Bloch, Erich 

Geburtsdatum/-ort: 04.08.1897;  Konstanz
Sterbedatum/-ort: 05.02.1994;  Konstanz
Beruf/Funktion:
  • Schriftsteller, Landwirt, Verfolgter des NS-Regimes
Kurzbiografie: 1904 Stephansschule Konstanz; hier Hebräischunterricht
1907 Humanistisches Gymnasium
1909 Beitritt zum Wandervogel
1914 Kriegsfreiwilliger (Nordfrankreich, dort verschüttet)
1916 Abitur; Studium Jura- und Volkswirtschaft, Literatur und Kunstgeschichte in München und Freiburg i.Br.
1921 Promotion zum Dr. phil. bei Prof. Borcherdt, Universität München, Thema der Dissertation „Der Jakobsstab von Otto Ludwig“; seit 1922 Schriftsteller, Dozent und Redakteur in Wangen
1930 Verlagsleiter. Erwerb eines Gutes in Horn
1933 Kündigung als Verlagsleiter. Ausbau des Horner Gutes zum landwirtschaftlichen Betrieb; Ausbildung junger Juden für Palästina
1938 Schwere Mißhandlungen
1939 Verlust fast aller Habe; Emigration nach Palästina
1951 Erster Besuch nach Kriegsende in der Heimat
1973 Rückkehr nach Konstanz; Engagement in der neugegründeten jüdischen Gemeinde
1982 Gründung der Dr. Erich Bloch-Bibliothek im Jüdischen Gemeindehaus Konstanz
1983 Ehrenmitgliedschaft des Internationalen Bodensee-Clubs und der Christlich-Jüdischen Gesellschaft
Weitere Angaben zur Person: Religion: israelitisch
Verheiratet: 1. 1925 Wangen, Paula, geb. Friedmann (* 1902 München, + 1993 Warwick)
2. 1930 Konstanz, Lisel, geb. Levinger (* 1903 Konstanz)
Eltern: Moritz (* 1868 Gailingen, + 1946 São Paulo)
Adele, geb. Veit (* 1868 Freiburg, + 1902 Konstanz)
Geschwister: Leonore, Theodor, Adelheid
Kinder: aus 1. Ehe Walter (1928)
aus 2. Ehe Elisabeth (1932), Eva (1935), Michael (1938)
GND-ID: GND/119054272

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 22-24
Quellen: Nachlaß: Stadtarchiv Konstanz
Werke: Stimmen des Lebens. Gedichte, Konstanz o.J. (um 1925); Reichenau (Gedicht). In: Das Bodenseebuch 14 (1927), 125; Spruch und Widerspruch. In: Das Bodenseebuch 15 (1928), 72; Die Konstanzer Synagoge. In: Die Kulturgemeinde 10 (1968/69) 6, 2; Geschichte der Juden von Konstanz im 19. und 20. Jahrhundert. Eine Dokumentation, 1971, Neudruck 1996; Rückblick auf ein gespaltenes Leben. In: Gerd Appenzeller (Hg.), Mein Bodensee, 1984, 25; Fluchtpunkt Höri. In: Alfred G. Frei/J. Runge, Erinnern – Bedenken – Lernen, 1990, 157; Das verlorene Paradies. Ein Leben am Bodensee 1897-1939. Bearb. von Werner Trapp, 1992; Licht und Finsternis (Gedichte), 1992; Spruch und Widerspruch (Aphorismen und Gedanken), 1992; Erinnerungen an Nahariya – Israel in den Jahren 1942-1967. In: Allmende 15 (1995), H. 47; Spruch und Widerspruch (Aphorismen und Gedichte), 1992
Nachweis: Bildnachweise: Das verlorene Paradies

Literatur: (ohne Titel). In: Israelitisches Wochenblatt für die Schweiz 25 (1925) H. 16, 12; Über den jüdischen Prophetismus. In: ebd. 27 (1927) H. 7, 8; H. E. Busse, Jahrbücher und Kalender. In: Mein Heimatland 17 (1930), 26; Ulrich Leiner, Geschichte der Juden von Konstanz (Rezension). In: Hegau 27/28 (1970/71), 479; Else Levi-Mühsam, Dr. Erich Bloch – Rufer und Mahner. Zu seinem 85. Geburtstag. In: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 30.07.1982; Andreas Volk, Auf der Suche nach N. Einstein. In: Der Alltag 7 (1984) H. 4, 96ff.; Erhard R. Wiehn, Eine jüdische Gemeinde in Deutschland. Die Kehilla Konstanz vor und nach 1945 in Lebensschicksalen und Zeitzeugnissen. In: Konstanzer Blätter für Hochschulfragen 24 (1986) H. 2, passim; Josef W. Janker, Dr. Erich Bloch zum 90. Geburtstag. In: Internationaler Bodensee-Club 1987, H. 1; Berta Mattes-Stoffel, Der Schriftsteller Erich Bloch. In: Herbert Berner (Hg.), Öhningen. Beiträge zur Geschichte von Öhningen, Schienen und Wangen, 1988, 231f.; Erhard R. Wiehn, Novemberpogrom 1938. Die „Reichskristallnacht“ in den Erinnerungen jüdischer Zeitzeugen der Kehilla Kadoscha Konstanz, 1988, passim; Andrea Hofmann, Künstler auf der Höri, 1989, 43; Otto Bantel, Liebe zum Bodensee. Das Schicksal der Familie Bloch aus Konstanz. In: Esslinger Zeitung, 19./20.06.1993; Oswald Burger, Vom „Verlorenen Paradies“. In: Allmende 13 (1993) H. 36/37, 222-224; Manfred Bosch, Das verlorene Paradies. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 1993, H. 111, 222f.; Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Erg.-Bd. II 1994, 171; Tobias Engelsing, Er war ein Stück lebendiger Erinnerung. Erich Bloch 96jährig gestorben. In: Südkurier, 07.02.1994; Hans-Christoph Junge, Die Bloch-Bibliothek. Stiftung und Vermächtnis eines verdienten Bürgers. In: konstanzer almanach 41 (1995), 61; Gedenkfeier für Erich Bloch. In: Südkurier 11.05.1995
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