeckung unabhängig von Erb fast gleichzeitig machte, heißt sie seither „Erb-Westphal-Syndrom“ und gehört unverändert zum Alltag der Neurologie.
1879 schrieb Erb als Erster in Deutschland über Rückenmarksschwindsucht, Tabes dorsalis, und Syphilis. Der berühmte Berliner Internist Ernst Leyden (1832–1910) und seine Schüler traten entschieden gegen diese „häretische Meinung“ auf. Der nachfolgende Streit dauerte mehr als zwei Jahrzehnte und endete zu Erbs Gunsten.
In diesem Jahrzehnt hatte Erb auch die Bearbeitung zweier Themen für das vielbändige Sammelwerk über spezielle Pathologie und Therapie übernommen: die Erkrankungen der peripheren Nerven und des Rückenmarks. Diese beiden klinischen Monographien gelten als Marksteine in der Geschichte der Neurologie und haben viel zur Verbreitung neurologischer Kenntnisse unter den Ärzten beigetragen. Sie begründeten den internationalen Ruf des Verfassers.
Zum Frühjahr 1880 wurde Erb als Ordinarius nach Leipzig berufen. Er nahm den Ruf unter den Bedingungen an, dass nötige bauliche Veränderungen an der Poliklinik, der wichtigsten Stätte seines Wirkens, durchzuführen und zwei Assistenten einzustellen seien. In seinem Antrittsvortrag am 10. Juni 1880 formulierte er als Erster in Deutschland, dass die Neuropathologie „von dem großen Baum der klinischen Wissenschaften abzweigen wird“ und dass „ein spezieller klinischer Unterricht in der Nervenpathologie erforderlich“ sei (1880, 28). In die Leipziger Zeit fiel das dritte große Buch Erbs, die „Elektrotherapie.“ In Form lebhafter Vorlesungen dargestellt, fand dieses inhaltsreiche Werk weltweite Anerkennung, erschien in drei Auflagen in Deutschland und in Übersetzungen in England, Frankreich und den USA. Nach drei Jahren in Leipzig – Erb hat sie 1909 beschrieben – kehrte er als Nachfolger Friedreichs nach Heidelberg zurück, um hier bis zum Lebensende zu bleiben; mehrere Rufe, u. a. nach Wien, lehnte er ab.
Wie bereits in Leipzig las Erb außer allgemeiner Pathologie über Neurologie. Der Schwerpunkt seines Unterrichts lag aber in der Medizinischen Klinik. Er zeigte seinen Studenten, wie man Kranke gründlich untersucht und das Wesentliche beobachtet. Als Lehrer zielte er auf eigenständige Arbeit und Originalität seiner Schüler, forderte Gründlichkeit und Wahrhaftigkeit. Jeglicher Versuch, die Wahrheit zu schönen, bedeutete für ihn das Ende der Beziehungen.
Die beschriebene Grundhaltung über den Stellenwert der Neurologie entwickelte Erb beharrlich weiter, redete und schrieb häufig darüber. Meilensteine wurden die Gründung der „Deutschen Zeitschrift für Nervenheilkunde“ 1891 und der „Gesellschaft Deutscher Nervenärzte“ 1907. Erb konnte die Etablierung der Neurologie als selbständiges Fach jedoch selbst in Heidelberg nicht völlig durchsetzen. Für ihn blieb Deutschland in dieser Beziehung „in geradezu beschämender Weise“ weit hinter Frankreich und Russland zurück, weshalb Erb forderte, „den hier noch klaffenden Lücken und schreienden Mängeln ein Ende zu bereiten“ (1914, 1173 u. 1180).
1893 wurde Erb zum (Pro-)Rektor gewählt; formaliter lag das Rektorenamt immer beim Großherzog. In seiner Akademischen Rede, die er der wachsenden Nervosität seiner Zeit widmete, äußerte er Zweifel an der modernen Lebensweise und den nicht nur positiven Auswirkungen neuer Technik und Kunst. Er hoffte jedoch, es werde der Wissenschaft gelingen „diese Geißel“ zu bekämpfen, um in der Zukunft „ein frisches, tatenfrohes und weniger nervöses Geschlecht heranblühen zu lassen“ (1893, 37).
