Hormuth-Kallmorgen, Margarethe Anna Maria Sophie 

Andere Namensformen:
  • geb. Eber (Hormuth)
Geburtsdatum/-ort: 22.08.1857;  Heidelberg
Sterbedatum/-ort: 07.07.1916;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Malerin
Kurzbiografie: 1878-1885 Schülerin Ferdinand Kellers in Karlsruhe
1879-1900 Stellt in diesen Jahren häufig im Münchener Glaspalast aus
1880-1913 Zeigt ihre Bilder jährlich auf den Berliner Kunstausstellungen. Wird zweimal mit dem ersten Preis für Blumenmalerei ausgezeichnet
1900-1902 Lehrauftrag Blumen- und Stillebenmalerei an der Malerinnenschule in Karlsruhe
1902 Übersiedlung nach Berlin, wohin ihr Ehemann, der Landschaftsmaler Friedrich Kallmorgen, als Akademieprofessor berufen wurde
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1882 Friedrich Kallmorgen (1856-1924), Maler und Graphiker
Eltern: Vater: Karl Christoph Eber, Gerbermeister und Lederhändler
Mutter: Anna, geb. Goos. Nach dem Tode ihres Mannes (1860) heiratete sie um 1865 in zweiter Ehe den Baurat Hormuth, dessen Namen die Malerin angenommen hat.
Geschwister: Schwester Anna
Kinder: Walter Wolfgang Friedrich (1883-1974), Dr. Ing., Regierungsbaurat
Helene Margarete Christiane (1885-1968)
GND-ID: GND/11928460X

Biografie: Rudolf Theilmann (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 3 (1990), 132-133

Wie die meisten Malerinnen ihrer Generation, denen das Akademiestudium im 19. Jahrhundert fast ausnahmslos versagt blieb – an der Karlsruher Akademie z. B. wurde ihre Zulassung erst 1889 offiziell verfügt –, befaßte sich auch Hormuth-Kallmorgen, die Frau des bedeutenden Landschaftsmalers Friedrich Kallmorgen, ausschließlich mit Blumenstilleben. Bereits während ihrer Lehrjahre bei dem Historienmaler Ferdinand Keller, der sich gelegentlich auch dem Stilleben zuwandte, schickte sie ihre Arbeiten regelmäßig zu den großen Ausstellungen nach München und Berlin. Erfolge blieben nicht aus, und die Kritik bescheinigte ihr stets großes Talent. So pries ein Rezensent ihre herausragenden Qualitäten „unter den vorzugsweise Blumen malenden Damen“, da sie „die Blumen und das Beiwerk in unnachahmlicher Frische und Lebendigkeit wie keine ihrer vielen Rivalinnen zu schildern“ wußte. Bevorzugt konterfeite sie liebevoll gesteckte Feldblumensträuße, Pfingstrosen, Chrysanthemen, Päonien, Mohn, Sonnenblumen, Narzissen, Malven und Rosen, die, zumeist achsensymmetrisch aufgebaut, vor einem warmtonig gemalten Hintergrund aufleuchten. Komposition und Farbigkeit ihrer Gemälde stehen in der Tradition des akademischen Stilideals und verraten ihre jahrelange Schulung bei Keller. Sie beweisen einen ausgeprägten Sinn für dekorative Arrangements, gepaart mit genauen Kenntnissen der verschiedenartigen, im Garten des Grötzinger Anwesens üppig gedeihenden Blumen, wie es z. B. auch für die mit verwandten Motiven geschmückten Ofenschirme charakteristisch ist. Obwohl in ständigem Kontakt mit Mitgliedern der Grötzinger Künstlerkolonie, hatten deren Schaffen und Zielsetzungen weder inhaltlich noch stilistisch irgendeinen Einfluß auf ihre Malerei. Ohne ihr einmal festgelegtes Konzept formal oder koloristisch je wesentlich zu modifizieren, befolgte sie konsequent die bei Keller erlernte traditionelle Arbeitsweise, die Friedrich Kallmorgen in seinen (unveröffentlichten) Lebenserinnerungen anschaulich schildert: Sie „holte ihre Blumen ins Zimmer, stellte sie in ihre Vasen, baute mit Sonnenblumen und Malvenstauden in Kupfergefäßen, Glas- und Zinnkrügen große Bilder auf und malte sie in dekorativer, farbiger Wirkung oder mit dem ganzen zarten Schmelz und Zauber, der den verschiedenen Arten eigen ist.“
Hormuth-Kallmorgen hat nur ein vergleichsweise kleines Œuvre hinterlassen, da sie nach der Berufung ihres Mannes an die Berliner Akademie (1902) kaum noch malte. Dieser Ortswechsel beendete auch ihren Lehrauftrag an der 1885 gegründeten Karlsruher Malerinnenschule, wo sie seit 1900 unterrichtet hat. Ihre Nachfolge trat Käthe Roman-Foersterling an.
Werke: Nahezu das gesamte Œuvre der Künstlerin, die nach der Jahrhundertwende nur noch sporadisch malte, verteilt sich auf verschiedenen Privatbesitz.
Nachweis: Bildnachweise: Akat., Die Grötzinger Malerkolonie ..., Abb. S. 23.

Literatur: Akat., Die Grötzinger Malerkolonie. Die erste Generation, Staatl. Kunsthalle Karlsruhe, 1975/76, 16, 43/44, 86/ 87, 117, 169 (mit ausführlichen Angaben der bis 1975 erschienenen wichtigsten Literatur 86/87) – M. Koch, Ferdinand Keller (1842-1922). Leben und Werk, Karlsruhe 1978, 38, 80.
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