Nach der Emeritierung 1907 blieb Erb weiter als Arzt tätig. Als Internist gewann er buchstäblich Weltruf; zu seinen Patienten gehörten nicht nur die bad. Großherzogin, deren Leibarzt er war, auch viele deutsche Prominente und Kranke aus England, Italien und Amerika wurden seine Patienten. Aus Russland konsultierte ihn der große Physiker Piotr N. Lebedev (1866–1912). Außerordentliche Gründlichkeit bei der Untersuchung und eine erstaunliche Beobachtungsgabe sicherten die hohe Zuverlässigkeit seiner Diagnosen. Fehler unterliefen ihm nur selten, aber gerade solche Fälle analysierte er mutig mit seinen Schülern, frei von Angst vor eigenen Fehlern.
Als „Mann aus einem Gusse“ (Schoenborn), geradlinig und treu, kennzeichnete den Nationalliberalen und begeisterten Verehrer Bismarcks ein ausgeprägtes Pflichtgefühl der Gesellschaft gegenüber. 1891 bis 1915 war er Stadtverordneter in Heidelberg; als Mitglied des Heidelberger Bürgerausschusses saß er 1909 bis 1912 im Beirat der Oberrealschule.
Von Erb stammen mehr als 150 Publikationen, worunter etwa drei Viertel der Neurologie gewidmet sind. „Erbs Leidenschaft war leidenschaftlose Empirie“ schrieb Viktor von Weizsäcker 1921. Zu spekulativen Theorien hatte Erb weder Neigung noch Talent, er konzentrierte sich auf Tatsächliches und Wesentliches, und hier schuf er Großes.
Erb gilt als Mitbegründer der Elektrotherapie und Entdecker zahlreicher neurologischer Krankenbilder. Seine Leistungen gehören zur Klassik der Neurologie, und seinen Namen tragen mehrere bis heute aktuelle Fachbegriffe. Einen besonderen Teil von Erbs literarischem Erbe bilden seine sorgfältig geschriebenen Nachrufe, Gedenkreden und biographischen Artikel, auch seine Reden vor verschiedenen Kongressen und Versammlungen – eine Fundgrube für die Geschichte der Medizin. Sie zeigen ihn als Gelehrten mit tiefem Einblick, der Wechselbeziehungen zwischen dem Leben des Einzelnen und den Besonderheiten seiner Zeit und ihrer Wissenschaft hervorzuheben verstand. In seinem Nachruf für den großen französischen Neurologen Jean Charcot (1825–1893) betonte Erb, um welch hervorragenden Forscher und Arzt es sich hier gehandelt hat, „der – bahnbrechend auf dem Gebiete der Neurologie – lange Jahre an der Spitze derselben gestanden hat, bewundernswert durch die Schärfe seiner Beobachtung, die Klarheit seines Denkens, die Fülle seiner Arbeitskraft und die Schönheit seiner Darstellung“. Diese Worte mögen auch für ihn selbst gelten.
Quellen: UA Heidelberg PA 898, PA 1598, Personalakten Erb, Rep. 27, Nr. 282, Akademische Quästur E., HAW 142, Akte Erb in d. Heidelberger Akad. d. Wissenschaften, H-III-111, Nr. 72, Bl. 95–99 u. 73, Bl. 139–173, Akten d. med. Fak. 1864 –1865: Habilitation Erb, H-III-111, Nr. 76, Bl. 128–132, Akten d. med. Fak. 1868–1869, Beförderung Erbs zum ao. Prof.; StadtA Heidelberg AA 23/1–2, VA 50/2–6, AA 48/1, Akte des Stadtrats Heidelberg; Materialien aus d. Privatsammlung von Studiendirektor a. D. Friedrich Hüttenberger, Kaiserslautern, früher Wilhelm-Erb-Gymnasium Winnweiler; Auskünfte des UA Erlangen vom 3. 8. 2010, des UA München vom 2. 8. 2010, des StadtA Heidelberg vom 1.9.2010, von F. Hüttenberger vom 7. 9. 2010, des StadtA Mannheim vom 15.9.2010 u. des StaatsA des Kantons Basel-Stadt vom 22.9.2010.
Werke: Die Pikrinsäure: Ihre physiologischen u. therapeutischen Wirkungen, 1865; Zur Entwicklungsgeschichte d. roten Blutkörperchen, in: Virchows Archiv für patholog. Anatomie u. Physiologie u. für klinische Medizin 34, 1865, 138–193; Zur Pathologie u. pathologischen Anatomie peripherischer Paralysen, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 4, 1869, 534 –578, 5, 1869, 42–94, auch in: Ges. Abhandlungen I, 4 –73; Krankheiten d. peripheren-cerebrospinalen Nerven, 1874, 21876 (= Handb. d. Speciellen Pathologie u. Therapie, Hg. von H. von Ziemssen Bd. 12, 1. Hälfte); Zur Lehre von d. Tetanie nebst Bemerkungen über die Prüfung d. elektrischen Erregbarkeit motorischer Nerven, in: Archiv für Psychiatrie u. Nervenkrankheiten 4, 1874, 271–316, auch in: Ges. Abhandlungen II, 219–252; Über akute Spinallähmung (Poliomyelitis anterior acuta) bei Erwachsenen u. über verwandte spinale Erkrankungen, ebd. 5, 1875, 758–791, auch in: Ges. Abhandlungen I, 189–213; Über Sehnenreflexe bei Gesunden u. bei Rückenmarkskranken, ebd. 792–802, auch in: Ges. Abhandlungen I, 181–188; Über rheumatische Facialislähmung, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 15, 1875, 6–52, auch in: Ges. Abhandlungen I, 99–132; Krankheiten des Rückenmarks u. des verlängerten Marks, 2 Bde., 1876–1878 (= Handb. d. Speciellen Pathologie u. Therapie, Bd. 11, 2. Hälfte); Über die spastische Spinalparalyse (Tabes dorsal spasmodique, Charcot), in: Virchows Archiv für pathologische Anatomie u. Physiologie u. für klinische Medizin 70, 1877, 241–267, 293–328, auch in: Ges. Abhandlungen I, 214 –256; Zur Pathologie d. Tabes dorsalis, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 24, 1879, 1–52, auch in: Ges. Abhandlungen I, 259–296; Über die neuere Entwicklung d. Nervenpathologie u. ihre Bedeutung für den medizinischen Unterricht, 1880, auch in: Ges. Abhandlungen II, 265–279; Über spinale Myosis u. reflektorische Pupillenstarre, 1880, auch in: Ges. Abhandlungen I, 500–508; Handb. d. Elektrotherapie, 1882, 21886, 31889 (= Handb. d. Allgemeinen Therapie Bd. 3), Französisch 1884, Englisch 1887; Über die „juvenile Form“ d. progressiven Muskelatrophie u. ihre Beziehungen zur sog. Pseudohypertrophie d. Muskeln, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 34, 1884, 467–519, auch in: Ges. Abhandlungen I, 873–912; Die Thomsen’sche Krankheit, 1886, auch in: Ges. Abhandlungen II, 1–55; Theodor von Dusch. Gedächtnisrede, 1890; Über die nächsten Aufgaben d. Nervenpathologie, in: Dt. Zs. für Nervenheilkunde 1, 1891, 1–12; Charcot †, ebd. 4, 1893, H. 5–6, I–XV, auch in: Ges. Abhandlungen II, 357–364; Über die wachsende Nervosität unserer Zeit. Akademische Rede, 1893, auch in: Ges. Abhandlungen II, 279–299; Bericht über Entstehung u. Entwicklung d. Versammlung u. ihre Leistungen auf dem Gebiete d. Neurologie in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens, in: Archiv für Psychiatrie u. Nervenkrankheiten 33, 1900, 646–656; Aus den letzten vierzig Jahren. Klinische Plauderei, in: Dt. Archiv für klinische Medizin 73, 1902 (= FS A. Kussmaul), 324–334, auch in: Ges. Abhandlungen II, 299– 307; Nikolaus Friedreich, in: Heidelberger Professoren aus dem 19. Jh. Bd. 2, 1903, 155–189, auch in: Ges. Abhandlungen II, 364 –381; Eröffnungsrede, in: Verhandlungen des Kongresses für Innere Medizin 22, 1905, 3–21, auch in: Ges. Abhandlungen II, 307–319; Rückblick u. Ausblick auf die Entwicklung u. die Zukunft d. dt. Nervenpathologie, in: Dt. Zs. für Nervenheilkunde 35, 1908, 1–17, auch in: Ges. Abhandlungen II, 319–331; Die Poliklinik in Leipzig in den Jahren 1880–1883, in: FS zur Feier des 500-jährigen Bestehens d. Univ. Leipzig, 1909, 3. Bd., 273–277; Über den neurologischen Unterricht an unseren Hochschulen: Erinnerungen, Gedanken u. Anregungen, in: Wiener med. Wochenschrift 59, 1909, 2115–2124, auch in: Ges. Abhandlungen II, 331–341; Gesammelte Abhandlungen, 2 Bde., 1910; Was wir erstreben. Gedanken über die Weiterentwicklung d. dt. Nervenpathologie, in: Neurolog. Zentralblatt 33, 1914, 1170–1180; Johann Hoffmann †, in: Dt. Zs. für Nervenheilkunde 65, 1920, I–XXIV.
Nachweis: Bildnachweise: Ges. Abhandlungen Bd. I, 1910, Titelbl.; UA Heidelberg Pos I 00750–00754, Pos 04337 u. Pos I 06779; UB Heidelberg Graphische Sammlg. P 0053, P 1672– 1674, P 2459 u. P 2460 (vgl. Werke u. Literatur).

Literatur: W. Kalner, Erb, in: NDB 4, 1958, 562; Nonne, Wilhelm Erb, in: Münchner med. Wochenschrift 47, 1900, 1666 f.; Chronik d. Stadt Heidelberg für das Jahr 1910, 18, 1913, 184 f.; F. Schultze u. a., Wilhelm Erb zum 80. Geburtstage, in: Dt. Zs. für Nervenheilkunde 67, 1921, 129 f.; A. Moll, Wilhelm Erb †, in: Zs. für Sexualwissenschaft 8, 1921, 273– 275; S. Schoenborn, Wilhelm Erb †, in: Münchner med. Wochenschrift 68, 1921, 1525; A. Schüle, Aus Wilhelm Erbs Leben, ebd., 1625 f.; Viktor v. Weizsäcker, Wilhelm Erb †, in: Dt. med. Wochenschrift 47, 1921, 1595 f.; E. Meyer, Zum Tode Wilhelm Erbs, in: Berliner klin. Wochenschrift 58, 1921, 1399 f.; A. Strümpell, Wilhelm Erb †, in: Medizinische Klinik 17, 1921, 1468 f.; A. Hoche, Wilhelm Erb †, in: Archiv für Psychiatrie u. Nervenkrankheiten 64, 1922, 509–512; Fr. Schultze, Wilhelm Erb, 1840–1921, in: Dt. Zs. für Nervenkunde 73, 1922, I–XVIII; ders., Wilhelm Erb, in: Dt. Biogr. Jahrb. III, 1927, 82–87; E. Gass, Wanderung durch den Heidelberger Bergfriedhof, 1933, 14 f.; I. Fischer, Biogr. Lexikon d. hervorr. Ärzte d. letzten fünfzig Jahre Bd. 1, 1933, 370 f.; J. Ibeling, Wilhelm Erb u. seine Bedeutung für die Neurologie, Diss. med. München 1940; M. Nonne, Wilhelm Erb, in: K. Kolle (Hg.), Große Nervenärzte, 21 Lebensbilder, 1956, 68–80 (mit Bildnachweis u. Werkverz.); W. Doerr, Wilhelm Erb zum Gedächtnis, in: Heidelberger Jahrbb. 10, 1966, 22–28; P. Vogel, Wilhelm Erb u. sein Beitrag zu d. Lehre von den Myopathien, in: Erich Kuhn (Hg.) Progressive Muskeldystrophie, Myotonie. Myasthenie, Symposium anlässlich d. 125. Wiederkehr des Geburtstages von Wilhelm Erb, 1966, 1–9 (mit Bildnachweis); ders., Die Heidelberger neurolog. Schule, in: Heidelberger Jahrbb. 14, 1970, 73–84; Chronik d. Ärzte Heidelbergs, 1985, 126, 160 (mit Bildnachweis), 219 f.; D. Drüll, Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803-1932, 1986, 62; FS des Wilhelm-Erb-Gymnasiums Winnweiler zum 150. Geburtstag von Wilhelm Erb, 1990 (mit Bildnachweis); H. Schipperges, Ärzte in Heidelberg, 1995, 174 f. (mit Bildnachweis); Cornelia Becker, Ärzte d. Leipziger Med. Fakultät, 22 Kurzporträts, 1995, 55–58 (mit B); Alma Kreuter, Deutschspr. Neurologen u. Psychiater. Ein biogr.-bibliogr. Lexikon, Bd. 1, 1996, 298–302 (mit Literatur u. Werkverz.); L. Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof im Wandel d. Zeit, 2008, 54 –66; F. Hüttenberger, Wilhelm Erb – Ein Pfälzer Gelehrter von Weltrang, H. Michael Mayer, Wilhelm Erb – Ein Leben für Medizin, in: www.weg-winnweiler.de/Allgemeines/Geschichte/ERB.HTM (mit Bildnachweis).
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